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flgxßiKimGitoM
\ievex
16-12
— ein Aufnahme-Apparat, welcher
klein , handlich, billig und so einfach
zu bedienen ist, daß man ohne
weiteres mit ihm filmen kann
BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie
IGO SYM
kopier! den Tennischampion Lacoste h
3^'EI (f-UEN HJ4BEISE
daß er es will, die Scheidungen, erleichtert die Kom¬
plikationen. so daü am Ende alles so bleibt, wie es
am Anfang war. nur mit dem Unterschied, daß sämt¬
liche Beteiligten einsehen. daß manchmal die Ver¬
söhnung doch viel besser ist als die Trennung.
Überflüssig zu sagen, daß dieser Film schon eit
Erfolg ist. weil Montv Banks spielt. Höchstens noch
zu bemerken, daß Kstelle Brody. Annette Benson und
Bebe Brune-Taylor schon wegen ihres netten, sym¬
pathischen Äußeren mit dem bekannten Star in eng¬
ster Konkurrenz stehen.
Die Regie in diesem Film liegt in den Händen Harry
Lachmanns, der das Amt eines Producers mit dem
Stab des Regisseurs vertauscht hat. Lachmann war
früher der Berater Rex Ingrams, hat mit ihm in Ame¬
rika und später in Nizza manch gutes und großes
Filmwerk zusammen gearbeitet. Er ist jetzt im
Rahmen der British International Pictures in London
tätig und scheint bei der Anlage und Aufmachung
seiner Filme von dem Gedanken auszugehen, daß ein
Lustspiel, das in Europa hergestellt ist. nur dann zur
Weltgeltung kommen kann, wenn man ihm zwar die
europäische Note, aber gleichzeitig auch den ameri¬
kanischen Stil gibt.
Der gut ausgestattctc und mit Geschmack photo¬
graphierte Film erscheint in diesen Tagen zum ersten¬
mal in Berlin auf der Leinwand.
Etiellt Brody
Monty Bat
D i« Schlagader de« New-Yorker Leben« i«l der Hnadwar.
Schnurgerade zerschneidet dieser Strallenzug die Halb¬
insel Manhattan, deren Rücken die Stadt tragt, in zwei
Hälften und ist der wahre Ausdruck ihres Lebens. Diese
gigantische Asphallschiene, die längste Stralle der tVelt. beginnt
in Down-Town nicht eben sehr respektierlich. und ibr Aus¬
klang hinter der zwciliundertsten Stralle ist auch nicht im¬
ponierend. Dann ist der Broadwav zum Tramp geworden steht
zwischen armseligen, liederlichen Häusern, deren er sich
eigentlich ein billchen schämt. Der Broadwav zeigt von
sentimentale Regung geheiratet hatte, um seinem
Namen und seinem Besitztum den Erben zu sichern
Als eine unglücklich verlaufene vorzeitige Geburt du
Erfüllung dieses Wunsches auf immer unmöglich
macht, bedeutet die Frau nichts mehr lür ihn. I r
vernachlässigt sic. demütigt ihr Gefühl, indem er ohne
Scheu leichte Frauen in sein Haus bringt, und schliell-
lieh kommt es zur Scheidung.
Die geschiedene Frau wird Erzieherin bei einem
reizenden Mädchen, dessen Mutter, ein oberflächliche
H£NNYSs*S?le
H enny Porten erzählt, wie sic auf die Idee zu
ihrem neuen Film „Mutterliebe gekommen ist.
Sie ist dabei ganz nach dem Goethe-Wort:
..Am farbigen Abglanz haben wir das Leben" ver¬
jähren. wenngleich der Abglanz des Lebens unserer
Tage, wie er sich in der Presse, der Chronik un¬
Schreckcn versetzt, die I
dehnten Nachforschungen
sucht, der übermächtige, nicht mehr cinzudämmcndc
Drang, der jeder Frau angeborenen Mutterliebe Aus¬
RUSSLAND
A U ich da« Listo Atelier hoch oben am Dach bc-
betrete. höre ich Plerdegetrappcl. sehe einen russi¬
schen Gutshol. vernehme slavische Laute, ungarisch.-
Kommandowortc. dar«« isti.cn ertönen urs lenerische KuU
aus den Kcihcn des technischen Arbeiterperson.il-.
Brocken einer französisch-italienischen Unterhaltung —
Kina Marsa plaudert mit Angeln Ferrari ln einer Atelier¬
ecke — schlagen an mein Ohr . . ein Srrachgc»irr. wie
beim Turmbau von Babel!
Was ist da ios? Dezso Kcrlesz drchl hier mit Julius
v Szöreghi. dem Ungarn, und Vera Salvotti. der Slavin. eine
Szene zu dem neuen Film der Derussa-Listo. „General
Bapka". nach dem bekannten Bühncnucrk, die ulkige
Szene, in der der Infanterist Bapka-Szörcghi sich selbst
in Gefangenschaft setzt, indem er zwei russische Kosaken,
bärenstarke Lümmel, die stcrnhagelvoll in ihren Sä teln
IN VIEN
Bapka außer seinem erprobten Ensemble — es wirken
noch Vera Salvotti. Kinu Marsa und Angeln Ferrari her¬
vorragend mit - auf Mary Kid und Ssoreghi gestellt ist
In ..Gener;.l Bapka“ wird man eine sehr originelle Er¬
scheinung, die rassig« Vera Salvotti. eine Entdeckung
ein wirbeliges Tempo und die anderen Haupt
darnieder, besonders Mary Kid. Rina Mai
und Angeln Ferrar*. in Aktion Bei eine
Modeschau hat Marv Kid willkommene Gelegen
heil, als Miß Spanien und in sonstigen reuen
den Verkleidungen ihre Erscheinung ins best
.lupiterlicht zu setzen. Lolla. du Fran/osn
eine Lebedame Kina Marsa spielt sie i*
es aber, die Bapka nach der verunglückten Epi
zum Weltkriege viele junge Leute a
■Öen sich dort nieder und brachten
lglischen Prc
Mitgcnicßcrin am Erfolge der arbeitsreichen Jahre sein konnte,
in ihrer Umgebung spähten sie vergeblich nach dem schönerer
schlecht aus. denn Australien war von jeher das Land ohne Fi
und jedes nur einigermaßen ansehnliche Mädchen konnte auf eint
Partie hoffen. Um der Nat abzuhelfen, wandten sich die jungen
dert Frauen fehlt. Die Braut Nr
— der besseren Abfertigung wc
sind die heiratslustigen Mädchei
der Heimat einfach numeriert v
den — ist verschwunden, und
sehnsüchtig harrende Mann, der
lürlich Conrad Veidt ist, muß
getröstet nach Hause gehen.
in Berlin
Alles allerdings ist mit solchen
künstlichen Standorten nicht zu
erlassen. So etwa hatte es vor
ihm schon Herr Dr. Schulz der
Schöpfer des Wortes „Nalurur-
kundv". auf dem Balkan gemacht
Es «rar nicht gerade bahnbrechend.
Diese Bilder aber genügten
Bengl Berg nicht. Er sann lange
und kam dann auf die Idee, daß
schließlich das Flugzeug helfen
Man kann ihm glauben, wenn
er von der gewaltigen Ueber-
raschung erzählt, die sich auf dem
Gesicht des Leiters des schwedi¬
schen Flugwesens ausdrückte, als
tatsächlich d<
VEISSER ELIEDE
E incs dir bekanntesten Motive der Malrrci biI-
^dvi das Liebespaar zwischen blühenden Bauincn
ILi« Bild deutet an. dali Maienzeil herrscht, die
merkwürdigste Zeit des Jahres, wo nut den Knos¬
pen auch die Merzen aufspringen. „Wenn der
weiße Flieder wieder blüht . dann pflegt überall
>e Liebe zu erwachen — im Leben und im F'ilm.
I»enn sobald lenes Bild, das uns die Maler von der
lungin Liebe schenken, zum lebenden Bilde des
ilmcs wird, geht von ihm noch größere Wirkung
aus. und die Zuschauer summen leise die leicht ins
«Ihr gehende Melodie mit und denken an die Zeit
da der weiße Flieder wieder blüht. Man hat jetzt
>n München als Nachfolger des Schlagerfilms von
dem verlorenen Herzen in Heidelberg den weißen
Mieder verfilmt Bereits bildlich ergibt ia die
>zencrie ein überaus malerisches Motu und
außerdem darf der Regisseur schon ein bißchen
sentimental werden. Blühende Landschaften rulen
11.45 Uhr: Königsberg —D a n -
zig- Vormitlagskonzerl
12.00 Uhr: Berlin: Blasorchester.
Konzert, Dirigent: Kapellmeister
Carl Woitschach.
12 00-100 Uhr: Frank (url:
Mandolinenkonzert.
Nachmittags:
105—2.30 Uhr: Königsberg
Danzig: Unterhaltungsmusik.
Kapelle Pcrkull.
2.00 Uhr: Berlin: Chinesische
Anekdoten, übertragen von Dr. F.
Kuhn, erzählt von Erwin Kaiser.
2 30 Uhr: Berlin: Konzert. Mit-
wirkende: Marga Henatsch (Kla¬
vier). Nicolas Lambinon (Vio¬
line), Irmgard Preiß (Sopran).
2.30 Uhr: München: Konzert.
Operette und Revue.
4 00- 5 30 Unr: Berlin: Zur Un¬
terhaltung. Kapelle Löucnthal
vom Cafe \ atcrland, Hcnny Ncu-
mann-Knapp vom Kölner Opern¬
haus. Hermann Böttcher (Heitere
3 orträge), Fritz Neumann.
4 00 Uhr: München: Tcckonzeri
des Rundfunktrios.
<00-5.30 Uhr: Frankfurt:
Konzert des Rundfunkorchesters.
4 30- 6.30 Uhr: Danzig — Kö¬
nigsberg: Übertragung aus
dem Kurgarten Zoppot: Konzert
des Danzigcr Sladttheater-
Orchesters. Leitung: Cpernkapell-
meistcr Karl Tutein.
6.00-7.45 Uhr: München: Nürn¬
berger Sendung: Konzert des
Deutschen Sängerbundes (Bür¬
ger - Sänger - Zunft. München).
Dresdener Quartett-Vereinigung.
Ricdelscher Mannerchor Plauen,
M.-G.-V. Polyhymnia, Gcsangs-
gesellschaft des Industrie- und
Kulturvereins Nürnberg.
Erich Pommer * prichl am Montag
(Berlin) über den ..Tonfilm, seine
Ziele und Möglichkeiten "
de» Sonntags
6.30—6 55 Uhr: Königin usler-
hausen: Deutsche Mcislcr-
opern (!) .Mozarts ..Zauberllöte'
Dr. Fhrhardt, Oberspicllcitcr der
Slaatsopcr Dresden.
7.00—7.30 Jhr- Frankfurt:
Von Crotberg i. T.: Funkrepor¬
tage: Cronbergcr Nachkerb und
Cronbcrg :r F.dbccrmarkt. Spre¬
cher Dr. Paul Laven.
7 30—8 30 Uhr: Frankfurt:
Konzert d;s Arbeitergesangver-
cins ..Ein rachf. Hütlengcsäß
bei Hanau.
7 30 Uhr: Leipzig: Aus der Ope¬
rette: ..Die Königin vom Nasch¬
markt". von Ernst Smigclski.
8.00 Uhr: Berlin : Hermann
Hesse. Sprecherin: Lina Lossen.
8.00 Uhr: München: Konzert
(Wie es Euch gefällt). Mitwir¬
kend Paula Mcnari (Sopran) —
Sandro Viloschy (Tenor) — Jo¬
sef Machoi (Xylophon). - Am
Flügel: Richard S laa b. — Das
Pastor. — Anschließend: »Kon¬
zert- und Tanzmusik. Kapelle
Tanase Codolban. Übertragung
aus dem Cafe „Der Reichsadler".
München.
8 00 Uhr: Königsberg—Dan¬
zig : Mililirkonzcrl. Musikkorps
des I. Preuß. Pionicr-Batl. Lei¬
tung: Obermurikmeister Faßhauer
8 30 Uhr: Berlin: Marek Weber
spielt.
8.30— 9 00 Uhr: Frankfurt: Pe¬
ter Scher. Vorlesung aus eigenen
Werken.
9— 10 Uhr: Frankfurt: Konzert
des Rundfunkorchesters. Mitwirk.
John Gläser (Tenor) vom Opern¬
haus Frankfurt.
9.00 Uhr: Leipzig: Als Wieder¬
holung: „Vineta". Episode in ein*i
Tanzbar von Hugo R. Bartels.
10— 11 Uhr: Frankfurt : Marsch¬
konzert des Rundfunkorchesters
10.30— 12 30 Uhr: Berlin: Tanz¬
musik. Kapelle Gerhard Hoff-
mann. Gcsangseinlagen: Alexan¬
der Fleßburg (Tenor). Am Flü¬
gel: Hermann Scheibenhofer
10.30— 12.00 Uhr: Königsberg
— Danzig: Tanzmusik.
J
Montag, 8. Juli 1929.
Nachmittags:
4 00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert der Kapelle Otto
Reiter.
4 IS—6.00: Frankfurt: Von
Stuttgart: Konzert des Rundfunk¬
orchesters.
4.30—5.00 Uhr: Königs wusle r-
hausen: Die Rokoko-Oper I.
Dr. Heinrich Hofer.
4 30 Uhr: Leipzig: Konzert. Das
Leipziger Rundfunkorchester.
4 30—6 15 Uhr: Königsberg -
Danzig: Unterhaltungsmusik.
5 00 Uhr: Berlin: Konzert. Mit-
wirkende: Luise Gmcincr (Bcch-
stcin-Flügcl), Klli Scndlcr (Alt).
Anschließend: Übertragung der
Tccmusik aus dem Hotel Kaiser¬
hof. ausgeführt von der Kapelle
Geza-Komor.
5—6 Uhr: Königs wustcr-
hausen: Übertragung des Nach¬
mittagskonzertes Berlin.
6.00- 6 30 Uhr: München: Lie-
dcrstundc. Jella von Braun-Fern¬
wald, Wien (Mczzo-Sopran). —
Am Flügel: Musikdirektor Fritz
Binder.
Abends:
7.30 Uhr: Berlin: Wesen und
Werden des Tonfilms. 4. Vortrag.
Erich Pommer: „Der Tonfilm,
seine Ziele und Möglichkeiten."
8 00 Uhr: Berlin (Sonccrvcran-
staltung für Deutschland¬
sender): Unterhaltungsmusik,
ausgeführt von dem Orchester
Schmidt-Gcntncr.
8 00 Uhr: München: Unlerhal-
tungsstunde Mitwirkende: Willy
Stufflfauth (Violine), Richard
Slaab (am Flüge!), Aenn Heu-
singcr (Lieder zur Laute).
8.15—10.15 Uhr: Frankfurt:
Von Stuttgart: Konzert des Obcr-
schlcsischcn Funkquartetts.
8 30 Uhr: Berlin: Internationaler
Programmaustausch. Übertragung
von der Scndcstclle Budapest.
Orchester der Kgl. Ungar. Oper.
Ouarlett Waldbauer - Kerpel. E.
Dohnanyi (Klavier). Konzert der
Zigeunerkapelle Bela Radios mit
„Tirogalo"-Solo.
9.00 Uhr: Leipzig: Zwei Ein¬
akter von Herbert Schönlank.
1. „Der Tunnel von Goroje".
2. „Wiedergeburt".
9.30 Uhr: München: Neue und
bekannte Schlager. Kleiner Funk¬
jazz. Leo Monosson. Berlin
10.30—12.30 Uhr: Berlin: Tanz¬
musik (Kapelle Robert Gaden).
Während der Pause: Bildfunk.
0 30—12.00 Uhr: Königsberg-
Danzig: Abendkorzcrt.
10.45—11.45 Uhr: Frankfurt:
Konzert des Rundfunkorchesters.
Leitung: Kapellmeister Reinhdld
Merten. Solistin: Elena Serani.
Mailand (Sopran).
Dienstag, 9. Juli 1929.
Nachmittags:
4.15— 6.00 Uhr: Frankfurt:
Nach Stuttgart: Konzert des
Rundfunkorchesters. Musikalische
Leitung: Kapcllmstr. R. Merten
Mitwirkung: Walter Schneider
(Baß) vom Frankfurter Opern¬
haus.
4.30 Uhr: Leipzig: Aus vcrisli-
schcn Opern. Mitwirkende: Eva
Graf, Adolf Dimano und Stcfa'i
Kaposi. Am Flügel: Alfred Simon.
4.30— 6.15 Uhr: Königsberg-
Danzig: Unterhaltungsmusik.
3 00—6.00 Uhr: K ö n i g s Wuster¬
hausen: Übertragung des Nach¬
mittagskonzertes Leipzig.
5.30— 6.30 Uhr: Berlin: Unter¬
haltungsmusik der Kapelle Ar-
kadi Flato.
6.00—6 30 Uhr: K ö n i g s w u Sier¬
hausen : Musikverstchcn (Erste
Stufe): Yolkslicdanalyscn. Prof.
Dr. Hans Mersmann.
6.40 Uhr: Berlin: Stunde mit
Büchern: Untcrhaltungsbüchcr aus
Süd und Nord. Am Mikrophon:
Staatsbibliothcksrat Dr. Schuster
Abends:
8.00 Uhr: Berlin: Sendc-Spiclc.
„Hokuspokus." Drei Akte mit
Vor- und Nachspiel von Curt
Goclz.
8.00 Uhr: München: Gastspiel
Theodor Loos: „Einsame Men¬
schen". Drama von Gerhart
Hauplmann.
S00 Uhr: Danzig— Königs¬
berg : Übertragung aus dem
Kurgarten in Zoppot. Volkstüm¬
liches Konzert des Danzigcr
Stadt Iheaterorchestcrs.
8.05 Uhr: Leipzig: Konzert.
Mitwirkende: Bianca Fischer.
Berlin (Gesang), Haydec Grün¬
wald. Dresden (Harfe). das
Dresdner Streichquartett {Frit *-
sehe, Schneider. Riphahn, Krop-
hollcr), Knmmcrorchestcr.
8.45 Uhr: Leipzig. „Der gefan¬
gene Vogel". Ein lyrisches Spiel
von Karta Höcker. Musik von
Hans Chcmin-Pclil.
9.15 Uhr: Königsberg - Dan¬
zig: „Die Ostpreußen voran!"
Ein Hörspiel in einem Akt von
Karl Lubowski.
9.15— 10.15 Uhr: Frankfurt:
Schallplatten - Konzert: Ungari¬
scher Abend.
10.15 Uhr: Frankfurt: Schwei¬
zer Lieder. Ausführende: Her¬
mann Ernst-Zürich (Gesang), das
Rundfunkorchester.
10 20 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig : Zur Unterhaltung. „Ein
Prosit der Liebe — Ein Prosit
dem Wein." Funkkapelle. Lei¬
tung: Walter Kelch. Fritz
Schmidlkc (Gesang); Liane Frank
(Gesang).
Mittwoch, 10 . Juli 1929 .
Nachmiltags:
4.00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert der Kapelle Anton
Sehr ider.
4.30— 6.00 Uhr. Frankfurt:
Von Kassel: Vom großen Saal
der Stadthalle Kassel’ Konzert
Frarz v. Blon.
4.30 Lhr: Leipzig: Enk Meyer-
Hcllmund mit eigenen Werken.
Das Leipziger Sinfonie-Orchester.
Dirigent: Der Komponist.
4.30— 5.45 Uhr: Königsberg —
Danzig: Unterhaltungsmusik.
3 00—6 00 Uhr: Königs wusle r-
hausen: Übertragung des
Nachmittagskonzertes Hamburg
5.45 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig: Liedcrstundc. Kätc Coran-
da - Laech.-Iin: „Ein bunter
S.rnuß".
Abends:
8 00 Uhr: München „Das Dorf
ohne Glocke." Singspiel in dre,
Akten nach eir.er ungarischen
Legende von Eduard Kiinncckc.
S 00 Uhr: Leipzig: Sommerlie-
dcr. Gesungen von Paul Lossc,
Leipzig. Am Flügel: Alfred Simon.
8.30 Uhr: Berlin: Abendveran-
s t a I : ti n g. Mitwirkende: Irene
de Noirct (Sopran). The two Jaz¬
zers (Gesangsduelt). Arthur Mer-
siowsky (Akkordeon - Virtuose).
Zilherklub 1897. Neukölln. Lei
lung: Adolf Wollenschlägcr.
5.30 Uhr: Berlin f Sonderveran-
slaltung für Deutschland-
Sender): Konzert Paul Iler-
mann (Violoncello) und Alexan¬
der Michael Szcnkar (Flügel).
'•.00 Uhr: Berlin (SondeiVeran¬
staltung für Deutschland-
sender): Klavier - Konzert.
Wiatscheslaw Witkowskv (Flü¬
gel).
‘».30 Uhr: Berlin (Sonderveran-
slallung für Deutschland-
sender): Konzert. Archimcdo
Rarlolozzi (Bariton). An Flügel:
Ben Gcysel.
10.30 Uhr: Berlin: Übertragung
aus dem liolcl Excclsior: Tanz¬
musik (Kapelle Efim Schach¬
meister). Während der Pause:
Bildfunk.
10.30— 12.00 Uhr: Königsberg-
Danzig: Untcrhallungs- und
T anzmusik.
12.30 Uhr: Berlin: Nachtmusik.
Max Rollt mit seinem Winter¬
garten-Orchester. Elise v. Calo¬
pol (Sopran). Am Flügel: Her¬
mann Sclicibcnhofcr. — (Die ein¬
mal monatlich stattfindenden
Nachtkonzerte der deutschen Sen¬
der sollen dem Hörer die Mög¬
lichkeit geben, seinen Apparat
genau auf einen Sender cinzu-
stcllen.)
Donnerstag, tl. Juli 1929.
Nachmittags:
4.00 Uhr: Berlin: Der Liebhaber-
Photograph. 1Ü. Vortrag. Proi.
O. Mente: „Subjektiv beeinflu߬
bare Kopierve«-lahren."
4.00— 5.30 Uhr München- Tee¬
konzert des Rundfunktrios. Mil-
wirkend Sylvia Vilanclli (Sopran).
Am Flügel Richard Staab.
4 30—6 15 Uhr: Königsberg
Danzig Unterhallungskon
zert, Blasmusik.
5.00 Uhr: Berlin: Konzert.
1. Theodor Blumer (Klavier).
2. Roland Hell (Tenor).
5.00—6.00 Uhr: Kömgvwuster-
hausen: Übertragung des Nach
Freitag. 12. Juli 1929.
Nachmittags:
12.30— 1.30 Uhr: München: Mit-
lagskonzerl des Schrammeltrios
„D'Wcinschütz".
4.30 Uhr: Leipzig: Kammer-
musik. (Von 5.00—6.00 Uhr:
Übertragung auf den Deutsch-
landscndcr.) Mitwirkende: Lisa
Wechsler (Gesang). Hans Kip¬
hahn (Bratsche). Theodor Blu¬
mer (Klavier). Flügel: Konisch.
5 00—6.00 Uhr: Königswuster¬
hausen: Übertragung des
Nachmittagskonzertes Leipzig.
5.30— 6.30 Uhr: Berlin: Unter¬
haltungsmusik der Kapelle Emil
Sonnabend, 13. Juli 1929.
Nachmittags:
3.00—3.30 Uhr: Königswuster
hausen: Sprechtechnik B. K.
Graef.
4.00—5.30 Uhr: München: Unter¬
haltungskonzert des Kundfunk¬
trios. Mitwirkend August Bader
(Bariton). Am F'lügel Richard
Staab.
4.00 Uhr: Königsberg-Dan¬
zig: Nachmiltagskonzert. Wal¬
zerstunde.
4.15—6.00 Uhr: Frankfurt Kon¬
zert des Rundfunkorchesters.
4.30 Uhr: Leipzig: Kurkonzert
Bad Ddrronbcrg a. S. Stadt. Or¬
chester Wcißcnfcls a. S.
mittagskonzertes Berlin.
5 35—6.30 Uhr: Frankfurt: Nach
Köln: Konzert des Rundfunk¬
orchesters. Musikalische Lei¬
tung- Kapellmeister R. Merten.
Mitwirkung: Erna Groß (Sopran).
fc.00 Uhr: München: Konzert
stunde: Konzertmeis'cr Hans
Hagen (Violoncello!. Am Flügel
Richard Staab.
7.30 Uhr: München: Abendkon¬
zert des Rundfunkorchesters.
Leitung Kurt Pastor. Mitwirkend
5 45—6.00 Uhr: Frankfurt:
Von Stuttgart: Nachmittagskon¬
zert aus dem Sladtgartcn.
7.30 Uhr: Berlin: Oskar Karl-
weis: Einführende Worte und
Personenverzeichnis zur „Flcder-
maus"-UbertTagung (8 Uhr).
Abends:
8.00 Uhr: Berlin: Übertragung
aus dem Deutsches Theater. „Die
Fletcrmaus", Operette. Nach
dem französischen Original¬
es! neu bearbeitet von
Car) Rößler und Marczllus
Schiffer. Musikal. Leitung:
Erich Wolfgang Korngold. Regie:
Max Reinhardt. Gabriel von
Eisenstein (Hermann Thimig):
Rosa'indc (^M.-.ria Kajdl|: F-ank
(Otto Wallburg); Orlofsky (Os¬
kar Karlweis): Alfred (Car! Jö-
ken); Doktor Falke (Tibor von
Halmuy); Doktor Blind (Josef
Dancggcr); Adele (Irene Eisin-
gcr); Erosch (Hans Moser).
8.00 Uh-: Leipzig: Chemnitzer
Liederkomponisten. Dorothea
Lehmann (Gesang). Am Flügel:
Alfred Simon.
8.00 Uhr: Königsberg—Dan¬
zig : Wunsch - Abend. Paul
O’Montis und Funkkapellc.
805—8 15 Uhr: Frankfurt:
Film-Wochenschau.
8.15 Uhr: München: Symphonic-
konzert. Das Rundfunkorchester
5.00—6.30 Uhr: Berlin Konzert
des Capitsl-Orchesters. Leitung.
Schmidt-Boelcke.
5.00—6.00 Jhr: Königswuster-
h a u s e l Übertragung des
Nachniit.ajskonzerts Hamburg.
5.40 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig: 1 ieder von Crieg. Mer-
delssohn und Mahler. Margarete
Krämer-Bergau, Opernhaus Leip¬
zig. Am F ügel: Fritz Philippi.
6.00 Uhr: München: Zitherkon-
zert von Franz Rieger.
6.40 Uhr: Berlin: Der Lieb¬
haber-Photograph. II. -Vortrag.
Prof. O. Mente: „Praxis der
Aufnahme."
7.20—7.45 Uhr: Königswustcr-
h a u s e r. : Theatererinnerun¬
gen eine« alten Mannes (II). Dr
Ludwig Herz.
8.00 Uhr: Berlin Blasorchester
Konzert unter Mitwirkung von
„The Songs." Adolf Becker -
Orchester Leitung: Obermusik
meisler a D. Adolf Becker.
8 00 Uhr: München: „Grüß euch
Gott alle miteinander!" Ober-
bayerischer Abend.
8 00 Uhr: Danzig —Königs¬
berg : Übertragung aus dem
Kurgarten in Zoppot. Volkstum
liches Konzert des Danziger
Stadttheatercrchesters.
kapellmeister Tutein. Solisten. I unter Leitung von Hans A. Win- H 9 00—10.30 Uhr: Frankfurt
Reina Backhaus und Rudolf I ler. Solisten: Prof. Valentin Härtl I Heiterer Abend Senff-Georgi.
B*'ve. ■ (Violine), Josef Köhler (Cello). I 10.10 Uhr: München: Konzert-
S.30 Uhr: Berlin: Sinfome-Kon- I 8.15 Uhr: Frankfurt: Von I und Jazzmusik. Übertragung aus
zert. Elsa Jülich (Sopran).
Michael Taube mit seinem Kam-
Stuttgart: „Das Leben für den
Zaren," Oper von M. Glinka.
dem Cafe Arkadia.
10 30—12.30 Uhr: Berlin. Uber-
n.erorchestcr.
9.15 Uhr: München: Kammer¬
musikstunde. Willy Stuhlfauth
(Violine). Giacinta della Rocca
(Bratsche). Josef Köhler (Cello).
Margot Leander (Sopran). Max
Oßwald (Tenor). Ernst Brun¬
bauer (Flöte). Josef Schnöd
(Klarinette). Linus Köhler (Horn).
10 30—12 30 Uhr: Berlin: Tanz
Musik (Kapelle Gerhard Hoff-
Iwan Sussanin (Boris Boro-
din), Antonida (Rhoda von
Glehn). Bogdan (Hans Hanus).
Wanja 'Elisabeth Schlolterbcck-
Textor).
8.45 Uhr: Leipzig: „Der Tod von
Menda." Sendespiel von Kurt
Heynicke.
9.30 Uhr: München: „Die Männer
von Forty-Mile." Eine Erzählung
von Jack London, gelesen von
Ferdinand Classen.
tragung aus dem Hotel Espla
nade: Tanz-Musik
10.30— 12 Uhr: Königsberg
Danzig: Tanz- und Unter
haltungsmusik.
10.30— 11.30 Uhr: Frankfurt
Konzert des Rheinischen Kor¬
nettquartetts. Mitwirkung Jo¬
seph Gareis vom Frankfurter
Opernhaus. Anschließend bis
12.30 Uhr nach Stuttgart: Tanz¬
musik. Leitung: Mathyas Seiber
Q-fuhnr durch die oßndesplele
„Das Dorf ohne Glocke.“
Spieloper von Eduard Künneke.
Die Vorgänge sind erfreulich einfach,
wenn auch reichlich rührselig. In einem
siebenbürgischen Dorf feiert der alte,
allgemein verehrte Pfarrer seinen Jubel¬
tag: fünfzig Jahre sind es her. daß er
sein Amt verwaltet, und die Bauern ha¬
ben. um ihm eine Freude zu machen.
500 Gulden gesammelt zur Anschaffung
einer Glocke für die Kirche. Vor zwan¬
zig Jahren sind nämlich die Türken da¬
gewesen und mit allem abgezogen, was
nicht niet- und nagelfest war. und seil
dieser Zeit ruft im Dorf auch keine
Glocke mehr zum Gottesdienst. Der
Pfarrer auf dem Wege zur Stadt be¬
lauscht ein Liebespaar, und um zu ver¬
hindern. daß der Bursch nach Amerika
geht, ,'ibt er ihm die 500 Gulden zu-
Begründung einer Wirtschaft. Das Dorf
gerät in Aufruhr über das verschwundene
Geld, ein böser Verdacht wird aus¬
gesprochen, und der Pfarrer soll aus
seiner Stelle fort. Da träumt er. daß
Gott sich seiner erbarmt und Engel
schickt, die die Glocke aufhängen. Und
als er erwacht und als die bekehrten
Dörfler kommen, ihren alten Pfarrer zu-
rückhaiten wollen und ihn mit Geschen¬
ken überhäufen, da ertönt die Glocke
wirklich, der junge Gutsherr hat sie
dem lieben Seelsorger, dem Behüter sei¬
ner Jugend, heimlich anbr>ngen lassen
als Gabe für die Gemeinde.
„Hokuspokus."
Von Kurt Goetz.
Die Einleitung spielt im Zimmer des
Theaterdirektors, der sich auf der Suche
nach einem zugkräftigen Theaterstück die
Haare ausrauft Sein Dramaturg muß eine
Flut von Schmähworten über sich ergehen
lassen, gesteht dann aber schüchtern ein.
daß er ein neues Stück des berühmtesten
Dramatiken, der Zeit zur Verfügung hat.
Er beginnt das Stück vorzulesen, und wir
sehen nun das Stück selbst. Hier handelt
es sich um eine Kriminalaffäre. Eine
•chöne junge Frau soll während einer
Bootsfahrt ihien Mann umgebracht haben
und steht nun vor Gericht. Man ver¬
sucht aus dem Umstand, daß sie von der
Bootsfahrt mit nassen Schuhen und Klei¬
dern zurück gekehrt ist, einen Indizien¬
beweis gegen sie abzuleilen. Die Sache
steht sehr ungünstig, aber in den Prozeß
spielt dauernd ein fremder junger Mann
hinein, der mit überlegener Frechheit lurdie
junge Frau Partei nimmt und schließlich
der. Verdacht auf sich selbst lenkt. Am
Schluß stellt sich dann heraus, daß dieser
junge Mann der Gatte der Dame ist. der
nicht ermordet worden ist. sondern nur
für eine Zeitlang aus der menschlichen
Gesellschaft verschwinden wollte. Der
Theaterdireklor findet cas Stück gro߬
artig und will es aufführen: aber als er
erfährt, daß es nicht von dem berühmten
Dichter, sondern von dem Dramaturgen
selbst verfaßt ist, ist seine Begeisterung
vorbei, und der arme Autor wird mit
einer Ohrfeige entlassen.
„Die Fledermaus."
Operette von Johann Strauß.
Der Rentier Eisenstein hat einen Be¬
amten beleidigt und soll dafür einige
Tage brummen. Da er sich nicht stellt,
soll er „abgeholt" werden Der Gefäng¬
nisdirektor Frank, der den Häftling selbst
in Empfang nehmen will, findet abei bei
Eisensteins Frau Rosalinde den Gesangs¬
lehrer Alfred vor, den er für Eisenstein
hält. Rosalinde klar:, um sich nicht zu
kompromittieren, den Irrtum nicht auf.
Eisenstein hat sich tags zuvor von seiner
I-'rau verabschiedet, unter dem Vorgeben,
daß er seine Haftstrafe antreten werde
Er will sich aber erst einmal auf dem
Fest de« Prinzen Orlofsky gründlich
Auf dem Feste finden sich, durch Falke
veranlaßt, Rosalinde und ihre Zofe Adele
ein. Beide natürlich maskiert. Eisen¬
stein flirtet mit der maskierten Adele und
mit seiner Frau, die er nicht erkenn 1 ..
Am Schlüsse der durchtolllen Nacht
Innkcn Eisenstein und der Gefängnis¬
direktor Frank, den Falke ebenfalls auf
den Ball gebracht hat. B-üderschaft.
Im Gefängnis hebt dann ein tolles Ver¬
wechslungsspiet an: der falsche Eisen¬
stein (der Tenoi Alfred) brumir.t bereits.
Eisenstein selbst meldet sich zum Straf-
anlritt. Adele kommt mit ihrer Schw cster,
der ewig besoffene Gefängnis Wärter Frosch
spundet die beiden auch ein, Eisen¬
stein und F'rank, die sich aut dem Ball
als „Aristokraten" kenneugelernt haben,
sind verwundert, sich so wiederzutreffen.
Rosalinde kommt dazu, das Durchein¬
ander ist fast unlösbar, bis der Assessor
Falke, der mit der Ballgesellschaft in das
Zimmer des Gefängnisdii ektors kommt,
die ganze Sache aufklärt. Er hat näm¬
lich das Komödienspiel arrangiert, um
Eisenstein, der ihn früher bei einem Ball
einmal kiäftig hineingelegt hatte, eine
Lektion zu erteilen
Was der Film-Amateur wissen muß
Gebäude. Gegenstände. Anlagen, die sich im Privathesitz
befinden, ganz glcichg iltig, '>b sic umfriedet sind oder nicht,
dürfen nur mil ausdrücklicher Genehmigung des Besitzers
gefilmt werden. F.s ist manchmal schwer, (estzustellen.
was ..öffentlich" oder Privathesitz ist. Also auch hier ist
Vorsicht am Platze. Auf jeden Fall ist das Betreten von
fest umgrenzten Grundstücken zum Zwecke photographi¬
scher Aufnahmen, auch wenn es sich um Motive handelt,
die sich auUerhalh des betr. Grundstückes befinden, nur
mil vorheriger Genehmigung des Besitzers gestaltet. Ver¬
säumt man die F.inholung dieser Genehmigung und folgt
nicht gleich der Aufforderung zum Verlassen des Grund¬
stückes. kann man sich sehr leicht eine Klage wegen
. Hausfriedensbruchs" holen. Hin Verbot des Betretens oder
Aufforderung zum Verlassen eines Privatgrundstückes kann
natiirlich nur \om Grundstiicksinhaber, dessen Zhefrau,
erwachsenen Kindern, aber auch Angestellten ausgehen.
Nachbarn oder Schutzleute. Gendarmen. F rsthean tc usw.
haben nur das Recht, darauf aufmerksam zu machen, dafi
cs sich um Privathesitz handelt.
Felder und Wiesen dürfen überhaupt nur nach erfolgter
Hinte betreten werden und müssen auf Autfordert ng des
Besitzers sofort verlassen werden. Es cmpfich't sich,
gerade auf dem Lande solchen Aufforderungen möglichst
rasch Folge zu leisten, denn bei den heute immer nocl
herrschenden ..Gegensätzen" zwischen Stadl und Hund sind
die Vertreter des letzteren nur gar zu gern dazu geneigt
zur ..Selbsthilfe" unter Umgehung des gesetzlichen Wege
zu greifen. Hs sei denn, man ist in der glücklichen Lage
auf Grund einer wohlgefüllten Brieftasche in ..Friedens
Verhandlungen" zu treten, die dann auch meistens schnei
zu einer ..Hinigung" fuhren.
Vorsicht auch bei Aufnahmen von fremden Personen
Mögen sie auch noch so interessant ( der bei einer noch
interessanteren Beschäftigung sein, klüger ist jedenfalls du
höfliche Frage: ..Sic gehalten doch, da'i ich eine Aufnahnu
von Ihnen mache?" Anders liegt der Fall bei öffentlichen
l mz-.igen. Versammlungen oder -ovsl.gen Veranstaltungen
Wenn dieselbe als solche auf gen »rvn.cn wird, hat der ein
zclnc Teilnehmer nicht mehr da. gesetzlich festgelcgti
..Recht an eigenen Bilde".
Das Betreten von Eiscnbahnanlagen ist It. Hiscnhuhnhau
und -Betriebsordnung vom 4. November 1904 ohne eine he
sondere Erlauhniskartc unbedingt verboten. Ausgenommen
sind davor natürlich die Bahnhole. Aber auch hier muH
man mit dem Photographieren resp. Filmen vorsichtig sein
denn auch auf Bahnhöfen ist das Photographieren nicht
ohne weiteres gestattet. Wenn raun aber geschickt genuc
Kinematographie für Amateure
Einfachste
Handhabung
Cio* »Kodjk«
Wollen Sic Ihre eigenen Filme aufnehmen ? Mit Ihnen
selbst, Ihren Freunden, Ihrer Familie als Filmstars?
Wollen Sie Ihre Reisen, Ihren Sport und alles, was
Sie erleben, im bewegten Filmbild für immer
festhalterf und in Ihrem Heim vorführen ?
Dann verlangen Sie bitte unsem Prospekt
bei Ihrem Photohändler oder bei uns
Beste Resultate
ohne Vorkenntnisse
Kodak Aktiengesellschaft, Berlin SW 68
st. kann man es schon mal ver¬
blichen: Hauptsache, dali es nie¬
mand sieht, aber besser ist es
^ch.tn. darauf zu verzichten, wenn
inan nicht die ausdrückliche Kr
laabnis dam hat Das Verhol
des Photographieren* im Intcr-
.■sse der Landesverteidigung" ist
unbedingt zu respektieren. Also
n der Nahe von militärischen
Anlagen, die durch entsprechende
Verbotstafeln gekennzeichnet sind.
Filmkamera sofort in die Trag¬
tasche! Die Kamera in der Hand
genügt, um verdächtig zu crschct-
Verhaftung und Beschlagnahme
des Apparates mit sich bringen.
In grollen Städten, an ver¬
kehrsreichen Plätzen, kann das
Filmen ganz allgemein ..im Intci-
cssc der Sicherheit des Verkehrs"
verboten sein. Der F tim-Amateur,
der zu seiner Aufnahme an sol¬
chen Plätzen ..aus der Hand"
aufnimmt, also nicht erst mit
grollen Gesten und unnötigem
Brimborium sein Stativ lufbaut.
wird, wenn er sich nicht mitten
auf den Fahrdamm stellt, selten
grolle Schwierigkeiten haben. Mil
dem Federwerk sind rasch die
fiinf Meter, die er sich wiinscht
heruntergeschnurrt, ohne dall hei
geschickter Handhabung die Pas¬
santen auf die ..Filmaufnahme"
aufmerksam werden und stehen-
hleibcn. Sollte jedoch ein argus-
äugiger Schupobeamter den ..Fil¬
mer" entdecken und ihn zur Kin-
slcllung seiner . Arbeit" auffor¬
dern. so lut der Betreffende gut.
mit verbindlichem Lächeln dieser
Aufforderung sofort lachzukom¬
men zu versprechen uad während
der L’nterhaltung ruhig den Fin¬
ger am Federwerk zu belassen.
Bis die liebenswürdig geführte
l nterhallung beendet ist. ist auch
die gewünschte Aufnahme getä¬
tigt. Mit freundlicher Fintschuldi-
gung kann man sich dann von
dem liebenswürdigen Beamten
verabschieden. F^s gibt ja auch
unfreundliche Beamte, man soll
sie nicht reizen! Denn nach drei¬
maliger vergeblicher Aufforde¬
rung zur Einstellung der Film¬
tätigkeit kann der Beamte den
Apparat und - den Täter ,.f>c-
schlagriahmen". Nachher gibt’s
ein kostspieliges Strafmandat.
denen Höhe den Werl dei Auf¬
nahme kaum entspricht, die man
ja schlielilich auch nicht w ieder-
hckomml. Fu!ls ein Beamter zur
berechtigten oder unberechtigten
Beschlagnahme des F'ilmappara-
tes schreitet, soll man keineswegs
versäumen, sich eine unterschrie¬
bene und ahgeslcmpclte Quittung,
die nicht verweigert werden darf,
ausstellen zu lassen. Handelt cs
sich nicht um Aufnahmen zu ver¬
brecherischen oder staatsfeind¬
licher Zwecken, was ja beim
Film-Amateur kaum zr befürch¬
ten ist. so steht der Rückerlan¬
gung des geliebten Apparates
nichts im Wege.
Noch mch • \ orsichl ist bei Auf¬
nahmen un Auslände geboten.
Man versäume niemals, bei den
Ortshchörden genaue Auskunft
darüber einzuholen, ob eine Auf¬
nahme erlaubt ist. oder ob dafür
eventuell eine Gebühr erhoben
wird. Diese letzte ist namentlich
in den I.ändern des Orients so
hoch, dall der Amateur lieber auf
die Aufnahme verzichtet. Audi
mit ..Strafgeldern" ist man in man¬
chen Gegenden sehr schnell bei
der Hand, und das „Auge des Ge¬
setzes“ schreitet immer erst dann
ein. sobald die Übertretung der
Vorschrift vor sich gegangen ist.
Mit der Beschlagnahme des Auf-
nahmeniaterials hat man in allen
Fällen zu rechnen. Auch Privat¬
personen sind manchmal ge¬
schäftstüchtig und erlauben Auf¬
nahmen nui gegen Honorierung.
Grundsatz jedes Amatcur-F'il-
mers muli cs sein: Lichcnswiirdig
in allen Fällen bleiben! Mit Grob¬
heiten und Schimpfen erreicht
man nichts.
Filmamateur -Abend in Dresden
Anläßlich der Volksphoto-Woche veranstaltete der
Wcrhcausschuß der Dresdener Ortsgruppe im Künstlerhaus
c'-ien F'ilmaniatcur-Ahend. verhunden nnt einer Ausstellung
der führenden Schmalfiimfahrikate. der in jeder Beziehung
erfolgreich verlaufen ist.
Die im Bau von Schmalfilmapparaten führenden In¬
dustriefirmen wie Agfa. Kodak. Pathex und Zeiß Ikon
gaben durch eine große Sondcrschau einen umfassenden
t berhlick über ihr gesamtes Produktionsprogramm, hei
welcher Gelegenheit sich jeder Interessent eingehend be¬
sonders die in letzter Zeit im Handel erschienenen neuen
Geräte besichtigen und von Fachleuten erklären lassen
konn Nach einer einleitenden Begrüßungsansprache des
Werbcausschuß-Vorsitzcndcn. der auf den Zweck der
Volksphoto-Woche und insbesondere auf den des Film-
amatcur-Abends hinwics. hielt Herr Dr. Busch von der
Kodak A.-G. seinen v ort. g über die Entstehung des
ersten naturfarhigcn Todacolor-Filmcs sowie die hierzu
nötigen Apparate und I Mfsmittcl, der von einer Anzahl das
Verfahren erläuternde Lichtbildern begleitet wurde.
Zum Schluß des Abends sprach noch Herr Ing. Fink vom
Bund der Filmamateure über die Zwecke und Ziele dieses
Lundes und forderte die Anwesenden zum Beitritt in die
bereits bestehende, jedoch noch kleine Dresdener Orts¬
gruppe des Rundes auf. mit dem FIrfolg. daß eine Anzahl
sofort ihren Eintritt anmeldetc.
Ibstdruckc
der Röntgenauf¬
nahme eine» Blat¬
tes.
Im Juli kommen ausnahmsweise 200 Mark zur
Verteilung.
Einsendungen sind zu richten an:
Schriftleitung der „Filmwelt", Photowettbewerb
Berlin SW 68, Zimmcrstraße 35-41.
Dennoch bietet das Ver¬
fahren in vielen Fallen sehr
interessante Einblicke in
die geheimnisvolle Werk¬
statt der Natur, und so
mancher Naturdruck gleicht
lassigkcit des Papierncga-
tivs für Licht ist belanglos,
die Kopicrzeit ist eben ent¬
sprechend zu verlängern.
Eine Behandlung des Pa¬
piernegativs. uni es licht-
durchlassig zu machen, ist
nicht allein überflüssig, son¬
dern nicht einmal ratsam,
da das ölen des Negativs
leicht zur Schmiererei wird
durchscheinenden Aufnahme w.n Otto Schwerin, der dazu
Gegenständen, von nähme, dir jedoch unpersönlich ist und
Blättern. Blumen. liehe Ansichtskarte "
aber auch von
Spitzen, Federn u. dgl. — Der Gegenstand wird auf licht¬
empfindliches Papier gelegt und druckt sich, wenn beides
dem Licht ausgesetzt wird, seihst ab. Hieraus geht zugleich
hervor. daU zu diesem Verfahren nur flache, lichtdurch¬
lässige Gegenstände gecig-
z wischen Flicll-
papier in den Blat¬
tern eines Buches
so stark geprellt,
dali die überschüs¬
sige Feuchtigkeit
daraus entfernt
wird. Bei völlig
Irockcnen Blattern
kann das Licht
nicht durch die
schreibt: ..Eine wohl gelungene Amateuraul- *"‘ ncn l,n ^ zarten
nicht mehr sagt als eine in Meershurg kaul Aderungen drin-
Blende 9.6 ", - Seh. gen. Der Kopicr-
rahmen Legt bereit
Auf die Glasscheibe wird nun ein Blatt oder mehrere, zu
einer Gruppe vereinigt, gelegt, ain besten mit der Biatl-
unterseite nach unten. Dann legt man das emplindliche
Papier auf das Blatt und setzt den geschlossenen Rahmen
dem Kunst- oder Tages¬
licht aus Damit sich dar
Kopierpapier lest an die
Formen der Blätter anprellt.
empfiehlt es sich, auf der
Rückseite des lichtempfind¬
lichen Papiercs eine gleicli-
maüig schwache Lage von
Watte oder von sehr wei¬
chem Papier zu legen Hier¬
durch werden nn fertigen
Abdruck Lnscharfen ver-
inied<-i. die namentlich bei
stärkeren Blättern unaus¬
bleiblich waren. Man ko-
solche t --.»parate müssen
nicht allein sorgfältig be¬
handelt werden, sic sind
auch sehr leicht dem Zer¬
fall ausgesetzt
Dem beuge ich durch
meine Photo-BLittersamni-
lung vor. Für sie eignen
Jeden Monat 100.— Rm.
für Photoamateure!
Wir verteilen jeden Monat Rm 100.— für Photoamj
Name des Apparates.
Art und Lichtstarke des Objektivs,
Blende.
Platten- oder Filmfabrikat.
Zeitpunkt der Aufnahme.
Belichtungszeit.
Verwendung etwaiger Hilfsmittel IGelbscheib,.-. Vor¬
satzlinse u. dgl ).
Art des für den Abzug verwendeten Papiers.
Genaue Anschrift des Einsenders.
Ausdrückliche Erklärung, dall der Einsender Photo¬
amateur ist.
Schallplatten, die man gern hört
Wenn die Violine spielt. Boston von Franz Grcthe
Text Fritz Roller
Zigeuner weisen Waltz von Igor Borganoff Text Kurt
Schwabach. Gespielt vom Tanzorchester Dajos Bcla.
Effektvolle Tanzmusik. Glanzend gespielt. Ganz auf Daios
Heia* Geige gestellt. Die anderen Instrumente, besonders beim
Boston, nur Lichter und Unterstreichung. Besonders hübsch die
Verwendung des Glockenspiels Odeon 2856
Tanz der Stunden aus „La Gioconda" von A. Ponchielli.
Großes Symphonieorchester unter Leitung von Dr. Weiß-
immer ein Genuß. Ganz gleich, ob es sich um hohe Kunst, wie
bei Gricg. oder um volkstümliche Kompositionen, wie Taubcrt*
Vogcllicd. handelt.
Odeon 2867
Walzer Es-Dur von Chopin. (Opus 42).
Fantasie-Impromptu von Chopin (Opus 66). Gespielt
von Prof. Emil von Sauer auf Bechstem-Flügel.
Überflüssig, über Künstler und Werk ein Wort zu verlieren.
Die technische Wiedergabe bei der Fantasie besonders im Piano
ausgezeichnet.
Ein Verdienst an sich, diese melodiöse Musik, die beinahe in
jeder Fiimilluslration wiederkehrt, auch ins Schallplattenreper¬
toire aufgenommen zu haben Mitglieder des Orchesters der
Staatsoper bemühen sich um pointierte und nuancierte Wieder-
Parlophon 9394
Ouvertüre Nr. 3 zur Oper Leonore von L. Betho¬
ven. Großes Svrnphonieorchester unter Generalmusik¬
direktor Kosenstoc)..
Auf zwei Platten das herrliche Musikstück, das nicht nur eine
unserer schönsten Ouvertüren, sondern mit Recht auch Perle
unserer Konzertliteratur ist. Das Orchester setzt sich aus Mit¬
gliedern der Berliner Staatsoper zusammen. Der bekannte Diri¬
gent sorgt für beschwingte Wiede-gabe.
Parlophon 93S7 98.
Polowetzer Tanz Nr. 3
Borodin).
Slaw .scher Tanz Nr. 16
von A. Dvorak. Gespielt
von Issai Dobrowen mit
Orchester (Mitglieder der
Staatskapelle Berlin).
Zwei glanzende Virtuosen-
stuckchen. Wirkungsvoll, rou¬
tiniert und fein durchgearoei-
tet im Klang.
,.M a n o n, schändlich", aus .Manon Lescaut v Puccini.
„Ich habe nie gelieb f, aus Andre Chenier (Giordanol
Zwei Arien, gesungen von Nino PLcaluga. mit Orchester,
unter Leitung von Dr. Weißmann.
Der italienische Sänger wählt zwei Proben aus wenig ge¬
spielten Opern, um uns von seinen graßen stimmlichen Mitteln
zu überzeugen und vorbildliche italienische Gesangsdeklamation
zu übermitteln. Für viele Opernfreunde die erste Gelegenheit,
einen hübschen, charakteristischen Te I aus Andre Chenier zu
Parlophon 9847.
Wein. Weib und Gesang. W’alzer von Johann Strauß.
Gesungen vom Sieber-Chor mit Orchester
Muß man einen Straußschen Walzer empfehlen? Besonders
dannmicht. wenn er so hübsch vorgetragen wird. Die liebens¬
würdige Koloratursängerin ist leider nicht genannt. Sie gibt
dem feschen Gesang des Chors
(loser Photowettbewerb im Luoapark
besenderen Schwung und die
Leichtigkeit, die man ganz all¬
gemein für Wien in Anspruch
Der Slawische Tanz, be¬
kanntlich eines der volkstüm¬
lichsten Orchesterwerke Dvo-
«"aks. mit geschickten Instru¬
ier, tationseffekten. die eine
liebliche, gefällige Melodie
noch freundlicher machen.
Parlophon 9389.
S ° m. Foxtrott von Mo Rhail.
Mudgetanzte Mäd-
Dcr große Photowcttbewcrb. den wir auf dem Filmfest
im Lunapark vcrans altet haben, hat uns eine reiche
Fülle von Einsendung.-n gebracht, die aber leider, wahr¬
scheinlich unter dem Einfluß des unbeständigen W etters
und bei den besonderen Schw ierigkeiten, die sich der Auf¬
nahme entgegenstellte i, zu einem Teil gleich von vorn¬
herein ausschaltcn mußten. Das Prcisrichierkollegium hat
sich deshalb nach langen Beratungen und eingehenden
Vergleichen dahin schlüssig gemacht, den zur Verfügung
stehenden Betrag von fünfhundert Mark wie folgt zu
a) für gute Amateurfilme viel Preise
und zwar an
Herrn E, F. Lempp, Wilmersdorf
.. W. Lukaschek, Tempclhof
„ K. Jungtow, Berlin SO 36
„ F. Borchardt, Berlin N 4
b) für Amateurphotos vier Preise ä
und zwar an
Herrn H. Scballer, Wilmersdorf
„ W. Peters, Berlin C 25
„ H. Bittner, Halensee
„ E. Späth, Friedenau.
Brüderlein undSchwe-
s t e r I e i n. Finale aus
dem 2. Akt der Fleder-
maus. Solisten. Chor
und Orchester von der
Staats-Oper Berlin. Di¬
rigent Josef Snaga
Es beginnt mit dem „Feuer-
saft der Reben" und endet mit
unsterblichem „Brüderlein"
Störend nur das Umwechseln
an der entscheidenden Stelle,
das bei größerem Ptat
Da ursprünglich fünfhundert Mark ausgesetzt waren,
verbleibt ein Rest von hundert Mark, die wir zur Er¬
höhung unseres laufenden Juli-Preisausschreibens verwen¬
den. Es gelangen also in: Monat Juli statt der vorge¬
sehenen hundert Mark ausnahmsweise zweihundert Mark
zur Verteilung. Wir danken allen Einsendern für ihre
Bemühungen und hoffen, daß diejenigen, die diesmal leer
ausgingen, bei unseren anderen Preisausschreiben mehr
Erfolg haben werden.
Verlag und Schriltleltung der Filmwelt
Wiener Wald. Par
lophon - Orchester mit
großem Chor unter Lei¬
tung von W. Sieber.
Straußsche W'alzer als Ge¬
sangnummer kommen immer
mehr in Mode, werden immer
beliebter. Diesmal sind s die
G'schichten aus dem Wiener
Wald, die bald lockend-leis
von schmeichelnden Geigen,
hier und da von Männern
oder Frauen allein oder ge¬
meinsam erzählt werden. Die
sind gut gewählt.
lede Woche
fünf Bücher für Filmfreunde
Schreiben Sie uns jede Woche ganz kurz ihre Mei¬
nung über den besten Film, den sic in dieser Woche ge¬
sehen haben.
Diese Briefe wollen wir, soweit sie dazu geeignet sind,
den Herstellern der Filme oder auch den in Frage kom¬
menden Darstellern zuleiten, damit diese selbst seben,
wie der eifrige Kinobesucher ihre Arbeit auffaOt und
Die 5 besten Einsendungen einer jeden Woche wer¬
den wir prämiieren.
Ausschlaggebend ist nicht der stilistisch beste Brief,
auch nicht die witzigste Einsendung, sondern das ver¬
nünftigste, bestbegründete Urteil. Selbstverständlich
kann auch der Humor zu seinem Recht kommen. Es
kann in Versen geschrieben werden, es soll sich also
jeder so äußern, wie es ihm am besten möglich ist.
Es kommen in dieser Woche wieder zur Verteilung:
1. „Frau im Mond" von Thea v. Harbou
2. u. 3. „Metropolis“ von „ „ „
4. „Spione" von „ „ „
5. Das Otto Gebühr - Buch von Dr. Lohmeyer
Die Bücher 1—4 erhalten eine persönliche Widmung
von Fritz Lang und Thea von Harbou.
Wir behalten uns vor, diese Zahl zu erhöhen, wenn
mehr als 5 Briefe eine Anerkennung verdienen.
Die Namen der Preisträger werden jede Woche an
dieser Stelle veröffentlicht.
Einsendungen sind zu richten an: Schriftleitung der
„Filmwilt", Berlin SW 68, Zimmerstraße 35—41, und
müssen als Kennwort die Bezeichnung „Film-Kritik"
tragen.
35 ■' Seteliadu
WOTO
mm
DlamaoMeeie
.. » Prismenglas, Blo-Nenkälln. Bcrg.l,. 47.
JUWELEN s- B " so>t Wit ”' s,, Ub
takssl . Isltlkul ' firtlSt Berliner Sir 13S I40 ^^^^===1=====
>^w ittwttuwt oiuuc yiiittjwy y^
50 KAL
Produktion:
H. R. Sokal-Film 6. m. b. H.
im
AAFA-SONOERVERLEIH
Auflage : 4900
23. Jahrgang Berlin, den 8. Juli 1929 Nummer 136
in Deutschland: Fox - Emelka - Tobis
In England: Fox-Daily Marl
ln London ist die Brilish M •• Zisch orientier! und n utzt sich
ictone News gegründet, in bei den Movietone New* in
deren Leitung der St hn Lord der Hauptsache auf den Nach-
Kothcrmcres, Hon
llarmsworth, Mr. iX'aid Pric<
und Konald McDonald >on int-
lischer Seite vertreten sind
Amerika sendet formal WiL
liam Fox und W. J. llutchin
son als leitende Dirck oren ir
die Firma Das reac Unter¬
nehmen ist an sich itin eng
:htendicnst der Daily Mail.
Außerdem bcsi'zt die neue
Gesellschaft d.e Vi’eltrechte des
Fox-Films f r England, wäh¬
rend umgekehrt die übrigen
Fox-Niedsrli-sungen die Er¬
zeugnisse dieser neuen eng¬
lischen Konbiration auf dem
Das Programm für Stuttgart und München
Nach von dem Gesch.iflsfüh- nach München Dort werden
rer des Süddeutschen Verban die Kongreßteilnehmc: von der
des. Herrn Burkhardt, in der Fmelka in Geiselgasteig er-
Sitzung der bayerischen Licht- wartet. Es folgt eine Führung
spieltaeaterbesit/er gemachten durch sämtliche Produktions-
Mi'teilungcn ist das Programm anlagen, am Abend schließt
der Keichsverbandstagtir.g
Stuttgart dahin festgeleg . daß Der
Dienstag, den 20. August,
DelegiertensitZungen, Mittwoch
in großes Atelierlest
lächste Vormittag, Frei¬
tag. versammelt die Teilnehmer
einem vom Verein bayeri-
eigentliche Generalver- scher Lichtspieltheaterbesitzer
Sammlung und am Abend ein arrangierten Münchener Früh-
großes Ballfest stattlinden soll, stück am Platzl. bei dem die
Ain folgenden Vormittag, also berühmten Münchener Ko-
Donnerstag. geh: ein Extrazug miker mitwirken werden.
Für zwei Billionen Mark Theater
Aus New York wird gekabelt, zweitenmal um einen Kredit
daß Warner Brothers, die he- von einer halben Billion Dollar
rcits große Stimmen für ihre angchen. um noch einmal eine
Thcatcroxpansion ausgegeben riesige Theaterkette zu er¬
haben, jetzt ihre Banken zum werben.
Wenn nicht noch irgend¬
welche unvorhergesehene
Zwischenfälle cintrcten, wird
in den nächsten Tagen eine
der interessantesten und
großzügigsten Fusionen in
der deutschen Filmindustrie
perfekt sein, die man in der
so abwechslungsreichen und
variablen Kinoindustrie in
den letzten Jahren erlebt hat.
Fox will sich an der
Fnu-Ika beteiligen, genau so
wie die Küchenmeister-
grupve, deren Amsterdamer
Exponenten bekanntlich die
M; jorität des Tobis-Kapitals
besitzen.
Die Gründe für dieses Zu¬
sammengehen liegen auch
ohne besondere Spezialinfor¬
mationen auf der Hand.
Fox braucht, genau so wie
Paramount. Metro. United
Artists. First National und
.Warner, seinen festen Stütz¬
punkt
Er erhält durch die Emelka
zweifellos eine Gruppe als
Partner, die über erheblichen
Fheaterbesitz verfügt, und
die vor allem für die Urauf¬
führungen das nötige Relief
gehen kann.
Dci Zusammenschluß der
Fox-Fmelka-Gruppe mit Kü¬
chenmeister liegt sicherlich
lm allgemeinen deutschen
I onfilmintcresse. Es wird,
sobald Fox beteiligt ist. so¬
wohl Western als auch Tobis
schwcrfallen. der Vorführung
des einen oder anderen
Systems Schwierigkeiten zu
machen
Außerdem wird die Frage
der Apparatur glatter und
klarer gelöst werden können.
Die Verständigung zwischen
Klangfilm und Western wird
fraglos in stärkstem Um¬
fang gefestigt und gleichzei¬
tig in der praktischen Aus¬
wirkung erleichtert.
Wenn cs richtig ist. daß
Verhandlungen zwischen
Klangfilm und Emelka in der
letzten Zeit stark gestockt
haben, so ist dis nicht zuletzt
auf diese Transaktion zu¬
rückzuführen.
Filmpolitisch ist die ganze
Angelegenheit nicht weniger
^ interessant. AIht cs hat kei¬
nen Zweck. diese Dinge
heute bereits anzuschneiden,
wo die Abschlüsse zwischen
den einzelnen Parteien noch
nicl t Mnterzeichnet sind
Jedenfalls kann mindestens
heu:c schon gesagt werden,
daß vom allgemeinen Stand¬
punkt der Filmindustrie aut
sow »hl, als auch vom spe¬
ziellen des Kinos, diese
Fusion außerordentlich be¬
grüßenswert ist.
Ganz abgesehen davon, daß
sie die Kapital- und Stoß-
kraft des deutschen Films
stärkt und kräftigt, ver¬
größert sie die engen inter¬
nationalen Bindungen, von
den.-n schließlich das Filmge-
schult in jedem Land, sobald
cs über ein gewisses Maß
hinausgeht, abhängt.
Es wird aber auch mit der
Duichführung der Transak*
tion endlich der oft künst¬
lich konstruierte Gegensatz
zwischen Film-Berlin und
Film-München aufhören. Man
wird nicht mehr besondere
süddeutsche und Berliner Be*
lange konstruieren und vor
allen Dingen in den großen
Fragen, wie etwa Spitzen¬
organisation, Kontingent
usw., an einem Strick ziehen,
weil die Industrieinteressen
in München genau so wie in
Berlin gleichgerichtet sind.
Aber das sind Probleme,
über die endgültig zu reden
ist, wenn die Fusion tatsäch*
lieh vollzogen st, da gerade
beim Film noch manches Mal
in letzter Minute Schwierig¬
keiten entstanden, die selbst
den schönsten Plan zutn
Scheitern brachten.
Filmungarn in Berlin
Gestern, Sonntag abend, fan¬
den sich die Teilnehmer der
ungarischen Film-tudicnreisc
nach Berlin im Klub „Bühne
und Film“ mit Vertretern der
Filmindustrie (Ufa, Klangfilm,
Tobif, P. D. C.), mit Vertretern
der Presse und den Angehöri¬
gen der ungarischen Filmkolu-
nie in Berlin zusammen.
Es waren ca. bO Herren aus
den Kreisen der ungarischen
Kinobesitzer und 10 Herren der
ungarischen Fach- und Tages¬
presse anwesend.
Kraszna-Kraus, der Chef¬
redakteur der „Filmtechnik“,
begrüßte die ungarischen Gaste,
Dr. Fan vom Magyar-Film¬
kurier antwortete in deren
Namen.
Namens des Bundes der
Km .industriellen sprach dessen
Präsident Oecsy, für den Bund
der Kinobesitzer Ungarns nahm
dessen Präs.dcnt Gyarrias das
Wort.
Im Mittelpunkt der lebhaften
und ausgedehnten Erörterungen
stand natürlich das Torfilm¬
problem
In den drei Wochentagen, die
nun für den Besuch der Stu-
dienrcisendcn vorgesehen sind,
wird cs eine Fülle von Ein¬
ladungen und Besichtigungen
geben
Die ungarischen Herrschaften
werden eine Reihe von Ton¬
filmen vorgeführt erhalten durch
Kfarg'ilm, Tobis, Lignosc. War-
lur. Fix. Paramount. Fellner
und S-.mlo. Auf dem Pro¬
gramm, das die Ungarn absol¬
vieren werden, stehen auch
emige hundertprozentige Ton¬
filme.
Die ungarischen Besucher
werden hier ein umfassendes
Hud vom Stande der Tonfilm¬
bewegung gewinnen und sicher
viele Erfahrungen sammeln, die
s;c lur da, ungarische Licht-
spielgcwerbe nutzbringend ver¬
werten können.
Bcsitzwechsel
Das „Palladium" in der Bäi
waldstraße ist käuflich in de
Besitz des Herrn Esbold Übei
gegangen. Di* Ncueroflnur
«folgt am !. August.
ff*tr Esbold ist außerdei
Besitzer der Olympia-Licht
spiele in Her Bülowstraße.
Gegen Klock-booking
in den U.S.A.
Senator Brookhart von IIli
nois hat im Senat eine Bill eie
gebracht, die das „Block boc
king - verhindern soll.
Solche Anträge gab es scho
öfter, ohne daß sie irgendeine
Praktischen Erfolg gehabt häl
len. Auch der Herr Sen>to
aus Illinois wiid hier kaum re
lormiercnd wirken können.
Aus dem bayerischen Steuerkampf
Von unserm ständigen Dr. M -Korrespondenten.
dü neben :
sprochen, daß der Kampf fort-
gehen werde, so lange die un-
Der Münchener Steuerkampi
ist mit einem verhältnismäßig
günstigen Ergebnis, dessen ba¬
rer Gewinn zunächst mit min¬
destens 100 000 RM. beziffert
werden kann, aus dem akuten
wieder in das latente Stadium
zurückgetreten. Das Ergebnis
ist um so bemerkenswerter, als
es nur durch die energisch
durccgefühite Gemeinschafts¬
aktion erreicht wurde.
Eine cer beiden großen Ta¬
geszeitungen, die Münchener
Zeitung, hat es sofort ausge-
billige Lustbarkeitssteuer in
ihrer bisherigen Form fortbe¬
stehe.
In der daraufhin stattgehab¬
ten Versammlung des Vereins
bayerischer Lichtspieltheater-
besitzer herrschte Meinungs¬
verschiedenheit über die einzu-
sch tagende Politik der Aus¬
wertung der neuen Sachlage.
Es gab lebhafte Debatten über
die Auswirkung eventueller
Ein t ri t tsp reissen k ungen.
Augsburg
Nach Zurücknahme des Mün¬
chener Schließungsbeschlusses
haben auch die Augsburger
Filmtheater ihren entsprechen¬
den Beschluß zurückgenommen
und den Weg erneuter Ver¬
handlungen beschritten. Es
fand am letzten Freitag in
Augsburg eine Versammlung
statt, zu der auch die gesamte
Augsburger Presse erschienen
war. Dr. Wolfgang Martin: war
als Sprecher und Verlasser
eines eingehenden und von den
großen Gesichtspunkten der
Gesamtindustrie ausgehenden
Presserundschreibcns zugezo-
gen worden.
Man stellte neuerdings An¬
träge auf Senkung des in Augs¬
burg noch übernormal liegen¬
den Steuergrundtarifes von 16
Prozent auf den gesetzlich zu¬
lässigen Mindestsatz von 13
Prozent und endlich einer 50-
prozentigen Steuerstundung iür
Juli mit September mit Aus¬
sicht auf Niederschlagung für
nachweisbar notleidende Be¬
triebe.
Es folgte die Rücksprache
einer Kommission der Herren
Stobr, Scnsburg, Scibert und
llitz mit dem Bürgermeister
Ackermann, ccm Lir. Martini
ein eingehendes Referat über
die augenblickliche Situation
des deutschen rilms erstattete.
Der Bürgermeister versprach
eine beschlci. nigte Behandlung
noch vor den vor der Tür
stehenden Stadtratsferien.
Die Bewegung ist in Augs¬
burg nach cen Münchenern
Erfahrungen organisiert wor¬
den Wenn auch nur — wie
in München — hinsichtlich
Aufrundung, Vorauszahlung und
Ermäßigungskalt, n ein Erfolg
erzielt werden sollte, so würde
das für Augsburg bereits eine
tatsächliche Steuersenkung von
ein Viertel bis ein Drittel be¬
deuten.
N ü r n
Der Stadtrat in Nürnberg
hat den Antrag der Bayern-
gruppe die Vergnügungssteuer
für die Monate Mai bis Okto¬
ber generell auf 5 Prozent
herabzusetzen einstimmig abgc-
lehnt, weil er an eine Notlage
nicht glauben will, bei einer
Frcquenzstcigcrung um 1.2 Mil¬
lionen Besucher während der
letzten zwei Jahre. Die Nürn¬
berger Tbcatcrbesitzcr werden
berg:
aber doch wohl in der Lage
sein, dem Stadlrate nachzu-
weisen, daß die Frequenzstei¬
gerung noch keine günstigere
Geschäftslage im Gefolge hatte,
und daß der beständige Ader¬
laß der Vergnügungssteuer die
Lage der Theater durch Auf¬
zehrung der Betriebskapitalien
von Monat zu Monat in eine
kritischere Lage gebracht habe.
Hamburger Notizbuch
Das „Elite-Theater" in Al¬
tona. Bahrenfelder Straße 134,
hat seinen Besitzer gewechselt.
Herr Fritz Spahn hat das Licht¬
spielhaus an Herrn W. Bedek ;r
verkauft. Geschäftsführer
wurde der ehemalige Inhaber
der Hamburger .. Kammerlicht¬
spiele", Herr Graf.
Das Theater wird nach voll¬
kommener Renov.erung Ende
Juli oder Anfang August wie¬
dereröffnet.
Der frühere Leiter der Deut¬
schen Nordischen Filiale, Herr
J. Scbuemann, hat unter der
Firma „J. Schuemann Filmver¬
leih" einen Verleih aufgemacht.
Die Firma hat die alten Büro¬
räume des Bruckmancschen
Filmverleihs in der Ernst*
Mcrck-Straße 12-14 übernommen.
Der „Henschel-Film- und
Theaterkonzern' wird Ende
dieses Jahres drei weitere
Schauburgen eröffnen. Ls sind
dies die „Schauburg, Harburg
mit ca. 1400 Sitzplätzen, die
„Schauburg, Barmbeck-Nord“
mit ca. 1200 Sitzplätzen und die
„Schauburg. Hamm“ mit ca.
1400 Sitzplätzen.
Gema verliert gegen
G- d. T.
Am Wochenende wurde in
Berlin vor der Urheberrechts¬
kammer des Landgerichts I un¬
ter dem Vorsitz des Landge-
richtrdircktors Dr. Weigert in
dem Prozeß verhandelt, den dto
Gcma und A. K. M. gegen die
G. d. T angestrengt hatten,
weil sic den bekannten Meist¬
begünstigungsvertrag mit dem
Reichskartcll der Musikvcr-
braucher abgeschlossen habe.
Die Gcma und A. K. M ver¬
langten auf dem Wege der
Feststc'lungsklagc die Nichtig¬
keitserklärung dieses Sonder¬
abkommens.
Wie wir aber letzt erfahren,
hat das Gericht diese Feststel¬
lung lago kostenpflichtig ab-
£c wiesen, so daß also der
Meistbegünstigungsvertrag auch
nach der Auffassung der Ge¬
richte zu Recht besteht. Viel¬
leicht erkennt man bei der
Gcma allmählich doch, daß das
Reichskartcll seinen Weg lang¬
sam, aber sicher geht und daß
man mit kluger Ucbcrlegung
schließlich doch das Ziel er¬
reichen wird, was man sich ge¬
steckt hat, nämlich berechtigte
und tragbare Abgaben der Mu¬
sikverbraucher an den Urheber.
Deutscher Filmstar
in Strasburg
Super-Film, Paris, die fran¬
zösische Aafa-Vertretung er¬
öffnet am Montag, dem 8. d. M.
eine Filiale in Straßburg. Es
ist eine große Anzahl von
Tbeaterbesitzern eingeladen,
die im Rahmen einer Inter-
essentenvorführung mit ver¬
schiedenen Aafa-Filmen dies¬
jähriger und letztiähriger Pro¬
duktion bekanntgemacht wer¬
den soll. Grüße von der Ber¬
liner Aafa-Direktion wird Hilda
Rosch überbringen, die sich
auch als „Zirkusprinzessin" auf
der Leinwand vorstelit.
Goldschmid in
Amerika
DirektorJ.GoIdschmid von der
Südfilm-A.-G. wird seinen dies-
jährigen Urlaub in Amerika
verbringen. Er begibt sich auf
der ersten Fahrt der „Bremen"
am 16. Juli nach New York.
„Verdun" — Film im
Reichs-Archiv
Der französische Film „Ver¬
dun. das Heldentum zweier
Völker" (Verleih Terra-Unitcd
Artisls) ist in einem Exemplar
vom Deutschen Reichs-Archiv
angekauft worden.
Der Tonfümoperateur
alt Reporter
Eine ganz neue Art der Ver¬
wendung von Tonfilmen erfand
man dieser Tage in England.
Für die „tönende Wochen¬
schau', die allwöchentlich er¬
scheint. wurde Premierminister
MacDonald interviewt. Er gab
dem Kameramann eine Erklä¬
rung über die Richtlinien der
Aulienpolitik, die sein Kabinett
befolgen wird in einer direkten
Aussprache. Es ist dies inso¬
fern wichtig, als nunmehr der
Politiker, der.für den Tonfilm
spricht, ganz allein die Verant¬
wortung für seine Angaben tra¬
gen wird müssen, denn die
„Mißverständnisse" durch un¬
richtige Wiedergabe von seiten
des interviewenden Reporters
werden dadurch unmöglich ge¬
macht. Wie weittragend diese
Einrichtung ist. geht am besten
daraus hervor. wenn man
daran denkt, daß alle Reden der
Die Wiener Kinobesiizer und
der Tonfilm
J. J.-Berichterstalte
Dieser Tage iand hier eine
Versammlung aller Verbände
der österreichischen Lichtspiel¬
theater. zur Stellungnahme in
der Tonfilmfrage, statt, bei
der i.eklionsrat Theodor Petzl,
der I'räsident des Bundes der
Wiener Lichtspieltheater und
des Zentralverbandes der öster-
reichiichen Kinothealer, von
dem „außerordentlichen Ein¬
druck, den er von den ver¬
schiedenen Tonfilmvorluhrungcn
in Bi rlin gewann", berichtete.
Er sei der Meinung, „daß mit
Hem 1 onfilm dem Kino tat¬
sächlich ein neues Element zu¬
geführt werde, welches einen
Aufschwung der Kinobetriebe
nach sich zu ziehen ver¬
spreche". Die jetzigen Preise
der Tonfilmapparaturen seien
Film, ohne Rücksicht auf den
Tonfilm, abzuschlicßen. So
schnell, wie man glaubt, kemmt
der Tonfilm noch nicht nach
Oesterreich!
Das Problem des Torfilms
sei übrigens mit der größten
Vorsicht zu behandeln. Der
amerikanische Tonfilm habe in
dem englisch sprechenden Euro¬
pa keine allzugroße Befriedi¬
gung hervorgerufen, weil der
amerikanische und der eng¬
lische Dialekt verschieden
seien. Die österreichischen
Kinobesitzer haben mit den
maßgebenden Kinobesitzern
Deutschlands, Polens, der
Tschechoslowakei und der
Schweiz Fühlung genommen
und sind zu der übereinstim¬
menden Ansicht - "
Geschlossene
Filmvorstellungen
Die Londoner Vertretung der
Fox-Film-Gesellschaft sah sich
zu einer Neuerung gezwungen,
die in Theateibesitzerkreisen
viel besprochen wird, aber die
einzige Möglichkeit bietet,
einem eingerissenen Unfug Halt
zu gebieten. Sie machte die
Erfahrung, daß Leute, die sie
zu ihren Premieren geiaden
hatte. durch Zuspätkonimen
unliebsame Störung verursach¬
ten und gibt nun bekannt, daß
fortan mit Beginn der Pre¬
mieren die Pforten der Theater
für Nachzügler unerbittlich ge¬
schlossen werden. Natürlich
fanden sich manche, die hier¬
gegen Einspruch erneben voll-
ten. da ja jeder gegen seinen
Willen sich verspäten köante,
doch wurde ihnen erwidert, sie
möchten sich den Beginn der
Auflage : 4900
DAS FITESTE
FILM-FACH BUBTT
VERLAG SCHERL« BERLIN SW68
Berlin, den 9. Juli 1929
Der Kampf um das Würfelspiel
Heute abend läuft itn Ti¬
tania-Palast ,,Das letzte
Fort", ein Film, der nach
schweren und harten Prüfun¬
gen an die Öffentlichkeit ge¬
langt
Fünfmal haben Zensoren
über ihn zu Gericht gesessen.
Zweimal gab die Filmprüf-
stellc ihr Votum ab und drei¬
mal mußte sich die oberste
Instanz bemühen, und das
alles - genau gesehen —
wegen einer einzigen Würfel-
Die Gesrhichte ist so in¬
teressant und prinzipiell nach
verschiedener Richtung hin
so beachtlich. daB man sie
etwas genauer verlolgen muß
■m Oktober 1928 kam
• Las letzte Fort ' zuerst zjr
\ orlagt. Der Jugendliche,
der an der Filmprüfung teil¬
nahm, erklärte nach dem
Protokoll: ..Wenn ich auch
wegen einer Szene gewisse
Bedenken habe, so glaube ich
doch nicht, daß der Bild¬
streifen den Jugendlichen
schaden kann" Der Film
werde genehmigt, aber für
Jugendliche verboten. Damit
waren zwei Beisitzer nicht
einverstanden, die Be¬
sch» erde einlegten, weil sic
der Meinung waren, daB ein
derartiger Bildstreifen unbe¬
dingt für Jugendliche freige-
geben werden müsse. Sie be-
merkten, daß in dem Film
bewußt die Sexualität so
ernst und so mit wirklich
künstlerischen Mitteln be¬
handelt sei, daß ihm eine
Durchaus erzieherische Wir-
kung innewohne.
Sie waren der Ansicht.
a B in dem Film eine heroi¬
sche männliche Lebensauf¬
lassung glorifiziert sei, und
der künstlerische Grad
leses Films, der Emst und
die Delikatesse, mit der die
bestellten Probleme behan-
Exzellenz Bisi h
Aus Koni kommt die Nach¬
richt, daB der Präsident der
Lucc, der Abgeordnete Bisi,
seine Demission cingcrcicht hat.
die auch angenommen st. Der
Grund dafür ist in der Verhaf¬
tung zweier Funktionäre des
italienischen Filmivsti'uts zu
Tonfilmpremiere
Das Terra - Tonfi.m - Theater
..Mozartsaal ' lädt zur Frentiere
von „Hochzeitsuiarsch" .;in.
Es handelt sich um einen
Parufamctfilm. den Erich von
Stroheim inszenierte, mit Fay
it demissionier!
suchen, die der Wirischafts-
minister veranlaßt ital. Es
handelt sich um Verfehlungen
beim Erwerb des neuen Ter¬
rains in der Via Casaliini, auf
dem die geplante römische Film¬
stadt errichtet wird
im Mozartsaal
\Xray in der Hauptrolle. Die
Vorführung geschieht auf We-
slern-EIcktric
Im Beiprogramm läuft ein
Warner-Film „Hawaische
Nächte".
dclt würden, von so begrü¬
ßenswerter und nach¬
ahmungswürdiger Bedettung
sei, daß die gemachten Ein-
wändc in keinem Verhältnis
zu der ethischen, moralischen
und künstlerischen Qualität
dieses Films ständen.
Sie beantragten deswegen
Nachprüfung bei der Obcr-
prülstcllc und Freigabe des
Bildes für Jugendliche.
Die Folge war nicht nur
die Aulrcchterhaltung des
Jugendlichenverbots, sondern
auch zwei Ausschnitte. Ein¬
mal eine Szene, wo ein Leut¬
nant die Wäsche eines Ge¬
fangenen „liebkost“, und zum
anderen eine Würfelszcnc
zwischcn zwei Soldaten, die
durch das Los entscheiden
wollen, wer eine Frau vor
der Hinrichtung besitzen soll.
Die Wäscheszene hätte
man gern lallen lassen. Aber
die Angelegenheit mit dem
Würfeln schien Regisseur
und Hersteller so entschei¬
dend, daß der Film ein zwei¬
tes Mal vor die Filmprüf-
stellc gebracht wurde.
Selbstverständlich wurde
darauf aufmerksam gemacht,
daß diese Szene von der
Obcrprüfstelle schon einmal
verboten war, aber genau so
selbstverständlich gab die
Filmprüfstelle diesen Teil
des Bildstreifens zur öffent¬
lichen Vorführung frei.
Daraufhin pflichtgemäß
Beschwerde des Vorsitzen¬
den, wobei das Wort
„pflichtgemäß" im Be-
schwerdcantrag ausdrücklich
erwähnt wurde.
Erneutes Verbot der Film-
oberprüfstelle, und zum drit¬
tenmal Genehmigung durch
die erste Instanz, deren An¬
rufung schon deswegen noch
einmal notwendig war. weil
die Verleihfirma einige kleine
Änderungen durchgcführf hatte.
Selbstverständlich geneh¬
migte die zuständige Prüf¬
stelle die umstrittene Wiir-
felszene, was erneute Be¬
schwerde des Vorsitzenden
— selbstverständlich wieder
pflichtgemäß — zur Folge
hatte.
Jetzt rollt also „Das letzte
Fort" erneut vor der Ohcr-
prüfstclle, und cs ergibt sich
aus dem Protokoll, daß
einer der Beisitzer vor die¬
ser höchsten Instanz sich an¬
scheinend stark für die Frei¬
gabe des Würfelspiels einge¬
setzt hat.
Aber nun kommt das We¬
sentlich.- und Wichtige: Die
Fi nroberprüfstclle, die zu¬
nächst ganz richtig feslstellt,
da J es nach den gesetzlichen
Vorschriften jedem Filmher¬
steller unbenommen sei. sei¬
ner- Film so oft zur Prüfung
vorzulcgen, wie er es für
richtig hält, erklärt wörtlich,
daß cs mit der Würde und
dem Ansehen der Prüfstelle
nicht zu vereinbaren sei,
Filmszenen, die zweimal ver¬
boten würden, beim dritten
Mal zu erlauben.
Gegen eine derartige Be¬
gründung muß man auf das
nacndiücklichste und ener¬
gischste protestieren. Schlie߬
lich machen wir ja unsere
Filire nicht zum Vergnügen
und investieren in dem Bild-
stre len ein erhebliches und
großes Kapital.
Wir haben also das Recht,
für die Resultate unseres
Schaffens so olt und so viel
zu kämpfen, wie wir das für
nütlzich und notwendig
halten.
Vergleiche mit dem Straf-
und Zivilrecht, die in jener
Entscheidung gezogen wer¬
den, erscheinen uns schon
von Haus aus verkehrt, denn
bei dem B. G. B. und bei dem
Strafgesetzbuch handelt cs
sich letzten Endes doch um
Recht und Unrecht, um Ver¬
gehen oder Unterlassungen.
Ganz abgesehen davon,
daß wir bisher noch nicht
gewußt haben, daß die Film-
obcrprüfstelle eine gericht¬
liche Instanz ist, sondern
vielmehr immc- der Meinung
waren, es handele sich um
eine Prüfstelle, die in vielen
und wichtigen Fällen mehr
nach dem Gefühl als nach
festumrissenen Paragraphen
entscheidet.
7 Wochen mCapitol
Rekord - Einnahmen!
Sämtliche Erstaufführungs¬
theater von Berlin haben
„Simba" bereits abgeschlossen.
Seit 28. Juni läuft „Simba*
mit 15 Kopien, die un¬
unterbrochen besetzt sind.
Kein Wunder bei der ent-
Wollen Sie sich einen Film entgehen lassen, der selbst in der Sommerzeit
einen so ungeheuren Erfolg erzielen konnte und von dem der „Film-Kurier”
/fagwaßu/ste ,
fintto, djto,
Sichern Sie Sich „Simba * /UM\
\TX Halten Sie Termine frei?
DER TIERE
UFA-FILMVERLEIH G.M.B.H .TTtTFi
Wir möchlen ausdrücklich
betonen, daß wir im allge¬
meinen mit der Praxis der
Obcrprüfstelle die besten Er¬
fahrungen gemacht haben,
daß wir sehr wohl erkennen,
daß es gerade dem Leiter
dieses Gremiums manchmal
nicht sehr leicht gemacht
wird, aber trotzdem muß ge¬
sagt werden, daß es untrag¬
bar ist, wenn Entscheidun¬
gen über Filme und damit
über große Kapitalien von
der Würde und vom Ansehen
Der Frankfurter Licht¬
spieltheater- Konzern
Unser O.-Sch.-Bcrichterstat-
tcr schreibt:
Dieser Konzern dürfte in den
allernächsten Tagen eine per¬
fekte Angelegenheit werden. —
Ei handelt sich hier durchaus
nicht um eine wirtschaftlich
erfreuliche Erscheinung, son¬
dern um einen Zwangszusam-
menschhiß, der beweist, wie
bitter die Not der Frankfurter
Lichtspieltheater ist. Er kann
als das Suchen nach einem
Ausweg angesehen werden, um
die Allgemeinspesrn jedes
einzelnen Theaters zu verrin¬
gern. eine größere An¬
zahl Theater gewissermaßen
nnter eine einheitliche Füh-
rung zu bringen. — Tech¬
nisch ist die Sache, die wie ge¬
sagt nun unmittelbar vor dem
Abschluß steht, so gedacht, daß
runj ein halbes Dutzend Thea¬
ter, denen sich vielleicht noch
die gleiche Anzahl anschlie¬
ßen wird, gemeinschaftlich
Filme abschließt, einen ge¬
meinschaftlichen Reklame- und
Spesenetat aufstellt und durch¬
führt, und daß die bisherigen
Inhaber Gesellschafter der neuen
Konzernfinna werden. In neben¬
sächlichen Dingen soll den bis¬
herigen Inhabern bzw. jetzigen
Geschäftsführern möglichst freie
Geschäftsführer möglichst freie
Hand gelassen wv.Jen, vor
allem aber können von nun an
Filme nur gemeinschaftlich ab¬
geschlossen werden, wodurch
tnan sich eine Verbilligung der
Leihmieten erhofft. — Ob die-
*er enge Zusammenschluß eine
Besserung der Geschäftslage
zur Folge hat oder ob viel¬
leicht das Gegenteil eintret-n
könnte, soll im Augenblick
nicht erörtert werden.
Polen sucht Anslandsstar
Die polnische „Gloria"-
Filmgesellschaft beabsichtigt,
die Hauptrolle in einem ihrer
neuen Filme einem der bs-
rühmten ausländischen Film¬
schauspieler zu übertragen Es
handelt sich um den Film „Der
starke Manu' nach einer Er-
**hlung von Stanislaw Przyby-
•MWski.
der Oberprüfslellc abhängig
gemacht werden.
Es gibt viele Leute, die
der Meinung sind, daß die
Zensur mit der Würde und
dem Ansehen der Kunst
überhaupt nichts zu tun hat,
und daß die Art und Weise,
wie manche Beisitzer Filme
und Filmindustrie zu behan¬
deln pflegen, auch nicht ge¬
rade allzusehr auf Würde
und Ansehen der weltbedeu¬
tenden Filmindustrie Kück->
sicht nehmen.
In nächsten Tagen begibt
sich Dr. Ulrich K. T Schulz in
Begleitung des Kameramannes
Paul Krien und der Mikrospe¬
zialistin Hertha Jülich nach
Helgoland, um dort in der
Staatlichen Bioljgischen An¬
stalt eine Reihe interessanter
biologischer Vorgänge aufzu-
nehmeo. Zunächst ist eine
Reihe wichtiger meeresbiologi*
scher Aufnahmen für „Gehaim-
Wir lassen uns manches
gefallen, und sind ja letzten
Endes auch gezwungen, diese
Entscheidung hinzunchmen,
gegen die cs im einzelnen
keine Berufung gibt.
Aber der Fall ist lehrreich
und muß festgehalten wer¬
den. Er wird wertvolles Ma¬
terial für die Informationen
des Reichstags bei der neuen
Novelle zum Lichtspiclgcsetz
abgeben, und er wird auch
diejenigen, die sich mit einer
Zensur an sich abfinden.
nisse der Eischale", einen
neuen Ufa-Kulturfilm, geplant,
und zwar die Entwicklung
einiger Nutzfische der Nordsee
von der Eierschale an. Auch
für den Ufa-Kulturfilm „Ent¬
wicklung aul Umwegen * wer¬
den die verschiedenen Entwick¬
lung Stadien des Seeigels, Kreb¬
ses, der Hummer und anderer
Seetiere aufgenommen.
darin bestärken, daß eine Er¬
weiterung der Verbotsgründe
ein überaus zweischneidiges
Schwert ist.
Wir haben nichts gegen
Zensur, wenn sie freiheitlich,
modern und von allgemein-
gültigen Moralgesetzcn gelei¬
tet wird. Aber manche
Floskeln der Neufassung be¬
kommen ein bedenkliches,
verdächtiges Aussehen, wenn
man sie im Zusammenhang
mit Fällen betrachtet, wie
sie hier geschildert sind.
Münchener Notizen
In der Zeit vom 11. Aogust
bis 14. September findet im
Anschluß an den in Berlin ta¬
genden Weltreklamekongreß
eine Ausstellung „Das inter¬
nationale Plakat" statt. Stadt
und Reich haben ihre Unter¬
stützung ues Unternehmens zu¬
gesagt. Für die Filmindustrie,
für die das Plakat eins der
wichtigsten Propagandamittel
ist, dürfte diese Ausstellung von
großen. Interesse sein. Reichs-
verban-lsmitglieder, die anlä߬
lich der Generalversammlung
sowieso nach München kom¬
men, werden dabei auch Ge¬
legenheit haben, diese Plakat¬
schau zu besichtigen.
Für den Mai des Jahres 1930
soll in München eine Fort¬
setzung der in diesem Jahre in
Stuttgart stattgehabten Schau
„Film und Foto * stallfinden.
Heiratet Chaplin
wieder ?
Unser Hollywood-Bericnter-
statter drahtet:
Charlie Chaplin wird nach
hier umlaufenden Gerüchten in
nächster Zukunft seine dritte
Ehe eingefcen. Der Künstler ist
in Hollywood sehr häufig in Ge¬
sellschaft der von ihm entdeck¬
ten Filmschauspielcrin Geirgn
Haie gesehen worden. .Wir
sind Freunde ', erklärte Chap¬
lin auf Befragen, ob er tatsäch¬
lich beabsichtige, Georgia Haie
zu heiraten. Doch dieser Ver¬
such eines Dementis ist als ge¬
scheitert zn betrachten. Jeder
von seinen Kollegen glaubt,
daß Chaplin jetzt zue. dritten
Male das Wagnis einer neuen
Ehe versuchen wird. Miß
Haie war bisher noch nicht
verheiratet. Sie hat 1922 den
Schönheitswettbewerb in At¬
lantic City gewonnen und
werde damals zur Miß America
gekrönt. Nach dreijähriger
Karriere auf Chikagoer Operet¬
tenbühnen ging sie nach Holly¬
wood, wo Chaplin ihr die
Hauptrolle in seinem „Gold¬
rausch" übertrug.
Das amerikanische Kontingent fällt in
Frankreich
Für Deutschland wird es verschärft.
Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat das Ministerium
der schönen Künste und das Chambre Syndicale den znsländigen
amerikanischen Stellen in Paris eine Note für die Hays-Organi-
sation übergeben, die im Prinzip einen vollständigen Sieg der
Amerikaner bedeutet.
Man hat für all die Staaten, die selbst kein Koniingent be¬
sitzen, also auf gut Deutsch, allein für Amerika, jedes Kontingent
aufgehoben und will dafür von jedem einzuiührendcn amerika¬
nischen Film eine Taxe \on 20000 Francs, also von noch nicht
einmal 3500 Mark erheber. ,
In der Praxis bedeutet das natür'ich für Amerika vollständig
freie Einfuhr.
Für die Staaten, die selbst ein Kontingent a i:weisen, also in
erster Linie für Deutschland und England, soll das Kontingent auf
vier zu eins verschärft werden.
Allerdings sollen d.ese Propositionen erst in den Monaten
September oder Oktober offiziell werden. Man hat den Ameri¬
kanern von diesen Dingen nur Kenntnis gegeben, weil man den
französisch-amerikanischen Filmkonflikt rasch beenden will, damit
die Arbeit in den P: riser amerikanischen Filialen sofort wieder
aufgenommen wird.
Man will vor allen Dingt n den cutseben Firmen diese ganze
Angelegenheit schmackhafter machen, indem man erklärt, daß
Amerika an Bedeutung für den französischen Markt verloren habe.
Man will glauben machen, daß die stumme Version der amerika¬
nischen Filme beim französischen Publikum nur geringer. Erfolg
davontragen würde, und daß die Herstellung von amerikanischen
Sprcchfilmen in französischer Sprache im nächsten Jahr doch sehr
gering sein müßte
Wir brauchen nicht zu betonen, daß das keine durchschlagen¬
den Gründe sind, und es erscheint uns nicht ausgeschlossen, daß
man von maßgebender deutscher Stelle in dieser Angelegenheit
noch vorstellig werden wird.
Es ist kein schlechter Witz, daß dieser Entschluß der französi¬
schen Regierung gerade im selben Augenblick hei um bekannt
wird, wo Herr Sapene, ein maßgebender Führer der französischen
Filmindustrie, hier in Berlin große Reden über die europäische
Filragcracinschaft hält. Diese Nachrichten, die. wie gesagt, aus
allerbester Quelle stammen, zeigen deutlich, wie recht wir hatten,
als wir vor ein paar Tagen darauf hinwiesen, daß gerade in
Frankreich sehr häufig Worte und Taten im umgekehrten Ver¬
hältnis zueinander stehen.
Kulturfilm auf Helgoland
Der Film auf dem Welt-
reklamekongrefj
Vom Montag. dem 11J bi«
^ . den 15. August, fin-
schädigende Politik (Preisschleu-
dereien usw.) betreiben, von
sich aus zu sperren.
In der Yergnügungssleucr-
frage wurde die Festlegung
eines großen, festumrissc len
Kamp! pro Gramms und die Scnaf-
luiig eines L'nterstützungsfonds
für notleidende Theater ge¬
fordert, um diese bei späteren
Aktionen in die Lage versetzen
zu können, den Kamp! durch¬
zuhalten.
Interessant waren bei der Be¬
handlung der Musiktaiitieme-
fragen die Feststellungen ver-
- ch-edener Thealerbesitzer, die
erklärten, mit dem GDT.-Re-
prrtoire ohne weiteres auskom-
men zu können. Ein Grund
mehr, auch in Zukunft immer
weiter von der Gcnma abzu¬
rücken.
Im weiteren Verlauf führt Ar¬
nulf Huyras aus, daß es nötig
sei, endlich einmal eine feste
u
mit
^t4alia.'fkudbe&
IN DEN HAUPTROLLE.’;
ROLLA NORMAkD
ALEXANDER GRANACH / FRITZ ODEM AR
•n
MANUSKRIPT NACH EINER IDEE VON
KURT J. BRAUN UNO M. HELLMANN VON
H. WILHELM UND H. KOSTERLITZ
*
AN DER KAMERA:
FRITZ A WAGNER s A V SCHWERDTFÜHRER
V. ARNOUX
*
BAUTEN: J. V. BORSODY
*
PRODUKTIONSLEITUNG: GEORG C HOR'ETZKY
Wcrbck jlturfilmen, Tonwcrbc-
filmen müssen mit 1 itcl und
Längenangaben sofort erfolgen.
Anläßlich des Kongresses fin¬
det ein Wettbewerb für Werbe¬
filme Werbckul'urfilmc und
Wcrbe-Tonfilme statt. Die prä¬
miierten Filme werden in einer
Sonderschau dem Kongreß vor-
gefü'irl. Anmeldungen hierfür
an Jen Bund Deutscher Lehr¬
end Kulturfilmhcrstcller E. V.
Dr.Giannini erkrankt
Dr. Giannini, der wel. be¬
kannte Bankier aus New York,
eine der einflußreichsten Per¬
sönlichkeiten der amerikani¬
schen Filmhochfinanz, ist wah¬
rend seines Aufenthaltes in
London schwer erkrankt und
mußte sich letzten Donnerstag
einer Blinddarmoperation un¬
terziehen, die glücklich verlas-
fen ist.
Der
Magistrat bedankt sich
Auflage : 4900
«MHZ
_ i>AS 41IESTE _ __
IILN-FACH BLATT V
«SS» 1 VERLAG SCHERL* BERLIN SW68
Berlin, den 10. Juli 1929
Ersatz für die Lustbarkeitssteuer
Die Kommunen und auch
manche \ertreler des Volks
im Parlament machen die
Luslbarkcitssteucrreform im
großen Umfang davon ab¬
hängig. daß sich irgendwo
ein Ausgleich, lür den Steuer-
cuslall finde.
Sie erkennen last zu neun¬
zig Prozent, also mit gewal¬
tiger, überwiegender Majori¬
tät. die Tatsache an, dall im
Kino kulturelle Werte
stecken, daß es im Interesse
des Volksganzen, mit Rück¬
sicht auf Kultur und Kunst
notwendig und wichtig sei.
Wenn also schon einmal
besteuert werden muß. so
irrig- das nur mit einem ganz
kleinen Betrag überall da er¬
folgen, wo nicht der Sport
und die Kunst an sich ent¬
scheidend ist, sondern viel¬
mehr die Schaulust.
Darf man vielleicht in
die'ein Zusammenhang daran
erinnern, daß gerade in der
letzten Zeit nicht ganz un¬
interessante Zahlen genannt
worden sind, die einzelne
Sportvereine bei ihren Ver¬
anstaltungen als Reinein¬
nahme zu verzeichnen hat¬
ten? Und gäbe cs nicht eine
Kiesensurnme, wenn man von
dem Eintrittsgeld, das fünf-
bis sechshundertausend Men¬
schen jeden Sonntag hei ru߬
hall Wettkämpfen zahlen, viel
Riehl zwei Prozent als Taxe
erheben würde. wie das
andere Länder bereits heute
mit Erfolg und ohne Wider¬
spruch tun?
Zu diesen Sportfesten wird
|a bekanntlich nicht nur Ein¬
trittsgeld erhoben, sondern
manche Fußballklubs. Turn-
vereinc oder ganze Bezirke
geben dicke Hefte mit An¬
zeigen heraus, lassen sich
Pacht für die Wände ihres
Sportplatzes bezahlen, hissen
Der Schme!ing-Film wird eine Sensation
Aller Voraussicht nach
der Schmeting-Paolino-Film am
Freitag im Universum am Lch-
nrer Platz als Tonfilm er¬
scheinen. Jedenfalls liegt die
Tt rlilmaufnahmc ior urd wird
auch tönend dem Publikum ge¬
zeigt werden, wenn n cht wie¬
der palcntrecl (liehe Sahwicriu-
keiten im letzten Augenblick
hindernd dazwischcntreten.
In diesem Fall w ird das Uni¬
versum den Schmeling Pa„lin,.-
Filro selbstverständlich als
stummen It ldstreifen a
luhrorg bringen, so da« man
avt alle Falle Gelegenheit hat.
den Verlauf des Boxkampf' in
allen seinen cnlscl. eidenden
Piusen ksnncnzalcrncn
Der Wintergarten, das große
Berliner Var ,-le, hat die L'rauf-
.uhrung für Varietes erworben.
Iber w'rii der Film unter allen
Umständen stumm laufen, und
zwar cntspicchcrd gleichzeitig
■ der kurz rach der l'raulfüh-
Hausse in englischen Filmrechten
Londoner Daily Mail be¬
richtet, daß sei' etwa einer
Woche eine scharfe Rivalität
zwischen britischen und ameri¬
kanischen Firmen zu bemerken
sei. die sich bemuben, die Film¬
rechte von bekannter eng¬
lischen Theaterstücken zu er-
Die einzelnen Parteier sollen
bei einer Reihe von Objekte i
da: Angebot der Gegenseite
rdoppell hiben. Wie die
Daily Mai! weiter ausfühlt, soll
bereits in den nächsten Tagen
ein wichtiger Schritt getan wer¬
den. der der englischen Filmin¬
dustrie eine Art Manopol auf
die englischen Bühnenstücke
gibt. Die maßgebenden Instan¬
zen seien bereit, alles zu tun,
um ein amerikanisches Mono¬
pol für die Verfilmung eng¬
lischer Werke zu verhindern.
Fahnen für die Hersteller von
Pneus usw.
Wir vom Lichtspielgewerbe
hätten uns um diese Dinge
nie gekümmert. Wir haben
an sich genug mit uns zu tun.
aber wir sind doch der Mei¬
nung. daß. wenn schon unbe¬
dingt Geld durch Besteue¬
rung von Vergnügungen her¬
beigeschafft werden muß.
diese Dinge auch in den
Kreis der Betrachtungen ge¬
zogen werden müssen.
Selbstverständlich soll
überall da, wo kein Eintritts¬
geld erhoben wird, wo also
Sport nur um des Sportes
willen getrieben wird, nicht
etwa eine Abgabe in irgend¬
einer Form gefordert worden.
Wir sind aber der Mei¬
nung. daß zum Beispiel bei
Tennisturnieren, wo cs sich
um Eintrittspreise von zehn
und zwanzig Mark handelt,
sehr wohl ein recht erheb¬
licher Betrag abgeführl wer¬
den könnte. Schließlich ist
es immer noch wichtiger, daß
die deutschen Lichtspielhäu¬
ser florieren und weiterbc-
stehen, als daß irgendein
Tenniscrack seine Kunst
steuerfrei gegen Eintrittsgel¬
der zeigt, deren Höhe von
vornherein neunzig bis hun¬
dert Prozent der Bevölke¬
rung die Teilnahme an diesen
Veranstaltungen verbietet.
Genau so ist cs mit Golf,
und ähnlich liegt cs mit
Pferderennen, die sicher nicht
künstlerisch wertvoller oder
volksbildendcr sind als das
Man wende hier nicht ein,
es handele sich um die He¬
bung der Pferdezucht. Selbst¬
verständlich ist das ein Ar¬
gument, aber ohne Totalisa¬
tor und ohne Freude am
Spiel «sir» da» Renan für
fi n 'undneunzig Prozent aller
Turfbesuchcr eine erledigte,
ur,diskutable Angelegenheit.
sehr schnell mit Unters
Stützungen. Steuererleichte¬
rungen und ähnlichen Dingen
bc der Hand. Beim Kino
schreit man Zeter und Mor-
dio, wenn es sich um ein
pear Prozent nur für ein
paar Monate handelt.
Wir führen den Stcuer-
k; n.pf noch lange nicht ener¬
gisch .genug. Wir rücken den
Parteien viel zu wenig auf
den Leib. Wir mobilisieren
die Wähler noch lange nicht
genügend, damit die ihren
Abgeordneten vielleicht noch
etwas deutlicher zeigen, daß
sie Wert darauf legen, daß
ihnen ihr liebstes und ange¬
nehmstes Vergnügen erhal¬
ten bleibt und so billig wie
möglich gemacht wird.
Man wird sich bis zum
nächsten Zusammentritt des
Reichsrats mit der Frage
noch sehr häufig beschäftigen
müssen, und wird zweifellos
mit ganz anderen Mitteln
vorzugehen haben, wenn wir
auch diesmal wieder ent¬
täuscht werden, wie das so
oft geschah.
Allerdings muß die ganze
Stoßkraft bei dieser Aktion
in einer Hand liegen. Man
darf seine Kräfte nicht ver¬
zetteln und sollte sich auch
örtliche Aktionen genau
überlegen und nur das an¬
kündigen. was man wirklich
durchführen wird.
Soll es rücksichtslos ein¬
mal hart aul hart kommen
lassen. Denn schließlich kann
die Schaukelpolitik, die nun
höheren Orts in der Luslbnr-
kcitsstcuer seit Jahren ver¬
sucht, nicht endlos dauern.
Den ersten
in Deutschland hergestellten
abendfüllenden
7 anfilm
(System Tobis)
das £and ohne fram
(Braut /Vr. öS)
mit
Conrad Veidt
verleiden
wir selbst!
Generalvertreter für Deutschland:
Hermann Rosenteld
Direktor der Vereinigten Starfilm G. m. b. H.
fP.SJUm 6esellsthatlmb.lt.
Fabrikation und Verleih
Berlin SW 48, Friedrichstraße 224
Die augenblickliche Situation
Von unserem ständigen New-Yorkcr P F - K o , r e s p o n d e n t e n
Die New-Yorker Hitze ist
den Theatern nicht günstig.
Die größten Broadway Thea¬
ter. zu denen sich sonst die
Massen drängen und schieben,
gähnen an den heißen Tagen
vor Langeweile, die weniger
auf der Leinewand als im
Publikum zu finden ist. An
Tagen, wo das Thermometer
auf 93 G.ad Fahrenheit hin¬
aufsteigt, hört jede Gemütlich¬
keit und jeder Sinn für noch so
verführerische Stars und At¬
traktionen auf. Das wichtigste
Lockmittel, manchesmal auch
das einzige, das das vor Hitze
dampfende Publikum in die
prunkvollen Räume zieht, ist die
Kühlvorrichtung, die es ermög¬
licht, bei einer erträglichen
Temperatur Ven versäumten
Nachtschlaf nachzuholen. Selbst
Ro*y, der in puncto Besuch
zu den Verwöhntesten gehört,
sieht in der Hitze seine wö¬
chentlichen Einnahmen ganz
gehörig zusammenschmelzen,
und selbst seine noch so un¬
bekleideten Rosetten können
dieses Manko nicht korrigie¬
ren. Deshalb schließen viele
Theater, weil dadurch der Ver¬
lust auf das möglichste Mini¬
mum herabgedrückt wird. Die
Hitze ist iur viele Theater, die
nicht mit Tonfilmausrüstung
versehen sind, die beste Gele¬
genheit, um diesen Mangel zu
beseitigen. In Minneapolis ha¬
ben gleich 5 Häuser mit einem
Fassungsraum von 9400 Per¬
sonen ihre Pforten geschlos¬
sen, und viele unabhängige
Theaterbesitzer in anderen Städ¬
ten haben sich diesem Vor¬
gehen angeschlossen, da sie sich
ohnehin in einer bedrängten
Lage befinden und die fernere
Entwickelung abwarten wol¬
len. Alle Jahre wird zwar
im Sommer eine Reihe von
Theatern geschlossen, aber in
diesem Jahre machen mehr als
gewöhnlich unfreiwillig von
diesem Usus Gebrauch.
Die Western Electric und
die Radio Corporation, die un¬
abhängige Theaterbesitzer mit
Tonfilmausriistungs - Apparaten
gegen Ratenzahlungen, die in
drei bis zehn Jahren getilgt
werden müssen, versehen, wer¬
den wahrscheinlich leicht in
die Lage kommen, unlreiwillige
Theaterbesitzer zu werden, da
die kleineren Theater kaum
die Kosten für die Erhaltung
aufbringen können. Denn
nebst den Eriichtungskosten
stellen sich die Filmteihgebüh-
ren und die Gehälter für die
Operateure nahezu dreimal
höher als früher, so daß es fast
ausgeschlossen erscheint, daß
die kleineren Theater diese
Kosten hereinbringen. Die Un¬
abhängigen haben sich an Willi
Hays gewandt, den sie sonst
als ihren Gegner betrachteten,
damit er sie im Interesse der
Filmindustrie über Wasser
halle. Ihr Führer. Aframs
Myers, hat die Unabhängigen
zu einer Konferenz in Washing¬
ton zusammengerufen, die
einen Protest gegen die über-
handnehmenden Mergers, die
hohen Renten und die von Pro¬
duzenten und Verleihern ge¬
machte Differenzierung zwi¬
schen Unabhängigen und den
einer Kette angeg'iederten
Theatern an die Regierung ge¬
langen lassen wollen.
Der Tonfilm hat so viele
Berührungspunkte zwischen der
legi'imen Bühne und der Fitm-
produktion gebracht, daß die
Acfors Eqnity Association, Jie
Vereinigung der Schauspieler,
sich der Situation bemächtigt
und mit der Forderung auf¬
getreten ist, daß ihre Ver¬
träge ab S. Juni für Produzen¬
ten und ihre Mitglieder bin¬
dend sein sollen, was eine
gründliche Änderung in der
Unterhaltungsindustrie bedeu¬
tet Die Form des Kontrak¬
tes, welche die Equity zu er¬
zwingen versucht, gilt speziell
für Ton- und Sprechiilme. Die
beiden Kunstgattungen Bühne
und Leinwand haben aut-
gebört, äußerlich verschiedene
Kunstgattungen zu sein. Mehr
und mehr tritt ein intimerer
Wechsel zwischen Theater und
Studio ein, und immer mehr
Bühnendarsteller werden für
den Film verpflichtet, halten
sich jedoch den Weg zur
Bühne zurück offen.
Die Produzenten streiten
sich energisch gegen die Ein¬
flußnahme der Equity auf ihre
Kontrakte, di«, der letzteren eine
Machtvollkommenheit über die
Darsteller einräumt, welche
unter Umständen den Betrieb
bzw. die Produktion zu gefähr¬
den vermag. Namentlich wird
die Bestimmung als bedrük-
I end empfunden, daß nur
Equity - Mitglieder angestellt
werden dürfen d. h. daß den
Equity-Mitgliedern nur in ei¬
nem Ensemble von Mitgliedern
der Genossenschaft gestattet
ist, mitzuwirken. Die Produ¬
zenten behaupten, daß sie in
der Lage sind, mit Nichtmit¬
gliedern ihr Auskommen zu
finden, um so mehr, als Kon¬
trakte mit einei ganzen Anzahl
von Schauspielern bestehen, die
noch vor dem 5. Juni ge¬
schlossen worden sind und
welche die übliche Options¬
klausel enthalten. Die soge¬
nannten „freelance" - Schau¬
spieler, also solche. die nur
von Fall zu Fall engagiert wer¬
den, stellen sich vollständig
aul Seiten der Equity, während
gutbezahlte Stars sich den
Standpunkt der Produzenten zu
eigen machen und mit aller
Energie gegen die Equitylor-
derung auftreten. Es gehören
zwar Stars wie John Barry-
more und Corinnt Griflith der
Equity an. die der Forderung
der Equity dadurch Nachdruck
geben können, daß sie von der
in ihrem Vertrage enthaltenen
Klausel Gebrauch machen, die
Mitspieler bestimmen zu dür¬
fen. Trotz des Ediktes der
Equity wurden von den ver¬
schiedenen Produktionsleitern
164 Schauspieler und Schau¬
spielerinnen für den Film en¬
gagiert unter den Bedingungen
des Standard-Vertrages, worauf
die Equity mit der Ausschlies-
sung von drei Darstellern,
denen weitere hundert nach-
folgcn werden, reagiert hat,
was diesen den Weg zur Rück¬
kehr auf die Sprechbühne »er¬
schließt. Die Ausgeschlosse¬
nen kommen auf die schwarze
Liste de- Equity; gegen die an¬
deren, die gegen das Diktat
der Equity verstoßen haben,
sollen Untersuchungen und un¬
ter Umständen Ausschließun¬
gen /erhingt werden. Die
Presse stent der Equily-For-
derung im großen und ganzen
unfreundlich gegenüber, und
Hearst Lat in seinen Blättern
erklärt, laß er das Eindringen
der Eq lity in die Filmwelt mit
allen Mit ein bekämpfen werde.
Die Produzenten sehen mit
einiger Beruhigung der Ent¬
wickelung entgegen, da sie in
der Produktion weit vorge¬
schritten sind und einen ziem¬
lichen Vorrat an Bildern ange¬
häuft haben, der es ihnen er¬
möglicht, im Bedarfsfälle eine
größere Pause eintreten zu
lassen.
Der Tonfilm hat es mit sich
gebracht, daß weniger Darstel¬
ler erforderlich sind als es
früher der Fall war. Ehedem
wurden, sobald die Produktion
angekurbelt wurde, 700 Rollen¬
spieler täglich benötigt. Selbst
in ganz schlechten Zeiten fan¬
den immer noch 150 bis 200
mit länge-en Verträgen ausge¬
rüstete Darsteller täglich ihr
Brot. Gegenwärtig sind unge¬
fähr 500 Darsteller beschäftigt,
um die geplanten Filme herzu¬
stellen. Aus Extras genügen
täglich ungelähr 600 Statisten.
-V. des Verbandes der Klein- und
Mittelkinos
Bei der diesjährigen Wiener
Generalversammlung des Ver¬
bandes der Klein- und Miltel-
kmos. Stellt Präsident Weiler
fest, daß es durch den Zusam¬
menschluß der Klein- und Mi
lelkinos zu einem eigenen V*
band gelungen sei, in d.
•'rage der Steuerbemessur
«ine mindere Besteuerung a
P A r Großkinos zu erreiche
rf «ine Ermäßigung d<
Steuer für die Kleinbetriebe at
>0 Prozent erreicht wordei
D«r Verband sei aber bemüh
»och weitere Ermäßigungen i
“* r S *«“«rbemessung zu erlai
* " Die Bestrebungen d<
Verbandes gehen dahin, die
Schaffung einer neuen Steuer¬
kategorie von 5 Prozent bei der
Wiener Gemeindeverwaltung
durebzusetzen.
Als Präsident wurde Nathan
Weiler wiedergewählt. Er griff
den Gedanken der Gründung
eines österreichischen Lichl-
spiel-Syndikats wieder auf. Das
österreichische Lichtspiel-Syn-
dikat solle Anschluß an das
deutsche Lichtspiel - Syndikat
suchen.
Der Antrag aul Giündung des
österreichischen Lichtspiel-
Syndikats wurde einstimmig an¬
genommen.
bi Hscfac Kinobesitzer und der
Tonfilm
Aus Great Yarmouth wird
dem Manchester Guardian von
dem Kongreß der britischen
Kinotheaterbesitzer berichtet,
daß bezüglich der Zukunft des
Tonfilms die Meinungen doch
noch stark geteilt waren. Der
stumme Film zähle noch be¬
trächtlich Anhänger. Eine Re¬
aktion habe definitiv eingesetzt,
erklärte Direktor Eckman von
der amerikanischen Jury-Me-
tro-Goldwyn, der aus Amerika
zu der Konferenz gekommen
war. Der Tonfilm sei immer
noch im Kindesalter und noch
lange nicht aul den Höben, die
der stumme Film schon erreicht
hat. Amerikanische Theater
erklären, daß sie mit den Ton¬
filmen weniger besuchte Häu¬
ser haben als mit den stum¬
men Filmen. Kleinere Theater
kehren zum stummen Film zu¬
rück. Es habe sich auch er¬
geben, daß das Publikum eine
einzige Sorte Film sich nicht
aulzwingen lasse. Der diesbe¬
zügliche Versuch der großen
amerikanischen Filmproduzen¬
ten, die den Tonfilm als dia
einzige Kategorie „dekretieren
wollten, dürfe jetzt schon als
gescheitert gelten.
Das letzte Fort
Regie: Kurt Bernhard
Hauptrollen: George. Paudicr,
Odemar
Lange 2263 Meter. 6 Akte
Uraufführung: Titania-Palast
ierte süßliche LiebesgeschichW
enthält, sondern ein Film, ir
dem dis rauhe unerbittliche
wilde Leben selbst ist.
Die Befürchtung, einen dci
Legionärsfilme vorgesexi zu be
kommen, vor denen zwölf auf'
Emelka kündigt vorsorglich
n der Spitze, gekündigt
kurzfristige Termine
gen folgen am 1. August.
Lediglich der Chefarchitekt
Willi Reiber urd der Cf-efope-
ratcui Franz Koch sind sonder
Kündigung ausgenominen. \\ ahr-
sche nlich weil langfristige Ab-
teig Vorbereitungen gttr .f
torden, einen Kaum für Toi
ilmp'oduktion herzurichten.
ie-ten, allerhand Verhandlun¬
gen. die die ganze Politik des
süddeutschen Konzerns in eine
andere Richtung lenken körnten.
Jedenfalls wird enscrci An-
sehr bald eine gewiss
•urg hineinkummen
äs wäre schließlich
i großen Industrie-
ratürlich nirgends
•n sind, die aber ge-
■ Filmindustrie nic-
Zum Streit um
„Andreas Hofei"
Die Hofer-Film-G. m. b. II.
schreibt uns: „Es ist unrichtig,
daß die Aufnahmen zu dem
obengenannten Film wegen
Geldmangels oder ähnlicher
Vorkommnisse abgebrochen
werden mußten.
I I ■
liehe Aufnahmen dieses gewal¬
tigen Filirwerkes in klagloser
und einwandfreier Welse zu
Ende geführt wurden.
Es besteht ein fertiggedichles
Material von etwa 23 000 Me¬
ter, an welchem etwa drei Mo¬
nate gearbeitet wurde, und ist
der Regisseur gegenwärtig mit
der Zusammensetzung und mit
dem Schneiden d:eses I ilme
beschäftigt, w elchcr etwa End
dieses Monats in Berlin vor-
fuhrungsbereit sein wird."
derurg dieser Geslrandc.cn wie
ir. einer Ballade von Kipling
oder in einer Geschichte Jack
Londons.
Ohne falsches Getue, ohne
unechte Sentimentalität ist das
Leitmotiv: Kameradschalt das
eiste Gebot! durchgeiührt.
Anktängc tn Blutsbruder¬
schaft" und an ..Rivalen" scha¬
den nichts, denn Kurt Bern¬
hard. der begabte, ernsthaft
strebende Regisseur, hat sich
erfolgreich bemüht, eigener zu
gestalten.
Abenteuerlich die Gescheh¬
nisse in dem Wüstenfort der
Aufständischen. Der Major
Leblanc wird gefangen einge¬
bracht. sein» Tochter kommt
aus dem französischen Lager,
um ihn zu befreien. Um sie
den., unabhängig davon, mel¬
det. I.egt ein fester Produk¬
tionsplan bei der Emelka nicht
vor. Es hai den Anschein, als
ob nach Fertigstellung des
Films „Bruder Bernhard" zu-
Rcdctitung und dem L'mlang
der Emelka auch derartige
Stagnationen an sich ohne Ein¬
fluß auf den Wert und die Be¬
deutung des Unternehmens als
Ganzes sind. Die bewährte
Führung der Emelka wird
sicherlich sehr bald ihre Ent¬
scheidung treffen, die sicher¬
lich einzig und allein von den
Reiseverireter
zum Abschluß für Filme etc., frei ab 16. resp. 18. Juli.
P;im» Krall, rcpii.cnt.bh Erwhciuuof. boch*«.cht.t und .*,1 Jahren Mlsnnt
.n aUcn_Thertefn. Kino, ur.d Saal-Eijbtiv-rment». la Fragt: kofr.nl nur Vertretung
„Der Doppelgänger."
D ieser Kriminal - Sensations-
f-lm der Nero-Film-A.-G
cinigte-i S.ar-Film G m. b II
Das Manuskript schrieben
Friedrich Raff und Julius Ur-
,,Don-Kosaken.
IT er diesen zweiten deut-.h
* russischen Gemeinschalt"
filn- der Derussa ist ‘ ir die
weibliche Hauptrolle Emma
Zessarskaja verpflichtet vor-
„Sturm über As : en" wieder im
Marmorhaus.
I\vr große Erfolgslilm de: Sa.
son. „Sturm über Asien
lauft wieder im Marmorhau.
am Kurfürstendamm, Berlin,
nachdem er anläßlich seiner Ur¬
aufführung in achtwiichigei
Laufzeit alle Kassen- und Be
sucherrekorde dort überschrit-
23. Jahrgang Berlin, den II. Juli 1929 Nummer 159
Tonfilmdissonanzen
Klangfilm verbietet — und Western erlaubt nicht
ln den Tonfilmwein und in
das so hoch gepiiesune Prin¬
zip der lnlcrchangeability,
da., in England und Frank¬
reich angeblich bereits mit
grobem Erfolg eingeiülut
worden ist. fließt trotz des
Pariser Kongresses und sei¬
ner langen und vielen Be¬
schlüsse immer mehr bitteres
Wasser
Optimisten hatten geglaubt,
daß morgen abend der Box-
kampi Schmeling—Paolino,
dvi die ganze Welt in Atem
gehalten hat. der Millionen
von Menschen nachts um
zwei Uhr vor den Laut¬
sprecher brachte, tönend über
die Leinwand gehen würde.
Zuerst scheiterte das an
I.izenzlorderungen der Klang¬
film. die, wenn man der
Deutschen Universal glauben
darl. sich immerhin gerade
bei einer aktuellen Aufnahme
in Höhen bewegten, die man
schon aus grundsätzlichen
Gründen nicht hätte bewilli¬
gen dürlen.
Dann kam aber zu allem
Überfluß auch noch ein Ver¬
bot der Western Electric,
diesen tönenden Film auf
Klangtilmapparalur vorführen
*u lassen.
So sicht praktisch die
große Einigung aus. die man
hier sehnlichst erwartete,
' ve ' 1 man nun endlich auf den
cu * r erkauften Apparaten
auch Filme sehen wollte.
Die Situation ist fi
Deutschland deswegen so ui
erträglich, weil unter de
tmdruck des großen Tonfiln
rausche* hier in Deutschlar
tonende Filme erscheinen, d
d>e Möglichkeiten dies,
neuesten Erfindung nur tei
•weise aufzeigen. Das Pub!
British Instructional und Klangfilm
Die Verhandlungen zwischen filmaufnahmen KUngfilmappa-
der British Instructional und raturen benutzen.
Klangfilm-Tobis haben nun Die Ateliers der British Iu-
ihren endgültigen Abschi iß ge- structienal werden bereits mit
funden. Danach wird die Bri Klangfilmapparaturea ausge-
tish Instructional zu ihrer. Ton- lüstet.
Umstellung der Pathe-Theater auf Tonfilm
ln der Hauptversammlu ig der Ton- t-nd Spieehfilm ausstalten
Pathc-Cinema wurde bezüglich «d en Daraus wird sich eine
der Tcnfilm-Zukuntt t e« Unter- stattliche Orgai.sation ergeben,
nehmens ausgefuhri- Wir iahen die sich auf alle Städte Frank -
uns die Kontrolle einer Gruppe reichs erstreckt, wenn der
großer Theater in Paris, in den Spreclifilm definitiv das Iran-
Vororten und in der Provinz zösische Publikum erobert hat.
gesichert, die wir mit den voll- wie sich das gegenwärtig in
kommersten Einrichtungen für Amerika und England abspielt.
Päpstlicher als der Papst
Der Film „Das gottlose Mäd¬
chen" wurde in Polen verboten,
und zwar mit der Begrüneung.
daß es sich hierbei nicht um
sittliche Bedenken, sondern um
Rücksichten der internationalen
Courtoisie handle. Die Zen¬
surabteilung des polnischen In¬
nenministeriums läßt sich näm¬
lich von dem Grundsatz leiten,
daß Filmwerke, die das natio¬
nale Empfinden befreundeter
Völker verletzen können oder
deren staatspotitische Metho¬
den in ein ungünstiges Licht
rücken, in Polen nicht zur Auf¬
führung gelangen dürfen. Man
meint in Warschau, daß die
düstere Schilderung der Zu¬
stände in amerikanischen Mäd¬
chenerziehungsheimen, wie sie
„Das gottlose Mädchen" ent¬
hält, für das amerikanische
Selbstgefühl untragbar erschei¬
nen müsse. Also wurde der
Film kurzerhand verbaten.
Croß war aber die Verblüffung
der Polen, als die amerikani¬
sche Gesandtschaft in War¬
schau mit der Bitte hervartrat,
das Verbot aufzuheben. Denn
„Das gottlose Mädchen", so
wurde bei diesem „diplomati¬
schen Schritt" ausgeführt, sei
das Werk des großen Regis¬
seurs Cecil B. de Mille, und cs
liege der. amerikanischen amt¬
lichen Kreisen lern, sein künst¬
lerisches Schaffen irgendwie zu
hemmen.
Wenn es sich um die Schilde¬
rung deutscher Zustände gehan¬
delt hätte, wären die polni¬
schen Behörden wahrscheinlich
nicht sc empfindsam gewesen.
ki.m sieht in der Praxis viel
weniger, als die Theorie in
den Tageszeitungen, die be¬
geisterten Schilderungen aus
New York verheißen, und
wird lonfiltnmüde. che die
Geschichte überhaupt richtig
bei uns angefangen hat.
Wir haben in diesen Spal¬
ten nie einen Hehl daraus
gemacht, daß wir seinerzeit
nicht immer mit den Ma߬
nahmen der Klangitlm ein¬
verstanden waren, die sie im
Kampf gegen Western Elec¬
tric anwendete
Wir können uns auch, wie
schvn eingangs erwähnt, mit
der Lizenzfrage nur unter
ganz bestimmten Voraus¬
setzungen in bestimmtem Um¬
fange einverstanden erklären.
Aber wir müssen heute
aucl. Western sagen, daß cs
keinzn Zweck hat. von Ame¬
rika aus die Situation zu er¬
schweren.
Mar muß die Dinge nun
tatsächlich sind.
D:v deutsche Toniilmindu-
stric ist da. Die Berliner
Apparate sind hochwertig
und b-auchbar Es stecken
erhebliche Kapitalien in dem
ganzen deutschen Tonfilm-
komplex. und es ist selbst¬
verständlich, daß man ver¬
sucht. für diese Investierun¬
gen .- ne angemessene Rente
zu erhalten.
Gewiß ist es eine Ironie
des Schicksals, daß die
Triergon-Patentc seinerzeit
nach Amerika gegangen sind,
aber schließlich geht es ja
nicht nur um die Apparate,
sondern auch um die Filme.
Es ist grundfalsch, den Film
entgelten zu lassen, was die
Elcktroiirmen miteinander
auszubaden haben.
Die Forderung der Inter-
changeability wird von Tag
zu Tag dringender. Sic muß
von Tobis genau so erfüllt
werden wie von Western,
denn wenn der tönende und
sprechende Film in Deutsch¬
land überhaupt etwas werden
soll, so muß er vor allem
einmal gezeigt werden. Wir
können nur Maschinen
brauchen, die man jederzeit
in Betrieb setzen kann, auf
denen sich vorführen läßt,
was der Theaterbesitzer für
gut und richtig hält. Das
muß einmal mit aller Deut¬
lichkeit gesagt werden, wenn
überhaupt der Tonfilm in
Deutschland festen Fuß
fas'»n soll.
ERICH MARIA REMARQUE
3 m
< -03 e ft c n
ntd)t$
51 eu
Die Verfilmungsrechte dieses
meistgelesenen Buches der letzten Jahre,
das inzwischen in 20 Sprachen übersetzt
wurde, haben allein wir erworben.
Da es vermutlich an Versuchen nicht fehlen wird, die Buchreklame in Verbindung mit <
anderen Filmen auszunutzen.
warnen wir
hiermit ausdrücklich davor, gegen unsere Besitzrechte in irgendeiner Form zu verstoßen
Wir werden gegen jede Verletzung unserer Rechte unnachsichtlich Vorgehen-
Deutsche Universal Film-Verleih G.m.b.H.
Präsident Carl Ltcmmlt
BERLIN W 8, Mauerstrabe 83-84
Teilweiser Sfeuer-
erfoig in Frankfurt
Die Verhandlungen des Lan¬
desverbandes der Lichlspiel-
theaterbesitzer von Hessen und
Hessen-Nassau E. V., Sil*
Frankfurt, die durch die Kom¬
mission. bestehend aus den
Herren Matter. Spier, Rosen¬
heim Weiß mit dem Sladt-
magistra.' geführt wurden hat¬
ten den Erfolg daß letzterer
den Theaterbesitzc.-n die Steuer
nunmehr stundet, die nachwei
sen konnten, daß sie im Glzlen
Jahr mit Untcrbilanz gearbeitet
haben. Die Stundung geschah
nur gegen Sicherheitsleistung in
der Form von selbstschuldneri
•hen Bürgschaften. durch
Sperren von Bank und Spar¬
kassenguthaben oder durch
Hinterlegung von Wertpapieren
oder Wertgegenständen. Die
Sicherheiten mußten in einem
verhältnismäßigen Wert zur
Steuerschuld stehen Stundung
wurde nur in den Fällen ge¬
währt. wo die gesamte Ver¬
mögens- und W irtschaft uage
eine derartige Maßnahme recht¬
fertigte.
Selbstverständlich ist das ein
Entgegenkommen der Stadt,
das die Eichtspielth .-aterbe-
sitzer durchaus nicht befrie¬
digt. Immerhin ist es für di i
Theaterbesitzer, die die Steuer
gestundet bekamen, ein Erfolg
wenn sie im Herbst einen Teil
d'esei Steuerschuld erlassen
bekommen, so wie dies der
Stadtkämmerer zugesagt bat.
Beachtenswert ist. daß in
Frankfurt bereits vor einem
•fahr die Stadt auf Betreiben
des Verbandes alle Aufrund-.n-
gen Wegfällen ließ und einen
achttägigen nachträglichen
Zahlungsmodus für die Steuer
einsetzte.
£um Innsbrucker
Kinosfreik
Die Innsbrucker Kinobesitzer
die trotz der zu gewärtigenden
materiellen Verluste den Mul
aufgebracht haben, ihre Be¬
triebe so lange gesperrt zu
halten, bis die Innsbrucker
- tadtgememde die als un
tragbar empfundene Lustbar
keitsstc.cr berabsetzt. habe
erfreulicherweise seitens de
Wiener Filmverleihe eine dan
kenswerte Unterstützung ge
lenden, indem diese sowoh
durch Stornierung der Leih
vertrage als auch durch
Stundung der fälligen Leih
nr vten den streikenden Thea
•erbcsitzern weitgehender
CISC entgegenkamen Die
Innsbrucker sind der ganzen
österreichischen und reichs-
deutsch.n Kinobesitzerschaft
™u‘ig vorangegangen und
haben den Weg zur wirksamen
Bekämpfung der Luslbarkeits-
•tc.crabg.be gewiesen.
Hochzcitsmarsch
Fabrikat Paramount Hauptrollen: E. v. Strohern, Fay
Verleih: Parufamel Wray. Zasu Pitts
Regie Erich von Stroheim Unge: 3283 Meter.lOAkte
Uraufführung: Mozartsaat
Wie werden, noch ehe der
Tonfilmrausch in Deutschland
richtig beginnt, rechtzeitig
daran erinnert, daß nicht alle
Filme „Singende Narren ' sind,
und daß man anch beim Ton¬
film zwischen gut und böse
unterscheiden muß
Ob man überhaupt einen
F'ilm mit Erich von Stroheim
zeiget, soll, muß jeder Theater¬
besitzer an jedem einzelnen
Ort mit sich selbst überlegen
Der Tonfilm, der jetzt im Mo¬
zartsaal gezeigt wird, ist nicht
gerade deutschfeindlich, auch
nichts Hetzerisches, stellt aber
doch Typen des österreichi¬
schen Offizierskorps in einer
Form und Art hin, die nicht
voo jedem Kinopublikum
durchaus goutieit 'virc.
An sich ist es c ne richtige
sentimentale Liebesgeschichte.
Der junge Prinz N ki verliebt
sich in die Tochle- des alten
Schrammel, verführt sie und
würde sie beinah heiraten,
wenn er sich nickt zuguter¬
letzt doch von den Eltern da-
hinbrmgen ließe, die hinkende,
häßliche, ältliche Tochter des
Hoflieferanten Heuberger zu
betraten, die zwar nicht so
schön wie Mizzi ist, dafür aber
drei Millionen Kronen — aller¬
dings nach dem Kurse von
1913 — mit in die Ehe bringt.
Die gute Mizzi sorgt noch
im letzten Augenblick dafür,
daß ihr zukünftiger Mann den
Ungetreuen nicht bei der
Hocbzeitsfeier niederschießt,
und die Geschichte wäre noch
nicht ganz so schlimm, wenn
nicht der Eiserne Mann noch
einmal erschien, das Wahr¬
zeichen Wiens, das im alige-
memen hoch oben auf dem
Rathausturm steht, und das
nur die Manuskriptautoren
überflüssigerweise herunterbe¬
müht haben, damit er im Film
Gruseln errege.
Der Film an sich war also
nicht gerade ein vorbildliches
Kunstwerk. Er soll — wie alle
Slroheim-F ilms — riesig lang
gewesen und schließlich von
einem anderen Regisseur zu
Ende geführt worden sein.
Der Regisseur und Manu¬
skriptverfasser spielt selbst
eine Hauptrolle, gibt den öster¬
reichischen Oflizier zu fünf-
undneunzig Prozent sympa¬
thisch, während er sonst grund¬
sätzlich seine ehemaligen Ka¬
meraden immer unsympathisch
erscheinen laßt. Neben ihm
sielt man Fay Wray. die in
diesem Film zum erstenmal
groß he: ausgestellt wurde, und
hört vor allem eine ausge¬
zeichnete, vorbildliche, kino¬
wirksame, liebenswürdige, ge¬
fällige Begleitmusik, die hier
und da bei Wagner eine An¬
leihe macht, sich aber im all¬
gemeinen dem Stil entspre¬
chend an Wiener Melodien an¬
lehnt, oder, besser gesagt, die
bekanntesten Schlager von der
Donau entlehnt. Wenn die
Terra-Lichtspiele ihre Ehe mit
dem Tonfilm sinngemäß mit
einem Hochzeitsmarsch einlei¬
ten. so darf nicht verschwie¬
gen werden, daß ein Teil des
Publikums die erste Aufführung
des Films, die am Tage vor der
Pressevorfüh.-ung stattfand, so¬
zusagen als Polterabend auf¬
faßte
„Jud Süss" als Tonfilm
Fcuchtwangcrs „Jud Süss". kauft, soll nun durch die Blatl-
zur Verfilmung schon vor län-R ner Pict. Corp. als Tonfilm ber-
gerer Zeit nach England ver- gestellt werden.
Ungarische Theaterbesifzer hören Tonfilme
Die ungarischen Theatcrbc-
sitzer, die sich in diesen Tagen
zwecks Studienreise in Berlin
aufhielten, besuchten zum Ab¬
schluß ihres Berliner Aufent¬
haltes die „Kamera". Unter
den Linden, wo ihnen als Gäste
der Tobis Tonfilme eigener und
fiemdcr Produktionen vorge-
führl wurden Sie sahen und
körten englische, amerika¬
nische und deutsche Tonfilme,
die nach dem Nadelton-, Licht¬
ton-, Intensitäts. und Trans¬
Apparatur vorgeführl wurden.
Spiclszcnen aus dem F. P. S.-
Tobis-Tonfilm „Das Land ohne
Frauen" (Hauptrolle Conrad
Vcidt) machten starken Ein¬
druck. Die ungarischen Gäste
äußerten sich mit größter Be¬
friedigung über das Gesehene
und Gehörte und versicherten,
daß die apparatürtechnischen
und filmischen Leistungen der
dcutschenTonbildindustrieihncn t
größte Achtung abnötige.
Schlechte Geschäft'
kommunaler Kinos
Die Lichtspieltheater Oslos
werden durch eine kommu¬
nale Gesellschaft Osloc betrie¬
ben. die das Monopo’ für alle
Kinos in Oslo hat. Diese Ge¬
sellschaft hat gestern die Ak¬
tienmajorität des größten skan¬
dinavischen Lichtspieltheaters,
des Colosseums, und eines wei¬
teren Kinos, des sogenannten
Kino-Palais, beide in Oslo, ge¬
kauft. Diese Transaktion ist
von der Mehrheit der Arbeiter¬
partei in der Stadtverlretung
eizwungen worden trotz des
Protestes der bürgerlichen Par¬
teien. Man sieht hierin einen
letzten verzweifelten Schritt,
den kommunalen Kinobetrieb
auf den Beinen zu halten. Es
ist nämlich kein Geheimnis,
das c:er Reingewinn der Kn.o-
bet-iebe, seil sie kommunali¬
siert sir.d, ständig rapide zu-
rüc «gegangen ist.
Ocsferr. Studienreise
nach Barcelona
D e wirtschaftlichen Korpora¬
tionen Österreichs, die Kammer
für Handel, Gewerbe und Indu¬
strie. der Niederösterreichische
Gewe bevercin und das Gremi¬
um der Wiener Kaufmannschaft
veranstalten zu wirtschaftlichen
Zwecken eine Studienreise zur
Internationalen Ausstellung in
Barcelona, an der teilzunehmen
alle wirtschaftlichen Berufe
cingeladen wurden. Die Teil¬
nehmer der Studienreise erhiel¬
ten bereits zahlreiche Einladun¬
gen der offiziellen Kreise Spa¬
dens.
Das Parlament im
Tonfilm
Nachdem vor kurzer Zeit ein
Tonfilm des neuen englischen
Kabinetts hergcstellt worden
ist, will nunmehr ein Unter¬
hausmitglied eine Anfrage an
den Ministerpräsidenten er¬
bringen, ob er gestatten würde,
eine Tonlilmaufnahme von einer
Sitzung im Unterhaus herzu¬
stellen. Der betreffende Abge¬
ordnete stützt sich dabei auf
die Tatsache, daß die Ton¬
filme augenblicklich in England
einem außerordentlich großen
Interesse begegnen Er bittet
MacDonald, die Angelegenheit
mit den Führern der Opposi¬
tionsparteien zu besprechen,
da sicher durch einen derarti¬
gen Film bei Tausenden van
Leuten, die keine Ahnung von
den Vorgängen im Unterhaus
haben und die Abgeordneten
nicht kennen, ein größeres In¬
teresse für die Politik geweckt
Wettbewerb für
Sprechfilmideen
Der Filmidee „Was böse Zun¬
gen anrichten" wurde unter
25 000 eingereichten Vorschlä¬
gen in einem von Cecil B. de
Mille veranstaheten Wettbe¬
werb iür eine neue Sprechfilro-
idee der erste Preis zuge-
sprochen.
Diesen Preis gewann Mrs. Marie
Lozcalzo. New York. Sie er¬
hielt 1000 Dollar. S.e hatte
ihrem Gatten verheimlicht, dali
sie sich an dem Wettbewerb
beteiligt hatte, weil er der Mei¬
nung war. daß alle Wettbe¬
werbe nur Bluff seien.
Film - Windmaschine
löscht Petrolbrand
Ein Luftsti am von orkanarti¬
ger Gewalt, der von einer
Film - Windmaschine erzeugt
wurde, hat nach einem Bericht
der Associated Press aus Santa
Fe Springs (Cal.) c -folgreich bei
der Löschung des Brandes von
zwei Petrolquellen mitgewirkt,
der bereits einen Schaden von
3 Millionen Dollar angenchiet
hatte.
Joseph I. Schnitzer
kommt nach Berlin
Joseph 1. Schnitzer, der Pra
sident der R. K. O. f America,
ist Sonnabend in London aus
New York kommend, eingetraf-
ien. Sein Besuch in Europa gilt
der Erledigung der schweben¬
den Verhandlungen mit d
Ideal Film Cv. zwecks Produk¬
tion von 30 Tonfilmen nach
R. K. O.-Verfahren. Anschlie¬
ßend daran kommt Mr. Schnit¬
zer nach Berlin, wo er persön¬
lich die Marktlage und die Ver¬
hältnisse der deutschen Ton¬
filmproduktion studieren will.
Der weiße Flieder aui dem
Meere.
D er Norddeutsche Lloyd hat
für das Bordkino seines
soeben in Dienst gestellten Rie¬
sendampfers ..Bremen' als
erstes deutsches Lichtspiel den
Emelka-Filtn der Bayerischen
„Wenn dei weiße Flieder wie¬
der blüht . . ." auf die Dsuer
eines Jahres gemietet.
..Was Tiere erleraen.
pur den Ufa-Kulturfilm .Was
* Tiere erlernen linden
augenblicklich interessante Auf¬
nahmen im Ufa-Zoo von Neu¬
babelsberg statt. Dort ist die
bekannte Colemannsche Dre;-
surschuie für längerer Zeit ein-
gezogen. An markanten Bei¬
spielen werden die heutigen
DressurmethoJen von Füchsen.
Katzen, Tauben und anderen
Tieren gezeigt.
„Hütet euch vor leichten
” Ka't schreiben das Manu¬
skript für diesen neuer. Gustav
Altboff-Film.
Die neue Verleihorganisation der
Terra - United - Arttsts
Der Zusammenschluß der
Verteil betriebe der Terra, der
United Artists und der Film¬
haus Bruckmann & Co. A.-G.
hat n; chstehend -erzeichnete
Neuordnung des Verlcih-Zweig-
stellennetzes erfordert.
Zweigstelle Berlin, Pommern-
Brandenburg-Osteni Leiter Ge¬
org Caiper, Vertreten Ulrich
Herdt, Hermann Urbach, Willy
Nietz.
Zweigstelle Breslau: Leiterin:
Frau Licie Hals. Vertreter:
fsi Lachnann.
Zweigstelle Düsseldorf Lei¬
ter: Carl Bragard. Vertreter
Bruno Leuschner. Hermann
Riesenberg
Zweigstelle Frankfurt am
Main: Leiter: Leo Leibholz,
Vertreter: Schilling
Zweigstelle Hamburg Leiter:
L. O. Kunze. Vertreter: Arthur
Eckler.
Zweigstelle Leipzig: Leiter:
Kurt Manasse, Vertreter: Al¬
fred Francke. Alfred Hurwitz.
Zweigstelle München: Leiter:
Leo Leibholz. Vertreter: Franz
Wörtmann.
Wie man aus dieser Aufstel¬
lung sieht, setzt sich der ne je
Mitarbeiterstab der Terra-Uni-
ted Artists-Verleihorganisation
in Berlin und im Reiche aus
Persönlichkeiten zusammen,
die jahrelang eriolgreich in der
Filmbranche tätig sind und die
sich das Vertrauen der Thei-
terbesitzer Deutschlands errun¬
gen und erhalten haben. —
Auch das Programm des Ter-
ra-United Artists-Verleih für
die Saison 1929-1930 wird die¬
ses Vertrauen der Theaterbo-
sitzer rechtfertigen und die
guten Beziehungen zwischen
dem Verleih der Terra-United
Artists und den deutschen Tbe-
aterbesitzerr. stärken und
festigen.
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Chevalier-Film
in Paris
Maurice Chevalier, der unbe¬
strittene Liebling von Paris,
singt und tanzt jetzt in dem
Pararaount - Sprechfilm „Die
Unschuld von Paris“.
In Amerika soll Chevalier
mit diesem ersten Talkie einen
sensationellen Erfolg gehabt
haben, und es ist selbstver¬
ständlich. daß ganz Paris zu
diesen Film strömt, weil jeder
den beliebten Chansonier auch
auf der Leinewand sehen will.
Mit dem Manuskript ist man
in Paris nicht ganz zufrieden.
Man ist nicht immer mit der
Art einverstanden, wie sich
Hollywood Paris vorstellt.
Außerdem ist es sehr schwer,
sich ein wirkliches Bild von
dem Film zu machen weil er
zum größten Teil stumm läuft
und nur bei den Gesangsnum-
nern mit Text. Man muß
schon deswegen zu d.esem Mit¬
tel greifen, weil es die Pari¬
ser Theaterbesitzer nicht lür
angängig hallen, einen Film im
Heimatmilieu zu zeigen, in
dem die Franzosen Englisch
sprechen. Damit man aber
den Film in seiner Originalias-
sung sehen und würdigen kann,
soll er am Abschluß seiner
I.aulzeit als voller Sprechfilm
Einheitsapparatur
in Australien
Alle australischen Filmver-
leihgesellschaltcn haben sich
nach eingehender Prüfung dahin
geeinigt. Tonfilme denjenigen
Theatern zu liefern, die den in
Australien hergestellten Ray-
cophon-Wiedergabeapparat be-
Engagcments.
\fon der Ufa wurden ver-
v pflichtet: Göry Maly, ein
angesehener ungarischer Cha¬
rakterdarsteller. für eine tra¬
gende Ruße in „Melodie des
Herzens", Oberst a. D. von En¬
gelhardt als künstlerischer Bei¬
rat tur „Hochverrat . Werner
Brandes als Kameramann für
„Der Bund der drei“.
.Jenseits der Straße“ im
Atelier.
N ach Beendigung der Außen¬
aufnahmen zu dem Prome¬
theus-Film „Jenseits der
Straße“ in Holland, wurde mit
den Atelieraufnahmen in der
Jofa begonnen. Hauptrollen
Lissi Arna, Fritz Genschaw,
Paul Kehkopf und Siegfried
Arno.
Harry Piel — „Ein kesser
Junge“.
H arry- Piel hat mit den Vor¬
arbeiten zu einem neuen
D. L. S.-Film begonnen, der
voraussichtlich den Titel „Ein
kesser Junge“ führen wird.
Auflage: 4900
«F IIIMHFACHBU1T J
VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 I-eL -
23. Jahrgang
Berlin, den 12. Juli 1929
Neues Geld für alte Musik
Es soll nicht unterlassen
werden, nachdrücklich darauf
hin/uweisen, daß die Be¬
mühungen um eine Verlänge¬
rung der Schutzfrist fur l r-
heberrechte wieder in star¬
kem MaBc cinsetzen.
Es handelt sich bekanntlich
darum. daß Hühncnwerkc.
Romane und Kompositionen
nicht nur. wie bisher, dreißig
Jahre nach dem Tode des
Urhebers geschützt werden
sollen, sondern noch zwanzig
Jahre langer, also 50 Jahre.
Die Diskussion über diese
Angelegenheit ist gerade jetzt
U-sonders lebhaft geworden,
Weil eigentlich am Ende des
Jahres die Werke vor
Johann Strauß und Millöcke
frei werden, die man in den
Krei>cn der A. K M. und
auch im Reich der Gema fur
so wichtig hält, daß man nun
h .,!!•• Mittel und
Wege sucht, um eine Ver¬
längerung der Schutzfrist
herbeizuführen.
Es hat keinen Wert, im
Rahmen des „Kincmato-
graph die Gründe Für und
Gegen eingehend zu disku¬
tieren. Es ist nur mehr als
interessant, daß man jetzt
mit einem Male die Kompo¬
sitionen Millöckers, der be¬
kanntlich unter anderem der.
..Bettelstudenten" und den
..Gasparone" geschrieben hat.
als besonders heilige Kultur¬
güter reklamiert.
I.-. wirkt allerdings über¬
aus überzeugend, daß gerade
die ein Fall die Verlänge¬
rung dringend notwendig ist.
* enn man sich einmal einen
ugenblick daran erinnert.
d *U unter diese Werke —
d.c* in Österreich mit
' r ‘|Aufwand an Stimmen
£ nd Druckerschwärze ge-
J“-npft wird, der kaum zu
»iKrh.ei«, ist _ die k , ass .
Amerikas Film-Export und -Import
Departement o( Coi
merce gibt bekannt, daß <1
amerikanische Fitmausfihr i
Jahre 1928 70 Millionen Dollar men Komment
betrug gegen eine Filmiusfuhr minderem» de:
in Hohe von 75 Milhonei Do!- t'ilmaustuhr rr
lar im Jahre 1927. Dies*-. Es- daf» die amer
Portverminderung von 5 Mil¬
lionen Dollar steht .-inr Ver¬
mehrung der pdnielnfuhr aus
6 Mit!
nen Dol
i M.l-
1927
Amerikanische Pressevtim-
diesc Ver-
crikanischen
lie amerikanische Regie¬
rung und die Kreise der ameri¬
kanischen Filmindustrie
Bekämpfung der europ
Konlir.gentierungsbe.t
in der
ich!
Clara Bow heiratet den schönsten Mann
von New York
Em Kabel aus New York
meldet uns. daß Clara
Bow, die auch in Deu sch-
land populäre Filmdarstellerin
in ..Wings' | sich mit dem
Operettenkünrller Harry Kich-
mond verheiraten wird. Rich-
mond. der als ..der schöiste
Mann von New York" gilt, er¬
beut sich als Conferencier in
den Revuen in George Wlutes
„ScandaU in New York
außerordentliche. Beliebtheit,
er bezieht eine Wochengage
von 5000 Dollar, ein Einkom¬
men. das sich durch seine Ton-
filmtatigkeit bedeutend erhöhen
wird.
Clara
amerikanischer. Frauen, die den
schonen Harrv vergöttern, glü¬
hend beneidet.
SowjetfHme für Japan
Trotz der bestehenden japa- reist ein Vertreter einer der
nisch-russischen Verträge ist es größten japanischen Filmgese'
bisher, infolge der strengen schatten nach Moskau, um an
Filmzensur in Japan nur in Ort und Stelle eine Auslese
wenigen Fällen gelungen. Sow - unter der Produktion der Sosv-
ictfilme auf den japanischen kino- und der Meshrabpom-
Markt zu bringen. Nunmehr film für Japan zu (reffen.
seilen Meisterwerke „Minna,
zu dir ist mein liebster Gang"
oder das Kulturgut „Kumm
herab. Madonna Theresa" ge¬
hören.
Es wäre kindisch, den all¬
gemeinen Wert und die große
Bedeutung dieser beiden
Komponisten herabzusetr.cn.
Aber es ist lächerlich, gerad»-
aus Anlaß des Ablaufs der
Schutzfrist dieser beiden
Leute ein eigenes Gesetz zu
formulieren, daß die Tan-
ticmcpflicht verlängert.
In Österreich will man zu¬
nächst ein zweijähriges Pro¬
visorium schaffen und erst
nach Ablauf dieser zwei
Jahre das fünfzigjährige
Schutzfrislgesetz im \ulio-
nalrat verlegen.
Das Provisorium soll, wie
man in Wien authentisch er¬
klärt. deswegen eingeführt
werden, damit Deutschland
Gelegenheit hat, gleichzeitig
auf p.iilainenUrischcm Wege
eine ähnliche Aktion durch¬
zuführen.
Allerdiigs werden die
Kreis«, ucr A. K M , der
ösle-reicnischcn Gema, an
der Aktion keine reine
Freud; haben, denn die
oste reichische Regierung
fordert, daß die Hälfte s .ält¬
liche- Eingänge, soweit sie
aui Strauß und Millöcker
enlfa len .zur Gründung und
zum Ausbau eines Kün-.tlvr-
hilfsfonds zur Verfügung ge¬
stellt werden, den die oster-
reicfische Republik selbst
verwalten will
W er die Verhältnisse
kenn', wird sich weiter nicht
wundern, daß die überaus
ideal ^ eingestellte A K M.
mit dieser Zahlung nicht ohne
weiteres einverstanden ist.
sondern daß man zunächst
noch darüber verhandelt, von
wann ab überhaupt etwas ab¬
gegeben werden soll
Selbstverständlich geht es
nicht um den Fall Strauß
und Millöcker. Darüber
würde man sich schnell eini¬
gen. weil es sozusagen
exeptionellc Fälle sind, aber
man fürchtet das Prinzip und
befürchtet vor allem, daß der
Staat, zunächst in Österreich
und später sicher auch in
anderen Ländern, sich die
heutige Tanticmewirtscliaf t
etwas genauer ansieht und
dann wahrscheinlich, genau
so wie das Reichskartell der
Musik Verbraucher, aul dem
Standpunkt stehen wird, daß
eine Änderung aus hundert
und tausend Gründen drin¬
gend notwendig ist.
Allerdings sollen unter den
sieben Mitgliedern der Ver¬
waltung dieses Fonds drei
Mitglieder aus dem Vorstand
der Autorengesellschaft sein,
während drei andere Funktio¬
näre vom Unterrichtsminis!?
riutn zu wählen sind.
Es sollen nicht nur Kom¬
ponisten, sondern auch Auto¬
ren unterstützt werden Des¬
halb werden in der Kom¬
mission zwei Komponisten,
zwei Musikvcrleger und zwei
Schriftsteller sitzen.
Die Angelegenheit ist. so¬
weit wir informiert sind, im
Augenblick zwar noch nicht
beschlossen, aber es ist nicht
daran zu zweifeln, daB sie
Gesetz wird. Allerdings sind
dam Millöcker und StrauB
vorläufig nur für Österreich
und für die jenigen Länder,
d.t fünfzigjährige Schutzzeit
hi Den, weiter geschützt.
Vorläufig hat die Angclc-
ge lheit also für Deutschland
kc nc weiteren Folgen.
Es wird hier auch nicht so
ohne weiteres mit einer Ver¬
längerung zu rechnen sein,
denn die großen Editionen
haben bereits Vorbereitungen
getroffen, um mit den freige¬
wordenen Werken möglichst
bald auf dem Markt zu er¬
scheinen.
Sie tun das nicht nur des
schnöden Gewinnes wegen,
wie man vielleicht behaupten
wird, sondern weil sie popu¬
läre und beliebte Werke zu
billigen Preisen auf den
Markt bringen wollen.
Man kennt ja, wie gesagt,
die Argumente beider Par¬
teien, und es ist bei der ge¬
samten Einstellung der deut¬
schen Verleger und des deut¬
schen Buchhandels, bei der
Auffassung prominenter deut¬
scher Bühnenleiter vorläufig
keinerlei Aussicht, daB man
den Spuren Österreichs folgt.
Tschechoslowakische
Von Dr. AI
Kino- und Filmfragen
positives Oc- Gebiet der Tschechoslowakei
verbreitet« Verband hat auch in
ist die Ent- den kleinsten Doriern seine An¬
seriösen und hänger. Dieser mächtige
Auktion inner- Verband, der sich die Aufgabe
Jahren sowie gestellt hat, die körperliche und
Nicht zuletzt ist die Ent- den kleinsten I
Wickelung einer seriösen und hänger. Di
stabilen Eigenproduktion inner- Verband, der
halb von wenigen Jahren sowie gestellt hat, di
eine bedeutende Einfuhr von
ausländischen Filmen auf die <-Mmwm
werbe spielt. Die Zahl dieser
Sokolkinos ist ständig im Wach¬
sen, und zwar ist ihre Ent¬
wickelung insofern erleichtert,
als die Sokolorganisat-on in fast
jedem Dorf ihre Zweigvereini¬
gung hat, wo sie ein Sokolge-
bäude errichtet (zum Turnen.
75 Prozent vermehrt; gegen
768 im Jahre 1923 wu.den 1343
für das Jahr 1928 gezahlt. Böh¬
men, Mähren und die Slowakei
weisen nahezu eine Verdoppe¬
lung der Zahl ihrer Kinos auf
(vgl. hierzu Tabelle I), aber
auch Schlesien und Ruthenien
haben Ihre Theater vermehrt.
r«er heutige Stand des tsche-
ständigen Wachsen,
die verschiedensten
zurückzuführen ist
einmal ist der tsche-
Theaterpark
noch sehr ausbaufähig, wie aus
einem Vergleich mit dem deut¬
schen Theaterpark hervorgeh*;
tür 1000 Einwohner in Deutsch¬
land sind 30 Sitze vorhanden,
während in der Tschechoslowa¬
kei our 24 gezählt werden.
Des weiteren spielt für den
Ausbau des Theaterparks in der
Tchechoslowakei die Sokol-Or-
ganzen Theaterbetrieb zu zen¬
tralisieren. Heute gehören der
Sokol-Organisation 618 Kino¬
theater, das sind rund 46
Prozent der Gesamtzahl der
tschechoslowakischen Theater,
an. Es ist augenschein¬
lich. welche bedeutende Rolle
diese Organisation für das
tschechoslowakische Filmge¬
die Förderung der heimischen
Produktion zuzuschreiben ist.
Für die BeurteUong des Film¬
absatzmarktes der Tschechoslo¬
wakei jedenfalls ist die Berück¬
sichtigung des Einflusses dieser
Sektion unerläBlich.
Insgesamt haben sich die
Kinothealer in der Tschechoslo¬
wakei seit dem Jahre 1923 um
dem Jahre 1925 durchschnitt¬
lich jährlich 504 lange Spi« 1-
filme verbraucht — in Deutsch¬
land 512.
Die eigene Produktion hat a®
der Belieferung des eigen«®
Marktes in der Tschechoslowa-
kei einen Anteil von etwa*
über 3 Prozent, während di«"
jenige in Deutschland rund 30
Prozent beträgt.
Akzent ist stark ge¬
fragt - für Tonfilme
In Hollywood hat der Sprech-
film den ausländischen Schau¬
spielern eine neue Chance ge¬
geben. Wie Fred Datig, der
Kompar-enleiter der Paramount
mitteilf, verlangt fast ein
Achtel aller Sprechfilmr allen
irgendeinen ausländischen Ak¬
zent. Es wird kaum ein Film
hergestelit, in dem nicht eine
französische Zofe ein irischer
Polizist, ein exotischer Mon¬
arch, ein italienischer Graf oder
irgendeine andere Person aus¬
ländischer Herkunft auftritt. So
wird z. B. russisch akzentuier¬
tes Englisch in verschiedenen
Sprechfilmrollcn gebraucht.
Selb?' verständlich müssen die
ausländischen Schauspieler das
Englisch so gut beherrschen, daß
es trotz des Akzents klar ver¬
ständlich ist. Es hat sich
jetzt eine Reihe Akzent-Spezia¬
listen hcrausgebildet, denen die
schwierigen ausländischen Rol¬
len anvertraut werden. „Akzent-
lose" Darsteller — beispiels¬
weise Clara Bow, Charles Ro¬
gers Nancy Carroli, Richard
Dis, Gary Coaper — werden
nur mit typisch amerikanischen
Rollen betraut.
Au‘landsfilmt* in
Madrid erfolgreich
In Kinoklub in Madrid fand
im vorigen Monat eine Festvor-
Mellcng statt, bei der einige
künstlerisch hochstehende Filme
gezeigt wurden. Als erster
Film lief ein von Rene Clair
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Verleih Parufamet
Regie: Victor Scbertzingcr
Haupt ollen Clivc Brook. Olga
Baclanova
Länge 2390 Meter. 8 Akte
Uraufführung: Ufa-Palast am Zoo
Was die Pararnou-it jetzt im
Ufa-Palast zeigt, ist eine gute,
routiniert gemachte Kriminal¬
geschichte, so recht nach dem
Herzen des Kinopublikums. Eia
Einbrecher erwischt eines
Abends seine Frau, die ihn in
aller Seelenruhe betrügt, weil
sie glaubt, daß er infolge fhr;r
Denunziation auf „Numero
Sicher" gebracht worden ist. Er
erschießt den Nebenbuhler,
bringt sein Kind bei fremd.n
Leuten unter und geht dann
ins Zu:hihans.
Aus dem kleinen Madelchcn
wird eine große, hübsche Da¬
me, drren Lebensglück aber
dadurch bedroht wird, daß die
saubc-c Mama erpressen w l|.
Seit stverständlich wird der
Vater rechtzeitig begnadigt, um
schützend dazwischenzutreten.
Er bewacht als Diener uner¬
kannt seine Tochter, tritt sei¬
ner Frau entgegen als die den
Pflegevater aulklären will. Wird
aber erschossen, während sich
die Mama aus dem Fenster
stürzt. Was zurückbleibt. ist
ein glückliches junges Paar
und ein zu Tränen gerührtes
Publikum.
werk versteht und stellt erfreut
fest, daß Clive Brook, W'ilKam
Powell und Mary Bryan nett,
gefällig, routiniert und liebens¬
würdig agieren.
Im Ufa-Palast wird das Ganze
in der Wirkung gestärkt durch
Schmidt-Gentners ausgezeich¬
nete Begleitung, die nach dem
Tonfilmlabyrinth des „Subma¬
rine" doppelt wohltcend be¬
rührt. Das Ganze wird ein-
mit Orchester, das so gut ge¬
lallt, daß das Publikum sogar
noch in den Film hinein applau¬
diert.
Die Ufa-Wochen schau eröff-
Prager Produktion
Fünfzigjährige Kino-
freikarte
Kaum 30 Jahre ist die Kine¬
matographie alt und doch
wurde dieser Tage eine Frei¬
karte von einem Kinobesitzer
anerkannt, die fast ein halbes
Jahrhundert alt ist. Und das
kam so. Henry de Mille, ein
New-Yorker Bühnenschriftstel¬
ler von Erfolg der 70er Jahre.
Vater von Cecil und William
de Mille, hat vor etwa 50 Jah¬
ren einen Schirm mit goldenem
Griff in einem kleinen New-
Yorker Theater in Vergeßlich-
keit stehenlassen, was er durch
Inserat bekanntgab. Der Fin¬
der des Schirmes lieferte ihn
auch prompt ab und erhielt da¬
für von de Mille ein Schreiben,
worin es heißt. daß gegen Vor¬
zeigung desselben jedes Thea¬
ter, in welchem eines seiner
Stücke zur Aufführung gelangt,
eine Freikarte verabfolgen
werde. Natürlich verrechnete
die betreffende Direktion dann
diese Freikarte mit dem Autor.
Dieser Tage nun er>chien in
einer entlegenen Stad: der
Staatenunion ein Mann mit die¬
sem alten Schreiben in einem
Kinotheater, das den Film „Kö¬
nig der Könige' zur Vorführung
brachte. Der Besitzer des
Schreibens hat in den Ankün¬
digungen den Namen de Mille
gelesen, und darum präsentierte
er hier das Schreiben Natür¬
lich erhielt er die gewünschte
Freikarte.
Neue Tonfilmgesell-
schaft in England
Unter dem Namen Talking &
Sound Films Ltd. wurde eine
Firma ins Leben gerufen zur
Herstellung von Sprach- und
Gerauschfilmen. Sie steht un¬
ter der Leitung von Sir A. Ne-
ville Pearson und Mr. J. E.
Harding.
Rol Randolf beendete die
letzten Freiaufnahmen des Ge¬
meinschaftsfilmes „Das Pan¬
zerauto '. Manuskript Dr AI-
fieri und Bock-Stieber Be¬
setzung Carlo Aldini, Zet Mo-
las, Hans Mierendorf, Jack
Mvlong-Münz, Car! Walther
Meyer, J. W. Speerger und Ida
Fuchs. Kamera Georg Musch-
ner. Bauten: Arch. Hacken-
schmiec — An einem der letz¬
ten Aufnabmetage kam es zu
einem Unfall, der leicht hätte
schwerere Folgen nach sich
ziehen können: Aldini hatte von
einigen Metern Höhe auf einen
Darstelle' (der Prager V. Pe-
cian) herabzuspringen, riß die¬
sen aber so unglücklich zu
Boden, daß er 20 Minuten be¬
wußtlos lag lind ins Kranken¬
haus übergefuhrt werden muß.e,
wo es sich heraussteiltc, daß zr
das Schlüsselbein gebrachen
und eine Muskelzerrung erlit¬
te,! hatte.
Karel Anton beginnt Milte
August mit den Aufnahmen zu
dem ersten P'ager Tonfilm
..Galgentonis Himmelfahrt nach
dem gleichnamigen Bühnen¬
stück son Egon Erwin Kisch,
dessen Drehbuch von Willy
Haas stammt. Der Film, der in
Gemeinschaft mit der Firma
Merkur-Film in Berlin herge¬
stellt wird, wird in den Haupt¬
rollen Ita Rina und Franz Le¬
derer beschäftigen
Josef Medeotti beginnt in den
nächsten Tagen mit den Auf¬
nahmen zu seinem Film ..Got¬
tes Mühlen' , dessen Drehbuch
Josef Neuberg nach dem Ro¬
man son Jan Yrba geschrieben
hat. Der Film wird folgende
Besetzung aufweisen: Anita Ji-
nova. J. W. Speerger. L. H
Struna, Theodo- Pisti-k, V.
Trebovsky und Marie Jansova.
Regie: Josef Medeotti. Bauten
Arch. Mecera. Der Absatz des
Filins ui Deutschland ist bereits
gesichert.
*
Oldrich Kminek beendete im
A-B-Atelier die Aufnahmen zu
seinem neuen Film „Hanla"
nach dem gleichnamigen Ro¬
man von Wilhelm Neubauer mit
folgenden Kräften: Jifina
Scheibalova vom Nationalthea-
ter, V'. Norman, Josef Roven-
sky, Antonie Nedosinskä.
Old rieh Kubec, an der Kame.a
J. Brabec, Bauten Arch. Me¬
cera. Produktion .tirma: Elek¬
tra -Film.
Mac Frc beendete für die
neugegrundete Produktionsfii -
ma Vladimir Strin.kr die Auf¬
nahmen seines neuen Films
..Der Organist von St. Veit
nach einer Idee von W. Was¬
sermann. Der Film, der in
erster Linie alle architektoni¬
sche Schönheit Alt-Prags ein¬
fangen will, die bisher Umisch
noch nie so richtig ausgenutzt
wurde. beschäftigt folgende
Künstler: in der Titelrolle Ka¬
rel Hasler, dann Suzanne Mar
ville, L. H. Struna, Oscar Ma¬
rion und Otto Zahrädka. An
der Kamera Jaroslav Bla/.-k.
die Bauten errichtete der Be’-
liner Architekt Gudert. Unte-
anderem wurde im Atelier auf
der Kavalirka das rühmlichst
bekannte Alchimistengaßchen
erbaut.
Dieser Tage traf in Prag der
erste Western Electric-Appa-
rat ein. der zur Zeit im Erst-
auiführungskino Lucerna ein-
montiert wird. Das Theater
will seine Tonfilmvorführungen
Mitte September mit dem Uni-
versai-Film „Show-Boat ’ be-
Musiker und Tonfilm
In dem Jahresberichte der
Musikervercinigung von Neu-
Süd-Wales wird hervorgehoben,
daß der Tonfilm in Australien
die Kinomusiker in ihrem Er¬
werb nicht geschädigt hat.
Nachdem aber einzelne Licht¬
spieltheater Wochen hiadurrh
bei sehr gutem Besuche Ton¬
filme vorführten, ist immerhin
mit einem Umschwung in der.
Verhältnissen zu rechnen, wenn
auch der Bund der Theater¬
besitzer beschlossen hat init
der Einführung der Neuheit
mangels verfügbarer Apparatur
und entsprechenden Ptogramm-
wechsels der Angelegenheit
erst im nächsten Jahr«, nähet-
treten zu wollen Li Canada
und in den Vereinig*en Staa¬
ten haben etwa 15 Proz. Kinos
Tonfilmeinrichtungen, dagegen
sind 20 Proz. der bisher in den
Lichtspieltheatern leschtifiig-
ten Musike- brotlos geuoidcn.
Die Notlage, in welcher si.h
manche Musiker in Australien
befinden ist nicht dein Tonfilm,
sondern den allgemeinen wirt¬
schaftlichen Verhältnissen zuzu¬
schreiben. Immerhin muß es
sich zeigen, welchen Erfolg die
Konkurrenz der Western-Elek -
tric mr R. C. A Photophone
haben wird, die jelzl in Austi i-
lien mi aus Amerika herange¬
zogener technischen Kr.i>:.-n
beginnt.
Duncan-Schwesfcrn
bei Mefro-Goldwyn
Die bekannten Revuetänze¬
rinnen Duncan Sisters werden
in einem der jetzt hier so sehr
beliebten Artistenstücke die
Stars sein. Es wird eine kleine
Revue, untei Regie von Sam
Wood. Angeblich wird es in
dem Film das erste Mal sein,
daß das Schwesternpaar nicht
zusammen arbeitet, da sie in
der Handlung jede einen eige
neu Ak*. haben.
„Die Frau ohne Nerven.
D
aus. dessen Handlung Anlaß zu
einer abenteuerlichen Ver¬
brecherjagd durch Berlin. Ant¬
werpen. Brüssel. Paris gibt.
Hauptrolle Ellen Richter, neben
ihr Walter Janssen. Pointner.
Henckels, Falkenstein. Regie
Dr. Willy Wolff. Kamera
Willy Hameistei.
Ein neu: - Rin-Tin-Tin-Film
jugendfrei.
TV' Film ..Rin-Tin-Tins Mii-
iionenhalsband ist von der
Filmprufstelle Berlin zur Vor¬
führung auch vor Jugendlichen
freigegeben worden. Dieser
Film ciit dem klugen Wolfs-
1 J c : . Dienstag.
Hans Rosenberg bei Messtro.
ly bekannte Verleihfach-
mann Hans Rosenberg wird
auch für die neue Saison im
Rahmen der Messtro-Verleih-
Organisation als Obervertreter
tätig sein und je nach Bedarf
die einzelnen Bezirke bereisen
Hans Rosenberg war auch
schon für die Saison 1928-29
von Messtro verpflichtet.
„Wilde Eben."
F ür diesen Film der Europäi¬
schen Fi.mProduktion ist
Hans Adalbert von Schlettow
für die männliche Hauptrolle
verpflichtet Regie Al Ihm
Bergen.
„Der Spieler" von Dostojcwsky.
A is erster Film der deutschen
Derussa - Produktion ist
..Der Spieler" von Dostojewsky
in Angriff genommen. Aufnah¬
men beginnen in Kürze.
Sprengbagger in Tätigkeit.
D r. Carl Ludwig Duisburg-
Achaz. der Regisseur des
Films „Sprengbagge: 1010' , der
Produktionsleiter Hans von
Wolzogen und die Hauptdarstel¬
ler Heinrich George. Ilse S*o-
brawa, J. Kowal-Samborski und
Viola Garden haben sich nach
dem mitteldeutschen Braunkoh¬
lengebiet begeben, um Spren
gungsaufnahmen iur diesen gro
Öen Spielfilm, der im Verleih
der Terra erscheint, zu drehen
Aufgehobenes Verbot.
D er Ideal-Film „Flucht in die
Fremdenlegion wurde nach
einmaligem Verbot von der
Kammer unter Leitung des
Herrn Oberregieiungsrats Mild-
ner ohne Ausschnitte zur
öffentlichen Vorführung zuge-
I)
cbdruch nur unirr Qudlrcsngsbt
VurUg und Druck August Set
die Reduktion - Dr
:rl sagte buieuduugeu werd
Berka SM'6a Scberibsus.
Neue Produktion.
Filmschauspieler Bob
Stoll Leiter de- letzten
Lola Kreulzberg-Indier-Expedi-
t’on. stellt im Rahmen einer
eigenen Produktion einen
Sportscnsationsfitm her. Männ¬
liche Hauptrolle: Bob Stoll. wei¬
tere Rollen: die Chinesen
Grace Chiang und Nien Sin
Ling. Regie: Errö Metzner.
Tintners neuer Film.
H ans Tintner hat die Aufnah
men zu dem Film ..Der
Madchenhirt beendet und trifl*
die Vorbereitungen zu der Ver¬
filmung eines neuen Filmes ..Die
erotische Freiheit .
„Die Halbwüchsigen.
D er neue Gustav Althafi-Filo»
..Die Halbwüchsigen er¬
scheint im Verleih der Messtro.
Brrugspre.. Mb *'»»
sch Tun!. - Posi
4^mema1tfgfapli
Wt?- «. V I
Mevex
16-12
— ein Aufnahme -Apparat, welcher
klein, handlich, billig und so einfach
zu bedienen ist, daß man ohne
weiteres mit ihm filmen kann
BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie
W
i darf nicht verges¬
sen. daß dieses Spiel mit
verhältnismäßig geringen
Mitleln hcrgcstclll int, und
kann mil Recht erwarten,
wenn man diese beiden
Teile eines Beefsteaks in
einem „erstklassigen Film-
rcstaurant" herausbringt.
daß dann der Geschmack
und die Wirkung noch ge¬
steigert und verbessert
Die „Nachtausgabe", das
bekannte Berliner Abend¬
blatt, vergleicht nicht mit
Unrecht Siegfried Arno mit
Buster Kcaton. während
bei Gerron auf den dicken
Falty exemplifiziert wird-
Neben diese beiden
männlichen Helden hat
man die ausgezeichnete
Adele Sandrock gestellt.
Wenn sie die Posaune
bläst. <{ibt cs einen Jubel,
wie er selten im Theater zu
hören ist. Neben ihr spielt
die ausgezeichnete Trude
Hesterberg. die als jugend¬
lich« Witwe auf der Män-
ncriagd eine der besten
Filmlcistungcn der letzten
Zeit darbietet.
Die jugendliche Lieb-
*a «i.
st unglaublich, und
Neid. Heute (rage
weiter kein Glück, daü
Sie in .Unterwelt’ einen
sulchen unerhörten Er¬
folg hatten", bemerkte ich.
Fräulein Brent lächelic
wieder — das -nacht sie
ganrt bezaubernd! — und
winkte einem untersetz¬
ten Herrn zu. welcher
soeben das Lokal betre-
Tisch vorbei und be¬
grüßte Evelyn mit: „Gr¬
oll feuriger Energie, die
lets auf alle Mitglieder
«^AUFSTIEG EVELYKT BRENT
H ollywood ist nicht allein durch den Tonfilm umgekrcmpclt
worden, sondern auch durch die l'atsachc. daß die alten
Stars nahezu alle ihre Zugkraft cingebüßt haben und neue
Namen an ihre Stelle getreten sind. Die Rolle, der glück¬
liche Griff nach einer entsprechenden Ta entprobe. so schreibt
unsere Mitarbeiterin Gertrud Wiclhake, ragt einen Namen an
die Oberfläche, und wenn das Publikum zustimmt, macht ein
neuer Star seinen Weg. Eine der jüngsten Karrieren weist
Hauptsache für ihren schnellen Aufstieg zum Ruhm ver;
lieh war, aber sie lacht über diese Vermutung und spric
nur dem Glück zu, das ihr in Hollywood beschiedcn '
„Ja und wirklich, ich hatte Glück", sagte sie. „Wie
man es auch anders bezeichnen? Damals war es so
beste Schulfrcundin und ich — Sie können sich gar nii
stellen, was für glühende Filmvcrchrcrinncn wir wai
schwänzten eines schönen Tages die Schule und ver
Mlll
Anny Ondra und Hermann Picha
Künstlern von Montparnasse auf Kredit Modell stellt, ist Musette
gezwungen, dem Bildhauer Mcunicr, der ihr zwar Arbeit, aber
kein Brot gibt, zu erklären, daB er auf sie als Modell verzichten
müsse.
Damit ist die Zeit gekommen, in der Musette die Bekanntschaft
des Herrn Joe Willings macht, der ein reicher junger Maler aus
U. S. A. ist.
Musette, mit einer gehörigen Dosis Keckheit ausgerüstet, schlägt
alle Bewerberinnen, die sich auf ein von dem jungen Amerikaner
aufgegebenes Inserat, in dem ein Modell gesucht wird, melden.
Sie macht das auf sehr ergötzliche Weise, und der junge Herr
interess : ert sich für Musette gar sehr, und es steht schon in Aus¬
sicht, da3 die liebe Kleine zur Dollarmillionärin avanciert, was
aber zunächst einmal durch Zufälle, die das brave Muscttchcn in
einem sehr ungünstigen Licht ei scheinen lassen, behindert wird. Wie
es in einem Schlager früherer Zeit hei3t (seine Textgültigkeit hat
er nicht eingebiiBt). sind die Männer im Liebcsfallc alle ein bißchen
trallalala. und Herr Joe Willings aus U. S. A. macht darin wirklich
keine Ausnahme.
Was muß sich Musette alles nachsagen lassen, bis sich heraus-
siellt, daß sie ein kreuzbraves Mädchen ist.
Ls ist ja auch peinlich, wenn der Herr Joe Musette aufsucht,
um ihr als Geschenk einen schönen Pelzmantel zu bringen und in
ihrem Zimmer ein Baby findet (das die Nachbarslcutc. die aus¬
gegangen sind, da deponiert haben). Natürlich ist der gute Joe
sehr empört, wenn er dann sehen muß. wie sich Musette auf
Künstlerbällcn amüsiert, und sich um ihr (ihr angcdichtctcs)
Baby gar nicht kümmert.
Hs gibt noch viele, gar lustige Mißverständnisse und Verwick¬
lungen. die sich zum guten Ende entwirren, wobei es überflüssig
ist. zu sagen, daß Musette die gute Partie doch noch macht.
Es ist begreiflich, daß sich der reiche amerikanische Bov —
von Andrg Roanne dargestellt in Musette, als die Ann> Ondra
wirklich süß ist. verliebt.
Die vielen übermütigen Situationen des von dem Regisseur Karl
Lamac inszenierten, wirklich lustigen Films geben dieser reizen¬
den. jungen Darstellerin, die schon früher in manchem Film ihre
wird. Kehle Bilde
die Wände, kostbii
s Theater 13 Milli
Millionen Dollar
blieb dem Film .
.In Old Arizona" brachte allein in d<
34 000 Besucher und 34 000 Doll:
und Rekorde, di
die „Kleinigkeiten
uns märchenh:
nehmen bei Ko:
Linkt oben: Foyer-Foxlhealer — Delr
thealer Washington. Rechts oben: A
des Roxy Nt
rjjl -
Hljg
^ 4%,
r kleine Clerk. d<
arbeitet, sitzt hi
lauch des Luxus
lang als Million«
allmächtige S. Kotharfcl selbst an ihm vorbei ins Theater. Aber
der junge Mann, der seinen großen Chef rie persönlich gesehen
halle, hielt ihn standhaft auf. bis der Irrtum sich klärte. Kotharfcl
sah darin nur den Beweis für PflichtlrcJe und Zuverlässigkeit
und ließ den jungen Mann so rasch wie m »glich avancieren.
Ein anderes Beispiel lieferte das llosp lal. Es war lediglich
als solches gedacht und eingerichtet, bis t ncs Tages ein junges
Ehepaar auf die ingeniöse Idee kam. einer der Pflcgcschwcstcrn
sein Baby ..zum Aufbewahren zu übergeben '. um der Vorführung
beiwohnen zu können. In Deutschland hätte man sich vielleicht
geweigert — „um keinen Präzedenzfall zu schaffen" — Roxy sah
hier nur eine Möglichkeit, seinem Publikum noch besser dienen
zu können, und seither können Babys im Hospital abgegeben
Aber nicht nur New York hat solche Pr; chtpalästc —! Fox
und die Paramount wetteifern darin, auch die großen Städte der
Provinz mit solchen Theatern zu versehen. Jüngst hat St. Louis
Zehn Kühe- und Verschöncrungsräumc für das weibliche und
neun ebensolche für das männliche Publikum ergänzen den ge¬
waltigen Komfort, den das Theater seinem Publikum bietet.
Man darf hierbei natürlich nicht vergessen, daß das ameri¬
kanische Kino mit anderen Verhältnissen rechnet als das deutsche.
Das amerikanische Publikum ist unkomplizierter und verdient
besser als das deutsche. Die Bühne ist in Amerika keine Kon¬
kurrenz. weil sic nicht so verbreitet ist. wie gerade in Deutsch¬
land. weil sic viel teurer ist und weil sic am Hauptgeschäftstag.
am Sonntag, nicht spielt. Die Prohibition hat dem Kneipen-
und ßarlebcn ein Ende gemacht — Jugendliche dürfen in Be¬
gleitung Erwachsener fast in allen Staaten der U. S. jederzeit
ins Kino —, die schwerdrückende Lustbarkcitssteucr. die dem
deutschen Lichtspieltheater täglich den siebenten Teil seiner
Bruttoeinnahme wegnimmt, ist in Amerika bereits forlgcfallen!
Das sind die Grundlagen, auf denen diese Paläste aufbaucn
die im wahrsten Sinne des Wortes „Paläste der Massen" sind.
2 ^
.Bücher- Ecke
„Filmgegner
n d o r f
heute — Filmlreundc
_ _ Verlag Hermann
G. m. b. H.. Berlin, 1929.
Seit Jahren schon bemüht sich eine kleine Gruppe von Künst¬
lern, den Film vom Industriellen loszulösen und ihn vom idcelsten,
rein künstlerischen Gesichtspunkt aus zu betrachten.
Es ist für den, der mit beiden Füßen mitten in der Praxis
steht, natürlich klar, daß sich die Forderungen der jüngsten
Filmgeneration nicht ohne weiteres restlos verwirklichen lassen.
Jedenfalls gehört das Buch in die B : bliothek jedes Film¬
freundes, weil es zum ersten Male eine umfassende, klare und
übersichtliche Darlegung der . künstlerischen Filmreform dar¬
stellt, die man selbst dann genauer kennen muß, wenn man ihr
in ihrer augenblicklichen Form ablehnend gegeniibersteht.
Vom Verlagsstandpunkt aus handelt es sich um eine mutige
Tat und um die Aufwendung erheblicher Mittel, die es möglich
machten, daß schon rein illustrativ ein kleines Kabinettstückchen
entstand.
Das Programm
Sonntag,
Vormittags:
W—8.00 Uhr: Berlin: Früh-
Konzcrt, ausgeführt vom Neuen
lin: Tanzmusik.
2 00 Uhr: Ber I i n: Übertragung von
Leipzig' Mandolinen-Konzert des
Deutschen Arbeiter-Mandolinen-
Bundcs.
2.00 Uhr: München: Standmusik
an der Fcldhcrrnhailc. Ausge-
luhrt von der Musik der Schutz¬
polizei.
12.00—1.00 Uhr: Frankfurt: Von
Kassel: Unterhaltungskonzert.
Nachmittags:
1.00 Uhr: Berlin: ttagskonzert.
ausgeführt von der Kapelle Ma¬
rek Weber.
LOS— 2.30 Uhr. Königsberg-
Danzig: Mittagskonzert, Ka¬
pelle Perkull.
Zoologischen Garten, ausgeführt
von dem Musikkorps des III.
Bats . 9. Inf.-Regt. Spandau.
5 00—0.45 Uhr: Frankfurt:
Vom Stadion Nürnberg: Endspiel
Deutsche Fußballmeisterschaft
5.<0 Uhr: D a n z i d — Könids.
und Schilderung des Haupt
..Der große Preis von i
b00 Uhr: München N
Aachen, Danzig
Augsburg. Hann
ter Hermann Schulze-
Berlin O, Stetii
er lin: Schallplattcn-
Vorlrägc von: Yvettc
Bremen
Breslau
Hamburg
Kaiserslautern
Kiel und Kassel
Köln
Kör igsberg
Königs wüste rhs
Langenberg
Leipzig
.Magdeburg
München
des Sonntags
14. Juli 1929
Abends:
8 00 Uhr: Berlin: PoDuli
Konzert. I. Aus Opern. II. Tanz
Alexander Michael Szenkar m
seinem Orchester.
8 00 L'hr: Königsberg — Dan
zig: Bunter Abend. Mitwii
kende: Dr. O. Frederich a. <
lezitat ). Gertrudc Joachim (Ge¬
ig). R. Balve. Funkkapcllc.
„Paola - la - Torera", Ouver-
re esp: gnole. — 2. Komm, laß
s traunen. Lied d. Klupsch —
Strandr ixen. Walzer. — 4. Ca -o
„Drei-Groschen-Oper . — II. a)
Das Lied der Liebe, von Rcbner-
Irving. Berlin: b) Ein Stückchen
8.05 Uhr: München: Szenen aus
der Oper „Margarethe" von Gou-
nod: Faust: Sandro Vitoschy.
Margarethe: Maria Kiefl, Mephi¬
stopheles: Dr. Hans Th. Ducrue.
Valentin: Wilhelm Bauer. Marthe:
Leonorc Eichhorn.
8.30—10.30 Uhr: Frankfurt:
Konzert des Rundfunkorchesters
Anschließend bis 12.30 Uhr:
Tanzmusik.
9.45—12.00 Uhr: München:
Tanz- u. Jazzmusik Karoly La-
jos Kiß mit seiner ungarischen
Kapelle. Übertragung aus der
Tanzgalerie Arkadia, München.
10—12.30 Uhr: Berlin: Tanz¬
musik (Kapelte Gerhard Holl-
Montag, 15. Juli 1929
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Nürnberger
Sendung: Nachmittagskonzert
der Kapelle Erwin Häusler.
5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬
musik der Kapelle Emil Roösz.
5 00—6.00 Uhr: K ö n i g s w u s t e r -
hausen: Übertragung des
Nachmittagskonzerts Berlin.
6.00 Uhr: München: Hausmusik-
stunde. Aus der Werkstatt des
Komponisten: Einlührendc Worte:
Dr. Ludwig Gerhäuser. Mitwir-
kend: Anna Luise Holzel (So¬
pran). Willy Stuhllauth (Vio¬
line). Carl v. Perlall (Violine).
Giacinta della Kocca (Bratsche).
Joscl Köhler (Cello). Richard
Staab (Klavier).
6.00—6.30 Uhr: Königswuster¬
hausen : Deutsche Meisterko¬
mödien (II): Dr. Langhcinrich-
Anthos.
Abends:
8.00 Uhr: Berlin: Anton Tsche¬
chow (zum 25. Todestag). I. Ein¬
führung: 2. a) Die Freude, b) Ja.
das Publikum; 3. „Ein Heirats¬
antrag'', Scherz in einem Aulzug.
8.00 Uhr: Berlin: Sonderveran-
staltung I. Deutschlandsender:
Konzert. Mitwirkende: Sela Trau
(Cello), Jan Ode (Klavier) und
Max Rostal (Violine).
8.05 Uhr: München: Nürnberger
Sendung: Bunte Stunde. Mit¬
wirkend: Adotl Rückert (Rezita¬
tion), Emmy Schwab (Sopran).
Willi Sperber (Tenor). Edgar
Grüber (Gitarre), M.u.G. Stratt-
ner (Bandoneon), * Mischa Ru-
basch (Klavier).
8.15—10.00 Uhr: Frankluri:
..360 Frauen", Lustspiel von Hans
und Johanna von Wentzcl.
9.00 Uhr: Berlin: Kammermusik:
Prol. Gustav Havemann (Vio¬
line), Hans Mahlke (Viola).
Adoli Steiner (Violoncello), Leon¬
hard Kohl (Klarinette), Prof.
Paul Rerabt (Horn). Ludwig Fug¬
mann (Fagott), Gustav Krüger
(Contrabaß). — Anschließend:
Tagesnachrichten. Sportnachrich¬
ten. Danach bis 12.30 Uhr nachts
Tanzmusik (Kapelle Otto Kerm-
bach). Gesangseinlagen: Curt
Schocnert (Tenor!. Am Flügel:
Hermann Scheibenholer.
9.00 Uhr: Berlin: Sondcrveran-
staltung I. Dcutschlandscndcr:
..Kalendcrgeschichten." Erzählt
von Theodor Loos. Danach:
Tanzmusik.
9 00 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig : Abendkonzert.
9.50 Uhr: München: Klavier¬
konzert von Udo Dämmert.
11.30—1.30 Uhr. Königsberg-
Danzig: Nachtmusik: Kapelle
Pcrkull und Balalaika - Kapelle
Kasberk.
Dienstag, 16. Juli 1929
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Nachmit¬
tagskonzert des Rundfunktrios.
4 00—5.00 Uhr: Königsberg-
Danzig: Unterhaltungsmusik.
4.15— 5.00 Uhr: Frankfurt:
Nach Stuttgart: Konzert des
Rundfunkorchesters.
1.30— 5.00 Uhr: K ö n i g s w u Sier¬
hausen: Die deutsche Ballade
in Wort und Ton (II). Ob.-Stud.-
Dir. Prol. Dr. Werner und Mit-
wirkendc.
>00 Uhr: Berlin: Übertragung
von der Norag. Hamburg: Aus¬
fahrt des Dampfers „Bremen".
»00 Uhr: Berlin: Klavier-Vor¬
träge: GertruJ Kamberger.
7 00 Uhr: München: Pfälzische
Sendestunde. Dr. Ernst Leopold
Stahl- Das Jubiläum des Mann¬
heimer Nationalthcaters auch ein
pfälzisches Fest.
Abends:
8 00 Uhr: Berlin: Übertragung
aus der Staatsoper Unter den
Linden: „Andre Chenicr", musika¬
lisches Drama von Umberto Gior-
danc. Musikalische Leitung:
Georg Szcll. Regie: Hürth. Per¬
sonen: Andre Chenicr (Jose Ria-
vez), Charles Gcrard (Herbert
Jansscn), Gräfin von Coigny (Ly¬
dia Kindermann), Madclcine von
Coigny (Elfriedc Marherr), Bersi,
die Mulattin (Gcnia Guszalc-
wicz).
8.00 Uhr. München: Augsburger
Kammermusikslundc. Martha
Nauen ISopran), Richard Staab
(Klavier). Willy Stuhllauth
iVioline), Carl v. Pcrfall (Vio¬
line), Giacinta della Kocca
(Viola), Josef Köhler (Violon¬
cello), Ernst Brunbauer (Flöte).
Josef Schmidt (Klarinette).
8.00 Uhr: Danzig—Königs-
Oer g : Übertragung aus dem
Kurgarten in Zoppot: Opern¬
abend. Danzigcr Stadttheater-
orchester. Leitung: Karl Tutcin.
Solistin: Ilonka von Ferenczy.
8.15— 9.30 Uhr: Frankfurt:
Von Stuttgart: Volkstümliches
Konzert.
8.30 Uhr: Breslau: Amerikani¬
sche Rhapsodie. 3. Intermezzo,
Indianermärchen ..Amerika ist
anders." Herbert Brunar.
9.20 Uhr: München: „Zehn
Mädchen und kein Mann." Ko¬
mische Operette von Soppe.
9.30— 10.30 Uhr: Frankfurt:
Von Kassel: Bläser - Kammer¬
musik.
11.30— 12.00 Uhr: Königsberg —
Danzig : Unterhaltungsmusik,
Leitung: Walter Kelch, und ver¬
suchsweise: Übertragung der Un-
terhaltungs- und Tanzmusik vom
Lloyddampfer ..Bremen".
Mittwoch, 17. Juli 1929
Nachmittags:
3.05—3.35 Uhr: München:
Stunde der Jugend: Lustige Bil¬
der und Geschichten.
4.00 Uhr: München Das Rund¬
funkorchester für die Kinder.
4.15—6.00 Uhr: Frankfurt:
Konzert des Rundfunkorchesters.
4.30- 6.15 Uhr: Königsberg-
Danzig: Unterhaltungsmusik.
5 00— 6.00 Jhr: K in i g i w u Sier¬
hausen. Übertragung des Nach¬
mittagskonzertes Hamburg.
6.55— 7.20 Uhr K ö n i g s w u Sier¬
hausen: Die physikalischen
und physiologischen Grundlagen
des Singens und Sprechens (I).
Akustik: Schallcrschcinungcn.
B. K. Gracf.
7-20 Uhr: Berlin: Bekannte Di¬
rigenten (Scha llplat tenkonzerl).
Dirigenten: Eduard Mörike.
i'ranz Schreker. Eugene Gooßcns
mit dem Royal Albert Hall-Or¬
chester. Albert Coatcs mit dein
Londoner Sinfonic-Orehester und
Pietro Mascagni.
Abends:
8.00 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig: „Die Schöne vom Strande."
Musikalischer Schwink von Blu¬
menthal und Kadelburg. Musik
von Viktor Hollacndcr.
8.20 Uhr: München: „Die Krjut-
schncidcrhäuslcr." Volksstück in
4 Akten von Theo Tremmel. —
Anschließend: Abcndmeldungen.
Funkverbindung mit dem Damp¬
fer „Bremen". Übertragung des
Bordkonzertes. Konzert und
Tanzmusik. Quartett Carl Heinz
Greincr. Übertragung aus der
Gaststätte „Neue Burse" München.
8.30 Uhr: Berlin: Übertragung
des Konzertes aus dem Luna-
park, ausgeführt von dem Luna-
park-Orchcstcr.
8.30- 9.30 Uhr: Frankfurt:
Nach Stuttgart: S : nfonickonzcrt.
8.30 Uhr: Köln : Für Deutsch-
landscndcr: Der heitere Mitt¬
woch. „Eulenspiegeleien."
9.30 Uhr: Berlin: Kammerge¬
sänge aus früheren Jahrhunder¬
ten. Leitung: Dr. Ernst Römer.
Solistin: Lola Polajewer (So-
fipran). Kammcrorchestcr. — Da¬
nach bis 12.30 Uhr nachts (0.30)
Tanzmusik (Hans Schindler und
sein Orchester).
9.45 Uhr: München: Tempo-
Tempo. Eine Stunde im neuen
Stil. Kleiner Funkjazz. Am Flü¬
gel: Ludwig Schmidmeier. Mit¬
wirkend: Fritz Morrmann.
10.30- 12.00 Uhr: Danzig —Kö¬
nigsberg: Unterhaltungs- und
Tanzmusik. Leitung: Alois Salz¬
berg.
Donnerstag, 18. Juli 1929
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Unterhal¬
tungsmusik des Kammerquartetts
Anny Rosenberger.
4 15—6.00 Uhr: Frankfurt:
Nach Stuttgart: Konzert des
Rundfunkorchesters.
4.30—5.45 Uhr: Königsberg —
Danzig: Unterhaltungsmusik.
- 5.0 Uhr' Berlin : Sophie Krause
|Sopran|. Am Flügel: Max Nah-
rath. AnschlicBend: Übertragung
der Teemusik aus dem Hole!
Kaiserhol, Kapelle Manrois.
- 5.00—6.00 Uhr: K ö n i g s w u s l er-
hausen: Übertragung des
Nachmittagskonzertes Berlin.
6.00 Uhr: München: Kammer¬
musik mit Citarre. Mitwirkend:
Elisabeth Mallstem (Koloratur-
Sopran). Am Flügel: Richard
Staah. Ausführende: F-mil Kraus
(Flöte), Faul Keller (Viola).
Heinrich Albert (Gitarre).
Abends:
I 8 00 Uhr: Berlin: Übertragung
aus dem Berliner Leben.
3 8 00 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig: Carl Ludwig Schleich (zu
seinem 70. Geburtstage).
1 8.15—10.15 Uhr: Frankfurt:
„Die Magd als Herrin." Inter¬
mezzo von Pcrgolesi. Darauf.
„Basticn und Basticnne.' Sing¬
spiel von Mozart. Zum Schluß:
..Die verwandelte Katze." Ko¬
mische Oper von Jacques Offen-
I bach.
8.15 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig : Konzert. Werke aller Mei¬
ster. Dirigent: Ludwig Le sehr-
titzki. Solist: "Egbert Grape.
Köln (Klavier).
9.00 Uhr: Berlin: Konzert. Am
Flügel: Willy Jäger. Danach bis
12.30 Uhr: nachts (0.30): Tanz¬
musik (Kapelle Gerhard lloff-
mann).
9.35 Uhr: München: Abcndkon-
zert des Rundfunkorchesters.
Leitung: Kurt Pastor. Solisten:
Carl v. Perlall. Max Frulh (Vio¬
line). Georg Pregler (Fagott). —
1. Ouvertüre Meeresstille und
glückliche Fahrt, von F. Mendels¬
sohn. — 2. Sinfonie concertantc
für zwei Geigen, von W. A. Mo¬
zart. — 3. Aus der Roscnkavalier-
suite, von Rieh. StrauB. — 4. Kon¬
zern für Fagott und Orchester,
von F. David. — 5. Moreska aus
„Glasbläser und Dogarcssa", von
Aug. RcuB.
10.15 Uhr: Frankfurt: Kammer¬
musik: Johann Sebastian Bach.
1.00 Uhr: Berlin: Übertragung
vom Flughafen Tempelhof.
12.30 Uhr: München: Nacht¬
konzert des Rundfunktrios.
Freitag, 19. Juli 1929
Nachmittags:
4 00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert der Kapelle Hein¬
rich Frick. Übertragung a. d.
Cafe Arkadia. München.
4 30—6.15 Uhr: Danzig — Ko¬
ni g s b c r g : Übertragung aus
dem Kurgarten Zoppot. Konzert
des Danziger Stadltheater¬
orchesters.
5 00 Uhr: Berlin: Unterhal¬
tungsmusik der Kapelle Biox.
5 00 Uhr: Königs wüster-
hausen: Übertragung des Nach¬
mittagskonzertes Leipzig.
5 25—6.00 Uhr: Frankfurt:
Von Stuttgart. Konzert des
Rundfunkorchesters.
Abends:
8 00 Uhr: Berlin: „Sudsec." 1.
Prelude ä Fapresmidi d'ur. faunc
(Dcbussy): Alexander Michael
Szenkar mit seinem Orchester.
2. Briefe aus Tahiti (Gauguin);
gelegen von Ernst Ginsberg. 3.
Nacht im Busch (Stevenson); ge-
l-sct von Meinharl Maur. 4. a)
Beirr ersten Kuckucksruf im
Frühling, b) Sommernacht am
Flusse (Deliusi; Orchester. 5.
Eine Südscc-Hochzcii (Steven¬
son); gelesen von Gertrud Ey-
soldt. 6. Beim Wirbelsturm
(Bruin); gelesen van Ernst Gins¬
berg. 7. La mer (Dcbussy); Or¬
chester. 8. „Unterm Karibischen
Mond '. dramatische Studie von
Fugen; G. O’Neill, übertragen
•on Gustav Kaudcr.
9 805 Uhr Königsberg—Dan¬
zig: Unterhaltungsmusik, Blas¬
musik.
I 8 10—8.3t Uhr: Frankfurt;
Film-Wochenschau.
1 8.15 Uhr: Berlin: Sonderveran-
staltung für Deutschlandsender:
Übertragung aus dem „Theater
am Bülowplatz": „Berlin, wie es
weint und lacht", Volksstück mit
Gesang in drei Aufzügen.
8.15 Uhr: München: Sympho¬
niekonzert des Rundfunkorche¬
sters. Leitung: Hans A. Winter.
Solist: Josef Köhler (Violon¬
cello).
8.30— 9.30 Uhr: Frankfurt:
Wiener Operettenabend vom
„Bruder Straubinger" bis zur
„Goldenen Meisterin". Leitung:
der Komponist Edmund Eysler —
Mitwirkung: Rosy Werginz und
Kammersänger Rudolf Sulzer.
9.10 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig : Erinnerungen an Josef
Kainz: Ludwig Klinenberger.
9.15 Uhr: München: Friedrich
Kaysler, 1. Chinesische Dich¬
tungen. 2. Aus eigenen Werken.
10.30— 12.00 Uhr: Danzig — Kö¬
nigsberg: Unterhaltungs- und
Tanzmusik.
Sonnabend, 20. Juli 1929
Nachmittags:
4 30—6.00 Uhr: Frankfurt:
Aus der Heidelberger Sladthallc
Festakt zur Eröffnung der Hei
dclbcrgcr Festspiele.
5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬
musik. ausgeführt von llanshcin-
rich Dransmann mit seinem Ti¬
tania-Orchester.
5.00—6.00 Uhr: K o n i g s w ii s t er
V hausen: Übertragung des Nach¬
mittagskonzertes Hamburg.
6.00 Uhr. München . Nürnberger
Sendung: Konzert des Mandoli¬
nenklubs „Sivori". Nürnberg
7.20—7.25Uhr: Königswuster¬
hausen: Theatererinnerungen
eines alten Mannes (III). Dr
Ludwig Herz.
Abends:
8 00 Uhr: Berlin: Sonderveran¬
staltung für den Dculschlandsen-
der: Anckdo'cn. Fritz Kampers
(Rezitation! Unter Mitwirkung
von Konzertmeister Maurits van
den Berg (Violine) und Georg
Szell (Flegel). Anschließend
Prcssenac iiichtcn. Danach: Tanz-
8.00 Uhr: Canzig — Königs¬
berg: L'er Gassenhauer, seine
Psychologie und Faszinations-
kraft. Vortrag und Leitung: Mu-
sikschriftstellcr Rudolf Senger
Berlin. Solist: Flmil Schroers.
Funkorchcslcr.
8.15 Uhr: Berlin: Übertragung
aus dem Iheater am Bülowplatz:
„Berlin, wie es weint und lacht".
Volksstück mit Gesang. — An¬
schließend: Zeitansage. Wetter¬
dienst. dri'tc Bekanntgabe der
Tagesnachr chtcn. Sportnach¬
richten. Danach bis 12.50 Uhr
nachts: Übertragung aus dem Ho¬
tel Esplanade: Tanzmusik (Ka¬
pelle Erichs-Alberli).
8 15—10.45 Uhr: Frankfurt:
. „Die Luftkulschc." FTink-Kaba-%
reit. Spielleitung: Ben Spanier.
Mitwirkendc u. a : Anna Marie
Haase (Chansons), Gerd Fricke
(Ansage und Rezitation). Mein-
hart Maur (Rezitation).
7 8 35 Uhr: München: Abendver¬
anstaltung. Ausgeführt vom Or¬
chester und Rundfunkchor. An¬
schließend: Tanzmusik. Kapelle
Tanase Codolban. Übertragung
aus dem Cafi „Der Reichsadler"
München.
10.30—12.00 Uhr: Königsberg
— Danzig: Unterhaltungs- und
Tanzmusik.
10.45—11.45 Uhr: Frankfurt:
Nelson-Kabarett. Ausführende:
Mizzi Zampa. Harry Gondi. Ru¬
dolf Nelson und Walther Joseph.
Anschließend bis 12.30 Uhr: Tanz-
mawmm
ich längst daran gewöhnt war,
es überhaupt nicht mehr ver¬
nahm. Im ersten Augenblick
lieh den Teufel um
itz, drehte mit dem
rissen der Welt;
intersten Reihe konnte icf
inmöglich jemandem die Ans¬
icht versperren. Worübei
sich der Linienrichter auf mich
und drohte, „mich vom Platze
zu entfernen", wenn ich nicht
augenblicklich „ruhig" wäre.
Das also war's. Offenbar hatte
man bei der Totenstille, die
über dem Platze lag, das
Schnurren meines 9,5 mm-Ap-
’nahmt (9,5 Kamera) des Verfassers
Rationelles Amateurfilmen
F ragen Sic welchen jungen Mann, welches junge Mädchen und gesucht werden. Nehmen wir an. ein Amateur hat einen
immer, und Sie werden hören, einen zukünftigen Filmstar selbsttätigen Apparat, weil) ihn fachgemäß zu betätigen, überläßt
vor sich zu haben, talentiert, voller Ambitionen, nur auf den dann das Negativ und das weitere einem Fachgeschäft, so sollte
Anlauf wartend. Jedermann, der „knipst", möente auch gern er vor allen Dingen darauf das Hauptaugenmerk richten, müg-
„kuibeln", aber vom Wunsch bis zur Tat ist ein veiler, schwieri- liehst rationell zu arbeiten. Seinen Wunsch nach Handlung im
Spiele oder man photograpi
lebenden Photographie wird
Man ist z. B. im Freien und will
Gesichtsfeld festhalten. Wie der
ns derselben, das ihre Kosten deckt, ist wohl kaum zu erwarlei
■ber selbst die Ausnützung des Erzielten als Erfolgsobjekt, di
l'rcude am Geschaffenen wird ihnen erschwert, fast unmiiglic
gemacht Als vor mehr als 25 Jahren der erste deutsche Am;
in einem Hausflur Position gefaßt, die Szenerie „visiert" hat
und dann auf irgend etwas im Bilde Festzuhaltcndes wartet.
■frieden, wenn man gute Aufnahmen
n Fachmann entwickeln und kopieren
er sich um die besten, genußreichsten, befriedigenden Früchte
-einer Arbeit bringt. Denn für ihn ist das Filmen eine Arbeit,
die er aus Liebhaberei leistet, die ihn sogar manchmal dazu
treibt, sie sportmäßig zu betreiben. Darunter ist zu verstehen,
daß fleißig geübt wird, was zu Materialverschwendung führt, daß
es auf die Menge der Aufnahmen änkomrat, nicht auf Qualitäts-
leistung, daß eige artige Gelegenheiten zu Aufnahmen bevorzugt
Aufzunehmcndci
ürlichcn Gehabci
Regisseur spiel
machen sollen,
aufzunchmen.
Aufnahme and«
daß Kinder „b<
katzc zu eigena
A lso wirklich, mit dem kleinen Bildchen
haben Sie mir viel Freude gemacht, bin
überiascht. wie nett die Aufnahmen ge¬
worden sind Die Bilder sind ja ganz ausgezeich¬
net. Sie sind ein richtiger Künstler." — „Nicht
doch, hören Sie nur auf. das ist zu siel des Lobes.
Sie beschämen mich." — ..Aller Freund. Sic
kennen mich doch und wissen sehr wohl, daß ich
zu Ihnen nicht so rede, bloß um cu schmeicheln.
Sie haben in der Tat bisher noch nie so schöne
Aufnahmen gemacht wie diese." — „Das sind ja
unglaubliche Wahrheiten, die Sie mir da sagen!
Nun denn, die Aufnahmen sind überhaupt nicht
'" n mir, sic sind von meiner Frau. Seit Weih
nachten photographieren wir um die Wette, und
was soll ich Ihnen sagen, meine Frau macht viel
schönere Aufnahmen als ich. obgleich ihr Apparat
'iel einfacher ist und viel weniger gekostet hat."
Was soll man nur dazu sagen? Ausgerechnet die
eigene Frau, und dann noch die einfache billige
Kamera machen ihm solche Konkurrenz. — Das
ist ja gräßlich! Vielleicht hat hier aber die Frau
Weniger Schuld als der photographische Apparat,
hört man doch so oft: „Ja. die einfache Kamera,
wassen Sie. am besten solch ein Kasten, der macht
schönere Bilder als ein anderer." Sie
•* r werden sagen, das ist ja Unsinn, das ist doch
«ar nicht möglich Natürlich ist das Unsinn, aber
m dem Unsinn liegt trotzdem Wahrheit.
oehen wir uns doch mal eine solche Kamera
an. die da wenig Geld kostet und trotzdem gute
• dei macht. Hs sind nur wenige Einzelteile an
Aulnahmen aus dem
fahrenden Zug
Oben: ..Stalion über¬
hol". Zuggeschuun-
digheit 20 hm
ger stark abgcblendet wer¬
den muß, bet der also
Objektiv weniger stark ab¬
geblendet, bei der also
das Objektiv lichtstark ist.
viel mehr plastische Wir¬
kung. Denn die Ausdeh¬
nung der Scharfe in die
Tiefe ist bei einem licht¬
starken Objektiv geringer,
besonders dann, wenn Auf¬
nahmen aus einer Entfer¬
nung von 2 bis 5 m ge¬
macht werden.
Übrigens, was sind das
für Eigenschaften, licht¬
stark. lichtarm oder licht¬
schwach? Die Erklärung
ist hier am besten an Hand
eines Vergleiches zu ge¬
ben. Stellen wir uns zwei
Räume vor, z. B. ein Bade¬
zimmer und das große
Gesellschaftszimmer mit
den drei riesenhaften Fen¬
stern. „Nun, welch ein
Unterschied", werden Sie
sagen. Ja. dieser Unter¬
schied, daß eben das be¬
scheidene Fensterchcn den
Baderaum weniger hell
sein läßt, als cs bei den
drei großen Fenstern im
Gesellschaftszimmer der
Fall ist. zeigt ungefähr
den gleichen Effekt, wie er
auch durch die unter¬
schiedliche Lichtstärke
zweier Objektive hervor¬
gerufen wird: Dort wird
mehr Licht durchgelassen
als hier. Verdunkeln wir
nun den dreifenstrigen
Raum einfach dadurch,
daß wir das Licht zweier
Fenster durch Herunter¬
lassen der Jalousien ab¬
sperren, so haben wir im
Verhältnis das gleiche, als
hätten wir ein lichtstarkes
Objektiv durch Abblen¬
den lichtarm gemacht —
es geht nun auch hier we¬
niger Licht durch das Ob¬
jektiv. Die Eigentümlich¬
keit des photographischen
Aufnahmematerials hat
nun aber den Satz aui-
kommen lassen: Je weni¬
ger Licht durch das Ob¬
jektiv hindurchgeht, um so
länger muß belichtet wer¬
den. Die Lichtstärke eines
Objektives wird durch
Zahlen ausgedrückt: z. B.
4,5; 6,3; 12, und zwar be¬
deutet die kleinere Zahl
immer die größere l.iclil-
Oben: „Wie heißt Du* Mitte:
.. NacMrosch", Aulgenommen
von Kunstmaler A. Schwoerer
bei künstlichem Licht, Osram
Nilraphol aul Naull Ulcroma
stärke. So ist also 4.5
lichtstärker als 6,3 und
6,3 wieder lichtstärker als
12. Die Kastenkamera, die
zuvor erwähnt wurde, hat
ein Objektiv Lichtstärke 12.
Hieraus erklärt sich also,
weshalb bei einer solchen
Kamera nicht scharf ein¬
gestellt zu werden braucht
und weshalb mit ihr Mo¬
mentaufnahmen nur bei
gutem Wetter gelingen. Es
soll nun Vorkommen, wie
wir gehört haben, daß
solche einfache Kamera
bessere Bilder macht als
eine andere. Zunächst wol¬
len wir berichtigen und
sagen: Nicht die Kamera
bloß ist es, die photogra¬
phiert, vielmehr doch der
Mensch, der sie in der
Hand hat. Er macht doch
schließlich die Aufnahme,
und von ihm hängt doch
das Gelingen ab. Als.»
kann auch die Kamera an
dem Mißlingen keine
Schuld haben (bei minder¬
wertigen Fabrikaten kann
es allerdings auch der Fall
sein). Weshalb aber gibt
cs Mißerfolge gerade mit
einer wertvollen, teuer er¬
worbenen Kamera? Nun,
erstens, weil wir alle nur
Menschen sind und der
Mensch mitunter etwas zu
tun vergißt, er versäumt
eine kleine Überlegung
und vergißt nochmals. So
passiert unter Umständen
folgendes — manchmal so¬
gar recht oft, und dann
gleich während der gan¬
zen Sommerreise. Die Ka¬
mera wird herausgezogen,
und es wird vergessen, die
Entfernung abzuschätzen,
oder wie es heißt, richtig
cinzus'ellen, oder aber es
wird vergessen, den Ver¬
schluß auf die richtige
Geschwindigkeit einzustel¬
len, oder wie es heißt, die
richtige Belichtungszeit zu
wählen; womöglich wird
noch ein Gelbfilter be¬
nutzt und dabei vergessen,
daß sich dadurch die Be¬
lichtungszeit verlängert;
vergessen wird, die rich¬
tige Blende zu ziehen.
Zusammengefaßt: Die
Kamera ist nicht immer
ausschlaggebend für den
guten Erfolg.
Unten: Aulnahme Monica
Johnson, Haynau, 9 y. 12 Klapp
hamera. Blende 3,5. Tageslicht.
3 Sekunden aul Haull Ultra
Rapid-Platte
Aufnahme vom Flugzeug
mit gewöhnlicher Kamera
Text and Bilder von Hant Schall *r
F ilmaufnahmen' Ein neues, interessantes, aber
auch kostspieliges Gebiet Tür den Amateur¬
photographen, denn einen Flug kann sich
heute nicht jedermann leisten. Vielleicht kommt
aut eine Siedlung und die Tragfläche im«i.r Ma¬
schine. Fine Aufnahme aus 1200 m wurde sehr
klein, so daß sie beim Abdruck schlecht heraus¬
kommen vürdc. Die schwierigste Frage war die Bc-
lichtungszeit. Ich rechnete mir schon vorher mittels
einer Belichtungstabelle die Exposilionszcil wie folgt
aus: Februar. 15 . klare Sonne. Schneelandschalt,
und bekam: ' .... Sek. bei Bler.de 9. Nach der Ent¬
wickelung stellte sich heraus, da3 alle Negative
unterexponiert waren. Auch hier mußte eine Losung
zu finden sein. Es lagen zwei Gründe vor. 1. Die
Belichtungszeit nach der Tabelle schien doch zu
kurz gewesen zu sein. Also beim nächslenmal etwas
länger exponieren! 2. Die Aufnahmen erfolgten durch
ser nicht alltäglichen Eindi
Bilde fcstzuhalten. Wir wis
Fliegerei verwendeten Luftbild¬
geräte eine Länge von über
einem Meter haben. Läßt sich
nun mit einer Kamera von z. B.
13 cm Brennweite eine Flugaui-
nähme machen? Hat man Er¬
fahrungen? Nein. Welche Plat¬
ten oder Filme nimmt man?
Das ist eine Reihe der Fragen,
die wir nicht beantworten kön¬
nen. Als ich vor kurzem meine
Kamera mit in die Lüfte nahm,
dachte ich: „Ruhig knipsen,
etwas wird schon heraus-
kommen!"
Die Aufnahmen wurden mit
einer D. L. D.-Kamcra mit Stein¬
heil Anastigmat 1 : 4 5 ausge¬
führt. Die Brennweite des Ap¬
parates beträgt 13,5 cm. Als
Negativmatcrial verwendete ich
..Agfa" Chromo Isorapid-Platten
(17 ), würde jedoch jedem für
derartige Zwecke eine empfind¬
lichere Platte (20 ) empfehlen
Da alles in tiefem Schnee lag.
ist auf den Bildern nicht sehr
viel zu sehen. Kleine Siedlun¬
gen und Laubenkolonien waren
aus 1000 m Höhe kaum noch zu
erkennen. Das erste Bild zeigt
den Staakener Flugplatz aus
etwa 800 m Höhe. Auf dem ver¬
schneiten Flugfeld landet gerade
eine Junkersmaschine.
Bei dem zweiten Bild, das
ebenfalls aus 800 m Höhe auf¬
genommen wurde, blicken wir
HAUFF-IEONAR AG
bung und wirkte in diesem Falle
als Filter. Folglich bei Auf¬
nahmen aus dem Flugzeug (vor-
ROLLFILM
Kabinenflugzeug handelt) da
betreffende Fenster herunter
zu photographieren
Gegenstände auf
Schaden werfen, di
phie aus der Vogclscha
Voraussichtlich folgt
in der „Filmwclt" ein
Bericht über weitere E
gen auf diesem Gebiete.
bleiben.
Kosmetische Chemie
Von Dr. med. K. Moibachcr. Berlin.
D er Gebrauch von Schönheitsmitteln ist uohl so alt als die
Menschheit selbst. Ob die Verschönerungsbestrebungen
schon zu der Zeit, als Adam nach allein im Paradiese, frei
von Sorgen aller Art. lustwandelte, oder ob sie erst nach der
»Schaffung Evas auftraten. laQt sich heute nicht mehr entschei¬
den. Jedenfalls waren den Naturvölkern Salben und Pasten aus
Fetten und ölen. Schminke und Haarfärbemittel wohlbekannt,
und auch das Anmalen des Gesichtes mit allen möglichen Farben
war ihnen nicht fremd. Die primitiven Menschen bemalten und
bemalen auch heute noch
den ganzen Körper.
Eine hochentwickelte Kos¬
metik ist schon bei den
Assyrern und Babv Ioniern,
bei den Ägyptern und Juden
anzutrelfen. Griechen und
Korner haben die Kunst des
Jung- und Schönbleibens aus¬
gezeichnet verstanden. Das
aszelische Mittelalter da¬
gegen ließ die Schönheits¬
mittel nicht recht aufkommen.
eher schon bei den roma¬
nischen als be. den germani¬
schen Völkern. Jedoch höien
wir. daß um die Milte des
iß. Jahrhunderts Schminke,
Puder und Schönheitspfläster¬
chen und andere kosmetische
Mitte» an den Höfen Europas
wie ui.ter der reichen Bürger¬
schaft festen Fuß gefaß'.
haben. Wie die Gesetzgeber
des alten Griechenlands, so
versuchte sich damals auch
das englische Pailament in
strengen Schminkverboten,
beide selbstverständlich mit
negativ cm Erfolg. Seit der Nach-
kricgsperiode dringen die kos¬
metischen Mittel in alle Schich¬
ten der Bevölkerung ein. und
ihr \ erbrauch ist auf allen Kon¬
tinenten ins Riesenhafte gestie¬
gen. Das Pudern und Schmin¬
ken der Wangen, das Bemalen
der Lippen mit dem ..ku߬
echten- Rotstift findet in aller
Öffentlichkeit statt. Die Augen-
brauen werden ausrasiert, und
nurvindunkler, scharferTusche-
oder Kohlestrich zeugt von entschwundener Pracht. —
Die Industrie ist diesen Bestrebungen gern entgegengehoni-
men. und die Zahl der Cremes, der Puder und Gesichtswasser,
er Haarwässer, der Haarwaschmittel, der Haarpuder und Ent-
laarungsmiltcl. der Mund- und Zahnpasten, der Farbstifte. Nagel-
Policrungsmiltel usw. ist ins Ungemessene gewachsen. Trotz der
'^'^‘«denartigkeit der w ohlklingcudcn Namen enthalten die
u ichstcn Schönheitsmittel fast stets vorwiegend die gleichen
c stund teile. sie unterscheiden sich nur durch Parfümierung und
ar e. So bestehen Puder mineralischer Herkunft aus Talk
'w. kohlensaurer Magnesia; Pflanzen- oder Stärkepuder aus
I Un< * m *t Zusätzen ven Färb- und Riechstoffen,
n den sogenannten Fettpudern ist noch Lanolin enthalten. Zur
wehr allzu grellen Sonnenlichtes werden dem Puder Chinin*
" r '"düngen und andere für ultraviolette Strahlen undurchlässige
Stoffe zugesetzt. In den Schminken finden sich gleichfalls
Puder; in den flüssigen Schminken vermischt mit Glyzerin und
parfümiertem Wasser; in den Fettschminken vermengt mit Fett
oder Wachs und einem relativ hohen Zusatz von Farbstoff.
Die Gesichtscremes sind eigentlich nur dünne Salben, in
denen Walrat. Wachs. Mandelöl und Wasser nach Art einer
Emulsion aufs feinste verteilt sind; parfümiert mit Rosenöl.
Bittermandelöl u. dgl. Auch Lanolin. Kakaobutter. Rizinusöl
usw. dienen zur Herstellung von Fvttcreme, während die soge¬
nannten Trockencremes aus
eincir Gemisch von Glyzerin.
Gellt ne Traganth oder aus
einer Pader-Vaselinsalbe be¬
stehe;., den Glyzeringelees ist
bisweilen Honig und Zucker
zugesetzt. Die Schönheits-
ode-r Gesichtswasser enthal¬
ten oftmals Borax, Dopoel-
kohlcnsaurcs Natron. Alkonol.
die Toilettenessige bestehen
aus re nstem Weinessig. Spiri¬
tus. F-clnisch Wasser. Kampfer.
Benzoetinktur, parfümiert mit
Lavendel-, Rosen- und Oran-
genb'ütcnöl.
Zur Herstellung von Haar¬
farbemitteln werden Pflanzen-
Stoffe, wie Henna. Keng, Wxll-
nußschalen usw., verwandt,
andere Haarfärbemittel be¬
stehen aus anorganischen che¬
mischen Stoffen, die .Metall¬
salze z. B. Silbersalze
enthalten. Auch zu den Haar
Waschwässern werden pflanz¬
liche oder auch chemische
Stoffe genommen Das Ent¬
fetten des Haares wird mit
Hilfe spi.-ituöser Wasser. Ben¬
zin. Salmiakgeist. Puder
(Trocken-Shampoonicren) er¬
reicht. Ein vorzügliches Haar¬
waschmittel ist der Seifen¬
spiritus.
Mit Rücksicht auf die unter
den Armen tief ausgeschnitte¬
nen Kleider, auf den auch tm
Familienbade vielfach üblichen
kurzen Badeanzug sind zahl¬
reiche Enthaarungsmittel im
Gebrauch. Sie bestehen aus
Kalzium- und Strontium-Schwefelverbindungen. Dunkler, auf
fallender Fraucnbart wird mit Wasserstoffsuperoxyd gebleicht
und mehr oder weniger unsichtbar gemacht.
In Mund- und Zahnwässern finden sich Alkohol, aromatische
Stoffe. Desinfektionsmittel und Cochenille als loter Farbstoff
Die Desinfektionswirkung ist schon mit Rücksicht darauf, daß
nur wenige Tropfen auf ein Glas Wasser genommen werden,
mehr als zweifelhaft.
Zahnpulver und -pasten enthalten Schlämmkreide (kohlen¬
sauren Kalk, kohlensaue Magnesia, doppelkohlensaures Natron
und Holzkohle). Sie werden meist mit Ptcfferminzöl parfümiert.
Und schließlich seien aus der Fülle der Schönheitsmittel hier
nur noch Nagelpolitur und Nägelpoliersteine aufgeführt, die aus
Lack oder Schleifmitteln (Zinnoxyd usw.) oder aus gefärbten
Pasten mit Talk bzw. kohlensaurer Magnesia bestehen.
utittiuiitüttcilc
•cb.ck'vooio h ajssntffnr.
io »fl**» Scb*rl Fih.Uo.
___~'t‘i»^ , *Ä"V*'v«*BArSSich , *4“. Redaktion
Nachdruck nur uolcr Quaönnangabr g.tl.tl.l Unverlangt« Einsendungen war
Verlag und Druck: Aagaet Sckarl C n b H Berlin SVH SekaHkaua
nsz.
m Aoreig.n
rto b«iü«gt
Pott II Posticit
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WELTVERTRIEB:
BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 250
FERNSPRECHER: BERGMANN 1236-37
Auflage 4900 A
&S**!2*t°**«*>&
OP IILN-fACHBUIT V
Berlin, den 15. Juu 1929
Die Interchangeability kommt
Endlich ist in der deut¬
schen Tonfilmen» Wicklung et¬
was Krfreuliches fcstzustel-
len Heute abend läuft ein
amerikanischer Tonfilm als
richtiger photographierter
Ton. also keine Platte, im
Universum am l.ehmner
Platz.
Die Vorführung _ erfolgt
auf der Klangfilm-Appara-
tur. wie man annchmcn darf,
nun im E nverständnis mit
der Radio Corp. die ur-
sprünglich bekanntlich pro¬
testiert hat.
Damit ist allerdings eist
• in kleiner Teil auf dem Weg
zur Interchangeahility er¬
reicht, da bekanntlich zwi¬
schen Rad.o Corporation und
Klangfilm ichon immer gute
■Ä "Schaftuchc Beziehungen be¬
standen Wie sich Western
zu dieser Frage stellt, ist im¬
mer noch ungeklärt, genau so
wie niemand heute mit Si¬
cherheit sagen kann, ob man
V'itaphone-Filme in Zukunft
in Deutschland auf Western
vorführen darf
In dieser letzten Frag;
wird man am Ende dei
VVochc klarer sehen, w.ni
die Gerichtsverfahren, die bc
kannllich immer noch schwe
h en. weiter gekommen sind
Übrigens hegen in Englanc
dlc genau so ungeklar
U * c *’ cl uns. Drüben wach
vet die Situation fast tag
In den letzten Tagen la
!"*" engl,sehen Fachblät
*-rn. daü Western daran
»•cstcht. daß die Filme vo
Paramount, Metro. First Na
11 mal, Warner und ein Tei
' ’ n United Artists nach wi
'"i , nur , u l* cr ihre Apparatu
ren laufen dürfen
. hat «war drüben pro
Ier l. will die Regierun
int gesetzlichen Einschrei
veranlassen, aber wa
ten
Filmamerika nicht mehr auf Auslands¬
verkauf angewiesen
Im Moving Picture Maga¬
zine erklärt dessen Herausgeber
Quirk. die amerikanische Fite-
Industrie sei seit dem lloc:-
kommen des Tonfilms nich<
mehr aut den Auslandsverkauf
von Filmen zur ..Erzielung, von
Gewinnen' angewiesen.
Es ist sicher zu bezweifeln,
daß Herr Quirk damit den
maßgebenden Persönlichkeiten
der amerikanischen Filmindu¬
strie aus de» Seele spricht
Jedenfalls ist 1 ilman crika
an den .-visIandvm.irTten sehr
viel gelegen, auch wenn es
diese nicht braucht, um die in¬
vestierten Kapitalien möglichst
hoch z-i amortisieren und zu
daraus werden wird, weiß
heute noch kein Mensch
Aus diesem Systc-mdilcmiii.,
erklärt es sich auch, daß
man in Deutschland noch
außerordentlich zurückhal¬
tend mit der Anschaffung
von Apparaturen ist, ob¬
gleich das nicht der einzige
Grund ist.
Die Apparatcpreise sind
tatsächlich für den grüßten
Teil der deutschen Kinos
noch zu hoch Man verlangt
einen enorm hohen Preis,
wünscht Vertragsabschluß
auf zehn Jahre. Gibt in dieser
Zeit, der Form nach, die Ap¬
paratur leihweise ah nimmt
aber die dafür vorgesehene
Miele — vor allem von klei¬
neren und mittleren Unter¬
nehmen — sozusagen iin
ersten Jahr für die ganze
zehnjährige Frist.
Aber wer es mit der Ent
Wicklung des Tonfilms gut
meint und wer die Interessen
der deutschen Apparatefahri-
ken genau so vertritt wie die
der Thcalcrbcsitzer. muß dar¬
auf hinweisen, daß es so im
allgemeinen nicht geht und
daß die Bedingungen über¬
haupt schon von Haus aus
nur von einem so kleinen
Teil der deutschen Theater-
bcsitzer akzeptiert werden
können, daß an ein<- Popu¬
larisierung des Tonfilms
überhaupt nicht zu denken ist.
Es darf nicht übersehen
werden, daß für einen großen
Teil der deutschen Theater
neben dem Tonfilm vorläufig
auch noch das Orchester
nicht zu entbehren ist.
Es ist einfach unmöglich,
damit zu argument eren. daß
ja an Stelle der Apparatc-
kosten ein Fortfall der Mu-
sikerhonorarc zu verzeich¬
nen ist Die Klangfilm wird
sich darüber klar sein, daß
ganz selbstverständlich Ton¬
filmprogramme teurer sind
als die üblicher, Schlager
Man rechnet in Amerika
und ebenfalls in Deutschland
mit einer Erhöhung der Pro¬
duktionskosten um hundert
bis hunderlfunfzig Prozent
Es ist klar, daß das auf die
Leihnueten zurückwirkt, die
entsprechend gesteigert wer¬
den müssen und für deren
Mehrkosten natürlich irgend¬
wo Ersparnisse vorgenom¬
men werden müssen
Wenn am Anfang gewisse
Mehreinnahmen entstehen,
weil die Neuheit des timen¬
den Films die Besucher mehr
anzicht als sonst, so sind das
eben Möglichkeiten, die zur
Deckung der Apparatekosten
ausgenutzt werden
Jede*- weiß, daß dabei
keine Stimmen erzielt wer¬
den. wie sie Klangfilm heute
von mittleren Theater ver-
lang .
Es ist schließlich noch gar
nicht so lange her. daß die
Tobis durch den Mund des
vcrslortx non Generalkonsul
Brückmanri verkünden ließ,
daß sic lir zehn- bis funf-
zehntaus ,-rd Mark die voll¬
endete Appa,atur bereit-
steilen köi nc
Wir haben in diesen Spal¬
ten schoi damals in diesen
Preis berechtigte Zweiiel ge¬
setzt und vorausgesagt, daß
er sein bald teurer werden
würde, wenn die Geschichte
einmal läuft
Das. was wir jetzt hören,
iibertrifft aber unsere höch¬
sten Erwartungen
Wir wollen nicht behaup¬
ten. daß man eine zu große
Gewinnspanne einkalkulicrt.
Vielleicht liegt es an der
komplizie -ten Konstruktion
oder auch daran, daß man
heute hochwertigere Appa¬
raturen Feiert.
Sollte diese unsere An¬
sicht richtig sein, so muß mit
aller Energie an einer Ver¬
einfachung gearbeitet wer¬
den. da durch sie ja dann
eine Preisseakung und damit
die allgemeine Einführung
möglich wird
Amerika und England
bringen ja. wie man drüben
in den Fachb.altern lesen
kann, schon billigere Appa¬
raturen auf den Markt. Es
wäre zweifellos von größter
Bedeutung, wenn sich Klang-
film-Tobis zu dieser Seite
des Problems sehr bald ein¬
mal authentisch äußern wür¬
den. damit hier die Unsicher¬
heit. genau so wie bei der
Produktion, beseitigt wird,
die ja noch vor ein paar
Tagen nicht genau wissen
konnte, was sie für Tonfilm¬
aufnahmen eigentlich zu
zahlen hat
Hilda Rösch
in Strasburg
Oer Besuch Hilda Rosclis in
Slraßburg, wo sic der Premiere
ihres Films „Zirkusprinzessin’
beiwohnte, gestaltete sieh zu
einem großen Erfolg. Beim
Empfarg am Bahnhof sah nun
den • Generaldirektor der Pari¬
ser Aafa-Filiale. Herrn Roger
Weil, den Regisseur der Pari-
scr Super-Film, Georges Lan-
ne\ die Vertreter der Tages¬
und Fachpresse sowie promi¬
nente Fiimlcutc des elsaß-
lothringischen Bezirks.
L'. Galavorstellung im Arta-
des-kno wurde zu einem sel¬
tenen Erfolg. Nachher war
man zu einer kleinen Feier zu¬
sammen, bei der der Kabinetts¬
chef des Präsidenten ein paar
Begrüßungsworte in deutscher
Sprache an Hilda Rosth rieh-
Lubitschs Tonfilm-
Operette
Ernst Lubitseh beginnt in
Kürze mit den Aufnahmen zu
der Tonfilm-Operette ..The
Love Parade" (Die Licbes-
paradc) nach dem Lustspiel
,.i)er Prinzgemahl". Maurice
Chevalier, der die Hauptrolle
spielt, wird als Partnerinnen
die beiden beliebten Revue-
sül. rinnen Jeannette Mac Do-
rald und — Lillian Roth haben
Kaj>italcrhöhung
«ei Leo-Film
De für den 24. August ange-
retzte Generalversammlung der
I.eo-Film A.-G. wird unter an-
dcrni über die Durchführung
der bereits im Juni 1927 be¬
schlossenen Kapitalerhohung
um 200IX» Mark endgültigen
Bccchluß fassen.
ixudolf Waurisch,
Dresden — 50 Jahre
ln diesen Tagen feierte der
1 he ilcrbesilzer Rudoif Wau-
r sch-Dresden, der Inhaber der
• Stcphcnson-Lichtspiele", Dres¬
el- n-Leuben. seinen 50. Geburts¬
tag Herr Waurisch begann
seine lätigkeit als Thcalcrbe-
sitzcr im Jahre 1910 als In¬
haber der ..Germania-Licht¬
spiele ’ in der Sehcffclstraßc. die
• r bis zum Kriegsausbruch be¬
trieb Dann baute er in Leuben
sein Ihcatcr. das er auch heute
noch betreibt Der Fünfzigjäh¬
rige trat von jeher mit großem
Elier für die Interessen des
guten Filmes ein.
Jungfernstieg
Das ist der Titel eines
zulen Films, den Jane Bcss
r . cd Sa«" für Hegewald-
*' h . re,b f n - Untertitel: „AI
»•*hcnde Mädchen.“
SCI1MELING PAOLINO
(Fünfte Runde aus dem Boxkampf-Film der Universal)
Boxkampf Scbmeling - Paolino jugendfrei
Der von allen Boxfreunden
mit großer Spannung erwartete
Film des Boxkampfes Sehnte-
ling-Paolino, den die Universal
gedreht hat, ist von der Film-
prüfstclle Berlin ohne Aus¬
schnitte zur öffentlichen Vor-
fühtung freigegeben worden.
Der Film darf auch vor Jugend¬
lichen vorgeführt werden.
Auftakr zur Saison
Alljährlich im Sommer, bevor
die Yerkaufssaison cüisctzl,
versammeln die großen F-.lm-
unternehmungen ihten Stab um
sich unu veranstalten Konven¬
tionen, die mit großem Pomp
und viel Lärnt inszeniert, die
nötige Begeisterung den Ver¬
käufern cinimpfen sollen. E'cn
Anfang hat die Universal ge¬
macht, die in Kansas City und
A'Iantic City ihren Stab zu-
sanimengetrommelt hat. Eie
Universal hat diesmal drei
mächtige Eisen im Feuer.
„Show Boat", „Broadway" urd
„Der Jazzking', die, soweit
sich die Situation überblicken
läßt, ein Bombengeschäft
machen und der Universal Ru-
kordeinnahmen bringen. Die
Paramount hält ebenfalls in
Atlantic City im fashionabfzn
Hotel Ambassador ihre Konven¬
tion ab. in der eine wichtige Er¬
klärung Laskys erfolgte Die
Paramount hat nicht weniger
als 200 „Talkies ' auf ihrem
Kerbholz, die nach Las.ey am
1. August auf das Publikum
losgelassen werden sollen Viel
war auf der Konvention von
dem Verhältnis des Films zur
legitimen Bühne die Rede, über
dessen finanziellen Effekt sich
die Gelehrten noch nicht recht
im klaren sind.
Paramount hat zur Abwechs¬
lung einen stummen Film „The
lour Feathers" (Die vier Fe¬
dern) herausgebracht, dessen
Regisseure Cooper und Schoed-
sack sind, bekannt durch den
fierfilm „Chang" In der Tat
spielen die Tieraufnahmeo in
Afrika eine große Rolle. Es
scheint, daß Tieraufnahraen das
Ursprünglichere und Wichtigere
waren und dann eine Erzäh-
er Korrespondenten.
fung h ncinkoi lpouierl wurde.
Die weiße Feder ist das S>m-
bol cer Feigheit, oie in der bri¬
tischen Armee demjenigen ge¬
geben wird, der s eh einer fei¬
gen Handlung schuldig gemacht
hat. Der Empfänger muß ent¬
weder eine Tat begehen, die
die Schmach von ihm nimmt,
oder sich selber ms der Well
schaffen, um die Ehre der Ar¬
mee zu erhalten. Der Held
des Stückes erhält gleich vier
weiße Federn, drei von seinen
Kameraden und eine von sei¬
ner Braut. Das war genug für
ihn. Er bemüht sich, die
Schande auszulöschen, was ihm
gelingt, indem er das Leben sei-
schließlich für seine Tapferkeit
dekoriert von Afrika nach Eng¬
land in die Arme seiner Braut,
die an seine rasch erworbene
Heldenbrust sinkt, zurückkehrt.
Die Darstellung ist ausgezeich¬
net. Richard Arien, William
Powell, Clive Brook und die
hübsch aussehende Fay Wray
spielen mit Temperament. D : e
Tier- und Kampfszenen interes¬
sieren am meisten.
Das Roxy-Thealcr hat dem
Film„VierTcufel". der als 25proz.
j^ialogfilm klassifiziert ist, seine
F,orten geöffnet. Der Film,
von Murnau hcrgestellt, lief
ftüher als stummer Film mit
Begleitmusik am Broadway und
erhielt jetzt den vielfach ver¬
langten Dialog Janet Gaynor,
deren Stimme nicht gerade
übermächtig ist, entledigt sich
trotzdem ihrer Sprechaufgabe
recht gut. Weniger glücklich
warm ihre Mitspieler Charles
Mort in und Mary Duncan.
deren Stimmen wie aus einem
hohlen Faß kamen.
„Equity" schliefet ange¬
sehene Schauspieler aus
Ein Kabel meldet un; ms
Hollywood, daß die Schauspie¬
ler-Vereinigung (Aetors Equi(y)
die Filmdarslcllcr Louise Dres-
ser, Tully Marsiiall sowie drei
andere von der Mitgliedschaft
ausgeschlossen haben. Der
Grund für den Ausschluß soll
sein, daß die Genannten ohne
Einwilligung der „Equity" Kon¬
trakte für die Mitwirkung an
Sprechfilmen abgcsclih • ■ ■ n
hätten.
Gründung der
Vereinigten Star-Film
ln diesen Tagen wurde die
Vereinigte Stcr-Film G. m. h.
H. von der Ncro-Film A.-G.
und der Hcnny Port, :i - 1 tlri-
Produktion G. m. b. fl.. die
beide als Gesellschafter auflrc-
(cn, gt’rincl >.
Die Vsreiligte Star-Film C.
m. b. :L wird die Filme der
Gründungsgescllschalten für
Deutschland verleihen.
Das Drcktoriuin setzt sich
aus Heim Direktor J. Glas als
kaufmär.n schem Leiter urd
Herren Direktoren Dr. von
Kaulraarr, Hermann Roscnfeld
und Wilhelm Graf zusammen.
Miramar - Lichtspiele
Königsberg i. Pr.
Die Direktion der Miran . r-
Lichtspi.lc Königsberg i. Pr.
teilt roi.. daß sic ihr Theater
unter Heranziehung erster
Kräfte einer völligen Renovie¬
rung unterziehen, bei weither
das Theater im modernsten
Sinne in Farbe und Licht aus-
gestattet und eine wesentliche
V'crbcsscr ang der Luft-, Maschi¬
nen- und Projcktorcnanlagen
vorgenon-.men wird. — Di«
Außenfassade erhält in der
Höhe des ganzen Hauses und
in einer Freite von 65 Metern
PulzbekU-idung neuzeitlichen
Stils.
Fritz Kampers bei der
Aboag
Am Dienstag, dem 16. Juli,
wird Fritz Kampers, der eine
der Hauptrollen in dem Film
„Autobus Nr. 2" (Terra) spielt,
anläßlich der Außenaufnahmen
zu diesem Film unter Regie von
Max Mack auf der Fahrtstrecke
des Autobus Nr. 2 zwischen
Kurfürstendamm und Landsber¬
ger Allee Dienst als Fahrer und
Schaffner tun. Die Berliner
werden also Gelegenheit haben,
von einem ihrer Filmlieblinge
einen Fahrschein für eine Fahrt
auf Autobus Nr. 2 kaufen zu
können.
Kampers hat von einem Chef¬
ingenieur der Aboag gründlichen
Unterricht in allen Funktionen
eines Fahrers und Schaffners
auf Berliner Autobussen erhal¬
ten. Er hat seine Prüfung er¬
folgreich bestanden
unser «a*as B» s i «e fa- «£ a* «e s
Viprteit» - P>roi|raiiiiivi
uiiu beginnen a m gleichen ifuiu Mn
m i t der Wes* m i « i u n ö:
Auflage : 4900
V FILM-FACH BLATT V
i SCHERLS BERLIN S W 68 ■
23. Jahrgang
Berlin, den 16. Juli 1929
Tönende Wellen von hüben und drüben
Nun lauft zum erstenmal
in Berliner L ichtspielhäusern
ein vollständiges — man
möchte wohl sagen univer¬
selle i Tonfi'mprogramm
Nicht nur, weil der Haupt¬
film von Schmeling-Paolino
von der Universal stammt,
sondern weil man beinah alle
Systeme nebeneinander sieh!
und hört, so daß sich inter-
e . .ante Vergleiclismöglichkei-
ten ergeben, vielleicht besser
und klarer als bisher.
Es muH zunächst fcstgi*-
slcllt werden, daß alle diese
Bilder, ganz gleich, ob sie
nach dem Klangfilmsystem,
nach der Art des Lignosc-
Breusir.g-Patents oder durch
die Amerikaner aufgenommen
wurden, absolut publikums¬
wirksam und nach dem heu¬
tigen Stand de- Technik ab
vollendet anzusprechen sind.
Wenn man abwägen wollte,
müßte man dem Plalten-
system vielleicht doch einen
kleinen Vorsprung geben.
lach auseinandergesetzt wur<
die Reproduktionstechn
Tons auf der Platte alle
verfeinerter und fortgescliri
tener ist.
Der Vortrag der Yvct
Guilbert auf Lignose-Brei
sing auigenomtnen, erziel
stärksten Beilall Wer d
berühmte Sprecherin seht
einmal in Wirklichkeit gehö
hat wird überrascht sein v<
dtr Intensität, die aus di
Sem Vortrag spric ht. Gen;
^ wie die Arnaut Bros., d
bekannten musikalisch
J-Iowns, mit ihrer Nachtiga
™*»« in, Kino viellcicl
noch besser wirken als ai
den großen Variete-Bühne
Man kann hier aus de;
Grunde besonders gut ve
Bleichen, weil man diese b<
kannte Nummer schon hat
Da» Leben Shakespeare» als Tonfilm
Maurice Elvey soll n
einer Londoner Meldung \
trauensmann einer britisc
Finanzgruppc sein, die ei 1 i
pital von zwei Millionen I
Sterling zur Slabilisic. um
britischen Filmindustrie
bringen will. Innerhalb 1 i I
natcli hofft die Gesell-c!
sich derart entwickeln zu k
Verleih und Produktil «i
erste Glied der Ket
Kaycol British Corpora
300 000 Pfd. St. zur Heraus-
brir.gung von Karbeniilmen
nach eigenem Verfahren ge¬
stünde! orden. Eine zweite
Gesellschaft, *te bis jetzt noch
keinen Namen hat, wird einen
Großtonlilm über das Lehen
Shakespeares herausbri.vgen
tmd hierfür i iOOOO Pid. St.
aufwenden. Die Regierung soll
bereits die Lmwilligung zur
Verfilmung der _ historischen
Stil eil gegebe i haben Als
Präsident des Vcrvaltungsrales
wird der Herzog von Rieh-
niond anj Gordon genannt
62 Tonfilm-Systeme
Die Zersplitterung im Ton- nen ausgestatteten Theat
wird
:ht am besten zur Zeit auf rund 60k*
durch die Tatsache illustriert, schätzt Den Hauptanteil hieran
daß augenblicklich in Amerika hat die Western Electric mit
nicht weniger als 62 verscitie- rund 3000, etwa 1200 Theater
dene Tonfilm-Apparaturen in hat die R C A eingerichtet
Gebrauch sind. — Die Zahl der und in den Rest teilen sich die
mit Tonfilm-Viirfuhrungsmas :hi- 60 anderen Systeme.
ftg auf den großen Berliner
Bühnen sah.
Das Variete mit seinem
großen und sich immer mehr
vergrößernden Bühnenaus-
sebnitt, kann eben nicht je¬
dem Beschauer Großauf¬
nahme bieten, die merkwür¬
digerweise auch an ganz be¬
stimmten Stellen die Deut¬
lichkeit des Tons, vielleicht
unbewußt, verstärkt. Neben
diesen Platten steht der ton-
verfilmle „Kater Murr", eine
hübsche, liebenswürdige Kom¬
position von Becce, bei der
sich Trickbild und Ton zu
einer wirkungsvollen Einheit
zusammenfinden.
Man kann, gerade wenn
man diese deutschen Kurz¬
filme mit den amerikanischen
Ausschnitten vergleicht, der
Entwicklung des deutschen
Kleinfilms mit Ruhe entgegen¬
sehen. Ganz abgesehen da¬
von. daß die Amerikaner die
Bilder schauderhaft viragie-
ren, was übrigens vielleicht
nur an der F.inzelkopie lie¬
gen kann, ist auch die Zu¬
sammenstellung der „Reise um
E'uropa in fünf Minuten“
nicht restlos geschickt.
Wir erwarten gerade vom
Kulturfilm und vor allen Din¬
gen vom tönenden Bild viel,
viel mehr und sind überzeugt,
daß die tatsächlichen Leistun¬
gen der deutschen Industrie,
die man aul diesem Gebiet
demnächst sehen wird, über¬
ragend über diesen Palhe-
proben stehen werden.
Es wäre wünschenswert,
daß wir von diesen amerika¬
nischen Beiprogrammfilmen
sehr bald eine größere Zahl
sehen, damit man sich in der
Koatingentierungsfrage ein
klares Bild machen kann
Handelt cs sich um Schla¬
ger, dir Gigli singt, die immer
starke künstlerische Werte
haben, so soll man so gro߬
zügig seir, wie cs die gegen¬
wärt ge Wirtschaftskonstella¬
tion irgendwie erlaubt.
Sind aber die Pathe-Wochen •
keine kulturelle und tech¬
nische Höchstleistungen, so
ist a:i ihnen nicht viel ver¬
loren. es sei denn, daß cs
sich tim Aktualitäten han¬
delt. iie auch tatsächlich ak¬
tuell zu uns kommen.
Nebenbei sei erwähnt, daß
es nicht gerade opportun ist,
„Goc save the King" zu Pa¬
riser Bildern zu spielen. We¬
nigstens nicht in deutschen
Kinos, weil das immerhin
hier und da zu unliebsamen
Szenen ini Publikum Anlaß
geben könnte.
Genau so, wie die bayeri¬
schen Bierszenen in einem
ausländischen Erzeugnis nicht
unbedingt freundlich an¬
muten.
Blc bt noch der Hauptfilm
des Abends, der Kampf
Sclimeling — Paolino. Ein
wirklich instruktives Bild,
das einen einzigen kleinen
Regiefchler hat, nämlich, daß
man Schmcling und Paolino,
selbst wenn man den deut¬
schen Meister gut kennt, sehr
schwer im Bild auscinander-
halten kann.
Die Titel erläutern nach
dieser Hinsicht recht glück¬
lich und bieten die Esels¬
brücke, auf der man das Ton¬
filmland betreten kann.
Es ist sicherlich der in¬
struktivste Boxfilm, der bis
jetzt über die Leinwand ge
gangen ist. Man erlebt den
Kampf tatsächlich mit, und
cs gab im Publikum bei der
Uraufführung im Universum
mehrfach diesen berühmten
Ruck und das gewisse Ge-
raune, an dem der kundige
Kinonvmn erkennt, daß das
Publikum m:t innerer Anteil¬
nahme den Vorgängen auf
di r Projektionswand tolgt.
Die timende Begleitung
kann naturgemäß keine be¬
sonderen L'cberraschongen
bringen. Sic unterstreicht den
Hindruck des Bildes, schafft
in ledern Kinos aal ungefähr
die gleiche Stimmung, wie
.ml dem eigentlichen Kampf¬
platz.
Nur eines fehlt, wenn man
bis in die letzte Konsequenz
überlegt, nämlich der Ein¬
druck des Großen, Giganti¬
schen. Ein paar Totalaufnah¬
men von dem Raum, in dem
unzählige Tausende Menschen
erregt als Zuschauer eines
weltbcdcutendcn Kampfes
sitzen.
Wahrscheinlich aber wäre
die Technik noch schlechter
Weggekommen, wenn man
»ich mit solchen Totaleinstcl-
lungen abgegeben hatte
Schließlich handelt es sich
ja um den Boxkampf selbst
und dieser ist ausgezcichns t
wiedergeghen. Ar
Heute Premiere .Elf fache
Witwe' und ,,R<ntintins
Mtllionenheisband"
Operette oder Tonfitiriihcater?
Meute, Dienstag, findet i-.i
Titania-Palast Steglitz die Ur¬
aufführung des großen Sport-
hi*‘ rief« -Die clffacfic Witwe
not Dolores Costello in der
Hauptrolle statt. Der Film
btmgt interessante und span¬
nende Bilder aus einem großen
Fußballwett kämpf
Zu gleicher Zeit läuft auch
ein neuer Film mit Rir.tmlm
unter dem Titel ..Mrllioncnbals-
baml '. Beide Filme sind zur
Vorführung vor Jugendlichen
fi e'gegeben.
Ein Wettbewerb für
Reklamefilms
j D« r Hund Deutscher Lehr-
| ""d K ilturfilmhersteller ver-
■iii'taitet einen RekUraefilm-
I V etlbewcrb, der wahrend der
Reklamemesse zum Austng ge-
bi„. hi werden solf. Es sind
ä Zeichentrickfilme, Puppenspicle.
I ' X rbespielfilne. Werbckultur-
■ tilne. also acch Tonfilme zu
j 'bezwecken zugelassen. In¬
nerhalb der einzelnen Klassen
I ' s * die Zahl der Filme, die von
dir einzelnen Firma eingereicht
Werden darf, begrenzt. Amncl-
de chhiß ist der 31. Juli. Die
rugelassenen Bilder werden
dem Wcltreklamekongreß an
! ' ' ’’ » der JEhM n
nter den Linden, vorgefuhrt.
er die näheren Bedingungen
■orientiert der Bund Deut-cher
I Jnd Kulturiilmhersteßer,
er.,„ SW 48, Friedrichstraße
W' r 25-26.
Central -Theater
>n Altena
Lichtspielhaus „Central
— JT 10 Altena in West
n hat sich entschlossen, eic
Theater :tn Rahmen eine
"-chausneubaus im Ver-
Mittelpunkt der Stadt ein-
■'Uten Das neue Theater
a, len Neuerungen mo-
n;cr Kinotechnik ausgestat-
°den- Der Neubau wiri
f,, m Angriff ,
»erd cn Die Geschäfts
behalt Herr Zeppen
Wieder -uima! stehen die
W icner brachliegenden Thcatcr-
gebaudo im Mittelpunkt von
Ktnr.pljnen, deren Realisierung
auf grüßen Widerstand stößt.
Diesmal handelt es sich wieder
um d.c Volksoper und haup.-
sächUch um da« Car’ Theate-
gegen dc»»en Umwandlung n
ein Toniitmtheater nicht nur die
W.encr icinobc-»itzcr«chaft, »oii-
lern auch der Österreichische
Huhncnvcrein heftigen Protest
einleg!. Der Österreichische
ßuhncnicrein verkündet, daß er
allen einen Einfluß aufvs enden
werde, um das Carl-Thealcr
der Thcaierkunsl zu erhaltet,
und dafür Sorge tragen -.t’rdc.
daß die neuen Pachter de»
Carl-Theaters von der Ge¬
meinde nur eine Theater- abc -
keine Kinokonzcssion erhallen
'ollen, denn das Carl-Th« utei
dürfe nur als Sprechbuhnc sei
tergefuhrt werden!
Um das Carl-Theater bewer¬
ben -ich aber auch die bekann¬
ten Brüder Rotter aus Berlin,
die aus dem altbewahrten Ope¬
rettenbaus eine Operettenbühne
machen wollen. Der dritte Be¬
werber um das Carl-Theater ist
Direktor Jarno von der Re-
naissanccbuhne. de.- das C«rl
Theater als Sprechbuhnc fuh¬
ren will. Die Entscheidung aber
. <ic die - c I hez'erpt-nc wird
bere.ts i den nächsten Tagen
Bi- jetzt sind i, ur »ceb« K.r.o«
bekannt gcv. erden. die mit Bc-
•i!m i ts Wien emfui-ri.i wollen.
Es ind dies die I rma Hugo
Engel gehörige i Theater. da-
Mottenkino und das Lustspiel-
tbenter, die Warner-Brothirs-
Progr.i nm a'if Western-Elektric
»rieten werden, owie die der
Kiba gehörigen Lichtspielhin-
«r. das Schwedcnkino ind da-
Apollothezterkinc, dis eben¬
falls die Western-Elektric-Ap¬
paratur anfcschafft haben. Fer¬
ner werden loch da- größte
Kinotheater Aiens, da« Busch
simo Tonfilme auf Western-
ekl ruf da« Ufa-Zentral-
► mo auf Kfangfilm spielen.
Die ersten Tonfilme, die in
Kerbst .n Wien gezeigt -.erden,
«md Die ungekrönte Königin"
(synchronisiert) und . Stnging
?ool", „Sbowboat" und „White
Shadows".
Die französische Radio-Cinema-Gründung
Unter der Führung der Cie.
Generale de Telegraphie San«
Fit hat sich mit einem Kapital
von 10 Millionen Francs die
Cie. Radio - Ctnc-ma gebildet,
deren Gcscbaftszweck die
Schaffung eines technischen Or¬
ganismus ist, um der französi¬
schen Filmindustrie Produktion
und Vertrieb des Tonfilms zu
erleichtern Man glaubt in der
Lage zu sein, sich vom Joch
der auständi eben Gruppen
freimachen zu können dank der
..Fortschritte französischer
Technik in de- drahtlosen Ta-
Icphonie". !m Verwaltung* rat
der neuen Gesellschaft befin¬
den sich aus der französischen
l.mematographisrhcn Industrie
de Caplanc, Huret, Haik usw.
Die T. S. F , die den Präsiden¬
ten des Verwaltungsrates stellt,
bat bekanntlich die drahtlose
Telephons er bindung Frankreich
— Argentinien über 12 003 Kilo¬
meter eingerichtet.
Quofengesefz in England und Dominions
In Beantwortung einer An¬
frage erklärte der englische
Staatssekretär für die Kolo¬
nien. Ponsonbv, im Unterhaus,
daß lediglich Neuseeland und
Victoria ein gleiches Quoten-
gesetz vwc Großbritannien cingc-
führt hätten. Alle übrigen Do¬
minions hätten die im Januar
1928 abgesandic eilige Anfrage
bisher nicht beantwortet. Im
übrigen sei keines der Domi¬
nions aufgefordert worden, «ich
der englischen Gesetzgebung
nnzuschtießen: dies sei eine An¬
gelegenheit. aber die ausschlie߬
lich dir betretenden Lander zu
entscheiden hätten.
Deutsche Schau¬
spieler in England
■ ■ i schreibt,
i - bli nde sich eine Grupp«?
deutscher Schai.-piclkrä(tc :n
England, um Englisch zu ler-
rv«i. und dadurch für die Tor-
l improdukiu n verwendbar z;r
' erden. Sie ittn überzeugt
davm. daß d - Tcnfilm da:
i r« Hc dramatische Vehikel *
urr Zukunft sei. Unter den
Spraehsti-dcnici- s« i auch Eli¬
sabeth Bcrgn. r Bc lin genannt.
. Manchester Guardian bringt
d C Dmge nflcr bar etwas unlir-
der Notiz so au», als ob
d< - t-chc Schauspieler, die hc-
n.tr zur Produktion v.,n Ton¬
filmen in England sind, ver-
• -chcn wollt er, .m cmjiscben
Toniilm Unterkommen zu fin-
Dcr ungarische Film¬
fonds
Nach der n«-u;n Verordnung
des Ministers des Innern durf¬
ten dem ungarischen Frlmioncl
iahrlicia 1 200 000 Pcngö zur
Verfügung steherc Was soll mit
dem Geldc ges .heben? Laut
Vorschrift sind auf je zwanzig
cmgelührte Au .landsfilme je
ein heimischer Film hcrznstcl-
Icn. doch bieten (so glaubt man
— wahrscheinlich unberechtigt
— im Augenblick) stumme
Filme nach der gegenwärtigen
Sachlage keine Aussicht auf
Rentabilität. Tonfilme sind hin¬
gegen in Ungarn nicht herzu¬
stellen. weit dazu die ent¬
sprechenden Ateliers fehlen.
Es bietet «ich vielleicht die Mög¬
lichkeit, ungarische Filmauf¬
nahmen im Auslande zu syn¬
chronisieren. so daß Dialogfilmc
ganz ausgcschaltct w ürden,
doch würde dann das Kapital
des Filmfond« höchstens zu 4
bis 5 derartigen Filmen aus-
reichen. die man allerdings
(vielleicht) aus dem Auslands¬
märkte unterbringen könnte.
Ein russischer
Kinderfilm
Die Meshrabpom stellt einen
Film für Kinder, „Arischkas
Abenteuer", her. dessen Haupt¬
rolle von einer Äffin, namens
Geisha" verkörpert wird, die
bereits in mehreren Filmen mit-
gewirkt hat.
~r VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68
23. Jahrgang Berlin, den 17. Juli 1929 Nummer 164
Kleine Politik in großen Angelegenheiten
Ihr Verein Bayrischer
Licht spielthcaterbcsitzcr hat
dieser Tage beschlossen, den
Beilragspassus für dicSpitzcn-
org.nisation aus seinen Vor
tragen zu streichen, weil man
»s in Berlin abgelehnt liat.
die letzte Münchner Aktion
direkt zu unterstützen.
Ganz abgesehen davon, dafl
das gar nicht ohne weiteres
duiclizuiühren ist, und dall
auch der Reichsverband nicht
unerhebliche Vorteile vom
jetzigen System hat, muß man
sich dagegen wenden, daß
derartige Beschlüsse, die ohne
Zustimmung des Zentralvor¬
stands unseres Erachtens
überhaupt nicht gelallt wer¬
den können, nun auch noch
publizistisch verbreitet werden
l>ie Bekanntgabe derartiger
Maßnahmen in der Öffent¬
lichkeit schwächt zweifellos
die Stoßkraft der Mauptorga-
nisation unserer Industrie und
erschwert ihr — woran die
Münchner sicher nicht ge¬
dacht haben — die Arbeit
he* den Zentralstellen dec
Reiches, wo schließlich lelz-
len Endes Joch die endgül-
hgc Entscheidung in der Lust-
harkcitsstcucrfrage lallt Am
gleichen Tage wünschte man.
daß die Ortsgruppe der Ar¬
beitsgemeinschaft der Filnt-
' erleiher in München sich
durch Markenkleben an der
Schaltung eines lokalen
Kampffonds beteiligt
Selbstvci stündlich ist diese
Ahsicht unbedingt zu be¬
grüßen Aber Sie bildet
doch eine Angelegenheit zwei-
,cr ° r dnung, den schließlich
muH tl t . r Eni scheid ungskatnpf
Es ist leicht, über man-
ßelnde Unterstützung durch
da- Spm z u sprechen und
Mell darüber zu beklagen, daß
m an von Halbjahr zu Halb¬
jahr stets neu vertröstet
Aber hier in Berlin an der
Quelle kann man genauer
hinter die Kulissen sehen ur.d
vor allem erkennen, daß die
Schwierigkeiten selbst darn
noch ungeheuer sind, wenn
dicKcichsstellen helfen wollen
Es ist kein Geheimnis, daß
das Haupthindernis an der
Herabsetzung der Lustbar-
keitsstcuer der sogenannte
Finanzausgleich ist, nämlich
jene staatlichen AfaSnahmcn,
die den Kommunen auf der
einen Seile ihre Einnahmen
beschnitl, ohne auf der an¬
deren genügenden und voll¬
wertigen Ersatz zu leisten.
l's handelt sich heute gar
nicht mehr für das Reich dur¬
um, ob die Lustbarkeitssteucr
berechtigt oder unberechtigt
ist, sondern vielmehr um die
Frage, wie man den Kommu¬
nen Ersatz für die ausfallen¬
den Einnahmen bietet
Gewiß ist es richtig, wenn
man den Standpunkt vertritt,
daß diese ausfallenden Sum¬
men gering seien. Aber wer
die Dinge richtig siebt, weiß,
daß cs bei diesen großen Fra¬
gen des Finanzausgleichs bei¬
nahe um Pfennige geht und
daß selbst die geringen un¬
zulänglichen Vergünstigungen,
die wir nun jetzt vielleicht
erhalten, nur mit außer¬
ordentlichen Schwierigkeiten
durchzusetzen waren. Wir
können aus eigener Erfahrung
auf das bestimmteste ver¬
sichern. daß hei der Spitzen¬
organisation mit allen nur
möglichen Mitteln an einer
Erleichterung der Steuer ge¬
arbeitet wird l)-e Ecitung
des Reichsverbandes ist von
allen diesen Schritten genau
unterrichtet, und ein so klu¬
ger Führer wie Ludwig
Sclieer. der doch das volle
Vertrauen der Theaterbesilzer
genießt, hat cs wahrschein¬
lich aus densellien Gründen
abgelehnt, vom Reichsver¬
bandsvorstand aus in die ört¬
lichen Kampfe einzugreifen.
Man hatte sich in München
zweckmäßig einmal mit der
Ecitung des Reichsverbandes
in Verbindung setzen sollen.
Man hatte dort ungefähr das¬
selbe gehört und noch eine
Reihe anderer Gründe mehr,
die dann sicherlich diesen
Münchner bedauerlichen Ent¬
schluß unmöglich gemacht
hätten. Schließlich ist München,
wenn man es genau besieht,
sogar .loch etwas he-ser weg
gekommen als z B. Berlin
Hier ist praktisch gar nichts
ganz he- mders harten I allen
traten vielleicht Erleichterun¬
gen eir.. und hat man trotz¬
dem den Schließungsbeschluß
uufgehob -n. weil man einsal.,
daß mau nicht mit dem Kopf
gegen die Wand rennen kann
Es siel i sich manchmal in
der Theorie vieles schön an.
das praktisch schwel durch-
zu fühien ist. Das können
die Theaterbesitzer am besten
an ihrem D. L. S erkennen.
1k* i dein auch nicht alle Blü-
tenträuni-- reiften, selbst wenn
man von den persönlichen
Differenzen ahsicht. die jetzt
zwischen der Ecitung und den
Münchner Theatcrbcsitzcrn
entstanden sind. Die Dinge
Itcgen bei dieser Organisation
genau so, wie wir sic damals
schilderten und wo man ent¬
rüstet war. als man nicht
gleich mit '’osaunentönen und
Hosiannah das neue Heil mit-
verkünden half. Man macht
in diesem Fall genau so wie
immer den Fehler, daß wir
mit dein Kopf die Wand
einrennen, obwohl eine Um¬
gehung der Mauer oder
ein richtiger handwerksmäßi¬
ger Durchbruch das Gege-
lK*ne ist.
Es ist schade um die Kraft¬
vergeudung. um den Auf¬
wand an Zeit und Papier, der
in solchen Fällen getrieben
wird. So bedauerlich cs ist,
so wahr ist es aber auch, daß
man praktische Resultate nur
auf dem Wege de- vorsich¬
tigen diplomatischen Ver¬
handlung erzielen kann, die
vielleicht durcli solche Mani¬
festationen. wie sic in Mün¬
chen beliebt wurden, eher ge¬
stört als gefördert werden.
Tschechoslowakische Kino- und
Filmfragen
Kinokrieg
in Augsburg
Die Arbeitsgemeinschaft der
Augsburger Lichtspieltheater-
Besitzer hatte vor längerer Zeit
ein Abkommen getroffen, »so¬
nach das Plakatieren an Säulen,
in fremden Schauladen und
Straßenbahn»» agen verboten
war, wahrend die Inserate in
den Tageszeitungen nur bis zu
einer Höchstgrenze von zwei¬
hundert Millimetern zugelassen
Sämtliche Unternehmen hiel¬
ten sich an diesen Beschluß ge¬
bunden, bis auf das Emelka-
Theater — für das aber nicht
der bekannte Münchener Kon¬
zern verantwortlich ist. son¬
dern das Herr Wilhelm Sensburg
in Augsburg gepachtet hat und
durch Herrn Heinrich H.rdt als
verantwortlichen Geschäftsfüh¬
rer leiten läßt.
Die Vereinigten Theater in
Augsburg haben daraufhin eine
einstweilige gerichtliche Verfü¬
gung erwirkt, die jetzt das
Scnsburg-Theater zwingt, die
verschiedenen Vereinbarungen
zunächst bis zum 30. September
c inzuhalten.
Das Gericht steht auf dem
Standpunkt, daß der Bruch des
Abkommens ein Verstoß gegen
das Gesetz gegen unlauteren
Wettbewerb sei. eine Auf¬
fassung, der sicherlich alle An¬
gehörigen des Kinogew erbcs
bcipflichten.
Wenn ein Theater glaubt,
derartige Abmachungen nicht
mitmachen zu können, so muß
er das vorher rund heraus er¬
klären. Hat man aber einmal
gemeinsam V< einbarungen un¬
terschrieben, müssen sie auch
gehalten werden. Das ist eine
Auffassung, die in anderen In¬
dustrien und Erwerbszweigen
selbstverständlich ist und an
die sich auch die Kinos gewöh-
Interesseagemein-
schaft
Die von anderer Seite be¬
reits vorzeitig gemeldete In¬
teressengemeinschaft zwischen
Germania-Palast, Frankfurter
Allee. Luna-Palast, Gr Frank¬
furter Straße. Piccadilly und
Alhambra, Ckariottenbnrg. kam
gestern abend tatsächlich zu-
Die einzelnen Firmen Ger-
mama-Palast. G m. b. H.. Hein
Sr Kreisle, G. m. b. H., Dames
& Kreisle bleiben in sich selb¬
ständig besteben, dagegen
wurde durch Austausch von Ge-
sellschalteranteilen eine enge
innere Interessengemeinschaft
geschallen.
Die Hauptverwaltung liegt in
den Händen der Herren Willy
Hein, F. Liebeothal und Fritz
Kreisle gemeinsam.
Zu unserem statistischen Ar¬
tikel in Nr 160 teilt uns unser
Prager F. A. - Korrespondent
Herr Dr. Jason benützte als
Grundlage zu seinem Artikel
zwar die 'etzte offizielle Sta¬
tistik der tschechoslowakischen
Lichtspieltheater, aber nach
neueren ptivaten Verzeichnis¬
sen erhält man folgende Zah¬
len, die zui Zeit auch wohl die
richtigsten sind:
Prag.10«
Böhmen .... 82t
Mähren .... 423
Schlesien ... 74
Slowakei ... 215
Karpat »enrußland 22
da« heißt insgesamt 1069 Kino-
lizci.zcn. Darunter sind:
60 Rcisekinos,
6 Saisor-Theater,
13 Unternehmen im Bau,
17 Häuser außer Betrieb.
Der Sokol-Vcrband besitzt
davon 646 Lizenzen.
Was die Bio-Sektion des So-
kol - Verbände s anbelangt, be¬
steht zwischen ihr und den Ver¬
leihern seit längerer Zeit eine
recht peinliche Spannung. Die
Verleiher werfen der Bio-Sek¬
tion |C. O. S.), die bemüht ist.
für alle ven ihr kontrollierten
Soko! - Kinos Kollektiv - Ab¬
schlüsse zu tätigen, ein un¬
reelles geschäftliches Vorgehen
vor. Schon voriges Jahr hat da¬
her der Prager Verband für
Filmindustrie und Filmhandcl
bcrchlosscn, mit der C- O S.
keine Kollektiv-Verträge mehr
abzuschticßcr, sondern den Ver.
leih mit iedem Sokol-Kino in¬
dividuell zu tätigen. Die Mehr¬
zahl der VerlcihFrmen hat sich
an diesen Beschluß gehalten,
nur etwa zehn P-czent der Vcr-
bandsmitglicdcr hat mit der
C. O S. weiter Kollektiv,
geschälte abgeschlossen.
Die Bic-Scktion des Sokol-
Vcrbandcs hat vor kurzem
allen Sokol-Kinos einen Frage¬
bogen mit dem Verzeichnis
aller Verlcihfirmcn und deren
gesamten Produktion zuge¬
schickt und die Kinolcitungcn
aufgefordert, der Bio - Sektion
jene Filme bekanntzugeben,
welche die Kinos in ihr Reper¬
toire aufnehmen wollen, damit
diese Filme von der Bio-Sek-
hon bei jenen Firmen termi¬
niert werden können. Die Ver¬
leiher verurteilen diesen „Ge¬
schäftstrick" (wie dieses Vor¬
gehen in ihrem Fachorgan qua¬
lifiziert wird) mit dem berech¬
tigten Hinweis auf den voriges
Jahr gefaßten Beschluß, mit der
C o. S. die geschäftlichen Ver¬
bindungen abzubrcchcn, und
fragen: Wie kann die 0 O. S.
ihren Kinos Filme anbietm, die
sic überhaupt nicht bekommen
und r.ic liefern kann? M t wel¬
chem Recht kann sic in den
Fragebogen Verleiher aufneh¬
men, von denen sie mit Be¬
stimmtheit weiß, daß diese
schon voriges Jahr eine Ge¬
schäftsverbindung mit der C-O.S.
abgclcknt haben und auf die¬
sem ablehnenden Standpunkt
auch noch heute stehen? — Es
ist selbstverständlich, daß der
gerechte Kampf der Verleiher
gegen den Sokol-Verband, der
eine der wichtigsten und vom
Staat bei jeder Gelegenheit pro¬
tegierten Institutionen der
Tschechoslowakei ist, die einen
allnationalcn Charakter trägt,
sowohl für die Filmbranche
selbst als auch für die Allge¬
meinheit eine recht peinliche
Angelegenheit bedeutet, wenn
auch objektiv zugegeben wer¬
den mul}, daß cs im Geschäft
weder diese roch jene Rück¬
sichten geben kann und darf,
und daß die Verleiher daher mit
voller Berechtigung eine abso¬
lut e’n wandfreie und reelle
Geschäftsgebarung verlangen
Hauptversammlung der
Chemnitzer Theater¬
besitzer
In der diesjährigen ordent¬
lichen Hauptversammlung er¬
stattete der erste Vorsitzende
den umfangreichen Arbeitsbe¬
richt, der ich der überaus viel¬
seitigen Arbeit Zeugnis ablcgtc.
Herrn Häufte wurde iür seine
verdienstvolle Arbeit der Dank
der Versammlung zum Aus¬
druck gebracht.
Herr Häufle erklärte zwar,
aus gesundheitlichen Rücksich¬
ten zurücktreten zu müssen. Fr
ließ sich schließlich aber doch
bestimmen, diese Absicht auf¬
zugeben. Der neue Vorstand
besteht aus den Herren: Otto
Hauffc (1. Vorsitzender). Max
Krell (2 Vorsitzender). Max
Geißler (Kassierer), Georg Beil
(Stellvertreter). Max Itcimg
(Schriftführer), Richard Laux
(Stellvertreter).
In der Steuerfrage wurde eine
Entschließung angenommen, die
in der Forderung gipfelt.
Hier muß endlich einmal
das Reich eingrcifenl
Die Spitzenorganisation und
der Reichsverband müssen bei
der Reichsregicrung auf das
ernsteste vorstellig werden und
auf allcrscl.ncllste Änderung
der Vergnügungsstcuerbestim-
niungcn dringen
Italienischer Steuer¬
kampf
Das italienische Lichtspielgo-
werbe befindet sich genau so
wie in den übrigen europä¬
ischen Ländern in einer außer¬
ordentlich prekären Lage. Die
Steuern und Abgaben führen
auch im Lande Mussolinis dazu,
dal) fast täglich Lichtspielhäu¬
ser ihre Pforten schließen müs-
Zu dieser verhältnismäßig
hohen Ster.eilast kommt auch
noch ein Nachlassen der Bc-
«ucherziffern, so daß die Fede-
razione Nazionale de! Teatro e
del Cinematografo beim Finanz¬
minister Senator Marccni um
eine Herabsetzung der Steuern
und Abgaben gebeten hat
Der Finanzminister hat n
Anerkennung der großen Be¬
deutung der Lichtspieltheater
in Gemeinschaft mit dem
Wirtschaltsministerium eine
Konferenz einberufen, in der
die Lage des italienischen
Kinogewerbcs eingehend durch¬
gesprochen wurde Bei der
ersten Besprechung ist es aller¬
dings noch nicht zu einem Re¬
sultat gekommen Man will
vielmehr noch genauere Er¬
hebungen ansteilen
Die leitenden Stellen haben
aber keinen Zweifel darüber ge¬
lassen, daß sie alles tun wol¬
len, um dem italienischen
Lichtspielgewerbe zu hellen.
Ein Tonfilm aus der Zeitungswelt
Unter dem Titel „Gcntlemen
ol the Press" rollt in London
ein Tonlilm ab, der den Be-
ruisjournalisten, wie er ist und
wie er arbeitet, wiedergibt. Die
Londoner Kritiken charakteri¬
sieren den Film als eine mehr
oder minder glückliche
Mischung von „Wahrheit. Satir*
und Tragik".
KOMMEN SIE ZUM I
WELT“ REKLAME-KONGRESS?
Er findet vom 11. IS. August 19» in Berlin
statt und wird eine machtvolle Kundgebung
für Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit
der Reklame darstellen. Rechtzeitige Be¬
stellung Oer Unterkunft n Berlin ist unbe¬
dingt notwendig. Anfragen über Einzelheiten
des Kongresses sind zu richten an das Welt-
iro. Berlin w». Kanonier
le der Deutschen Bank)
Der Küchenmeister-Konzern
organisiert sich
Zehn Jahre Schutzver¬
band Deutscher Film¬
kopier-Anstalten E. V.
in diesen Taljen hat der
..Schutzverband Deutscher
Filmkopier-Anstalten E. V." in
Berlin das erste Jahrzehnt sei¬
nes Bestehens zu verzeichnen.
Her vor gegangen aus dem 1918
gegründeten „Syndikat Deut¬
scher Filmdruckereien", wurde
der Schutzverband 16. Juli 1919
unter seinem jetzigen Namen in
das Vereinsregister eingetragen
Er umfaßt die maßgeblichen
deutschen Filmkopier-Anstalten
Geyer. Afifa, Droege. Tesch,
Emelka, Feka. Film-Titel u.
Kopier-Ges. sowie die Alpha
Der Verband ist die einzige
Zusammenfassung der deut¬
schen Filmkopier-Anstalten und
der Vertreter dieser Sparte der
deutschen Filmindustrie in der
..Spitzenorganisation der Deut¬
schen Filmindustrie' und im
..Arbeitgeberkartetl der Filmin¬
dustrie". Langiahriger Vor¬
sitzender war Herr Droege. de.
besonders die AußenhandcNin-
teressen des Verbandes »or¬
derte. Jetzt besteht der Vor
stand aus den Herren Geyer
U- Vors.). K. Waschneck (stel
vertr. Vors.). Droege und Tesch
sowie Dr Joachim GraL'mann.
der seit 1923 der Geschäfts -
führende Vorstand de, Schuf :-
veibandes ist.
Unter Vermeidung jedweder
kartellmäßigen Bindung wird
der Verband auch weiterhin
„unsichtbare Filmarbeit" zum
Nutzen der deutschen Filmindu¬
strie leisten.
Dupont’s „Zwei Welten'
Norbert Falk schreibt das
Manuskript für diesen Dupon! -
Film der Grccnbnum.
„Der weiße Teufel 1 ' io
Petersburg.
TV* letzten Großaufnahmen
ru dem Ufaton-Film ..Der
vceilie Teufel" finden augen¬
blicklich an einigen markanten
historischer. Statten Peters¬
burgs statt. Die Architekten
A. Loschakoff und W. Mein-
hardt haben auf dem Uf.-Ge¬
lände in Neubabelsberg histo¬
rische Stätten Petersburgs u. a.
Teile der Kasan-Kathedrale,
das Denkmal der Sphinx, einen
Teil des Winter-Palais und das
Denkmal Peter des Großen er
stehen lassen. An diesen histo¬
rischen Statten spielen sich eine
Reihe wichtiger und interessan¬
ter Spiel-Massenszenen mit
Iwan Mosjukin in der Titelrolle
des „W'eißen Teufels". Lil Da-
gover als Fürstin Kelidowa und
Betty Amann tU Ballerina de r
Petersburger Hofoper ab.
Di; Erwerbung der Tobis-Ak-
tienmujorität durch die hollän¬
dische Küchenm rister - Gruppe
scheint sich letzt praktisch aus-
zuwirl.en. Die neue Majoritäts¬
besitzerin. die N. W. Küchen¬
meisters Internationale Mij.
voor /- ccoustiek tritt jetzt eben¬
falls offiziell als geschäftsfüh¬
rende Partei an die Öffentlich¬
keit und gibt im Deutschen
Handelsdienst ihr offizielles
Produktionspragramm bekannt.
Danaer steht z inächst folgendes
lest:
In Gemeinschaftsproduktion
werden hergestellt
Greenbaum 2 Großhirne
En etka 1 Großhirn
Aaia 1 Großfilm
Fert ggesteilt sind bereits in
Zusammenarbeit mit Fellner &
Somlo das Bild ..Brau: Nr. 68"
mit Conrad Veidt in der Haupt¬
rolle. Dann unter der Regie
von Reichmann ein Film, in den:
Richard Tauber spielt und singt
Mit der Derussa plant man
zwei rassische Geräuschfilme.
Außerdem ist die Produktion
'ob Beiprogrammfilnien in gro-
I rm Stil bereits aufgenon-.men.
Es besteht bekanntlich ein
Vertrag mit der D L. S A.-G .
der sich auf die Lieferung van
zw-eiundfunfzig Beiprogramm-
filmen bezieht, von denen wö¬
chentlich ein Bild herzustellen
Dieser Vertrag wird bereits
seit längerer Zeit praktisch
curchgefuhrt und hat mit den
bekannten Differenzen zwischen
D. L. S. und Tobis, die übrigens
in aller Kürze durchaus gleich
erledigt werden sollen, nichts
zu tun.
In Paris werden durch di:
F’ims Sonores Tobis. die eine
Tochtergesellschaft des Deut¬
schen Tonbi.dsyndikats ist, zwei
Filme aufgenommen.
Der Bericht bemerk!, daß
bis zum Ende des Jahres in
Deutschland zweihundertlünlzig
Theater mit den Einrichtungen
zur Vorführung von Tonbild-
Filmen ausgerüstet werden
sollen. Ob das tatsächlich der
Fall sein wird, erscheint —
wenigstens nach Ansicht ma߬
gebender Theaterbcsitzer —
fraglich Jedenfalls war; es
dringend zu wünschen, dimit
die deutsche Tonfilm'abrikatian
wenigstens einen einigermaßen
gesicherten finanziellen Rück¬
halt hat.
Der Küchenmeisterkor zern
befaßt sich bekanntlich jetzt
auch mit der Herstellung von
Schallplatten. Die Ultraphon-
Gesellschaft. die seinerzeit den
bekannten Apparat herausge
bracht ha’., wird auf der kom -
menden Leipziger Herbstmesse
mit ihrer ersten 112 Neuauf¬
nahmen verschiedenen Genres
hervortret en. Als besondere
Spezialität piant man die Hei -
Stellung von Radioempfangs-
apparaten, du mit elektrischen
Sprechmaschinen kombiniert
sind.
Man wiil wissen, daß diese
Kombination zu einem außer¬
gewöhnlich niedrigen Preis zut
Verkauf kommen soll
Es ist dann nicht ganz ohne
Interesse, in dieser offiziellen
Mitteilung zu hören, daß die
Kuchenme.stergruppe mit Zeili-
ikon über die Herstellung von
Tonfilraprojektsren für den
Hausgebrauch verhandelt.
Bekanntlich werden Tobt«
Klangfilm-Apparate mit beson¬
derer Vorliebe n Verbindung
mit A. E. G.-Projektoren ge¬
liefert. Für den Hausgebrauch
will man deswegen wahrschein¬
lich als Ausgleich Zeiß-Ikon den
Vorzug geben. Der Einzel¬
handelspreis dieser Heimappa
rate wird sich zwischen sechs-
hundertfünfzig und sieben¬
hundert Mark bewegen.
In England und Frankreich
will man -w-ei Tochterunternch-
mungen für die Herstellung von
Ultraphon-Schallplatten grün¬
den. Die entsprechenden Ver¬
handlungen sollen einen gün¬
stigen Verlauf nehmen. In Ame¬
rika haben auch bereits einlei¬
tende Besprechungen stattge-
funden. jedoch liegen greifbare
Ergebnisse aus diesen Bespre¬
chungen noch nicht vor. Man
rechnet mit irgendeiner Ver¬
ständigung zum Herbst
Die Ufa auf dem Welt - Reklame - Kongreß
Zu den Mitteilungen des
Bundes deutscher Lehr- und
und Kulturf-lmhcrstellcr c V
über seine Beteiligung am Welt-
rcklamckongreß erklärt die
Ufa. daß sie sich an dem in
Aussicht genommenen Wettbe¬
werb für Werbefilme, Werbe -
kulturfilme und Werbetonfilme
nicht beteiligen wird. Die Ufa
ist auf der mit dem Kongreß
verbundenen Reklamcscliau mit
einem eigenen Pavillon in
Halle II vertreten und veran¬
staltet außerdem im Universum
am Lehniner Platz am IS.August,
16.15 Uhr. eine Vorführung von
eigenen Werbe-, Wcrbekultur-
und Werbetonfilmen vor Mit¬
gliedern des Kongresses und
geladenen Gästen.
Hupfcld -Orgeln
überall
Das Interesse für die auch in
dieser Zeitschrift schon ver-
schicdcntlich erwähnten Hup-
Icld-Solo- und Orchcslcr-Orgel
ist nach wie vor anhaltend
groß.
Nachdem Mitte Juni in den»
Lichtspielhaus 11. Vogel, Selb i
Bay.. die erste Orgel mit großen
Erfolge einge weiht worden i,l
und don allgemeine Ancrkcn
nung seiten, der Presse und der
Besucher des Theaters gefunden
hat, konnte nun auch in der-
Alhambra-Lichlspielen. Barmer,
wieder eine H.ipfcld-Orgcl in
Benutzung genommen werden
die aul alle Besuch,- nachhalt:
gen Eindruck gemacht hat
Eine ganze Reihe von Auf
trägen liegen noch vor. Im Mn
nat August wurden Hupield
Orgeln eingebaut ir die Schal
tnirg. Ch. -nniiz i. Sa., in d.>
Prinz-Georg-Theater. Dussel
dort, in das Apollo - Theater.
Cassel in Jie Palast-Lichtspiel
Stettin und in den neuen groß.- >
Eraclk.-Pal.st ..Capitol. Lcif
zig. Besonders auf diese Org,
die Mitte August bei Lröffpur :
des Theater, in Benutzung g<
nomm.-n wird, sei schon heut.*
langes.ieser: sie svird zu d.-n
größten und schönsten Kino-
Orgeln Deutschlands zu rechne
Filmatelier in -Sibirien
Die „Kino-Sibir '-Filmgese! •
schal' errichtet in Nowosibirsk
der neuen mächtig : empo
blühenden Hauptstadt Sibirien-
ein großes Filmatelier, das r it
den modernsten technisch n
Hillsmitteln ausgestattet wer¬
den wird.
„Seio bester Freund."
J^nd.- dieser U oche beg'
* A harry Pit* mit den Autn ik
men zu seinem Film ..Sei»
bester Freund', Her tirsprüae
lieh unter dem Titel ..Ein lo¬
ser Junge' angekcndigt war j
"uerst wird Harr< Piel etwa I 1
Tage Außenaufnahmen :n ver- j
schiedenen Gegenden Bor n> I
drehen Der Film erschein! I
Verleih des Deutschen licht-
spiel-Syndikats
„Jenseits der Straße.
D ie Aufnahmen zu dem I. ""
Arna-F'ilm der Piometh*“ 4
„Jenseits der Straße' sin: |B
Gange. Manuskript Jan I' 1 '
ke und Willi Doll Außer Li*
Arna sind Fritz Genschow. l’-" 1
Rehkopf und Siegfried '‘ rn *
beschäftig! Regie: I eo Miß
ler und Willi Doll Ka- '•«**
Friedei Behn-Grur.d
Scharfenberg und Hacker
D«r ..Kiacautograph"
|Tl.rtrl,.hrl.ch AuMiipe
(«V«»kl.lo Bert, (fin.*
_ _I - Filialen. Bochh.ndlo.cr«
^bole 25 PI». StrUnCruu'
r Qurüro.ocsbr *ctLH*t Uo».- -
Auc.,1 Scbcrl C mb II. Brrho SWM, S
I II PoitieitooCshOr B r io y oc«^ f
4 ^
■ DAS DTESTEH
FILM-FACH BU1T
f'H
VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68 :
Berlin, den 18. Juli 1929
Die Gema wird kleiner
Bekanntlich hat sich der
Verband zum Schutze musi¬
kalischer Aufführungsrechte,
die Gema und die A K. M .
bisher immer auf den Stand¬
punkt gestellt, jeder müsse
-schon selber wissen, was tan-
iiemi-pUichtig sei und was
nicht, und ist mit diesem
Standpunkt leider auch
manchmal bei Gericht durch¬
gedrungen.
Nachdem aber die Genos¬
senschaft Deutscher Ton-
setzer. sofort nachdem sie
aktiv in die Tantiemebewe¬
gung eingegriffen hat. in ver
haltnismäßig kurzer Zeit ein
genaues Verzeichnis der ihr
geschützten Rechte heraus¬
gebracht hat. haben wahr¬
scheinlich die Gerichte er¬
kannt, daß die Behauptung
der Gema, sie könne so et¬
was nicht herausgehen, nichts
mehr als eine faule und
schlechte Ausrede ist.
Vor dem Amtsgericht in
Papenburg wurde neulich
wieder einer der berühmten
Schadenersatzprozesse gegen
eine kleine, ländliche Gast¬
wirtschaft betrieben.
Die Gema wurde abgewie-
' n mit folgenden beachtens¬
werten Ausführungen:
..Von einem schuldhaften
Verletzen des Rechtes der
Klägerin kann nicht die Rede
Sein, da d.c Wirtschaft de
Beklagten in einem abgelegc
nen ländlichen Bezirk lieg
l| nd von ihm billigcrwcisi
rclit gefordert werden kann
aß er bezgl. der gespielte!
spucke ein noch geschützte:
rheberrecht kennen müßte
Aus diesem Grunde mußt«
mangels Verschulden des Be
agten die Schadenersatz
k <age abgewiesen werden.”
Auch mit der Aktivlcgiti
» ion sicht cs noch immei
. nau so düster aus wie vot
t,n ‘* en Wochen. Das Meck
Ein Autounfall William Fox
Fin Kabel aus New York mel¬
det uns: William Fo* halte auf
Long-Island einen Autounfall
Ei und ein Mitarbeiter wurden
verletzt ins Krankenhaus ge-
‘ 'acht, der Chauif.’ur wurde
solert getötet.
Die Äri!f hoffen, daß Fou in
einigen Tagen wieder herge-
f.ellt sein wird
Es
SlattrarsiuMon
an ihm ausgefühi t w orden. w eil
er durch einen tiefen Rill am
Kopf starken Blutverlust hatte
Außerdem kor.stateren die
Arzie einen Nervenschock. Sein
Befindet- ist dm Umständen
r>- n zu!n -denst« llend Gene¬
raldirektor Stieelpjn telegra¬
phier' aus New ' ork, daß der
Chef des Hause 1 bereits mor¬
gen aus der Klin k in seine
Privat« ohnunc über siedeln soll.
Kein Schau »pieler-Tarifvertrag
Bekannt'ich hatte die Genos
senschaft Deutscher Bühnenan¬
gehöriger sich an den Verband
der Filmindustriellen gewanct,
weil sic der Meinung war. daß
man auch für Soloschauspiel i r
beim Film Tarifverträge al -
schließen könne.
Im Laufe der Verhandlungen
hat der Schlichtungsausschuü
einen Schiedsspruch gefällt, der
zugunsten der Genossenschaft
ausfiel.
Es war anzunehmen, daß die
beiden Stimmen, die gegen eine
derartige Tarifierung waren,
von den Industrievertretern
Corell und ßolten-Baeker: ab¬
gegeben waren, während für die
Abmachung die Vertreter der
Genossenschaft sowie der Vor¬
sitzende des Ausschusses ge¬
wesen isl.
Der Verband der Filmindu-
striellen lehnte die Annahme
dieses Schiedsspruches ab Die
Bühnengenossenschaft bean¬
trage die allgemeine Verbind¬
lichkeit. die nun aber vom
Schlichter nicht ausgesprochen
isl.
Der Grund dafür ist in der
Hauptsache darin zu suchen,
daß in dem Schiedsspruch der
Ausrchluß der Arbeitsgerichts¬
barkeit unter gewissen Voraus¬
setzungen vorgesehen war.
Diesen Standpunkt konnte der
Schlichter, schon aus grund¬
sätzlichen Erwägungen heraus,
nicht teilen. Die anderen Be¬
stimmungen scheinen aber dem
Richter so wenig bedeutsam,
daß er eine Durchsetzung im
Wege des staatlichen Zwangs
nicht für nötig erachtet-’.
lenburger Amtsgericht in Rih-
nitz hat in einer Urteils¬
begründung erklärt:
„Da der Beklagte die Ak¬
tivlegitimation bestritten hat.
hätte die Klägerin sic nach-
weisen müssen, und . zwar
durch eine bis auf die Ur¬
heber zurückzuführende Kctfe
von Urkunden. Der zum
Nachweis der Aklivlcgitinia-
tion angetretene Beweis kann
in keiner Weise als genügend
angesehen werden. Die Aus¬
sagen der Zeugen sind so
unbestimmt, daß ihnen ein
ausre-.chender Beweiswert
nicht beigemessen werden
k.-nn. Ehe Klage war infolge¬
dessen mangels nachzuwei-
sender Aktiv legitimatmn ab-
Yiells-ich. veranlassen die
dauernden Mißerfolge die
Gema. nunmehr eine andere
1 aktik einzusclilagen und
sich auf einer vernünftigen
Basis mit den Musikverbrau-
cliern zu verständigen Sie
schadet sich selbst von Tag
zu Tag mehr, denn es steht
jetzt einwandfrei fest, daß
man auch mit G. d. T.-Ma-
terial allein ausgezeichnet
illustrieren kann
Dei Gloria-Palasl in Mün¬
chen benutzt seit drei Mona¬
ten ntr Gema-freie Musik
und kommt nur mit den Wer¬
ken der G d. T. aus Der
Kapellmeister dieses Theaters
weist allerdings in einem
Schreiben an die G. d. T. dar¬
auf bin daß vorläufig noch
ein Mangel an Kinotheken
und an moderner Atusik vor¬
handen sei. Der sei zwar fühl¬
bar, aber doch nicht so
schwer, daß man sich nicht
anderweitig behelfen könnte
Der Kapellmeister weist mit
Recht dara if hin. daß es
nicht unbedingt notwendig
ist. zur Illustration eines
Films sechzig bis achtzig
Piecen zu verwenden. son¬
dern daß sich vielfach durch
Tempowechsel und Verset¬
zung der dynamischen Zei¬
chen eine vielfache Verwen¬
dungsmöglichkeit ein und
desselben Stücks ergäbe
Natürlich können die
Theaterbesitzer den Kapell¬
meistern ihre Arbeit zunächst
erleichtern dadurch, daß sie
ihnen größere Mittel zur Be¬
schaffung des Nolenmateriafs
zur Verfügung stellen.
Das können sie um so eher,
wenn di6 Geroa-Abgabe fort¬
fallt
stomM DAS fr
GREENBAUM-PRG
E. A. DUPONT
INSZENIERT IN DEUTSCHLAND!
Zwei Welten
MANUSKRIPT: NORBERT FALK Drehbeginn
_ IS. Oktober
IVAN PETROVICH LIL DAGOVER
Der Günstling von Schönbrunn
MANUSKRIPT: L. VAJDA ✓ RE6IE: ERICH WASCHNECK
IM VERLEIH DER BAYERISCHEN FILM-6ESELI SCHAFT MBH.
_ Fertigges teilt . 1
IVAN PETROVICH
Es gibt eine Frau, die dich niemals vergibt...!
IDEE: E J 6 E N SZATMARY
MANUSKRIPT: L. VAJDA - A. ZSOLDOS
IM VERLEIH DER BAYERISCHEN FILMGESELLSCHAFT MBH.
In Arbeit/
VERTONUNG DUII
greenbaum-filiAJ
P R i kl 7 ■ n ■■ ■ c ccDnauAMn.CTDACS^
ir DAS is*
3RAMM 1929-1930
IVAN PETROVICH
Rakoczy-Marsch
(MARCHE HON6ROISE VON BERLIOZ)
BUCH: FERENZ HERCZEG
MANUSKRIPT:
LADISLAUS VAJDA - ANDRE ZSOLDOS
IM VERLEIH DER BAYERISCHEN F I L M - 6 E S E L L S C H A F T MBH.
ln Arbeit/
LII DAGOVER
Spielereien einer Kaiserin
NACH DAUTHENDEY
MANUSKRIPT: M. LINSKI
REGIE: WLAD. v. STRISCHEWSKY
>M VERLEIH DER SÜD FILM A. 6.
In Arbeit/
TOBIS-SYSTEM
Die elffache Witwe
Fabrikat Warner Bro-
Verleih . National
Läng« : 2049 m 7 Akte
Urauliuhrung: Titania-Palast
Dolores CoslcUo ist jetzt
also zum Star geworden, der
Anspruch auf die größten Buch¬
staben hat, die man aut der
Leinwand zeigen kann. Die
.Warner-Dramaturgen verstehen
es ausgezeichnet, für diese
nicht sehr wandlungslähige und
ausdrucksarmc Schauspielerin
Handlungen zurechtzuschncidcn.
in denen der Ablauf der Dinge
von der Schönheit des Stars
angeregt wird, ln dem Sport-
lilm \.«n der clffachen Witwe,
der das populäre Rugbyspiel
verherrlicht und der in den
Szenen vom Kampf um den
Ball ausgezeichnet gemacht
und temperamentvoll angekur-
bclt ist. muß Dolores Costello
die Tochter eines Universitäts¬
lehrers darstellcn, der eine be¬
rühmte Ballmannschaft an sein
Institut fesseln möchte. Das
Leben der amerikanischen
Sportstudenten wird in allen
seinen Einzelheiten mit Humor
gezeigt, cs sind erfreulich siel
hübsche Einfälle von der Regie
eingestreut worden.
Besondere schauspielerische
Leistungen sind nicht zu ver¬
zeichnen. Dolores Costello, die
groß hcrausgestellt wird, ist er¬
freulich einfach und glück¬
licherweise nicht, was ein
..poetisch" angehauchter Presse¬
chef von ihr schrieb, ein ..süßer
sinnlicher L’n-chuldskelch'.
Badener
Generalversammlung
Der Verein der Lichtspiel¬
theaterbesitzer Badens und der
Pfalz hält seine diesjährige Ge¬
neralversammlung am 30 Juli
um 2.30 Uhr in den oberen Räu¬
men des Kurhauses von Baden-
Baden ab. Vormittags wird
eine Tonfilmvorführung statt¬
finden. deren genaues PrD-
Olga Tschechowa vor dem Arbeitsgericht
Ja. u, die ..Filmkammer' am
Arbei sgericht. die Herr Amts-
gerichtsrat Dr Franke mit be-
-anderer Geschicklichkeit lei¬
tet. ha cs gut. Soviel Promi¬
nente sann man ander:, wo gar
nicht auf einem Fleck ent¬
decken.
Diesmal war es Frau Olga
Tscbei aowa, die in einem
schicken taubenblauen Kostün.
mit dito Hut und Schuhen er¬
schien. Ein freundliches Lä¬
cheln wurde aufgesetzt, und
dann: Achtung! Großaufnahme!
Die Kur stierin muß 90 000 Mark
als Spiel- und — ein Novum —
Regissetrhonorar einklagen.
Ihre eigene Gesellschaft, di«
Tschec lowa-Film-G. m. b. H..
steht an dem Pulle des Beklag¬
ten. Frau Dr. Friedmann hat
die ar genehme Aufgabe, die
beklagt- Gesellschaft zu vertra¬
ten. Mit sehr viel Tempera¬
ment und juristischem Scharf¬
sinn sucht sie die Forderungen
der Diva zu bestreiten. Nicht
die künstlerischen Qualitäten
der Klägerin, auch nicht ihre
tatsächliche Betätigung als
Star der Leinwand bestreitet
sie, wohl aber ihre Regietätig-
keif und vor allen Dingen das
Vorliegen einer Abmachung
über deren Honorierung. Nun
ist aber der Vertrag so gefaßt,
daß Dr. Franke sich genötigt
sieht, F'rau Dr. Friedmann car-
auf aufmerksam zu machen,
man könnte vielleicht doch der
Ansicht der Klägerin sein. Sei
dem. wie es wolle. Es blieben
noch genug Unklarheiten zu¬
rück. Eine Einigung in der
Güteverhandlung kam nicht zu¬
stande (während draußen auf
dem Flur die beiderseitigen
Anwälte sich so gut wie einig
sind), die Verhandlung wird
auf den 26. Juli vertagt. Zahl¬
reiche Zeugen werden aufmir-
schieren. unter ihnen Frau Jo¬
hanna Marbach, wenn, ja wenn
nicht die Herren Anwälte die
Sache anders lenken, als die
Herren vom Gericht denken.
George Eastman 75 Jahre
kor einigen Tagen feierte
George Eastman, der Leiter der
F.astman-Kodak Company von
Rocheste- (New York), seinen
ftnfundsiebzigsten Geburtstag
Eastmaas Name ist in der Welt
so bekanntgeworden, daß man
über ihn kaum ein Wort zu
verlieren braucht. Eastman
machte seine erste Erfindung im
Jahre 1880. als er eine Vorrich¬
tung konstruierte, mit deren
Hilfe Trockenplatten unter
Ausschluß der Handarbeit her-
gestellt werden konnten. Sei¬
nen Weltruhm begründete
Leastman mit der Erfindung
der Rollfilmkamera im Jahre
1384, deren System sich bei
allen „Knipsern' der größten
Beliebtheit erfreut.
Vorführer
sucht gute Vertrauensstellung.
Fachkenntnisse in Stark- und Schwachstrom (Radio*
Führerscheine <Kt Klassen I. 2 und 3b
Fachkenntnisse für Filmaufnahmen und Photoarbeiten
Rin-Tin-Tins-
Millionen - Halsband
Länge: 1580 m, 6 Akte
Uraufführung: Titania-Palast
Filme mit Rintintin, der sich
unverändert in der Gunst des
Publikums hält, sind in der
Regel Kriminataffärcn, in
denen er den Retter im letz¬
ten Augenblick spielen muß.
In der Geschichte vom Millio-
nenhalshand hat er noch weni¬
ger als sonst zu spielen, denn
die Handlung geht zwischen
William Holmes und Evelyn
der dritten Wamer-Garnitur.
zu und bringt den berühmten
Schälerhund nur in knappen
Episoden auf die Leinwand
Kinly ist diesmal der Hi nd
eines Verbrechers, der mit
seiner Hilfe Gaunereien verübt
ind in Rintys Halshand eins
Perlen kette verbirgt. Unter¬
wegs gerät der Verbrecher in
„gehobenem" Zus and mit
seinem Auto in den Fluß denk:
nur an seine Rettung, so daß
Rinty ertrunken wäre, wenn
nicht ein arbeitsloser, aber bra¬
ver junger Mann ihn aus dem
sinkenden Auto fcrausgehol'
hätte. Dieser forsche Junge
kommt mit dem Hund in ein«'
abgelegene Waldschcnke. di.
von .incro abgefeimten Schur¬
ken in Gemeinschaft mit seiner
cngclrcinen Schwester geführ
wird. Man braucht nicht wei¬
ter zu erzählen, denn alle
kommt. Wie es tausendmal d<
pcramcntloscr als sonst. Mach
dies das Aller, oder aber spiel
an seirer Stelle bereits eine:
seiner zahlreichen Nach
Filmlee am Vormillaß
Die immer etwas extravagan
ten Darren vom Film kommen
auf die merkwürdigsten Ideer.
So veranstaltete Olga Tsche
chowa gemein.am mit Herti
Film - Pa’asl Friedrichs¬
hafen
Gepr. Vo rf Ü h r e r Reichsgeprüfter, lediger
Elisabeth Pinajeif einen T
in dem größten Flugzeug d
Lufthansa, in c’em prächtige
pflichtungen. die Filmabschlüss«
usw. betreffen, übernommen
Die Arbeiten für die
igstellung des neuen Film-
und Chauffeur
hl Stell
Reisevertreter
zum Abschluß für Filme etc., frei asb sofort
Bilde festhiell.
Es wäre kein Wunder, wenn
dieser Tee am Vormittag s r
schließlich als eine Aufnahme
Auflage; 4900 ^ J
•r IlLM-fACH BUTT V
{ VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 -
Berlin, den 19. Juli 1929
85 Millionen Dollar Produktionskosten
Vergrößerte Leinwand Verbreiterter
Im Augenblick, wo man in
Deutschland über das Kxport-
kontingcnt für Tonfilme ver¬
handelt, ist eine Aufstellung
interessant, die aus halbamt¬
licher amerikanischer Quelle
Danach beherrscht das Tal-
kie den gesamten amerikani¬
schen Markt. wehrend der
■i'jminc Film von einigen Ge¬
sellschaften noch nebenbei
hergestellt wird, hauplsach
lieh für den Export und für
die ganz kleinen Theater
Die Paramount zeigte, wie
ans ein Telegramm au» New
York meldete, im R.volt ihrer*
ersten Magna-Kilm Selbstver¬
ständlich ein tunendes Hilf mit
dem Titel „Vor aure in the at-
rnv now . der auf einer vergrö-
Uc-rlen Leinwand, die vierzig
mal zwanzig Full mißt abrolll.
Der Filmvtreilen selbst ist
sechsundfünizig Millimeter
bre t Die New-'orker Presse
ist sich über die Bedeutung
und d.c endgültige Wirkung
dieses Ausmaßes noch i.ht
ganz klar. Sie nimmt im allge-
meiaen eine abwartende Stel¬
lung ein und betont mebr die
Neuheit der Technik als den
Film selbst.
Paramount gibt bekannt. daB
derar,igc Magna-rilme aut ver-
gruBerter Leins-and in Laute
der na.lut za echs Monate in
säm.lieben Paramount-Theatern
des ganzen f.andes ab
werden. Mit der. notwemii... u
technischen Einrichtungen wird
in den einzelnen Lichtspielhäu¬
sern sofort begonnen.
Diese- Tatsache- ist im er¬
sten Augenblick verblüffend,
weil man hier in Europa im¬
mer noch annimmt, daß die
Zahl der Tonbildtheater drü¬
ben noch verhältnismäßig ge¬
ring sc ; . Man vergißt aber
<!abei, daß die meisten to¬
nenden und sprechenden
Filme, wie etwa ..Hochzeits¬
marsch", ..Arche Noah" und
..Schauboot", ohne weiteres
a uch stumm laufen können
Die auf gewendeten Produk¬
tionskosten gibt die Stati¬
stik, die uns aus Washington
zugebt, mit rund fünfundacht-
zig Millionen an. Fs wird
dabei ausgeführt, daß cigcnl-
bch eine Abmachung der
rilmproduzenten besteht.keine
Angaben über die Herstel¬
lungskosten der Filme zu
machen, daß aber trotzdem
einige d«.i bekannteren Film¬
gesellschaften nicht gezögert
‘äben. Näheres über Umfang
bnd Kosten ihrer neuen Pro¬
duktion mitzuteilen. 1929 30
werden danach hcrstellen:
Warner: 40 Filme
«ür 15 Mill. Dollars
Metro-Goldw.: 230 Filme
n »*ir 13 Milk Dollars
Paramount: 200 Filme
,fi r 10 Milk Dollars
Fox: 48 Filme
für 12 Milk Dollars
Die beiden Firmen Fox
und Warner erklären, daß sie
nur noch Tonfilme drehen
werden, die aber ic-weils ei: c
»
Ausgabe für das Ausland ha¬
ben. Mctro-Goldwyn betont
erläuternd, daß in ihrem Pro¬
duktionsprogramm ‘ vierzig
reine Tonfilme mit I.aut- und
Farbeneffekten sind. Para¬
mount verzeichnet aclitund-
sechzig lange Tonfilme neben
den zweiundfünfzig Ausgaben
ihrer Wochenschauen, die
jetzl durchweg als Tonfilme
mit Dialogszenen hergestellt
Von der Produktion der
übrigen Firmen hört man.
daß L'nitcd Artists ..Der Wi¬
derspenstigen Zähmung" nach
Shakespeare mit Douglas
Fairbanks und Marv Pick¬
ford vorbc-rcitc-n, der mit ei¬
nem Kostenaufwand von ei¬
ner Million Dollar als Ton¬
film gedacht ist.
In einem sozusagen offi¬
ziösen Bericht aus Holly¬
wood, der gleichzeitig bei
uns eingcht. wird bemerkt,
daß die technische Ent¬
wicklung des Tonfilm: noch
keineswegs abgeschlossen sei
Die Aufnahmemethoden und
Apparate würden ständig ver¬
bessert. ‘ Außerdem weist
inan darauf hin. daß die ge¬
samte Fabrikation dutch den
c-rormc-n Fortschritt des far¬
bigen Films .'n der jüngsten
Zeit weiter kompliziert sei
Warner und Fox wollen für
die Verbesserung ihrer Auf-
nahmeatclicrs und für die
Limstellung auf den farbigen
Film zusammen etwa acht¬
zehn Millionen ausgeben
Diese Summe ist gar nicht
so hoch, wenn man bedenkt,
daß die Kosten eines einzigen
Tonfilmatelicrs in Amerika
mit rund einer Million Mark
veranschlagt werden, wobei
noch zu berücksichtigen ist 1
daß cs sich hier um Anlagen
handelt, die jeweils für die
Arbeit an einem Film be¬
stimmt sind.
Warners errichten zur Zeit
auf ihrem Gelände drei der¬
artige Aufnahmehallen.
Es ist klar, wenn man diese
Tatsache genauer beachtet,
daß Filmeuropa und Film-
deu schland sich durch solche
Riesenpiänc irgendwie be¬
droht fühlt.
Film
Des hat einen tieferen
Grurd w.e immer wieder be¬
tont werden muß, dann,
daß e dem deutschen, fran¬
zösischen und englischen
Film nur sehr schwer gelingt,
drüben Fuß zu fassen, wäh¬
rend Amerika seine Filme,
nachdem sie im eigenen
Land bereits amortisiert sind,
auf der ausländischen Markt
bringen kann.
Di-. Kontingentdebatten in
Deutschland erscheinen unter
Berücksichtigung dieser Zah¬
len natürlich auch in einem
ganz anderen Licht Und
selbst die begeistertsten Vor¬
kämpfer der freien Einfuhr
werden unter dem Eindruck
solcher authentischer Mittei¬
lungen nachdenklich
F.s darf nicht verkannt wc.-
den, daß die Situation für
uns in Deutschland wieder
einmal außerordentlich pre¬
kär ist.
Wir sehen auf der einen
Seile ein starkes Vordringen
der Amerikaner und finden
auf der anderen Seile selbst
in Europa stärkste Behinde¬
rungen.
Selbstverständlich würde
irgendeine Kontingents er-
schärfung oder -cinschrän-
kung in Deutschland nicht
alle Kreise, die zur Zeit bei
uns arbeiten, sympathisch be¬
rühren. aber schließlich be¬
finden wir uns im eigenen
Land augenblicklich wieder¬
um in einer Situation, wie sie
vor ein bis zwei Jahren be¬
stand. Wir waren auf dem
besten Weg. die deutsche
Filmindustrie zu konsolidie¬
ren und konnten mit Kühe
einer glücklichen, zufrieden¬
stellenden Entwicklung ent-
gcgcnschcn. Der Tonfilm
wirft uns wieder in die Zeit
JFilm-Produktion G. m. b. H.
Produktionsleitung: Dr. Wilhelm v. Kaufmann
Der 1. Großfilm unserer Produktion 1929/30
Nach einer Idee von Henny Porten
Manuskript: Friedrich Raff und Julius Urgifi
Regie: GEORG JACOB Y
ist fertiggestellt
Hauptrolle:
HENNY PORTEN
Ferner wirken mit:
Elisabeth Pinajeff / Ibolya Szekely / Hilde Maroff
Gustav Diessl / Paul Hencke/s / Ernst Stahl-Nachbaur
Hugo Werner-Kahle / Peter Leska u. a.
In einer Kinderrolle . Inge Landgut
;
Bauten: Knauer und Schiller. Fotografie: Karl Puth
Aufnahmeleitung: Helmut Schreiber
In Vorbereitung:
Zwei weitere große Henny Porten-Filme
*
Verleih für Deutschland:
Vereinigte Star-Film G.m.b.H.
Auslandsvertrieb x Nero-Film A. G.
7 : raide, ho du- Ji ulsdie
Filmfahnliatinn ohne Kontin¬
gent « 'nfi.ch verloren gewesen
««rr. Vielleicht liefen die
L’nfe heute r.oJi kompli¬
zierter als früher. Man
hi. ucht sich nur daran zu
<’i’tl« rn, dal) his jet/t die
... 's.che iir-widirprochcri
gcbli« U-n ist, datt Iran),reit h
\<>n uns ein Kontingent von
vier zu eins verlangt, wah¬
rend cs Amerika kontingent-
frei rinfiihrcn Kissen will.
I ■■ hat heute keinen Zweck,
positive Vorschläge in der
Offcnlliehki it /.u machen, ge¬
nau >n wie cs uns nicht
zweckmäßig erscheint, die
tu,reinen Ansichten zu di«-
kuticcn. Man mul) nur ge¬
rade unter dem I indruck
dieser Zahlen offen betonen,
daß s ic bedenklich stimmen
und dat irgend etwas ge¬
schehen muß, »ei es durch
private Verständigung, sei es
durch gesetzliche Regelung,
Jas uns vor einer Über¬
schwemmung des Marktes
schützt, tdion deswegen,
weil nicht jeder Tonfilm aus
L* S. A. ein ..Smging Pool"
ist und weil, auf lange Si-.M
gesehen, der amerikanische
vertonte Durchschn. film
kein großen c und ke.n klei¬
neres Geschäft ist die
amerikanischen Film* iber«
Tonfilm-Premiere
..Drcima! Kccbzcit. *
Am Sonntag, 21. JuK. findet
im Ufaf'ut«-! am Zoo die- Pre¬
miere des nach dem huhnen-
•stltcrfolg von z\nr.c vichols
• Drcim.l Hoch/cl i-eigcrle't-
I« n gle-ichnat,ugen 1 - r-iounl-
Bcrlincr Verband bei
Steuordcputation
-Tempo! Tempo! reichszensiert.
IRcgi«
Üben*
‘"m«,
Alber
< Obal) hat die Zen-
— * un *t 'Sl zur offent-
v Vorführung, jedoch nicht
Jugendlichen, zugelassen
"'rden Uraufführung, w.e bc-
ckanntgegehvn. Anfang
dam“*' ^^' m ‘ u ' t 'nl*il. Pols-
F indvogef .!s Film.
i l‘'? ns a Ewers' letzte
V-oBcr P.omancrfotg „Fund
wird von der Merkurf.ln
m v"‘ ' e ?* r Film erschein
Verleih der Bayerischen.
KmÜj erfolgreiche Romai
..fundvoge 1 ' von Hanns Hem
i.V vv ,‘ r t d von der Merkur
: r rf,ln :'' D " «
•tUr rr-T* V,,lr,h d " Bayer.
hcn F, lnigetellschah.
Neun Namen — Neun Schlager
Es handelt sieb uni neun
Dar-tcller, die in neuen H ihnen
de: Ufa in Hauptrollen erschei¬
nen, neun Dir'teller, die sich
wirklich zu Lieblingen des Pu¬
blikums rechnen diirfcn.
In der Aufzahlung beg.rncn
V ,r na< li dem Alphabet r it
Betty An.arm, die nach ihrem
• lolf reichen Debul in ..Asphalt",
n Oer v. eitle Teufel" und
IXr Sträfling von ‘‘tambul' n
.'iinden Köllen irscheincn
ird. 1.11 Dagover, deren i' r
• i lau Micher Schdrm zulet.'t
in dem Ufa-Film ..Die Ungar •
che Rhapsodie" zu bewundern
. .11, fielt eine Hauptrolle n
..Der weilic Teufel", l.ilian Hai-
. ey i-ndet noch den» „Dunk-
n Punkt", in .Adieu Mas-
■ olle“ und „Wenn du einmal
drin Herz verschenkst' reich,:
Gelegenheit zur Entfaltung 'hrc
ihcns würdigen Talente. Br igitt,
ilclni hat in „Manole«cu ‘ un-i
Sklaven der !.eidenscna»t
■ rolle wirkungsvolle Rollen die
ihre r Kigenart besonder' enl-
sgrnkommcB, Maria Jacobini,
eie s ndrucksvolle Gestalten«,
die bei der Ufa zuletzt in
Schuldig" erschienen wir, ist
•1 Madame Colibri” eine dank¬
bare Aufgabr gestellt, Jenny
iio fOmrr.l nach ihren Erfol¬
gen ri Carn.cn on St Pauli'
. J Blaue Mau" m Der
B ir.d der Drei , ..Die Schmugg¬
le rbraut ton Mallorca' und
Flucht vor der Liebe" in gro¬
ßen hollen bereut, D ana Ra¬
rer, n •. die Darstellerin inler-
f.-r:n Jer weiblichen Hauptrolle
ir. das tial'band de Königin .
Uerda .Maurus, ciz sich in
..Spione' -ehnelt »mn N'ainen
tuschte, wird u» ..Hochverrat '
wieder eine •’robe ihrer star¬
ken Oe staltungskraft ablvgcu.
:rd Dita Parlo. nie -ich in
Heimkehr" und .Ungarisch.
Rhapsodie ah ..Treffer " erw ic«.
kann n Je*n Aufgabe n, die ihr
in ..Monolesen" und ..Meiodia
des Herzens" gestellt "inet
Zeugnis ablegen von der I r.t
Wicklung ihrer 'iaiken Bei’ i
K«mpcrs auf dem Aboag
Auf dem Kurfürstendamm
v tbl es jetzt eine kleine Sen-
Mion. Ab und zu halt ein
Autobus an den Haltestellen,
aber niemand kann mitfahren,
weil der Wagen überfüllt ist
und nur für den Bruchteil einer
Sekunde stoppt.
Die regelmäßigen Aboag-Fah-
rer uhtitleln den Kopf und
wundern sich über den wilden
Schaffner, der sich über die
erstaunten Gesi.hter dtr Fahr¬
gäste anscheinend noch lustig
macht.
Sie würden über die Ge-
'chichte anders denken, wenn
'ic beobachteten, daß nebenher
ein Auto mit dem Kurbc-Ikas<en
fahrt, denn es handelt sich
wahrend der ganzen Tage um
Aufnahmen, die Mas Mack für
•einen Film „Autobus Nr. 2*.
der nach einem Roman von
Schirokauer gcschi leben ist.
Heute morgen gab es ein
großes Hailoh an der llalcn-
•cer Brücke. Ein behäbiger
Spießbürger mit einem großen
Pappkarlun unter dem Arm
konnte das beliebteste Berliner
Verkehrsmittel nur mit gn Ücn
Schwierigkeiten besteigen.
Irgendein Witzbold meint, das
'Ci der Grund, warum Tiedtkc
sonst überhaupt nicht Autobu-
fährt.
Schließlich steigt eine ele¬
gante, nette junge Dame, Elisa
Tcmari, in den Bus. der n
kühnem Schwung cm junger
Mann mit Schillerkragen folgt,
'o schnell, daß selbst der lilm-
kundigc Chronist nicht fest¬
stellen kann, wer es ist.
Kampcrs hat, wie bereits be¬
kannt, eigens seine Führer-
piüfung machen müssen. Er
rahm vierzehn Tage lang Un¬
terricht über den Umgang von
Schaffnern mit Menschen und
tatsächlich zwischen Halenscc
und Gruncwald diesen großen,
•chweren, komplizierten Wa¬
gen, ohne irgendeinen Laternen -
mast oder einen Baum timzi -
(ähren. Seitdem der Chefin¬
genieur der Berliner Verkehrs-
gc-ellsshatt diese Lci'tung eines
Filmschauspielers gesehen hat.
'oll c - sich vom Gegner des
Films zun begeisterten Freund
bekehrt haben.
Friedrich A. Wcinmann-f
Wer d enn au gezeichneten
Kameramann kann'e, wußte,
daß eir schleichendes Leiden
••■ne Kraft unterhohltc. Aber
er gab nicht wehleidig klein bei,
bis es nieft mehr ging, blieb
c- 'einer K imer arbcit in .ot-
bildlicher Gew i'senhat'igKcit
"io. m Je- er zwanzig Jahre
' ng und rech Jambe. wirkte.
Er war e.r .nsgrzeichne'er Ka-
asramann der ,r. einer Bc-
hcidvrhu! tu: große' \Vcsen
■ on 'einem Können nachte.
Aus der Arbeit heraus, von den
Aufnahmen zu ..Hochverrat*
’• eg. wurde er in« Krankenhaus
gebracht, wo die Operation, die
: -ht mehr langer auige«chobcn
’■ erden konnte, vorgenommen
Leider war das Leiden zu
■ e st vorgeschritten, so daß die
• Ipcration keine Hilfe bringen
: < nnle Am Sonnabend uach-
ttags )!• Uhr, wird die Bei-
■ t/ung auf dem Gethsemane-
1 ■ rdhof. Nordend, •lattfinden.
Sein ged egenes Können, die
'v inpathiscl en menschlichen
Eigenschatten machten ihn zu
• ncr geschn’zten und beliebten
Pc'sdnlichkeit. der seine
Freunde au* der Filmindustrie
• nd der K.ncmatographic ein
ehrendes Andenken bewahren
Boxkampf Schmcling —
Paolino als Lehrfilm
Der von der Universal ge¬
drehte Film . ‘schmeling schlägt
Paolino" ist vom Lampe-Aus-
•chtili als Lehrfilm anerkannt
worden und gewahrt demgemäß
Steuerermäßigung.
„Die Halbwüchsigen. ’
D er im Orplid-Messtro-PrO-
gramm 28-29 gemeldet«
Film ..Die Halbwüchsigen", der
das Scxualproblem der heran-
wachsenden Jugend iin Rahmen
einer aus dem täglichen Leben
genommenen Handlung, behan¬
delt. wird als Gustav Altholf-
Fdm der Orplid-Produktion int
Me"t.-o-Verljih hergvUdlt Die
Aufnahmen finden in den St.-ra-
kener Ateliers statt.
Schilf der verlotcnen Menschen
dem großen Erfolg mit
..„ubmarinc" wird Messlro
den Maiiricc-Tourneur-f dm der
Max - Glass • Produktion „Da*
Schiff der verlorenen Men¬
schen" mit Fritz Kortner. Mar¬
len« Dietrich starten.
N
Ihre g roße Chance
wmammmmmmmammmmmmmmmsrnmasamammmmmmsi
CONRAD VEIDT
in
Das Land ohne Frauen
(Braut Nr. 68)
Der erste in Deulschland heraesrellle abendfüllende Tonfilm
Verfahren der Tonherstellung: Tonbild-Syndikat H.-G .
Ein F.P.S.-Tobis~Film
F.P.S. Film - Gesellschaft m. b. H., Berlin SW 68
Generalvertreter: HERMANN ROSENFELD, Direktor der Vereinigten Starfilm - G. m. b. H.
inemategraph
HEIRATET,
DfN--
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fljhiiKimGtoM
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16-12
— ein Aufnahme-Apparat, welcher
klein, handlich, billig und so ein fach
zu bedienen ist, daß man ohne
weiteres mit ihm filmen kann
BERLIN SO 36 / Abt. Amateur-Kinegraphie
and als sich selbst und dulden der
licht als Herren. Nur der Covibos
nach und fängt sich ein von dei
Der Mann, der die Masken macht
Von Gertrud Wielhake, New York
E s gibt Gesichter, die sich schlecht photographieren,
so daß relativ hübsche Menschen im Lichtbilde
unansehnlich werden. Ihnen könnte man helfen,
wenn man sie zu einem jener Schminkkünstler schickte, wie
sie jedes Filmatelier braucht, damit die Darsteller gut her¬
auskommen. Im Paramount-Studio gilt Jim Collins als der
Meister der .Maskenkunst — und es ist stets anregend und
lohnend, ihn in seiner „Malstube“ zu besuchen.
Man findet Collins im obersten Stockwerk der Star¬
garderoben. Blickt man aus dem einen seiner großen
Fenster, so gewahrt man Bebe Daniels' entzückenden Bun¬
galow, der ihre Ankleideräume enthält, und die Zimmer von
Richard Dix, Clara Bow und Adolphe Menjou. Schauen
wir aber aus dem Fenster zur rechten Hand, so gewahren
wir die lange Reihe der Komparsen, die Tag für Tag am
Stargebaude vorbeizieht.
Jim Collins ist, wie alle Menschen seines Schlages, etwas
philosophisch angehaucht. Wenn man seine „Werkstätte“
betritt, so ist er entweder mit dem Schminken von Schau¬
spielern beschäftigt oder er macht allerlei Experimente mit
rettfarben und Haaren.
„Ich muß mit der Zeit Schritt halten", sagt er, „denn es
•st im letzten Jahre ein vollkommener Wechsel in der Art
des Schminkens eingetreten."
wir bleiben eine Weile bei ihm, denn wir wollen gern
mit ihm plaudern und ihm bei der Arbeit zuschaucn. Col-
lins will gerade mit dem Schminken eines jungen Mädchens
beginnen. Nachdem sie jahrelang in winzigen Röllchen
tätig war. ist sie nun entdeckt worden und soll ihre erste
größere Rolle spielen. Vorher aber muß sie sich bei dem
Schrecken aller Filmneulinge — der Filmprobe — be¬
währen. Die Produzenten lassen sich den Filmtext in ihren
privaten Vorführungssälen zeigen und begutachten ihn, be¬
vor sic ihre guten Dollars in die neue Produktion hinein¬
stecken. Eine Frau muß. um allen Anforderungen gerecht
zu werden, nicht nur mimen können, sondern auch vom
photographischen Standpunkt aus vollkommen sein. Da
nun aber doch kein Mensch ganz vollkommen ist, so hilft
Collins ctw r as nach und täuscht dem scharfen Auge der
Kamera eine in jeder Beziehung vollkommene Erscheinung
Die meisten Kandidaten sind, wenn sie zu Collins
kommen, weiter nichts als ein Nervenbündel. Sie wissen,
daß alles von dieser Probe abhängt und daß mangelhaft
aufgetragene Schminke ihre ganzen Hoffnungen zunichte
macht. Der Mann, der sie für ihre Rolle herrichtet, ist
ihnen vollkommen fremd. Da ist nun Collins derjenige,
welcher ihnen Vertrauen einflößen muß. Daß er daher ein
großer Menschenkenner ist und Philosophie als Neben¬
beschäftigung pflegt, ist nicht weiter zu verwundern.
loch so ausgezeichneter Schauspielet
Für den Laien ist das Mädchen, welches Collins soeben auch wenn
herrichten soll, hervorragend schön, soweit ihre Phvsio- ist."
gnomic in Frage kommt. Sie ist eine zarte Blondine mit
kameenhaftem Antlitz. Ihr Teint ist blendend, und man
denkt unwillkürlich hei sich, die schafft's ganz sicher. Das
heiBt. so lange, bis Collins mit seiner Analyse beginnt.
..Fntfcrnen
alle Schminke!"
sagt er. und dann
geht die Arbeit
los.
Die meisten
Schönheits¬
begutachter
entfernen sich
einige Schritte,
um ihr Kunst¬
werkzumustern,
doch nicht der
Schmink Künst¬
ler der Para¬
mount. Er sagt:
„Die Linse der
„Wir Schmmkkünstler legen nur auf drei Dinge Wert",
fahrt Collins fort....und zwar auf Augen. Mund und Nase.
Alles andere ist Kinderspiel." Nun wendet er sich an die
Friseuse. „Das Gesicht ist etwas rund, lassen Sie das Haar
über die Wan-
Harry l.iedlltr und tritt Fablolt,
eigentümliche
Mucken und fin¬
det. obwohl die
Schönheit dem
hloBen Auge feh¬
lerlos erscheint,
überall etwas zu
tadeln, da sie
viel schärfer
sieht. Aus die-
.emGrunde mul)
Jas Gesicht aus
nächster Nähe
betrachtet wer¬
den."
Und während Collins hier eine Linie zieht, die unserer
Ansicht nach gar nicht nötig ist, und dort etwas Farbe
auflegt, erzählt er: „Sie würden cs gar nicht für möglich
halten, wenn ich Ihnen sage. dnB die Augen eines unserer
bekanntesten Stars nicht gleich groß sind Wir merken
es nicht, aber die Kamera fängt es sofort auf. Manchmal
ist ein Augenbrauenbogen höher als der andere. Es macht
nicht eher etwas aus. bis sie vor die Kamera kommen.
Auch der Mundwinkel einiger Leute ist oft an der einen
Seite anders geformt wie an der anderen. Niemand ge¬
wahrt es. aber die Kamera bringt diese Abweichung auf
der Leinwand klar zum Ausdruck. Wenn ich aber diese
unscheinbaren Dinge nicht alle beachte, so ist es mit dem
großen Tag des Anfängers schon von vornherein verpfuscht.
ihr. ob sie be¬
steht oder nicht.
Collins jeden¬
falls hat ihr
einen guten Vor¬
sprung mit auf
■den Weg gege¬
ben.
„Auch die Be¬
leuchtung muß
bedacht werden,
denn sie hat
Jahre total ge¬
ändert Glüh¬
birnen haben die
pen ersetzt, und
die Schminke
muß daher
n dunkler sein.
Eine andere Neu¬
heit ist die Bc-
1 panchromatischem Film, der augenblicklich
Verwendung findet. Panchromatischer Film
gen fallen, so
daß es schmäler
erscheint.“
Dreißig Minu¬
ten später befin¬
det sich die Kan¬
didatin auf dem
Wege zur Film¬
nutzung Vl
allgemeine
verlangt, da er auf rot cinwirkt und ein häßliches Schwarz
erzeugt, nicht mehr den gewöhnlichen roten Lippenstift,
sondern braunen. In Farbfilmen werden natürlich nach wie
vor die natürlichen Farben verwandt, aber in Form von
Fettfarben benutzt, denn diese geben Leben. „Doch das
sind beileibe nicht meine ganzen Sorgen", erzählt Collins
weiter. „Nehmen wir zum Beispiel d e Novize, die ihr Ge¬
sicht andauernd mit den Fingernägeln bearbeite!, nachdem
sie endlich zurechtgeschminkt ist. Sie wissen ja selbst, daß
die Fettfarben recht unangenehm sind, b.s man sich daran
gewöhnt hat. Während ein erfahrener Schauspieler sein
Gesicht sanft betupft, zerkratzt sich der Neuling.
Dös Gedächtnis
D em Schauspieler Max Laurence stieß am Abend seiner Kar¬
riere das Mißgeschick zu, das Gedächtnis zu verlieren. Sein
Auftreten in Kabaretts wurde zu einer Qual für die Zu¬
hörer, die jedoch sein Alter respektierten und sich ruhig verhiel¬
ten. Weinend kam er eines Tages zu Rudolf Neläon gestürzt.
„Herr Nelson, ich weiß, man hat Ihnen gesagt, daß Sie mich
nicht engagieren sollen, man hat mich verleumdet, meine Feinde
haben Sie belogen."
„Niemand hat mir etwas erzählt", erklärte Nelson.
„Doch. doch, ich bin darüber unterrichtet, alle Welt redet da¬
von, und tretzdem ist es eine gehässige Lüge, eine faustdicke
Unwahrheit, ein Schurkenstreich meiner Neider.
„Was soll man mir denn gesagt haben? '
..Man hat Ihnen erzählt, daß ich das Gedächtnis verloren habe!'
antwortete Laurence schluchzend, „aber glauben Sie mir, es ist
durchaus unwahr, ich kann jedes Engagement annehmen."
So gut es ging, beruhigte Rudolf Nelson den alt;n Schauspieler,
vor allen Dingen mit einer guten Zigarre, denn Laurence war
leidenschaftlicher Raucher, und gab ihm die Versicherung, daß
er ihn gewiß engagieren werde, sobald er sich über das neue
Repertoire in seinem Kabarett „Chat Noir" schlüssig sei. Um
den immer noch sehr aufgeregten Besucher zu beruhigen und
auch, um ihn loszuwerden, fügte Nelson hinzu: „Ich lasse Ihnen
bald schreiben, geben Sie mir doch Ihre Adresse an."
„Herr Nelson," rief Max Laurence ganz,aufgeregt, „ich kann
Ihnen im Augenblick nicht sagen, wie die Straße heißt. Aber im
nächsten Cafähaus fällt es mir wieder ein. Ich telephoniere Sie
gleich an. Nur glauben Sie bloß nicht, daß ich das Gedächtnis
verloren habe."
A ufstande von Eingeborenen gegen euro¬
päische Kolonisation oder gegen Be¬
drücker aus den eigenen Keihen sind
sehr oft von europäischen Abenteurern angc-
zctlclt worden. Der Fall des Obersten
Lawrence, der Arabien gegen die Türkei in
Bewegung brachte, ist der bekannteste Fall
aus der Neuzeit. An ihn haben wohl die
Wochen nach der Aufnahme mit Tode abging.
Die Begegnung mit diesem großen Schau¬
spieler ist gespenstisch, wobei die Trauer
darüber Uleibl, daß kein deutscher Regisseur
genug Einsicht hatte, einmal auf ihn einen
Film zu stellen, sondern daß er immer nur
in Chargcnfigurcn erschien. Die andere
Ub.-rr; schung ist Maria Paudlcr. Nicht mehr
dei schelmische Trolzkopf blickt von der
Leinwand, sondern das Gesicht einer großen
Charakierdars'.ellerin erblüht in nordischer
Herbheit. Sie hat Szenen, in denen sie nicht
nur im Spiel, sondern auch im Profil an Asla
ahrun Lya d- Pi
i zu .Charlott ul
rlclzic. mußte eu
Agaroff. lür sie
den so plötzlich Verstürbe
Alice White
T ieckstraßc 39. erster
Stock, in der Nähe des
Stettiner Bahnhofs in
Berlin oder sogar am Wed¬
ding; hier erblickte Conrad
Veidt, Sohn eines Soldaten,
die Welt zum ersten Male. In
dieser Gegend verbrachte das
Kind seine ersten Jugend-
jahre, dann ging es nach
Jüterbog, immer umgeben
vom Militär. Der Vatzr
wurde Beamter, kam nach
Schöneberg, und es war in
Schöneberg, wo Conny sciae
Jugend vom sechsten bis
etwa neunzehnten Jahr er¬
lebte. Hohenzollernschuic.
aber beim Abitur wollte es
nie klappen.
In einer SchülervorstellunK
wurde der Schauspieler Ve ; dt
geboren. Zwar wirkte er
nicht darstellerisch mit; aber
sein Vortrag eiifes Gedichtes
trug ihm Beifall über Beifall
ein. Da begann die Begeiste¬
rung für das Theater wach
zu werden, die Zeit der
Galeriebesuche begann. Ga¬
lerie bei Reinhardt natürlich,
für eine Mark, stundenlanges
Anstellen vor dem Deutschen
Theater, Erkämpfen des gün¬
stigsten Stehplatzes.
Der Vater hätte gern
seinen Sohn Arzt werden ge¬
sehen. dieser zeigte auch
viele Neigung dazu und
pflegte als Knabe Puppen
auf ihren Gesundheitszustand
zu untersuchen. Erste Be¬
mühungen, über die Anatomie
etwas zu erfahren — aber
dabei blieb es. Das Theater
lockte mehr. Doch wie dort¬
hin kommen?
Zimmcrmann, weltbekann¬
ter Pförtner des Deutschen
Theaters, verhalt dem jun¬
gen Kunstbeflissenen dazu.
Empfahl ihn einem Nach-
mittagsregisscur, der sich
Conny anh.'irtc und ihm
Unterricht gab. Die Stunde
zu sechs Mark; zehnmal so¬
viel mußte die Müller heim¬
lich — der Vater durfte auf
keinen Fall etwas davon
wissen — hergeben. Dann
war cs, wie der Berliner zu
sagen pflegte, ocke; brenz¬
lig. Doch das Glück half
weiter.
Max Reinhardt ließ sich
gerade zu dieser Zeit von
Anwärtern auf Mitgliedschaft
seiner Bühne vorsprechen,
und der Lehrer Veidts -
sein Name stehe hier:
Blumenreich — schob seinen
Zögling unter. Und Conny
bestand. Er gefiel Reinhardt
zwar nicht gleich für eine
Riesenrolle, aber doch immer¬
hin für ein festes Engage¬
ment als Statist, monat¬
liches Einkommen fünfzig
sein lehrten. Mit ..Cali*
)jari" ging Veidts Name
über die Grenzen
Deutschlands, und diesei
Film wird heute, nament¬
lich in Paris. New York
und Tokio, noch in le¬
dern .lahrc wieder in das
Programm gesetzt Con¬
rad Veidt wird jetzt
wieder dem europäischen
Film angehören, nach
dem er Hollywood de..
Rücken kehrte.
>lOH DEUTSCH^
g 1 Ein Film vom deutschen Hund
r Commerz-Film hergestellt wurde
ils Propagandafilm gedachte Bild-
»d Schaffen vor Augen füh-
elnen Vorgänge bei Sendung
Kehlkopf, lernen
n der Frühe die Tui
i Haisfrau, der Sch
de. die Jugendbuhi
itlichen Wel
e Meldung»
digkeil dieser Wellen kennen,
und »»»js es heißt ..Wellenlänge
Nach der Welle' wird dei
elektrische Strom behandelt,
di»? I'.lcktronen. der Gleich-
und Wechselstrom. die Kre-
E5jj§glM|
£ kgL mi
* ygF^Pi
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P Jjt Vj
Mii
'■«»FRAUEN
Den Frauen schmeichelt zuerst
immer der Respekt, ir.it dem
ihnen manche Reisende begeg¬
nen. aber sie finden ihn noch
schneller langweilig, wenn er sich
nicht bald in Galanterie verwan-
REISEN
Minner besteht darin, daU sie
sich für witzig und interessant
halten, sobald es ihnen gelingt,
mit reisende Damen zu anhalteu-
Das Programm
Sonntag,
Vormittags:
6.30 800 Uhr: Berlin: Früh¬
konzert des neuen Berliner
Symphonischen Blasorchesters
7.00 8.00 Uhr: F r a n k I II r t : Von
Hamburg: Hafenkonzert.
11.33 Uhr: Königsberg-Dan-
zig: Vormittagskonzert.
Nachmittags:
12.00 Uhr: Berlin: Mandolinen¬
orchester-Konzert Vereinigte
Firkcschc Mandolincnchürc).
München: Nürnberger Sen¬
dung. Konzert, ausgeführt von
der Fürlhcr Jung-Baycrn-Ka-
pelle. Leitung J. Körnlein.
Leipzig: Kurkonzert aus
Bad Kosen. Anschlieliend: Zeit¬
angabe und Wettervoraussage.
Stuttgart: Vom Schlobplatz
Stuttgart: Promenadenkonzert.
1.00 Uhr: Berlin: Unterhal¬
tungsmusik der Kapelle Em:l
Roösz.
1.03—2.13 Uhr: Königsberg-
Danzig: Mittagskonzert. Ka¬
pelle Perkull.
4 00 Uhr: Berlin: Sonaten.
Georg Beerwald (Violine) und
Prof. Walter Kehberg (Flügel).
München: Teekonzert des
Rundfunktrios.
Breslau: Übertragung aus
dem Stadion Breslau auf die
Sender Breslau, Gleiwitz, Frank¬
furt a. M., Köln und Stuttgart:
Deutsche Leichtathletik-Meister¬
schaften.
•1.00—5 40 Uhr: Königsberg-
Danzig: Unterhaltungsmusik.
4.30 Uhr: Breslau: Fortsetzung
der Übertragung aus dem Stadion
Breslau.
4.10 Uhr: Berlin: Ubei tragung
von der Rennbahn Berlin-Grune -
wald. Die Hauptprüfung der In¬
ternationalen Rennwoche. St.
Simon-Rennen. Anschließend:
Übertragung des Konzertes aus
dem Lunapark.
5.15 Uhr: Leipzig: Russische
Musik. Das Leipziger Sinfonie-
Orchester.
5 20 Uhr: Breslau: Übertragung
aus dem Hotel und Cafe „Vier
Jahreszeiten": l 'nterhaltungs-
kunzert der Kapelle Fred Milton.
Aachen, Danzig
Augsburg. Hann.
Berlin
Berlin O, Stettin
Bremen
Flcnsb zrg
Freibuig
Frankl -irt
Gleiwitz
Hambu-g
Kaiserslautern
Kiel und Kassel
Köln
Königsberg
Königswusterhs.
Laogenberg
Leipzig
Magdeburg
München
Münster
Nürnberg
Stuttgart
des Sonn/ags
21. Juli 1120.
Abends:
7.00 Uhr Berlin: Ouvertüren
und Lieder (Schallplatten-Kon-
zert).
7.30 Uhr: Leipzig: Die Opcrn-
ptubc. Komische Oper in einem
Aufzug von Lortzing.
7.40 Uhr: Breslau: Lieder am
Sommerabcrd. Erwin - Konrad
Strecker (B:rilor).
8.00 Uhr: München: Bunte
Pfälzische Stunde.
ig-Kö
i g s b e r g : Der
Hans Brenner!. der auch alt Film-
aulur sehr bekannte Schriftsteller,
kommt irn Rundfunk mit seinem Fin-
akter „Die Hasenpf-ile“ zu Worte
■■MH
Gassenhauei, seine Psychologie
und Faszinationskraft. Vortrag
und Leitung Musikschriitsteller
Rudolf Scnßcr. Berlin, Solist:
Emil Schrocri. Funkorchcstcr.
8.30 Uhr: Ber inundDeulsch-
landsender: Bunter Abend.
Mitwirkende: Frida Weber-Fleß-
burg, Otto Fassel, Senff u. a.
— Danach bis 12.30 Uhr
nachts: Tanzmusik (Kapelle Ger¬
hard Hoffmann). Gesangsein¬
laßen. Engelbert Milde.
Frankfurt: Konzert des
Rundfunkorchesters. Anschlie¬
ßend bis 12.33 Uhr von Berlin:
Tanzmusik.
Breslau: Wochenende. Hei¬
tere Hörfolge
8.45 Uhr: Stuttgart: ‘s Her-
zensglöckle. Schwäbische Ope¬
rette von Carl Remshardt. Mu¬
sik von M. O. Schlessinger.
9.30 Uhr: München: Allerhand
Geister. Eine bunte Konzert¬
stunde des Rundfunktrios.
9.45 Uhr Stuttgart: „Rot-
Weiß und Weiß-Blau . Heitzrer
österreichischer und bayerischer
Dialekt-Abend.
10.30 Uhr: Breslau. Übertra¬
gung aus Hamburg: Überm
Ozean. Grüße des deutschen
Rundfunks zur „Bremen'-Fahrl.
Königsber g-D a n z i g:Unler-
haltungs- und Tanzmusik.
10.50 Uhr: München: Funk -
Verbindung mit dem Dampfer
„Bremen". Übertragung des
Bordkonzertes. Anschließend:
Tanzmusik, Tanz- und Jazz¬
orchester Heinrich Frick. Über¬
tragung aus dem Cafe Arkadia,
München.
11.30 Uhr: Stuttgart: Aus
dem Kurhaus in Baden-Baden
Tanzmusik der Alexander-Band.
Montag, 22. Juli 1929.
Nachmittags:
5.00 Uhr: Berlin: Unterhal¬
tungsmusik des Capitol-Or¬
chesters Schmidt-Boelke.
Königswusterhausen :
Übertragung des Nachmittags¬
konzertes Berlin.
6.00 -6.30 Uhr: Königswuster-
hausen Deutsche Meister¬
komödien (III), Dr. Langheinrich-
6.30- 7 00 Uhr: Frankfurt: *
Höchster Scherwe, Dialektvor¬
träge von F. Heuling.
Abends:
7.30 Uhr: Berlin: Wesen und
Werden des Toniilms. 4. Vor¬
trag. Erich Pommer: „Der Ton- H
film. Seine Ziele und Möglich¬
keiten."
München: Unferhaltungs- '.
Konzert des Rundfunktrios.
7.45 Uhr: Stuttgart: H. S. ;
v. Heister: Kritische Marg nalien <
zum Tonlilm.
8.00 Uhr: Berlin: Sondervei -
anstaltung für den Deutschland¬
sender, Blasorchester - Konzert,
ausgeführt von dem Adolf Becker-
Orchester.
Königsberg-Danzig: Ori¬
ginal-Lautenmusik aus dem 17.
Jahrhundert auf der 24$aitigen
alten Laute.
8.10 Uhr: Breslau: Serenade,
Schlesische Philharmonie.
8.15 Uhr: Stuttgart: Aus W.
A. Mozarts Lebenswerk.
8.30 Uhr: Berlin: Internationa¬
ler Programmaustausch. Über¬
tragung von der Polskie Radio
Warszawa (Warschau). Danach
bis 12.30 Uhr nachts Tanzmusik
(Egon Kaiser mit dem Orchester
der Jazz-Union).
München: Liederst'inJc Hans
Hermann Nissen. Staatsoper
München (Bariton), am Flügel
Richard Staab.
8.45— 9.45 Uhr: Frankfurt: Von
Kassel: Alte Streichmusik.
9.15 Uhr: München. Konzeit-
stunde: t icco Amar, Frankfurt
a. M. (Violine), Richard Staab
(Klavier).
9.30 Uhr: Berlin: Sonderveran¬
staltung für Deutschlandsender:
„Die Hasenpfote", Tragikomödie
von Hans Brennert. Danach:
Tanzmusik.
9.45- 10.45 Uhr: Frankfurt:
Schallplattenkonzert: Weltbe¬
kannte Orchester und Dirigenten.
10.00 Uhr: Leipzig: Presse¬
bericht und Sportfunk. An¬
schließend bis 12.00 Uhr: Tanz- gS
10.45 Uhr: Stuttgart: Aus j*
Freiburg: Unterhaltungskonzert. !
11.30- 12.00 Uhr: Königsberg.
Danzig: Abendkonzei t.
■ s»
Dienstag, 23. Jnli 1929.
Nachmittags:
5.00 Uhr: Berlin: Aus dem
ressoir-Album. Konzert. Mit¬
wirkende: Emmy von Stetten
(Sopran). am Flügel: Theo
Mackeben. Anschließend: Über-
Iragung der Nachmittagsmusik
aus dem kroll-Carten. ausge¬
führt von den Kapellen a) des
Musikkorps des 1. Ball., 9. Inh-
Regt., Potsdam. Leitung: Ober¬
musikmeister Wilhelm Hagemann,
b) Julian Tomsen.
6.00 Uhr. München: Haus¬
musikstunde. Das polyphone und
das monodische Prinzip. Einlei¬
tende und verbindende Worte
von Dr. Ludwig Oerheuser. Aus¬
führende: Margot Leander (So¬
pran). Paula von Hentke (So¬
pran), Christian Dietzel (Tenor),
Willy Stuhlfauth (Violine), Carl
von Perfall (Violine), Josef Köh¬
ler (Cella), Richard Staab (Kla-
6.15 Uhr: Stuttgart: Vortrag
von Frank Warschauer: Jazz¬
musik, Zeitmusik I. Entwick-
’ung und Eigenart der Jazzmusik
(mit Schallplatten).
6.25 Uhr: Breslau: Abteilung
Musik. Hermann Zanke: „Aus
dem Künstlerleben. ’
Abends:
7.30 Uhr: Stuttgart: Vortrag
von H. S. v. Heister: F'unkthca-
tcr der Zukunft.
8.15 Uhr: Stuttgart. Nach
Frankfurt: „Die Glocken von
Corneville", komische Operette
in 3 Akten von Robert Plan ■
8.00 Uhr: München: (Übertra¬
gung auf Deutschlandsender).
Abendveranstaltung, das Rund-
fuakorchester. Mitwirkend: Irma
Drummer (Alt). Willy Stuhlfauth
(Violine). Prof. Ludwig Jaeger
(Kontrabaß), Rudolf Hoch, Albert
Spenger (Rezitation).
Leipzig: Übertragung aus dem
Neuen Theater in Leipzig: Der
letzte Walzer, Operette in drei
Akten von Oscar Straus.
8.05 Uhr: Königsberg-Dan¬
zig: Vortragsabend Dr. Erich
Fortner, Berlin. Geschichten aus
den Bergen, a) Ouvertüre Edel¬
weiß, von Komzäk; b) Ein Sonn¬
tag auf der Alm, F'unkkapelle.
8.15 Uhr: Breslau: Zur Unter¬
haltung. Erna Mahere (Heiteres),
Alexander Runge (Conference),
Richard Odda (Chansons), Ernst
August Voelkel (Klavier).
9.15 Uhr: Breslau: Tanzspiel.
Schlesische Philharmonie.
11.30 Uhr: D a n z i g - Königs¬
berg: Tanz- und Unterhal¬
tungsmusik.
12 30-1.20 Uhr: Frankfurt:
Nachtkonzert.
Mittwoch, 24. Juli 1929.
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Unter¬
haltungskonzert des Kammer¬
quartetts Anny Rosrnbeigcr.
•1.30 Uhr: Leipzig: Das Leip¬
ziger Sir fonie-Orchester. *
3.00—b.00 Uhr: Königswuster-
hausen: Übertragung des
NachmiLagskonzertes Hamburg.
6.00 Uhr: Stuttgart: Vortrag
von F'rank Warschauer: Jazz¬
musik, Zeitmusik 11. Jazz im
zeitgenössischen musikalischen
Schallen (mit Schallplattcn).
Abends:
7.45 Uhr: Stuttgart: Vortrag
von Dr. Curt Berendt. Berlin:
Vom Manuskript zur Urauffüh¬
rung. Eine Plauderei.
8.P0 Uhr: München: (Uber-
’ragung nach Frankfurt): Madi.
Operette in drei Akten von Ro¬
bert Stolz. Anschließend bis
12 Uhr Abendmeldtingcn und
Tanzmusik, Kapelle ’anase Co-
dolban. Übertragung aas dem
Cafe „Der Reichsadler", Mün-
Leipzig: Licderslunde. Mit¬
wirkende: Acnne Co'ombara 'So¬
pran) und Wilhelm Bauer (Bari¬
ton). Manchen. Am Blüthncr.
Wilhelm Rettich.
Frankfurt: Von München-
Mädi, Operette von Stolz.
Königsberg - Danzig:
Schlager-Abend Kammersän¬
ger Arthur Kislcnrnacher, Ber¬
lin. F'unkkapelle.
8.15 Uhr- Stul Igart: Aus
dem Kursaal Cannstatt: EJniund
F'ysler-Abend. „Von Bruder
Straubinger zur goldnen Meiste¬
rin". Mitwirkende: Das Philhar¬
monische Orchester, Stuttgart.
Leitung: Edmund Eyslcr. So¬
listen: Rosy Wergirz (Sopran),
Kammersänger Rudolf Sulzer.
Breslau: Einfälle um Svhall-
platten von Anton Schnack und
F. W. Bischoff. Hans Schji'a.
3.30 Uhr: Berlin: (Übertragung
auf Deutschlandsender). Franc
Wedel;ind. Zur Feier seines 65.
Geburtstages. „Der Marquis von
Keith '. Anschließend: Tages¬
nachrichten, Sportnachrichten.
Danach bis 12.30 Uhr nachts
Tanzmusik (Kapelle Ollo Kerm-
baeh).
9.00 Uhr: Leipzig: Gustav
Jacnby mit eigenem Programm.
9.10 Uhr: Breslau: Improvi¬
sationen am Meisterharmonium.
Fritz Wenneis.
11.00 Uhr: Leipzig: Preise¬
bericht und Sportfunk. Anschlie¬
ßend: Tanzmusik. Kapelle Ki¬
lian. Dresden.
11.30—12 00 Uhr: Königsberg-
Danzig: Übertragung aus
Berlin. Tanzmusik.
Donnerstag, 25. Juli 1929.
Nachmittags:
5.U0 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬
musik der Kapelle Emil Koösz.
Übertragung des Narhmiltags-
k*.inertes Berlin.
Abends:
7.15 Liir: Stuttgart: Vortrag
' «n Dr. C. Berendl. Berlin: Ku-
itiodian len Schicksale. Bilder vom
Glück und Ulend großer Bühnen¬
künstler.
8.' 0 Uhr: Berlin: „Theater bei
Tage", eine Plauderei von Ar¬
thur Kahane.
Berlin für Deutschland-
sender: Oscar Straus. Artur
Guttniann mit seinem Orchester.
Solisten: Marianne Alfermann
(Sopran), Eduard Lichtenstein
(Tcnor|.
München: Symphonieknnzcrt
des Kundfunkorchesters. Leitung
Hans A. Winter. Solisten Wil¬
helm Bauer (Bariton) — Josef
Schinid (Klarinette).
Leipzig: Deutsche Volkslie¬
der. Mitwirkende: Olga Ronn-
thalcr, Dresden (Sopran). Otto
Carl Zinncrt (Bariton). Marianne
Gohlcr (Violine). Nino Neidhatdt
(Klavier).
Königsberg.Danzig: Ein¬
akter-Abend. a) „Das Tier *.
Sketch von Hans Auer, b) „Atnc-
rikaflieger".
8.15 Uhr: Frankfuit: Die Luit-
kulsche. Rundfunk-Kabarett. Mil¬
ls irkende u. a.: Paul Gractz, The
two Jazzers (mit neuem Pro¬
gramm).
Breslau: Uebertragung aus dem
Restaurant ..Südpark : Volks¬
tümliches Konzert. Musikkorps
des 3. Balls. 7. (PrcuU.) InL-
Rcgts.
8.30 Uhr: Berlin für Dcutsch-
landsender:Mozar t-Abend) K unst-
lernachwuchs der Staatlichen
akademischen Hochschule für
Musik, Berlin). Das Konzcrt-
»rehester und die Kapellmcislcr-
klasse. — Danach bis 12.30 Uhr
nachts: Tanz - Musik (Hans
Schindler und sein Orchester).
9.G0 Uhr: Königsberg-Dan- j
1 * g : Konzert. Russische Musik. g
Lugen Transky-Bcrlin ,Tenor).
Georg Bccrwald-Stuttgart | Vio¬
line;). Am Flügel: Carl Ninkc.
9.20 Uhr: München: Funkscre-
nadc.
10.15 Uhr: Frankfurt: Unter¬
haltungskonzert des Rundfunk¬
orchesters.
Stuttgart: Ein Konzert im
Saal „Zum Spiegel" zu Stra߬
burg um das Jahr 1758.
10.30—12.00 Uhr: Breslau:
Übertragung aus der „Bonbon¬
niere", Breslau. Tanzmusik.
W-« / .Hlfep
Freitag, 26. Juli 1929.
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert der Kapelle Otto
Weber.
4.30 Uhr: Leipzig: Mundharmo¬
nika-Konzert. (Von 5.00—6.00
Übertragung auf den Deutsch-
landsender ) Ausgeführt vom
Chemnitzer Mundharmonika-
Orchester.
5.00 Uhr: Berlin: Lieder. Mary
Wurm-Meisenberg (Sopran). Am
Hügel: Karl Rockslroh. — An¬
schließend: Unterhaltungsmusik
der Kapelle Thilo Runge.
Königs» usterhausen:
Übertragung des Nachmittags-
Konzertes Leipzig.
5 30 Uhr: München: Tragisch
und komisch. Plauderei von
Friedrich Märker.
6.00 Uhr: München: Kreutzer-
Sonate von L. v Beethoven. Willy
Sluhllauth (Violine) — Richard "»
Staab (Klavier).
Abends:
7.30 Uhr: München: Wunsch- |
Abend. Das Rundfunkorchester.
Solisten Elisabeth Hallslein (So¬
pran) — Wilhelm Bauer (Bari¬
ton).
8 00 Uhl: Berlin: Aus den Ar- #
chiven der Opcrcttenlitcratur. f
Dirigent: Dr. Ernst Römer. So- y
listen: Else Kochhann (Sopran) '
und Kerl Ziegler (Tenor).
Leipzig: Sinfonie - Konzert.
Das Le pziger Sinfonic-Orchcsier.
Dirigcn : Alfred Szendrci.
8.05 Uhr Frankfurt: Film-
Wochenschau.
Königsberg — Danzig:
Unterhaltungsmusik.
8.15 Uhr: Stuttgart: Nach
Frankfurt: Unterhaltungskonzert
des Philharmonischen Orchesters
Stuttgart.
8.25 Uhr: Breslau: Die schöne
Galathce. Operette in einem Akt
von Franz von Suppe. — Venus
im Grünen. Ein Fastnachtsspiel
in einem Aufzug von Oscar Straus.
9.00 Uhr: Berlin: Für den
Deutschlandscnder: Kam¬
mermusik.
Leipzig: Zwei Einakter von
Herbert Schönlank. I. Der Tunnel
von Coroie. 2. Wiedergeburt.
9.15 Uhr: Frankfurt: Der Vet¬
ter. Lustspiel in drei Akten von
Rodcrich Bcncdix.
9.30 Uhr: Stuttgart: Hörspiel-
Abend. I. Spiel zu Dritt. II. Auf¬
ruhr über uns.
10.30—12.00 Uhr: Danzig — Kö¬
nig s b c r g • Untcrhaltungs- und
Tanzmusik.
11.00 Uhr: Leipzig: Pressebe¬
richt u. Spott)funk. Anschließend
bis 12.00: Tanzmusik. Neue Leip¬
ziger Jazz-Sinfoniker.
Sonnabend, 27. Juli 1929.
Nachmittags:
5.00-6.00 Uhr: Königs wüster-
hausen : Übertragung des Nach¬
mittags-Konzertes Hamburg.
5.30 Berlin: Unterhaltungsmusik
der Kapelle Lugen Sonntag.
6.45 Uhr: Breslau: Blick auf
die Leinwand. Die Filme der
Woche.
7.20-7.45 Uhr: K ö n i g s » u ster¬
il a u s c n : Theatererinnerungen
eines allen Mannes (IV).
8.00 Uhr: 3erlin (für den
Deutschlandscnder) :
Heiteres Wochenende. I. „Wellen
um Kegina'd" (Einakter von
Mario Danncr); 2. „Die Schule
der Autoren" (Scherz von Ladis¬
laus Bckcffy): 3. „Die Ohrfeige"
(Scherz von Max Brody). Unter
Alitwirkung der Kapelle Gerhard
iloffmann: anschließend: Tages*
nachrichtcr,, Sportnachrichten. ;
Danach bis 12.30: Übertragung
aus dem Hllel Esplanade: Tanz-
Musik (Kapelle Erich Alberti).
Leipzig: Der Göttergatte. ,
Operette von Franz Lehar.
8.15 Uhr: München: ..Jäger¬
blut", Volksstück von Benno
Rauchenegger.
Frankfurt: Nach Stuttgart:
Unterhaltungskonzert.
Breslau Abenduntcrhaltung.
Milwirkend Senff-Gcorgi, The
two Jazzers. Funktrio.
8 30 Uhr: Danzig —Königs¬
berg: Orchcstcrabcnd. Funk-
orchester. Solisten: Eugen Tran-
sky, Bcrlir (Tenor). Pianist
Georg von Harten.
9.15 Uhr: Stuttgart: Aus Stutt¬
gart: „Im Reisebüro", ein musi¬
kalischer Scherz von Carl Struve. **
9.30 Uhr: Leipzig: Joseph Plaut f
9.45— 10.20 Uhr: München: |
Tanz- und Jazzmusik, Karoly 7
Lajos Kiß mit seiner Original T
ungarischen Kapelle.
10.15 Uhr: Frankfurt: Konzert
d. Rundfunkorchesters. Anschlie¬
ßend bis 12.30 Uhr: Von Berlin:
Tanzmusik.
10.30—12 Uhr: Königsberg-
Danzig: Tanzmusik.
10.45— 11 Uhr: München: Tanz-
u. Jazzmusik.
11.00 Uhr: München: Mit einem
heileren. einem nassen Auge.
Funk-Kabarett.
Stuttgart: Tanzmusik, auch
Schallplatlen.
11.30 Uhr: Breslau: Übertra¬
gung aus Berlin: Tanzmusik.
München: Tanz- und Jazz-
12—1.30 Uhr: Stuttgart : Nacht-
Q-fälinY durch die ^jcildespiclc
„Die Glocken von Corneville“,
Operette von Planquette.
Das Schloß von Corneville war vor
Jahren von seinem Besitzer verlassen
worden. Nur der Verwalter, Gaspard,
war übriggeblieben. und in der Annahme,
daß die Cornevilles ausgestorben seien,
hat er sich das Vermögen zu eigen ge¬
macht und lebt als ein Gespenst auf dem
Schlosse, das von Dorfbewohnern ängst¬
lich gemieden wird. Die einzige Erbin
der Cornevilles ist ein junges Mädchen,
Germaine. Aber niemand weiß, wer sie
ist. Sie ist einst von einem jungen Manu
aus dem Wasser errettet worden, und
nur diesem Manne will sie angehören.
Eines Tages kommt der Marquis Henri
von Corneville, der als Schiffskapitän in
der Welt herumreist, in die Heimat. Er
durchsucht das Schloß, findet den er¬
schreckten Gaspard und entdeckt, daß
noch eine Erbin der Cornevilles da sein
muß. Man hält Heiderose, ein Mädchen
aus dem Dorfe, für die Erbin, und sie
bekommt das Vermögen. Aber nach
einiger Zeit gesteht Gaspard dem Mar¬
quis, daß er eine Fälschung begangen hat
und daß in Wirklichkeit Germaine die
Erbin von Corneville ist. Zudem hat
Cermaine entdeckt, daß Henri einstens
ihr Retter war. So wird aus den beiden
ein glückliches Paar, und Heiderose muß
das Geld wieder hergeben.
Der letzte Walzer,
Operette von O. Straus.
In seinem bei Warschau gelegenen
Schloß feiert der gute alte General Micu
Krasiusky den Polterabend mit der schö¬
nen Vera Lisawetta, eben derselben, die
Graf Dimitry Sarrasow gegen die Zu¬
dringlichkeit des Prinzen Paul schützte,
welches Wagnis er morgen mit dem
Leben büßen soll. Unter militärischer
Bewachung im Schlosse Krasinsky ein¬
quartiert. wünscht der schneidige Graf
eine Einladung zum Fest und wiegt sich
im letzten Walze- mit der schönen Braut,
in der er seine Angebetete wiederfindet.
Vera will ihren kühnen Beschützer ret¬
ten. doch Sarrasow, der sich ehrenwört¬
lich verpflichtet hat, nicht zu fliehen,
widersteht der Lockung und wird ins
Palais des Prinzen Paul gebracht, dem
die Haltung des Gefangenen und die Art
der auf seinen Befehl erscheinenden
Ve-a so imponiert, daß der Besiegte das
Glück zweier Liebender besiegelt.
Marquis von Keith.
Drama von Frank Wedekind.
Keith ist ein Hochstapler, Bastard
einer Zigeunerin, als Bettler aufgewach¬
sen. von Land zu Land gewandert, um
schließlich unter dem angenommenen
Adelstitel in einer deutschen Großstadt
sein Handwerk als Lebenskünstler iort-
zusetzen. Eigentlich Glück hat er noch nie
gehabt, seine großen Vorhaben zerrin¬
nen gewöhnlich kurz vor der Ausführung.
Je zt scheint cs besser zu werden. Er,
de - die Frauen nur als etwas Notwendi¬
ges aber Nebensächliches betrachtet, hat
endlich in Anna das Weib seiner Liebe
ge snden. Jetzt heißt es eine Existenz
gründen. Er ruft ein großes Etablisse¬
ment ins Leben, den Fcenpaiast, und soll
als Direkter desselben mit 20 000 Mark
Jah'esgehalt angestellt werden. Da er¬
reicht ihn sein altes Geschick. Ein Mil¬
lionär raubt ihm die Stelle und raubt ihm
das Weib seines Herzens, denn Anna ist
Tilla Duricux und Fritz Kortner in Wede-
hinds „Der Marquis von Keith“
gerade so Lebenskünstlerin wie er
Lebenskünstler, wo der größere Vorteil
ist, dahin neigt sie.
So steht Keith wieder allein vor
einem mißlungenen Werke. Er hat die
Wahl, sich eine Kugel in den Kopf zu
schießen, denn man hat seine gesetz¬
widrigen Handlungen entdeckt, oder
schnellstens mit den Hilfsmitteln, die ihm
der Millionär zu Gebote stellt, zu ver¬
duften.
Er wählt das letztere, denn sein Wahr¬
spruch ist: „Das Leben ist eine Rutsch¬
bahn", er hat also Hoffnung, bei günsti¬
ger Gelegenheit — und die zu ermitteln
ist ja seine Lebenskunst — auch wieder
einmal in die Höhe zu rutschen.
Venus im Grünen.
Operette in einem Akt von Oscar Straus.
Ein junger Mann, Giannino aus Syra¬
kus, wird auf seiner Fahrt zur Braut-
schau von Räubern völlig ausgeraubt.
Als er einem neuen Räuber in die Hände
fällt, klagt er diesem sein Leid, und der
grimme Fierrabras nimmt sich seiner an
und will ihn, indem er einen anderen
beraubt, von neuem ausstatten. Da
kommt des Weges Viola, die von seinem
Vater für ihn ausersehene Braut Gianni-
nos, die er natürlich nie gesehen hat,
mit ihrer Zofe. Beide haben, als Män¬
ner verkleidet, den Karneval mitgemacht.
Bei dem Überfall stellt sich bald das
wirkliche Geschlecht der beiden heraus,
und Giannino verliebt sich sterblich in
Viola und Fierrabras in das Zöfchen.
Jägerblut.
Volksstück v. B. Rauchenegger.
Bader Zangerl ist ein Allerweltskerl.
Am liebsten wirft er mit falsch verstan¬
denen lateinischen Brocken um sich, wo¬
mit er den Bauern fabelhaft imponiert.
Als Witwer ist er auch wieder auf
Freiersfüßen und ha*, et auf die hübsche
Loni abgesehen. Loni ist zwar arm,
aber so sauber, daß der schmucke Jä¬
gerbursch Leonhard, der Sohn des F'orst-
warts Niederacher auch sein Auge auf
sie geworfen, und Loni liebt den braven
Burschen wieder. - Lonis Bruder aber,
der Hies, ist ein ausgemachter Wilddieb
und kommt in einer Nacht arg mit dem
Leonhard zusammen, so arg, daß es dem
Leonhard das Leben gekostet hätte,
wenn nicht des Hies Mutter, die alte
Waben, als Lebensretterin zur Stelle ge¬
wesen wäre. Jetzt will der alte Nie¬
deracher einmal reinen Tisch machen.
- Die Sache kommt aber anders. Die
alte Waben erzählt dem alten Nieder
acher eine Geschichte von einem jungen
Mädel und einem jungen Burschen, die
sich so lieb gehabt haben und die das
Schicksal auseinanderriß. Und der
Bursch weiß nicht einmal, daß er von
dem Mädel Vater geworden ist, und der
Bursch ist Niederacher, das Mädel ist
die alte Waben, und der Sohn, das ist
Der Forstwart ist ein ehrlicher Mann.
Die Jugendsünden müssen gutgemacht
werden. Er spricht mit seiner Frau,
und das ist ein rechtschaffenes Weib, die
zu ihrem Mann steht. Der alten Wabeu
wird geholfen, sic soll nicht mehr bet¬
teln gehen. Dem Hies gibt sich der Nie¬
deracher zwar vorläufig noch nicht als
Vater zu erkennen, aber er verschafft
ihm eine Stelle als Jagdgehilfe, zur
größten Freude des Burschen, der nun
gut tun will, da ihm solch ein lang¬
ersehntes Glück geboten. Bleibt noch
die Liebschaft zwischen Leonhard und
Loni. Da ist nichts zu machen, die bei¬
den muß man zusammengeben, so ist
denn alles eitel Glück und Friede.
er kühn
en _
D as Ziel der kineuiatographischcn Aufnahme ist das lebende
Bild auf dem Projektionsscrirm. Dieses will der Amaleur
natürlich so unterhaltsam wie möglich gestalten, damit recht
nur er selbst Freude an seinen Filmen hat. sondern damit er
auch seinen nächsten Familienangehörigen, seinen Freunden und
vielleicht sogar einem größeren Kreise Vergnügen damit bereiten
kann.
Für dir Aufnahme liegt bei dem Ainaleui das Bestreben voi
möglichst universell ausgerüstet .tu sein und trotzdem recht ein
fach unJ ohne lästige Beschwerden arbeiten zu können Bei
der Proicklior. dagegen beschranken sich seine Wünsche haupt¬
sächlich darauf, ein möglichst helles und ilimmerfreies Bild zu
utlen. Alle anderen Vt mische ordnet er diesem einen leich
lässigen Tvpen bestehen nur geringe Unterschiede, weil der
Amateur in den meisten Fällen ni.-ht über einet Starkstrom-
an-chliill in seinem Keim verfügt. Obwohl Halbwat tlampeu
nahezu beliebiger Starken hergestellt werden können und auch
hergesteilt weiden, so müssen wir ur.s lür Iteipvpiojektoren doch
auf den allgemein verfügbaren Hausanschluß beschranken, der
etwa 6 Ampere umfaßt, so dcß auf ein Gerät, da-: gleichzeitig
neben anderen Stromabnehmern in der gleichen Wohnung .vren
een soll, ein maximaler Stromverbrauch von -I '• Anipcie ent¬
ließe. der nur die Verwendung einer bestimmten Anzahl Lampen
gestaltet
Betrachten wir die zur Zeit am Markt befindlichen l’rojek-
ibhangig. Gelegentlich
ti großen Bild erhoben
Kodak Aktiengesellschaft, Berlin SW 68
Dann verlangen Sie bitte nnsem Prospekt
bei Ihrem Photohändler oder bei uns
Wollen Sie Ihre eigenen Filme autnehmen ? Mit Ihnen
selbst, Ihren Freunden. Ihrer Familie als Filmstars?
Wollen Sie Ihre Reisen, Ihren Sport und alles, was
Sie erleben, im bewegten Filmbild für immer
festhaltcn und in Ihrem Heim vorführen?
Rationelles Amateurfilmen
D er Cirund-.il/ : auch bei vorgefaßter Absicht der Aufnahme
alles dem l.eben ab/ulauschcn, ist die erste Bedingung
lur rationelle Ausbeute. Man wolle nie . Filme" machen. Kurze
Szenen, auch ohne |edcn Zusammenhang hintereinander gereiht, geben
mehr Abwcchslcng als längere Aufnahmen irgendeines Vorganges.
die jeueiligen Aufnahmen zu verkürzen, lieber Im/elauf nahmen
aneinanderzureihen, aus ihnen möglichst ein Ganzes zu kompo
meren und damit schon Abuechslung in du K< sultate der tic-
muhungen zu bringen. F.s sei hier ein vielleicht triviales Beispiel
angeführt, das einem Amateur viel Freude bereitete und unbc.ib-
tahndet. |c mehr man von dem alltäglichen Leben sich im Bilde
ein Andenken schafft, umso vorteilhafter können Zeit. Arbeit und
Material zu dein uirklichen Ziele des Filmcns fuhren, zur Freude
an der Leistung. Nicht die Konstruktion der Kamera, die Wahl
der Keldbelichtung. Anhäufung von Handlung und Bewegung im
Bilde, die Sorge um F.niwicklung. Kopie und Vorführung sind so
wichtig lur rationelles Arbeiten wie das Vorgesagte. Kalionell
ist nicht zu verwechseln mit lukrativ, nicht die pekuniäre Frage
soll man hierbei im Auge haben, sondern nur das Befriedigende
am Geschallenen. Natürlich wird eine sicher funktionierende
Kamera, ein gutes Objektiv, gut gewähltes Licht bei der Auf¬
nahme, wertvoller Kontrast beim Hintergründe für die t ndwir-
kung ausschlaggebend sein, aber die Schaffung dieser Vorbedin¬
gungen dürfen kein Hindernis für .richtiggehende" Aufnahmen
bilden. Darum ist man ia von der Stalivarbcil abgekomnic-n,
darum wird die „entfesselte" Kamera auch dem Amateur neue
Seiten der Kinematographie erschließen, darum verzichten viele
Amateure auf da- „Basteln" mit dem Apparat, der Vervielfälti¬
gung. der Wiedergabe. Man denke an die Filme, die mit Zeit¬
nahmen ein Haustor. hinter welchem ein Hund. not dem
Schwänze wedelnd, verschwand. Nur das I or und cas fuinilicue
Abschiednehmen des I ic-rvs mit dem Auswüchse am Kuckcncndc
Wie der Koter getormt war, ob er -ich ober die Heimkehr odci
eine Begegnung treute. ob die Freude schon vorhanden war oder
erst im J laust lur entstand, die Aulnahme blieb in allen diesen
Funkten ein Kätsel. F.s war «Der ihr seltener Vorteil, daß sic
der l'hanlasie des Beschauers reichlich Spielraum bol. Dei
artige Aulnahmen gestalten das Filmen rationell. Vom Fenster
aus lilnie man bei vorheriger I instcllung des Bildfeldes ein zn-
lallig des Weges kommendes Menschenpaar. Man hat gar kein
Interesse an den Leuten, aber bei Betrachtung der Aufnahme
wird man doch kombinieren, was hatten die beiden in diesem
Augenblick miteinander gesprochen oder un Sinn? Das macht
die Aulnahmen interessant, und je interessantere Bilder man
erzielt, um so rationeller hat man gearbeitet. Beim Filmen im
Berufe dreht man manche Szenen langer, weil inan dann vom
Negativ das Passende zum Kopieren nimmt, der Amateur dagege n
soll sich damit nicht befassen, bei ihm liegt fast hei icder seiner
lichtstarkste Optik in Verbin¬
dung mit höchstempfindlichen
Platten erforderlich. Verfilmt man
nicht über eine genügend licht¬
starke Optik, so mache man
solche Aufnahmen lieber im
Freien bei günstiger Beleuch¬
tung oder nehme im Zimmer
eine Blitzlichtlampe zu Hilfe, di?
es gestaltet, im gewünschten
eines Berufsphotographen. Da
Wie soll man Kinder knipsen?
Z vollsten Auf¬
nahmen. die
kein Amateur un¬
versucht lassen
sollte, gehört das
Photographieren
von Kindern. Lei¬
der schrecken viele
Amateure vor die¬
sem interessanten
(iebiet der Ainu-
teurphotographie
zurück, weil sie
irgendwo einmal
der unzutreffenden
Meinung begegnet
sind, es gäbe nichts
Schwierigeres, als
Aufnahmen von
Kindern (und Tie¬
ren) herzustellen,
ihrer unberechen¬
baren Quickleben¬
digkeit wegen.
In Wirklichkeit
liegt die Schuld
beim Amateur, der
eben bei solchen
Aufnahmen mit un¬
erwarteten Zwi¬
schenfällen rechnen
und Vorbeugen
muß.
Die gegenwärtige
Jahreszeit läßt bei Benut¬
zung einer einigermaßen gu¬
ten Kamera recht kurze Be¬
lichtungszeiten zu. die mar
hei Verwendung lichtempfind¬
lichsten Negativmaterials
| Agfa-Spezial - oder Agfa-
Andresa-Platten und andere
zuverlässige Markenfabrikale
von 20 Scheiner und dar¬
über) noch wesentlich ver¬
kürzen kann.
Da von einem Kinde das
Verständnis für langsame
Aufnahmevorbereitungen ein¬
fach nicht erwartet werden
kann, so stelle man vurher
auf einen bestimmten Gegen¬
stand (eine Bank etwa. Sp el-
ecke im Garten usw.) scharf
ein und bereite alles bis zum
Abknipsen vor.
Erst ganz zuletzt setzt
man das Kind in das Bild¬
feld. versuche sich mit ihm
zu unterhalten, es abzulen¬
ken oder zum Weiterspielen
zu bewegen, bis der geeignete
Moment zum Abdrücken ge¬
geben erscheint.
Will man eine Porträtauf-
nähme machen, so ist darauf
zu achten, daß das Objektiv
ungefähr in Augenhöhe des
Auf/unehmenden zu stehen
ROILFIL
PACK
kommt. Es soll
Kinder geben, die
vor der kleinen
schwarzen Kamera
plötzlich Angst
kriegen und zu
weinen anfangen.
Auch das ist ein
geeigneter Augen¬
blick zum Knipsen.
Kinderlachen und
Kinderweinen lie¬
gen ja so dicht bei¬
einander. Lebens¬
wahrer sind Kin-
derautnahmen frei¬
lich, wenn man
sich mit der (auf
eine geschätzte
Entfernung) scharf
eingestellten. ge¬
ladenen und ge¬
spannten Kamera
unauffällig in die
Nähe spielender
Kinder begibt und,
nach einem letzten
schnellen Blick in
den Sucher, be¬
lichtet
In den meisten
, Fällen wird eine
Expositionsdauer
von 1 bis 1 - Se¬
kunde allermeist
ausreichen, es bleibt also
immer noch Spielraum für
reichliches Ahblenden (von
4.5 etwa auf 9). was größere
Gewähr für die Bildschärfe
bietet.
Wer schöne Kinderbilder
knipsen will, darf mit dem
Negativmaterial nicht gei¬
zen!
Häufig begegnet man der
Meinung, daß auf Kinderauf¬
nahmen doch auch die Ge¬
sichter voll zu sehen sein
müssen. Es kommt hierbei
gar./ aul den /.weck des Bil¬
des an. Soll es dem Fa-
milien-Album einverle'bt wer¬
den, um später einmal
Zeugnis abzulegen von der
Entwicklung des Kindes, so
wird man natürlich große
Freude an einem glücklich
festgehaltcnen reizenden Ge¬
sichtsausdruck haben. Als
Bild im künstlerischen Sinne
wirkt die Aufnahme aber
meistens viel mehr, wenn es
dem Amateur gelungen ist.
Kinder in ihrer vertrauten
Umgebung, beim Spiel oder
bei ihren kleinen „Unarten
zu knipsen — ohne daß es
den Kleinen zum Bewußtsein
kam.
Gepflegte Hände
J icht nur der Mund, auch die liand des Menschen führt eine
beredte Sprache, und dem. der sie versteht, berichtet sie
meist eine lange Geschichte. Sie erzählt von den Händen
Handschuhen erweist sich als so umständlich und unprak
daB es gewöhnlich beim ersten Versuch bleibt.
Ein modernes Mittel, die Hand vor schädlichen Hinfluss
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Direktor: Nestor Camaa
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BERLIN SW 43 / FRIEDRICHSTRASSE 235
FERNSPRECHER: BERGMANN 6311
WELTVERTRIEB:
BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 250
FERNSPRECHER: BERGMANN 1236-37
Auflage : 4900
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Berlin, den 22. Juli 1929
Wenn zwei sich streiten —
Jetzt stehen wir in der
TonfÜmfrage beinahe wieder
am Anfang.
Das Kammergericht hat die
Benutzung der Wcstern-Ap-
paralur auch für die Platten-
Systeme endgültig verboten,
so daß die beiden großen
Tonfilmpremieren, die lür
heule in Berlin angeset/t
wa en. auslallen müssen und
daß der Siegeszug des ,.Sin-
ging Fool - ' plötzlich unter¬
brochen wird.
Die Dinge liegen nun ein¬
mal so. daß die Klangfilm die
enl -heidenden deutschen Pa¬
tente besitzt, und daß sie ihre
Rechte wahrnimmt und auch
wahrnehmen muß. weil sich
wieder einmal zeigt, daß das
Entgegenkommen bei den
Amerikanern höchst gering
oder — ganz genau betrach¬
tet — überhaupt nicht vor¬
handen ist.
Wir sind sicher, daß die
großen Tonfilmlinnen keines-
lalls darin cingcwilligt hät¬
ten, daß die Vorführung ihrer
Filme an bestimmte Appara¬
turen gebunden ist. wenn sic
die Dinge rechtzeitig über-
sehen hätten. Denn schlie߬
lich hat ja der Apparat, auf
dem vorgeführt wird, nichts
mit dem Film zu lufi, genau
so wie es lächerlich wäre,
wenn etwa Ufa Fox oder
Emelka an den Verleih ihrer
Produktion die Vorschrift
bänden, daß man nur auf
l'-rncmann oder A. E. C. vor¬
führen dürfe
Wir fordern seil Wochen
mit Nachdruck hier bei uns
genau so wie in England In-
terci.angeability.
Die Vertreter der Klang-
sitzen bereits seit einem
Monat in New York und
kommen mit ihren Verband-
'“"gen nicht weiter.
ln den letzten Tagen ist
aas Tonfilmkontingent in die
Debatte geworfen worden.
Vielleicht gewinnt diese An¬
gelegenheit gerade im gegen¬
wärtigen Augenblick größere
und stärkere Bedeutung
Man sollte einmal klipp
und klar an die Amerikaner
die Forderung stellen, dc.ß
sie zumindest den Toniilm
und seine Verführung unab¬
hängig machen von irgend¬
einer Apparatur.
Schließlich verleihen Wai-
ners, Paramount. Metro und
alle die anderen ja Filme und
machen k.-ine Geschäfte mi‘.
Apparaten. Sie haben das
Recht, angemessene und an¬
ständige Leihmieten zu ver¬
langen, etwas, was sie ja auch
ausgiebig tun. aber sic soll¬
ten sich nicht den Kopf dar¬
über zerbrechen, welche Ap¬
paratur man einbaut, beson¬
ders nachdem fcststeht. daß
der photographierte Ton auf
Klangfilm mindestens so gut
— wenn nicht besser —
kommt als auf Western.
Man kann über die Berech-
tigung einer Tonfilmkontin¬
gentierung an sich verschie¬
dener Meinv lg sein. Sie wird
aber zum - isgesprochencn
Kampfmittel, soll es auch be¬
wußt werden, wenn man uns
das Leben mit Apparatediffe¬
renzen schwer macht, und
wenn man schließlich ver¬
sucht, uns amerikanische Ap¬
paraturen aufzuzwingen, zu¬
ungunsten der deutschen Ap-
parateindustric.
Es muß immer wieder
daran erinnert werden, daß
auch Western im Prinzip
nach deutscher Erfindung
konstruiert ist. und daß nur
die oft wunderbaren Wege
der Patentlizenzen seinerzeit
die Rechte nach Amerika
gaben.
Selbstverstärulich bleibt
lür Amerika immer der
Ruhm, den Tor film erst rich¬
tig stabilisiert und ausgebaut
zu haben. Man will — we¬
nigstens behaupten das die
Klangiilmleutc — auch der
Western geben. was der
Western ist.
Die Grundlage lür einen
V crgleich und für eine Ver¬
ständigung ist im Prinzip be¬
reits auf anderen Gebieten
dei Elektroindustrie gegeben.
Der große Tonfilm von
Schmc-ling-Paolino läuft hier
in Berlin über Klangfilm und
kommt sicher genau so gut
heraus, als wenn ein ameri¬
kanischer Apparat an Stelle
der deutschen Maschine
stünde.
Wir sind nicht indiskret,
wenn wir feststellcn, daß
einer der prominentesten
Vertreter eines großen ame¬
rikanischen Konzerns sich
selbst aut den Standpunkt ge¬
stellt hat, daß die Einführung
der amerikanischen Tonfilme
nicht an Apparatefragen
scheitern dürfe.
Es gab einmal eine Zeit —
und sic liegt noch gar nicht
so lange zurück —, da wollte
man Vorführung auf Klang-
filmapparatcn gestatten, wenn
erst zwei oder drei Western-
Apparate in Deutschland
stünden.
Man hat der Western unter
großen finanziellen Opfern
diesen Gefallen getan.
Die Western-Apparate ste¬
hen und würden auch laufen,
wenn es nicht eben verboten
sein würde.
Die deutsche Filmindustrie
hat also ihr Entgegenkommen
gezeigt, einige maßgebende
Firmer nich» ganz leicht, weil
sic schw erige Verhandlungen
mit deutschen Kontrahenten
zu fuhren hatten, die schlie߬
lich im Interesse des deut¬
schen Filmfriedens nachge¬
geben leben.
Heule, wo das Recht aul
Seifen der Klungfilm ’sl,
kann man Nachgiebigkeit
nicht mehr verlangen.
Es liegt jetzt — ganz klar
heraus gesagt — an den ameri¬
kanischen Vertretern in
Deutscf land. ob sie eine wei¬
tere Verschärfung der Situa¬
tion du ch gesetzgeberische
Maßnahmen hcraufbeschu ir¬
ren wollen.
Wir haben am Montag im
Film-Echo darauf hingewie¬
sen. dat gerade die schwe¬
benden Fragen, unter anderen
auch das Tonfilmkontingent,
in privater Aussprache am
besten geklärt und eventuell
auch cn'schieden werden
Selbstverständlich. wenn
man der Meinung ist, daß
das Tonfilmkontingcnt eine
Kampfmaßnahine darstcllt. so
muß man dem ganz klar ent-
gcgenhalten, daß das Verhal¬
len der Amerikaner in der
Apparaturenfrage genau so
Kampf bedeutet.
Wir schreiben das in aller
Öffentlichkeit, weil cs die
Meinung beachtlicher Indu-
slriekreisc darstcllt, und weil
vir glauben, daß ein offener
Hinweis auf die Dinge, wie sie
liegen, besser ist, als wenn
man die Art. der Katzen be¬
nutzt. um den heißen Brei
hcrumzugehen. weil sie be¬
fürchten. sich die Pfötchen zu
verrbennen.
DEUTSCHE GROSSFILME
UFA-FILMVERLEIH GM&H
Die Reform der Filmzen sur
Von Landgerichtsdircktor Dr. Albert I! e 11 w i g in Polsda
Einer der bes'en Kenner d<". Li' hl -pielgeselzes, der gleich¬
zeitig auch auf dem Gebiete der Voll. • wohliahrt als Autorität
(cltifl kann, nimmt in einer Serie von Artikeln / i der ge¬
planten Reform der Filmzenvur usw. Stellung.
Wir veröffentlichen die Darlegungen Hellwigs, ohne uns im
Einreinen überall damit zu identifizieren. Die Schi.itllg.
Der dem Reichstag int 3. Juli
vorgeiegte Entwirf eines Ge-
«I es zur Änderung des l.ichl-
spiclge«etzes hall erfreulicher-
weise an dem Grundsatz der
Keich-filmzcnsur unerschütter¬
lich fest. Insbesondere haben
auch die Bestrebungen weiter
Knie, wenigstens für die
Jugendzensur eine Zensur der
Lander odei gar eine Orts-
polizeizensur cinzufiihren, kei¬
nen Erfolg gehabt.
Auch die Zensurgrundsätzc
sind un grollen und ganzen die
gleichen geblieben. Immerhin
werden einige Änderungen vor-
gc'chlagen. die unter Umstän¬
den von erheblicher Bedeutung
iur die weitere Entwicklung des
Lichtsp.elwesens werden kön-
. hrenti bisher zwischen der
Inland zenvur. d. h. der Zensur
der zur Vorführung im Deut-
•chen Reiche beslimmten Bild-
• |r ->:•«. und der Auslandszen-
■ I. h. der Zensur der zur
v. nrung im Auslände bz-
mtten Bildstreifen, nicht un-
|n<chicdcn wurde, macht der
i ntwurf einen Unterschied zwi-
ch..n beiden, und zwar inso-
*• ->. als er an die Austands-
ztn .tr ger ngere Anforderungen
.1 als an die Inlandszensur.
• • 'S i Aos. 1 wird nach der
ictzigen Fassung nur noch be-
'tiniml, daß Bildstreifen „uffenl-
•jeh nur vorgefuhrt oder zum
der öffentlichen Vor-
luhiung i n den Verkehr ge¬
bracht werden dürfen, wenn sie
tlen amtlichen Prüfstellen
» *• »» zugela'sen sind". Es
• hlen also die Worte „im In-
,, nd und Ausland' hinter dem
■Ort .Vorführung-, Die Zen-
■ tbeslimmung des Abs. I be-
*o-. 1 '* 1 dah,r i«l*l •»»* noch
•»Ul nildslrcifcn. die im Deut-
! 4 r c " ^ c,c *»e öffentlich vor ge-
’uhrt oder zur öffentlichen Vor¬
führung in, deutschen Reiche in
■uHen"* r k*k r fieb,acht werden
Absatz 2 führt aber auch für
| " ? refen. die für das Aus-
" n r d ht 'im,mt sind, eine Zen-
, r ••!"» Inland herge-
v.l.c Bildstreifen dürfen nach
v A«I«"d zur öffentlichen
-orluhrung nur in Verkehr ge-
raciit werden, wenn sie von
, " an >*I'chen Prüfstellen zuge-
*a*sen sind."
Zu beachten ist. daß nicht jedes
Inden-Verkehr-Bring.. nach
tZ AusU J nd d «' Zensur unt.r-
kth 'k ' ondcrn das Invar-
Vor! k *° • zur öffentlichen
* orfuhrung-. Dadurch wird es
zulässig, Muslerkopien nach dem
Ausland zu schicken, ohne daß
«■e vorher die deutsche Zensur
pa'sicrt haben.
Die Zensurgrundsätzc für In-
landsfi'me, die nur vor Erwach¬
senen vorgefuhrt werden sollen,
sind aus dem bisherigen § I
hcra »genommen und in einem
besonderen § la untergebracht.
Man hat aber vergessen, daß
dann auch die Zensurgrund-
•• tzc, die f.ir Auslandslinie
gelten, nicht in den <i I iiin-
eingehüren. sondern in einem
dritten Absatz des § la
oder noch besser in einem
neuen § lb geregelt wer¬
den müßten. Die jetzt vorge¬
sehene Regelung der A ivlands-
zensur enthält aber, wie wi-
nachher sehen werden, mehr als
einen bloßen Schönheitsfehler
Wa i die Inlacdszcnsur anbe¬
langt, so,sind die Zcnsargrund-
satzc, wie gesagt, im wesent¬
lichen di.- gleichen geblieben.
Nach wie vor ist die 'ulassung
des Bildstreifens zu versagen,
v.cnn seine Vorführung geeignet
ist. „die öffentliche Ordnung
oder Sicherheit zu gefährden,
das religiöse Empfinden zu ver¬
letzen. verrohend oder entsitt¬
lichend zu wirken, das deutsche
Vn-chcn oder die Beziehungen
Deutschlands zu auswärtigen
Staaten zu gefährden '.
Der Refvrentenentwurf und
die Rcichsratsvorlage hatten
insofern eine Änderung vorge-
schfagen. als sie anstatt „geeig¬
net .. . das religiöse Empfin¬
den zu verletzen'' hatten sagen
wollen „d.c Achtung vor der
Religion und religiösen Gebräu¬
chen, vor den Religionsgemein¬
schaften und ihren Dienern zu
verletzen". Zur Begründung
dieser Änderung war angeführt
worden, daß auf Wunsch kirch¬
licher Kreise „der Verbots-
gitind der Verletzung des reli¬
giösen Empfindens durch eine
andere Passung ersetzt wor¬
den" sei. Ob diese Fassung
nach Meinung der Regierung
auch eine sachliche Änderung
mit sich bringe, war nicht zum
Ausdruck gebracht worden. In
Wirklichkeit würde die vorge¬
schlagene Neufassung eine
solche Änderung der bisherigen
Spruchpraxis der Oberprüfslelle
nicht herbeigeführt haben.
Dann wäre es aber unklug ge¬
wesen, an die Stelle der bis¬
herigen Fassung, die klarer und
einfacher ist und über deren
Auslegung sich im Laufe der
Jahre auch schon eine ständige
Sprucbpraxis gebildet hat. eine
andere Fassung zu setzen. Es
ist dcsha'b zu billigen, daß der
Reich-r.it die ursprüngliche
Fassung des Gesetzes wieder¬
hergestellt hat. Zu einer etwai¬
gen Verschärfung der Zensur-
som kirchlichen Standpunkt
aus. die von den Antragstellern
vermutlich beabsichtigt worden
war, liegt jedenfalls kein An¬
laß vor.
Eine Ergänzung zu dem Ver-
bol-grund der verrohenden und
entsittlichenden Wirkung ent¬
halt der folgende Salz, der in
§ la Abs. | eingefügt worden
ist: „Eine verrohende oder
entsittlichende Wirkung ist ins¬
besondere anzunehmen, weun
zu erwarten ist, daß der Bild¬
streifen niedrige Instinkte be¬
friedigt. '
Diese Fassung ha eine intcr-
c"-ante Vorgeschichte. In dem
Referentenentwurf hielt der
Satz folgendermaßen: „Einer
entsittlichenden W rkung i-t es
gleich-machten, wenn cm Bild¬
streifen durch Minder* ;rlig-
keil. Zuchtlosigkeit oder Un-
Wahrhaftigkeit lediglich der Be¬
friedigung niedrige- Schaulust
dient ' In dieser Fassung kam
es klar z Ur , Ansd-uck. duß von
den Bildstreifen, die damals ge¬
troffen werden sollten, eine ent¬
sittlichende Wirkung im Sinne
des Lichts,neige .-tzes mehl zu
befurchten sei. daß e-- sich viel¬
mehr um Filme handle, die auf
Grund ihrer zu befürchtenden
entsittlichenden Wirkung nicht
hatten verboten wetdrn dürfen.
Dann b.it.e dieser neue Ver-
bolsgund aber notwendiger¬
weise zur Einführung einer
ästhetischen Filmzensur geführt.
Da ich jede Geschn-.ackszcnsur
für unerträglich kalte, habe ich
mich daher seinerzeit scharf
gegen die Neuschaffung eines
selchen Verbotsgrundes ausge¬
sprochen. Diese Bedenken gal¬
ten auch für die von der
Rcichsratsvorlage gewählte Fa*
sung: . Ferner ist die Zulassung
■ ngj B Id Ire -n zu versagen,
die lediglich der Befriedi¬
gung niedriger Instinkte die¬
nen." Auch hier kam schon
durch das Wort „ferner" un¬
zweideutig zum Ausdruck, daß
die bisherigen Zensurbefug¬
nisse erweitert werden sollten.
Anders jedenfalls in formaler
Beziehung nach der nunmehr
vcrgeschlagenen Fassung. Ob
auch in materieller Hinsicht,
kann immerhin zweifelhaft scm.
Die Begründung des Entwurfs
drückt sich nicht klar aus. Sie
geht mit einigen, wenig klare i.
unverbindlichen Worten über
diese Frage hinweg Das ist
allerdings jetzt klargestellt, daß
lediglich die, wenn auch be¬
gründete, Besorgnis der Ge-
schmacksverbildung einen Vcr-
botsgr.ind nicht abgibt, denn
wenn cer Bildstreifen lediglich
ästhetisch zu beanstanden ist.
kann man geh:'! doch nicht a-
gen. dail e. • .drige Instinkte
befriedigt ", Aber auch n.i. b
der Fassung der Reich-rjtsvor-
lagc müssen die Prütslclkn
1 ünftig dann, wenn die Erwar¬
tung besteht, daß ..der Bild¬
streifen niedrige Instinkte be¬
friedigt . ohne^ weiteres auch
behende Wirkung als leslgc-
"tellt ansehci- Es wird also
künftig nur noch scheinbar bei
der F'ilmz'.-nsur geprüft, ob eine
entsittlichende oder verrohende
\X irkung zu erwarten ist, son¬
dern nur, ob zu erwarten ist.
daß niedrige Instinkte befrie¬
digt werden.
Ob diese Formulierung zu
einer Verschärfung der Filmzen-
sur führen würde, läßt sich
schwer sagen. Zu befürchten
wäre es. Will nan das nicht,
so wurde «v «ic'i empfehlen, cs
auch bei der bisherigen Formu¬
lierung de- Gesetzes zu lassen.
Dali eine Gefährdung des
deutschen Aisehens auch dann
der Bildstr- iten im Ausland mit
einer Dcit-chland abträglichen
Tendenz, vorgeführl worden ist,
kann gebilligt werden. Die For¬
mulierung des Gedankens ist
allerdings nicht einwandfrei.
Für die Auslandszen-ur b:-
stimmt § 1 Abs. 2 Satz 2. „Ver¬
botene inländische Bildstreifen
können auf Antrag zur Verbrei¬
tung im Ausland zugc-la .i n
werden, wem dadurch ciae Ge¬
fährdung des deutschen Anse¬
hens nicht zu besorgen ist. *
flicrnach scheint es so, als ob
auch die zur Vortührung im
Ausland bc.timmten Bildstrei¬
fen grundsätzlich wie bisher
daraufhin geprüft werden müs¬
sen. ob si« zu einem Verbot
Anlaß geben würden, wenn sie
im Deutschen Reiche öffentlich
vorgeiührt werden sollten. Und
es scheint fern :r so, als ob die
mildere Auslandszensur nur ge¬
genüber ..verbotenen' Filmen
in Krage komire. In Wirklich¬
keit kann aber auch bezüglich
eines Bildstreifens, dessen Zu¬
lassung für das Inland noch gar
nicht beantragt ist und der da¬
her auch gar nicht „verboten“
ist, beantragt werden, ihn zur
Verbreitung im Ausland zuzulas¬
sen. Wird ein solcher Antrag ge¬
stellt, so kann ihm entsprochen
werden, wenn durch die Zulas¬
sung eine Gefährdung des deut¬
schen Ansehens nicht zu be¬
sorgen ist. Das deutsche An¬
sehen im Ausland würde auch
dann gefährdet werden, wenn
der Bildstreifen geeignet ist. die
Beziehungen Dejtsclil.i .1. zu
auswärtigen Staaten zi geiühr-
den. Deshalb ist dei Begrün¬
dung beizutreten, daß seien«
Bildstreifen nicht zur Verbrei¬
tung im Ausland zugelassen
werden dürfen.
Auflage; <»00 ^ j[
fr*"*™*!??«»»/,
VERLAG SCHERL * BERLIN S W 68 I -*t -
Berlin, den 21. Juli I92*>
Brunnenvergiftung mit Musik
I-s ist leider immer noch
eint traurige Begleiterschei¬
nung filmpolitisclicr Krcig-
nissc, daß sie dazu dienen,
kübclweisc Haß. Neid und
Mißgunst zu entleeren, die
sich hier und da aulge-spci-
eher» haben, weil die Kon-
kurzen* glücklicher war als
man selbst
Sobald man allgemein
glaubte, daß die Patenlpro-
z's-e Klar gfilm und Western
— wenigstens soweit Platten-
apparate in Frage kamen —
eiledigt waren, begann der
gi Wettlaul um die arne-
titanische Tonliimeinrich-
Nun haben einige Leute
Pech gehabt. Gerade als die
Appara e zu laufen anfingen,
kam das Urteil des K.immer-
gcrichts Anstatt sich damit
abzulindcn. daß man falsch
kalkuliert hat. beginnt man
wieder einmal ohne positive
Unterlagen anzugreiien
Unterschiebt zum Beispiel
der Ufa Monnpolgelüste. die
Ö ar nicht hat. und nennt
Mißbrauch von Machtmit-
tciri wenn sich die L'fa als
größte deutsche Abnehmerin
cm ■ vorzugsweise Belieferung
m,t lonlilmapparatcn ge¬
sichert hat
Zunächst einmal ist es Un-
'•"in. zu behaupten, daß die
rügte Belieferung der
1 Boykott der anderen
rater sei.
{•-* wird uns von maßgeb.
r Sede versichert, daß
Hl, i 'U-ns huml.it Apparate
' Oktober zur Verfügung
Is.-I.trt und zwar für alle
dv.ulschen Theater, die ab-
•ehlicßcn wollen.
V ‘ ,s . dic Ufa getan hätte.
s*e sich bevorzugte Be-
‘•;: nn «. fur iW- Hause, ge-
ani er ‘ hj ! tc wäre nichts
Sck-ji, 5 , *' der bekannte
Xl,r,,( des D L S. das den
Der Präsident der Radio Pictures in Berlin
f Ja« I. Schnitzer, der New-
Yorker Präsident der l< K. O-
Pictures, die bckanrtlicli eine
Tochtergesellschaft der Radio
Corporation ol America ist.
weilt zur Zelt in Berlin und
wird von dem Direktor seiner
Aualatidsable leng Herrn A S.
Bowling, begleitet
Es fjnd bereits gestern teils
iu der Kamera, teils im Univer¬
sum am Lchmncr Platz, eine
Yorführtirg von neuen loldcrn
der Radio Pictures sta't. cie
durch Vorführung deutscher
Klangfilm« * rgftnzt u iml . v» iß
bekanntlich zwischen Uadi >
Corporation und Klanglilia enge
und gute Beziehungen hc-
llerr Joe Schnitzer wird am
Mittwochnachmittag die Prcs*e
bei sich sehen, und wird dann
Gesellschaft und uVt -eine Ab-
»icli'cn in Den scidard l»e-
I < ist vielleicht aus vielen
Grundvn wichtig daß Schnitzer
gerade im Augenblick bei uns
weil; wo sich wieder einmal
die berühmten Tio i.lrodifiercn-
zen ziemlich zngespitzt haben.
Fr w rd sich he. der Gelegen¬
heit selbst dav m überzeugen
können, daß d.e Frage dev ln-
tvrchangeabilitv iür Deutsch¬
land vor. entscheidender Be¬
deutung ist
Er selbst wird, soweit seine
Gesellschaft in Frage kommt,
diesen Dingen naljrhch mit
Sympathie gegenüberstehen, da
ja bekanntlich Radio Corpora¬
tion mit Klangiilm engste Be¬
ziehungen unterhält.
ersten Vertrag mit der Tobi»
tätigt'.-, mit dem ausdrück¬
lichen Hinweis darauf. Jaß
zunächst die I). I.. S.-Mitglie¬
der in Besitz von Appatulcn
kommen sollten.
Hätten sich damals die
sechshundert Theaterbesitzer,
die zum D. I.. S. gehören, liir
einen Tonfilmapparat ent¬
schieden. so würden sie heute
sicherlich den Vorrang haben.
Will man es eine „Boykot¬
tierung der übrigen Beiriebe'
nennen, wenn jemand schnel¬
ler von Entschluß war und
den Mul fand, zu einer Zeit
bereits große Bestellungen
aufzugeben und erhebliche
Mittel xv investieren, wo
ändert Leute noch überlegten
unJ nicht wußten, was sie tun
■oMten.
Es ist unverständlich, wie
man in einem solchen Fall
die' Vcibände alarmieren will,
die- sich wahrscheinlich
schwer hüten werden, in Pri¬
vatverträge und Privat Ab¬
machungen einzugreifen.
Wir haben in ande-ren
Branchen g.-nau dieselben
Dingev Es passiert jeder. Tag.
dab Markenfirmen von Welt¬
ruf bei genügend großer Ab-
nahtne Verpflichtung Mono¬
pole vergeben, die dann na¬
türlich demjenigen, der das
Risiko tilw-rnahm, auch den
eventuellen Gewinn sichern
Es ist bezeichnend, daß der
Verfasser dieser Zuschrift
anonym zu bleiben wünscht.
Wir glauben ihn trotzdem
genau zu kennen und dürfe’ii
wahrscheinlich mit Gewißheit
behauptet, daß cs sich um
eine deutsche Persönlichkeit
handelt, die in einem Betrieb
arbeitet, der für die nächste
Saison ganz von Amerika ab¬
hängig ist.
Allerdings, wenn man die
Dinge, um nur einen Namen
zu nennen, etwa vom Staad¬
punkt der „United Arlists“
aus ansicht, kann man im ge¬
planten Tonfilmkontingent
ein ..protektionistisches
Kunsi'lück" erblicken.
Wir aber wollen vom deut¬
schen Standpunkt aus ein
Tonfilms inderkontingent nur
als letztes Druckmittel, wenn
die App iratefrage nicht be¬
reinigt wird.
Wir wünschen den Ameii-
kanern ein.- immer größere
Betätig ingsmögliclikeit auf
dem deutschen .Markt, wollen
so bald wie irgend möglich,
frei sein von allen Kontin¬
gente, ssein.
Aber wir haben kein Inter¬
esse daian, Western Electric
den Markt in Deutschland zu
öffnen, nn selben Augenblick,
wo gerade diese Firma die
Vorführung deutscher Filme
im Ausland nur deshalb un¬
möglich zu machen sucht,
weil wir auf Klangiilm-Appa¬
ratur aufnehmen
Sobald wir Intcrchangeabi-
lity haben, erlischt jedes In¬
teresse am Tonfilmkont.n-
gent Vf enn wir heute dafür
eintreten. so geschieht cs des¬
wegen. weil wir einen sanften
Druck auf die amerikanischen
Firmen aoszuüben wünschen,
damit sie bei Western das
durchsetzen, was sie und wir
brauchen.
Die europäischen Vertreter
der großer amerikanischen
Firmen vertreten, wenigstens
uns gegenüber, den Stand¬
punkt der absoluten Inter-
changcability.
Der Plan des Tonfilmkon¬
tingents soll ihnen helfen. ihr;
Meinung auch drüben durch¬
zusetzen.
Man sage nicht, daß das
Gewaltmethodcn sind. So
könnte man höchstens das
Vorgehen Westerns bezeich¬
nen, die ohne zwingenden
Grund einem deutschen
Theater eine Vorführung am
Sonnabend stören, der im all¬
gemeinen doch als der beste
Gescluiftstag gilt.
Wer selbst so wenig Rück¬
sicht nimmt, kann auch keine
Rücksicht verlangen.
Spuren im Schnee
Der 4. Emclkafilm der Saison 1928/29
Der Hochgebirgsfilm der Emelka
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BAYERISCHE
Fllmgesellsdiafl m. b, H. im EmelKo Konzern
Tonfilmdämmerung in
der amerikanischen
Provinz
Wahrend der Norden in den
Vereinigten Staaten sozusagen
„talhietoll" ist, sind die Süd¬
staaten Amerikas alles andere
als von Tonfilm begeistert.
An die führenden Faehblätter,
Film-Daily und Film-Mercury,
hemmen aus St. Louis. Illinois.
Missouri ebenso wie aus Süd-
Carolina, Atlanta. Georgia, Flo¬
rida und Alabama Klagen, daß
die Tonfilme in diesen Bezirken
absolut nicht ziehen wollen.
Zahlreiche Kinobesitzer, die
sich euf die Erfolge des „Sin¬
genden Narren* und „Sunny
Boy ' teure Tonfilmapparaturen
anschafften, geben jetzt zu, daß
sic ihr anfängliches Geschäft
lediglich dem Reiz der Neuheit
des Tonfilms zu verdanken hat¬
ten. Jetzt wissen sie nicht
mehr, woher sie das Geld neh¬
men sollen, um die teuren Leih¬
mieten zu bezahlen, zumal die
Verdienste, die sie aus der Zeit
der guten stummen FUme hat¬
ten, völlig auigezehrt sind.
Die Theaterbesitzer müssen
heute für einen Tonfilm 300 bis
700 Prozent der Miete eines
rli'irmcn Films anlegen; dazu
kommen noch die Unkosten lür
die Tonfilmapparatur, die allein
oft so hoch ist, wie die Leih-
miele eines guten stummen
Films Sie sind aber nicht in
der Lage, uie erhöhten Un-
Festen durch erhöhte Kasscn-
preise einzuhoicn
Allein in St. Louis wurden
' or hurzem zehn Theater ge-
■cMossen, die bis zum Juni
glanzende Geschälte gemacht
hatten. Die Tatsache ist eben
die, daß auch das amerikani-
s.he Kinopublikum nur bis zu
< meni bestimmten Eintrittspreis
zahlen kann und wegbleibt,
»enn er ihr Zahiungsvermögen
überschreitet. Merkwürdiger-
Wei«c erfreuen sich Filmtheater,
'|| denen gute stumme Filme mit
> 'ner vorhergehenden Bühnen-
’ cka “ gezeigt werden, immer
noch eines verhältnismäßig
• seht guten Besuches.
Übrigens hat Graumann die
uunncnschau wieder in seinen
•heatern eingeführt.
».Airiuin*' unter neu«
Leitung
Das Uraufluhrungskino „At
V” n der Kaiserallee, ist v
r w bekannten Berliner Kin
b*s,U crn Fritz Staar und Hu
*-«mke. den Direktoren der z
^ Verwaltung dieses Theatc
-sgrundetc Berliner Licl
Piel-ThcalerAktiengeselHcha
v„n? 0fn . men word «» Na
Fi t, “ nd, ** r Renovierung ui
; au modernster Apparat
Une W !. rd "Atrium" im A
de * Monats August ra
nem sensationellen Großfil
tr »tfnet werden.
Erotisches „Kino" ohne Zensur
Es steht in mehreren Exem¬
plaren im Herz der City und
wird von jung und alt gern be¬
nützt. Die Benutzung ist nicht
teuer. — Fall für Fall nur rin
Groschen, und wenn einer erst
mal angefangen hat, kommen
immer wieder andere nach!
„Film — 10 Pfennige*' leuch¬
tet groß ein Plakat über dem
Apparat. Und dann leuchtet
noch anderes: „Reizvolle" Titel
wie „Im Badezimmer", „Kisscn-
schlacht ', , Junggcsellinncn",
„Am Toilettentisch", „Beim
Maler", „Bacchanal" usw. und
endlich leuchtet noch etwas,
und das sind dio Rcklamcbil-
der, dio diese Titel ergänzen,
nach dem Prinzip „Ein Bild
spricht mehr als lau und Wor¬
te": Akte und Halbaktc in rei¬
cher Auswahl. Alles auf Reiz
gestimmt, bewußt, absichtlich,
ganz offen.
Das Rcklamcbild zu dem
„Film", der den schönen Titel
„Am Toilettentisch" trägt, stellt
ein nacktes Mädchen mit lan¬
gem gelösten Haar dar.
Das Rcizbild für den Filsi
„Im Badezimmer" zeigt cito
schlanke Frauengcsta'.t, die ihie
vordere Körperhälfte schamha I
deckt, dafür aber Jic andere
Seite in schöner Nacktheit dem
Zuschauer preisgibt.
„Junggcsi-Uinncn" unterhalten
sich prinzipiell auf diesen Bil¬
dern nur halb ausgezogen in
hübscher Reizwäsche.
Was das für „Filme" sind?!
Nun, Bildstreifen im eigent¬
lichen Sinne des Wortes stei¬
gen sie nicht dar. Aber es
sind kiuematographische Auf¬
nahmen, bewegte Bilder, nach
dem Prinzip jener Büchlein, die
aus Reihenaufnahmen zusam-
mcrgcstcllt waren, und mit
denen wir uns in unserer Ju¬
gend amüsiert haben.
Die Apparate sind amerika-
rischen Ursprungs und werden
von der Horloklame Palcntvcr-
werturgs- und Reklame G. m.
b. H , Berlin W SO. Taucnlzicn-
straße 4, aufgcstcllt.
Sic haben mit dem Film wei¬
ter nichts gemeinsam, als daß
ihre Aufnahmen auf kinemato-
graphischem Wege erfolgen. Die
deutlich sichtbar angebrachte
Bezeichnung „Film“ ist eine
glatte Irreführung, d:c uns aber
sehr viel schaden kann, weil
harmlose und strengdenkende
I.a'cn sagen werden: „Natür¬
lich, solche Sachen kommen
nur beim Film vor!“
Wir haben cs Dutzende von
Malen erlebt, daß Szeren, die
lange nicht so „pikant“ waren,
und die außerdem im Rahmen
einer harmloren Handlung wa¬
ren, aus einem Film entfernt
werden mußten, weil sie „dazu
angetan seien, die Phantasie
der Jugendlichen zu über¬
reizen". Aus demselben Grunde
sind zahllose Bilder schon der
Zensur zum Opfer gefallen,
immer weil man für die „be¬
dauernswerte Phantasie“ der
Jugendlieben Sorge trug.
Bei diesen Apparaten aber
ist es etwas ganz anderes)
Hier dürfen Entkleidungs-
rzenen — Badeszenen usw. ge¬
zeigt werden, ohne daß die ge¬
ringste Sorge für die Phantasie
der Jugendlichen Platz greift.
Für zehn Pfennig darf sich hier
ein Jugendlicher überreizen, so¬
viel er will.
In einem Laden, der zehn
Schritte davon entfernt ist,
hängen 70 Bilder von nackten
und halbnackten Frauen, die
als „künstlerisch" gelten und
vor denen die Zensur lialt-
machen muß. Schön — also
gesetzlich geschlitzte Nackt¬
heit.
Cie Rcklamcb Wer dieser
IIorloklame-Appara'e aber sind
rein« Rcklamcpno os, die zur
Benutzung des Apparates an-
reizen sollen.
Kein einziges dieser Bilder
würde im Photosatz eines Fil¬
mes geduldet und zur öffent¬
lichen Ausstellung zugelassen
Es wäre interessant, zu er¬
fahren, ob die „Filme" der Hor¬
loklame G. m. b. H. irgendeiner
behördlichen Zensur unterlie¬
gen oder nicht. Es wäre at . h
interessant, zu erfahren, ob die
Horloklame - Gesellschaft aus
den Einkünften, die sie aus die¬
sen Schaustellungen bezieht,
ii ger.dwelche Lustbarkcitsstcucr
abzuiiefem hat.
Wahrscheinlich aber unte. •
liegen diese Vorführungen kei¬
ner Zensur, denn es handelt
sich hier zwar in die kinema-
tegraphische Wiedergabe kinc-
matographi-clier Aufnahmen —
aber nicht um Bildstreifen im
Sinne des Wortes. Es sind
Reihenphotographien, die vor¬
geführt werden.
Jedenfalls aber muß verlangt
werden, daß die gleiche Libe¬
ralität, die man diesen Vorfüh¬
rungen entgegenbringt, auch für
wirkliche Filme gilt, die nur
Erwachsenen zugänglich sind.
Außerdem dürfen diese Vorfüh¬
rungen nicht mehr unter dem
Schlagwort „Film" laufen.
Von solchen Schaustellungen,
die nur dazu angetan sind,
dummen Menschen, gleichgültig
welchen Alters, die Groschen
aus der Tasche zu locken,
rücken wir ab) Der „Film" hat
mit ihnen nichts zu tun. Sie
schädigen uns schwer, und des¬
halb müssen wir dagegen pro¬
testieren!
H. U. Brachvogel
Das Madel mit der
Kamera
Fabrikat: Paramou» 1
Vvrlcih: Parulame-t
Regie: Clarcncc Badgcr
Hauptrollen: Bebt Daniel
Länge: 2472Meter. 7Akte
Uraufführung: Tilania-Palavl und
Mozart saal
Unter ihren Kolleginnen in
Hollywood rimmt Bebe Daniels-
eino Sonderstellung ein; sie ist
der Clown des amcrikanisehen
Films, eine Humoristin von
Temperament und Feier, t in
lachender Wirbelwind, der auch
das kühlste Publikum nnt t.
reißt. Als Mädel m.l der Ka¬
mera parodiert sic mit Ge¬
schick erd Grazie die Jagd der
Wochenreporter nach Sensa¬
tionen. Ihr Vater verliert den
besten Photographen, und Bebe
als Mädel.«n von heute hat
nichts weiter zu tun, als sich
reibst als Fhotoreporterin zu
erproben und nach mancherlei
Hindernissen auch an das Ziel
zu gelangen. Die Handlung ist
bewußt gars locker angelegt,
aber in den Daniclskomodicn
spielt die Situation Jic Haupt¬
rolle. Eir.e staunenswerte
Fülle der lustigsten Einfälle
überrasch «Ln Zuschauer in
jedem Augenblick, und man hat
•eilen so anhaltendes Geläch¬
ter gehört wie gestern im Glo-
na-Pala$t, aus dem der fröh¬
liche Geist der Bebe Dan.eis
dio letzten Sentimentalitäten
w einender Talkies austrieb. Wie
erfrischend und beglückend
wirkt diese Frau, deren Einzig¬
artigkeit '.io geeignet macht,
Liebling des Publikums zu
werden. Wir sehen bei uns nur
ganz wenig Daniclslilme. ah er
man sollte uns keinen von ihnen
vcrcnthalten.
Zwei deutsche Filme
in New York
Im 55the Street Playhouse
hat der Ufa-Film „Am Rande
der Welt“ sehr gut gefallen Er
bewies, daß ein stummer Film
bei guter Regie und Darstel¬
lung noch immer großes In¬
teresse erregen kann, und daß
cs nicht unbedingt notwendig
ist, daß ein Film unlogisch sein
muß, um in Amerika zu gefal¬
len.
Ein anderer deutscher Film,
„Luther", spielt sich im Little
Carnegie Play House ab. Der
Film gefällt sehr, da das reli¬
giöse Element in Amerika stets
Anklang findet. Man erwartet
in der Provinz, namentlich in
den Nordstaalen mit protestan¬
tischer Bevölkerung, ein großes
Geschäft.
Filtnkammcr
im amerikanischen
Handehami
ö«i wird, IS*, irr. Hande'.sam: der
Vereinigten Staaten nunmehr
t , tene Filmableiluog (Mo¬
tion Pictur« Division! gegründet
V irden, die un'er der Leitung
zweier bekannter Fachleu'e
|CI.ti ce J North als Direktor
und Nathir. D. Golden als
erste r Assistent! steht. Sie hat
hauptsächlich Jen Zweck, der
s .lerikanischen Filmindustrie
und allen ihrer. Nebenindustrier,
in: Auslande die Hilfe zuteil
werden zu lassen, die sie benö¬
tigen. Sie soll aber auch an¬
dererseits die Entwicklung der
heimischen Industrie verfolgen
vni besonders die Herstellung
Ter. Industrie-, Werbe- und er¬
zieherischen Filmen über¬
wachen. Im Jahre 1<>Ä war be¬
reits durch der. Kon grell d-r
Bildung einer Motion Picture
Scction genehmigt worden
Durch die jetzige Rangerhöhung
zur Division zeigt sich die Be¬
deutung. die die amerikanische
Regierung dem Film betmißt. in-
de sie ihn mit allen anderen
Film und Universität
De Havard-Lniversitat .n
Ts-.-a York hat die Kinokuns:
feierlich als ir die Reihe der
. schonen Künste' gehörig er¬
klärt. Ein Komitee dei Depar¬
tements der schönen Künste hat
bereits die erste Gruppe von
Filmen, einheimische und aus¬
ländische. ausgewählt, die we¬
gen ihrer künstlerischen Ver¬
dienste für .alle Ewigkeit ' im
Archiv der Havaid-Universitat
aufbewahrt werden sollen. Für
diese „Kunstgalerie" sind ganz
neue Positive bestellt worden-
Neuartiger Kunden¬
dienst bei Terra-United-
Ariists
D. - der Terra - United • Ar¬
tist* - \ erteih seiner Kundschaft
durch Zikular raitteilt, hat er
für die neu« Saison folgende
Neuerung geschaffen, um die
Kundschaft beim Herausbringen
der Filme seines Verleihs zu un-
Der Leiter der Theiterver-
wxltung., Herr Eugen R. Schle¬
singer. wird aut Wunsch an Ort
und Stelle die betrefiende The¬
aterleitung im Hcrausbringen
der Filme mit seinen langjahr:
gen Erfahrungen werbe- und
thcaiertechmsch unterstütze.).
Die beiden bekanntesten Or-
chesicrleiter Deutschlands, die
Herren Kape'tmeister D». Becce
und Arthur Guttmann. steher.
als C-rstdingenter. zu auswärti
gen Premieren der Terra-Uni¬
ted Artists-Fiime den Theater
cbenUIls zur V r erfu*
fun£
Der Tonfilm in Rußland
Von orscre«Leningrad
Obwoh die drei prominen¬
testen rissischen Regisseure
Serge, i senilem, Wsewolod
Podowkin und W. Alexandrow
Grund hatten, anzunehmer, wie
ich ir. Nr 32 des „Kmemato-
graph terichtete, daß Ru߬
land aut den Tonfilm lange
durch se ne Erfindungen aui
den. Gebete der Telegraphie
bekannter Sowietingemeur A.
F. Schon:) gelunger. das Pro¬
blem des sprechenden Kinema-
lographen zu lösen Der ge¬
wöhnliche Projektionsapparat
des hiesigen optisch-mechani¬
schen Trusts ist mit einem spe¬
ziellen Zubehör für Tonwieder¬
gabe verbunden. Di die Prü¬
fungen im Laboratouum des
Schwachstiomtrusts positive
Resultate zeitigten, hat die
Sowkino den ersten russischen
Tonfilm n Arbei* genommen
und wollte ihn schon zu den
Maiieslliclikciter. herausbri.i-
gen, was natürlich nicht gelun¬
gen ist Ir der deutsch-rnss--
schen Aktiengesellschaft Mesh-
rabpomfilm ist der Sowkino ein
kapitalkräftiger Konkurrent ent¬
standen. welcher, wie der auch
in Berlin oekannte Präsident
der Sowkino, K. Schwedtschi-
kow, in dem Zentralorgan der
Kommunistischen Partei „Praw-
da'. erbost mitteilt. mit der
..British Photo-tone einen Ver¬
trag abgeschlossen hat bch its
Vorführung der englisch en
Tonfilme ir. Leningrad nnd
Moskau. Schwedtschikcw wen¬
det sich in der Zeitung hilfe¬
suchend an die Staatskontrolle
sowie an das Handelskommis-
sanat mit dem Hinweise, daß
die Meshrabpoirfilm die rus¬
sische epochen.nachcndc Er¬
findung des Tonfilms, welche
von der Sowkino schon nach
einigen Monaten herausgebracht
werden soll, untergraben will
und die Erstgeburt des Ton¬
films in Sowjetrußland durch
den englischen Tonfilm an sich
reißen will. Inzwischen wird
in Leningrad das Experimen¬
tale Kino der Leningrads As¬
soziation der revolutionären
Kinematographie in ein Ton-
filmtheater umgebaut. Auch da-
Moskauer Theater „Ars'' wird
durch Umbau in ein Tonfilm-
kino verwandelt
er A. B -Korn p indenten
Die Zahl der Kinotheater dzr
Ukrainischen Sowjetrepublik
betrug am 1. Oktober 1927
1800 Jetzt ha; d e Zahl der¬
selben die Ziffer 2200 über¬
schritten. Sämtliche Theater
stehen im Betriebe der All-
ukrainischen Phoio-Kmo-Ver
waltung Wufku, welche auch u
der Produktion eine übcra'i.
rege Tätigkeit im laufenden
Wirtschaftsjahre ent wickelt und
in der Produktion folgende the¬
matische Gruppen verarbeitet
1. Arbeiterleben (Rationalisa-
tion der Produktion, die kul¬
turelle Revolution und das
neue Milieu, der Arbeiter als
Erfinder, die Arbeitern a!» Ak¬
tivistin! 2 Das Dorfleben (die
kulturelle Revolution im Dor'z.
das landwirtschaftliche Kol¬
lektiv oder die Kommune, die
Landwirtschaft und das Bauern¬
tum. die Ausnutzung de- natür¬
licher. Reichtumer. die ßiue-
rin als Aktn istm im Don)
3 Das Leben der Jugend (d ,
Liebe ur.d die Arbeiterjugend,
die wissenschaftliche A-beit.
die Jugendbündierj. 4 Da.
Milieu der rolen Armee (die
rotr Armee und das Dorf). 3 Das
Milieu der Sowjet-Intelligenz
(der Verfall der ukrainischen
intelligenten Familie). 6 Die
Nationalpolitik (der Bau des
elektrischen Werk- am Dniepr.
die nationalen Minderheiten der
Ukraine). 7. Die sozialen Er¬
rungenschaften de: Ukraine
(die Dekabrislrn .n der
Ukraine, eine Dorftragödie, am
Fuße der Karpathen) 8 Die
Geschichte der Ukraine 0. Kin¬
derfilme (der Sowjet-Robinson,
die Schule, die Kinderko.umu-
ne).
Wie man aus obiger Thenien-
aufzählung ersehen kann, ist di -
russische Kinoproduktion bol
«chewislisch eingestellt und
die Zuschauer werden mit der
Sowjet Ideologie überfüttert.
Wenn aus irgendwelchen Grün¬
den. wie es beim Tolstoi-Jubi-
lavm war, ein unpolitischer
Film herausgebracht wird, so
ist der Erfolg desselben in der
Regel ein überaus großer, wie
bei dem Film „Vater Sergius",
wodurch die Verleihorganisatio-
nen aulgemuntert werden, wei¬
tere unpolitische Filme heraus¬
zubringen
WELT-REKLA ME-
KON G RESS
11.-13. AUGUST IN BERLIN
Gleichzeitig g-oBe ..Deutsche Reklameschau"
»"•rasen „ler mi- KongreH und Ar melilungen r. r Tr inahme hi ran -a
zu ncblor. an das WciI-ReMame-Ko iQrcBbüro. Berlin WB, Kanomcn!, 2ä 30
Oesterreich und die Ver-
längcrungdcr Schutzfrist
Im Nationalrat wurde dieser
Tage die Vorlage der Bundes¬
regierung wegen eines Gesetzes
zu einer provisorischen Verlän¬
gerung der urheberrechtlichen
Schutzfrist für Werke der Lite¬
ratur und der Kunst, soweit st«
nach den bisherigen Urheber-,
gesetz am 3t. Dezember 1924.
beziehungsweise 1*30 endet,
eingebracht
Bezüglich der Verlängerung
des bisheriger. Urheberrechtes
laut der vorjährigen urheber¬
rechtlicher. Konferenz in Mai¬
land. in bezug auf das soge¬
nannte droit moral, die unver¬
äußerlicher. Persönlichkeits-
rechle d rs Autors auf sein
Werk, wie auch au! di.- rund-
funkmäßige Wiedergabe dersel
bcn. werden mit der deutsche»
Regierung sofort Verhandlungen
die sich bisher nur in Jen An
fangsstadien bewegten in An¬
griff genommen uni Jen \n-
gleich des öfterreichis.hen Ur¬
heberrechtes an De Jts.h'and
Englisches Handdsaml
für Intcrchangcability!
Wie uns ein Funksprjch mel¬
det. hat der Paria,nentssekre-
tär des Handelsamtes. Smith,
eine Deputation der englischen
Film Verleiher empfangen, die
Vorschläge zur Sicherung der
Interchangeabilitv von Tonfil¬
men bei den verschiedenen
Fdmapparaltn unterbreitet hat.
Die Vorschläge werden vom
Handelsamt. das diese Frage im
Interesse des britischen Licht¬
spielgewerbes für sehr bedeut¬
sam hält, geprüft, in Kurze soll
eine eingehende Besprechung
der Interessenten auf Veranlas¬
sung des Handelsa mtes slatt-
finden.
Klangfilm produziert
Aus der Produktion der
Klangfili.. G m b. H. erschei¬
nen in .-achster Zeit zwei Ton¬
filme im Verleih der Tobis
„Leier und Schwert ", ein
kurzes Melodrama um die Ge¬
stalt Theodor Körners, na.li
e ; ner Komposition vor. Pul
Paul Graen.-r. durch Dr Han-
Erdmann s\nchroni-iert. Haup'-
rolle: Kammersänger Jöken
Regie: Uwe Jens Krallt.
Inzwischen hat Uv.-e Jen-
Krallt die Atelieraufnahme
eines zweiten, hundertprozer.i:
gen Ton- und Geräuschfilnis
beendet, der den Titel „Südes
preß führen wird. Die letzten
Außenaufnahmen sind zur Zs
in Norwegen im Gange. D*"'
1200 Meter lange Film, de--
Hauptrolle Paul Hcnckcls *p'e
und spricht, wird im August
Varia«
Auflage : 4900
das Älteste
FILM FACH BLATT
VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68
Berlin, den 24. Juli 1929
Nummer 170
Warners Weltuntergang
Die Berliner Premiere der „Arche Noah“
Die Brüder Warner sind,
Venn man es ganz genau bc-
trachtet, in diesem Jahr von
besonderem Glück begünstigt.
Erst gelingt es ihnen, ihre
größte Kanone, AI Jolson,
trotz aller Patentstreitigkei¬
ten wochenlang mit Riescn-
erlolg im Gloria-Palast sin¬
gen zu lassen, und dann ver¬
bietet man ausgerechnet kurz
vor der Premiere von „Noahs
Arche" die Western-Appara¬
tur und erlaubt ihnen damit,
die „Arche Noah" stumm
herauszubringen.
I ■ .'.ann nämlich kein Zwei-
lel da über sein, daß diese
stumm«. Fassung — vom deut¬
schen Standpunkt aus ge¬
sehen .— stärker, wuchtiger
und auch dramatisch besser
virkt als die Ausgabe für
\ itaphon. die bei allen ihren
Schönheiten doch manches
enthält, was vielleicht auf die
lutschen Gemüter nicht so
wirken würde, wie auf das
naive Amerika.
Man vetmißt zwar ungern
die hübsche franko-amerika-
nischc Marschmusik, den Ge¬
sang dei Soldaten. Aber man
hat dafür einen Ersatz in
Bccces schnell hingeschriebe¬
ner Illustration, die schon
kontrapunktlich viel voller im
Klang, viel reicher in der
Melodie geworden ist.
Allerdings wäre auch hier
mancherlei auszusetzen. Es
>st immerhin strittig, ob man
Soldaten zu den Klängen
«ines so überaus bekannten
und auch textlich populären
" c h en l.iedes, wie
..Tochter Zion" marschieren
lassen soll.
Aber das sind Kleinigkei¬
ten, die vielleicht dadurch zu
erklären sind, daß man die
spezifisch amerikanischen
Musikpiecen nicht so schnell
erreichen konnte, wie die
einstweilige Verfügung gegen
die Western gekommen ist.
Der Film selbst wirkt, wie
gesagt, stark und wuchtig.
Der erste Teil der Handlung,
die Geschichte von der klei¬
nen Mary, die aus Elsaß-
Lothringen stammt, und die
schließlich einen Amerikaner
heiratet, geht glatt und inter¬
essierend vorwärts. Der erste
belebende Tontilmmomcnt,
nämlich der Sturz des Eisen¬
bahnzuges in die Tiele, wirkt
auch ohne Geräusch, und
vielleicht sogar noch tiefer,
wenn an Stelle der Grammo¬
phonplatte die Pauken im
Orchester rasseln.
In Paris geht die Ge¬
schichte stark dramatisch
weiter. Er geht in den Krieg.
Sie wird kleine Tänzerin in
irgendeinem Fronlvaricte.
Beide leben beinahe neben¬
einander, ohne cs zu wissen.
Wer nicht weiß, daß es
gerade in dieser Partie des
Films eine der schönsten
Tonfilmszenen gibt, die bis
letzt in Europa über die
Leinwand gegangen sind, ist
absolut befriedigt.
Im Original spielen da
etwa hundert Meter in einem
Park, wo sich das deutsch¬
englische Liebespaar auf einer
Bank so unterhält, wie sich
Liebende bei Mondschein im
Garten zu unterhalten pfle¬
gen.
Sic verstehen sich zwar
sprachlich nicht, aber sonst
sehr gut. Die französischen
Schutzleute möchten sich mit
den beiden hübschen, : ungen
Menschen in der Sprache
ihres Landes verständigen,
aber auch das gelingt natür¬
lich nicht. Sie sagen etwas.
Min weiß, was sie wollen,
aber man versteht sie nicht.
Eine spezifische Tonfilm-
Wirkung, die natürlich jetzt
ganz aus fällt.
Unser« Leser werden fra¬
gen, was denn die Angele¬
genheit mit der „Arche
Noah" zu tun hat.
Das (ragt sich während der
ersten Akte der Zuschauer
auch, wenn er nicht von An¬
fang an durch einen histori¬
schen Rückblick mit bibli¬
schem Einschlag darüber be¬
ruhigt ist, daß irgendwie
schon etwas kommen wird.
Der alte Noah — womit
natürlich nicht Noah Becry
gemeint ist — kommt im
letzten Drittel, nachdem eine
deutsche Granate die Heldin
vor den Erschießen bewahrt
hat. Er kommt sozusagen
als Illustration, weil der
Fcldprcdiger Parallelen zieht
zwischen der schlimmen Zeit
von damals und dcmWeitkricg.
Wenn Warners ihren Film
das gigantischste Bild aller
Zeiten nennen, so gibt ihnen
dieser historische Teil dazu
eine tatsächliche Berechti-
gun*
Wir sehen einen Aufwand
an Massen in bunten, groß-
angelegten Bildern, wie sie
selbst in „Ben Hur" kaum
erreicht wurden.
Der Turmbau von Babel
wird in gewaltigen, packen¬
den, dekorativen Bildern de¬
monstriert.
Neben Jehova, dem Gott
Noahs, steht der Götze Jag-
huth, dem man die schöne
Miriam opfern will, obwohl
oder weil sic die Braut Ja-
phets ist, der mit seinen Brü¬
dern Sem und H; m daran er¬
innert, daß man ab und zu
doch auf die biblische Grund¬
lage zurückgcgriffen hat.
Kleine Anzeigen
Spuren im Schnee
Nclürlich erscheint die
Arche mit allem lebenden
und toten Invcnlai. Monate¬
lang vor Erscheinen des
Films hat man von dem Auf¬
marsch sämtlicher Tiere ge¬
hört, den Michael Kcrtcsz für
diesen Film arrangierte.
Es weidet tatsächlich die
Klapperschlange neben dem
Elefant, irgend etwas, das
wie ein Schaf aussicht, neben
dem Löwen
Es ist eine Auswahl, die
selbst Hagcnbcck und Heck
vor Neid erblassen läßt.
Regisseur dieses Films ist
Michael Kertesz Ein Mann,
der sehr bald all das, was
an europäischer Tradition
noch an ihm hing, vergessen
hat und der sich sehr schnell
und ohne jede Ambition auf
amerikanische Methoden um-
-
Dolores Costcllo spielt die
verschüttete, wiedererweckte,
beinahe gestorbene Varicte-
damc Sic singt in der tönen¬
den Fassung das schöne Lied
„Du, du liegst mir am Her¬
zen" in'deutscher Sprache.
Aber auch ohne diese Gc-
sangscinlagc wirkt sic nett,
lieb, hübsch. Sic hat in
George O'Brien einen glän¬
zenden Partner, ein hübscher,
iunger Mann, der geschickt
agiert. Noah Beery mußte
den russischen Obersten spie¬
len. Er hat einen schönen
Bart und rollt mit den
Augen. Ist ein Bösewicht,
wie er bereits im „Frei¬
schütz'* steht-
Die technischen Mitarbei¬
ter, die Kameraleute, die
Verantwortlichen des Manu¬
skripts, werden in dem Titel
in endloser Ruhe genannt.
Unter Vorbehalt sei als der
Autor Anthony Coldeway ge¬
nannt, während Hai Mohr
und Barnay Mc. Gill nament¬
lich das Lob dafür empfan¬
gen sollen, daß sic photogra¬
phisch eine der unerhörtesten
Leistungen des letzten Jahres
geschallen haben. Für die
Bauten soll Fred Jackman
verantwortlich sein.
Es ist ein Filmwerk, zu
dem die Masse strömen wird
vor dem man andächtig sitzt
wie vor den Pyramiden von
Gizeh. Es ist eine Welt¬
sehenswürdigkeit, die im
Film-Baedeker mit einem
großen, dicken Stern ver¬
zeichnet werden wird.
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zum Abschluß »Ur Filme elc., frei ob sofort
1 nmi Kraft. .cpr. mtablr Ench«*!»«. hochgeachtet und Mt Jahren bekannt
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ts Schmidt, Kaaaoter K I«.
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».‘.Vrlm.c Entwürfe
Otio Orimann
Kunstmaler, Hamburg Pool.lr.Bc 32 p(r
Effektbeleuchtung IQr
Zuschauerraum und
Außenfassade
Bühnenbeleuchtung
Lichtreklame
Leihbuchstaben
Schwabe&Co.
BERLIN SO 16. Köpcricbci SlraBc 116
Tclcpboo F 7. Jaancw.tr 62(11
Fabrikat: Münch I.ichtspiclkunst
Verleih: Bayerische
Länge: 1968 Meter. 5 Akte
Urauiiuhrung: Capitol
Bei dreißig Grad Hitze im
Schatten erweckt ein solcher
Titel -chon von vornherein
Sympathie, und wenn die Zu¬
schauer dann noch gewahr wer¬
den daß ein sauber inszenier¬
ter hervorragend gespielter
Film dahinter .»eh», sc berührt
dies doppelt angenehm.
Cer unschuldig verurteilte
Klaus entlieht dem Gefängnis
und cs gelingt ihm. sich im
ewigen Eise der Barnina vor
den Verfolgern zu verbe-gen.
Niemand hätte von seiner An¬
wesenheit eriahren wenn nicht
eine Lawine hcrniedcrgegangcn
und den Msler Victori ihr
Opfer geworden wäre. Mit Le¬
bensgefahr rettet ihn Klaus und
bring* ihn m d-v Dorf Hierbei
lernt er Herta, Victors Kusine,
kennen, die ;n ein*amer Berg¬
hütte lebt. Zwischen beiden
entspinnt sich eine Liebschaft,
die aber von Victor gestört
wird, der in seinem Retter den
entflohenen Gefangenen wieder
erkennt. Schl.eßlich hilft die¬
sem Herta, nzchdem beide ihre
Schickralsverbundenhcit er¬
kannt haben, zur Flucht und
den Abschluß bildet die Nach¬
richt. daß sich die Unschuld
-. on Klaus herausstellte.
Die «chlichte Handlung wird
ron Willy Reiber unter der
Oberleitung von Franz Sertz in
einer Reibe vorzüglich gesehe¬
ner Einzelzuge wicdcrgegch:n.
Mit außerordentlicher Feinheit
ist die Landschaft mit dem
Seelengcmäldc verwoben wor¬
den, so daß wir einen Hochge-
birgsfiim von bedeutenden Qua¬
litäten vor uns haben. Die Dar¬
stellung trug wesentlich zum
günstigen Gesamteindruck bei.
Peter VoP bereits unter Dr.
Banek bewahrt, hat die letzten
Reste des Theaterspiels ausge¬
tilgt und erscheint als ein Film-
schauepieler, wie wir wenige
seines Formates haber Ein
-chlanac sehnige Erscheinung,
schlichtes verinnerlichtes Spiel,
der Reichtum an mimischem
Ausdruck beben ihn weit über
die konventionellen Liebhaber
hervor. Hier ist ein Talent vom
Range Ronald Colmans, da-
seinen Weg machen wird.
Ilse Stobrawa. ebenfalls herb
und entschlossen, gibt den Typ
des Mädchens von heute wie
keine zweite wieder. Die Zeit
der schmachtenden Filmheldin-
In kleineren Partien bewahr¬
ten sieb Will Dohm. Hans Beck-
Gaden, Franz Loskarn.
Sehr herzlicher, sehr anteil-
nehmender Beifall, welcher der
Sonderstellung dieses Filmes
gerecht wurde.
i'u SUCH tur .1 li.cndl» hc zu-
f-l-i ‘er. -.oidcn Mar. aber Irolz-
<l<m aus diesem oder jenem
(«runde mehl den Beifall irgend-
• r.<t Mjcbtgcv. alligen ge-
: -nden hallt Solchen Ver¬
ben dm zweifelsohne |eder
'■ (riichcn LmndJagc cntbch-
rcr - >** von den Fachorganen
'! ' I ichtspielwcscns begreif-
liehrrwe.se st,.:« naehdriicklich
•.imgelrtlcn worden. Und
• rircubchcrwcise ist auch slels
"‘ Rntn kurzem Abhilfe geschaf¬
fen worden.
unerfreulich und lästig
*•' “^gesetzlichen Versuche
'■> 1 für den einzelnen von
. 1 betroffenen Lichlspiel-
_utung es für das gesamte
l.ichtspielgcwerbc sein würde
wenn die Zentralisierung d- r
Filmzensur wieder getuckert
werden würde. Aber auch d e
Allgemeinheit h«.tte keinen Nut¬
zen von der Einführung einer
1«. idcsrcchtlichen Jugendzensur,
im Gegenteil Denn ein Zwang
auf die Fabrikanten zur Her¬
stellung von Bildstreifen, die
sich auch zur Vorführung vor
Jugendlichen eignen, kann nicht
ausgeübt werden, und ebenso¬
wenig Wann man die Lichtspiel-
liausbesitzer zwingen, das Vor¬
führungsrecht an solchen Filmen
II die -•
Sirebungen gelungen ist, darf
als ein erfreulicher Erfolg ge¬
bucht werden. Desgleichen, daß
verheiratete, geschiedene oder
verwitwete Frauen auch
dann, wenn sie das 18. Lebens¬
jahr noch nicht vollendet haben,
nicht mehr als Jugend¬
liche im Sinne des Lichtspicl-
gesetzes gelten sollen, so
daß für sic die Beschränkungen
der Jugendschutzb«’stimmungen
in Zukunft nicht mehr gelten
sollen.
Dagegen wird sich das Licht-
spielgcwcrbc damit abfinden
werden, daß die Zensur der
nur für Erwachsene freigegebe¬
nen Bildstreifen umsofreier
gchandhabt werden kann je
hoher das Jugendschutz., l! er
heraufgesetzt wird, und dann ist
darauf zu verweisen, daß nach
einer neuen Bestimmung i n
besonderen Fällen"
Bildstreifen auch für
Jugendliche über 14
Jahren zug.lassen wer¬
den dürfen. Der Entwurf
formuliert dies allerdings so.
daß er sagt, in besonderen Fal¬
len könne be- der Zulassung
eines Bildstreifens vor Jugend¬
lichen „dit untere Altersgrenze '
von sechs Jahren auf vierzehn
Dänischer Tonfilm gegen Western
Electric
Wie uns ein Drahtbericht aus
Kopenhagen meldet, hat infolge
der Berliner Gcrichtsentschei-
durg in Sachen Klangiilm gegen
Western Electric jetzt auch die
Dänische Tonfilmgcseilschaft
Schritte gegen Western Elec¬
tric unternommen, und zwar
wird dänischerscits, wie Ekslra-
bladct meldet, der Nachwci*
erbracht werden, daß Western
Electric auch dänische Pa¬
tente verletzt hat.
Eine Aufsichtsratssitzung der
dänischen Fabrik wird in den
nächsten Tagen gerichtliche
Schritte cinleitcn. Wie der
Direktor der dänischen Fabrik
heute abend berichtet, seien
die dänischen Apparate in der
letzten Zeit bedeutend ver¬
bessert worden.
Es lägen fast 2000 Bestellun¬
gen aus Skandinavien vor. Hier
beeile man sich, mindestens
1000 Apparate in Skandinavien
schnellstens unterzubringen.
Die Western Electric wollte,
wie bereits von uns gemeldet,
auch die dänischen Kinos, die
Western Elcclric-Tonlilme brin¬
gen, veranlassen, ausschließlich
ihre \pparale zu verwenden.
Diesem amerikanischen Zwango
will man sich hier aber keines¬
wegs beugen, sondern glaubt
in« Gegenteil, Trümpfe in der
Hand zu haben, Western Elec¬
tric in Skandinavien auszu-
schaltcn.
eine Erleichterung der
Zeusurgrundsätze
Und schließlich ist noch von
ciheblicher Bedeutung. daß
künftig die verunglückte Be¬
stimmung in Wegfall kommen
soll, wonach bisher jede Ge-
n d e und jeder Gemein«
erb and un'cr bestimmten
Umsetzungen Jugcndschutz-
mmungen erlassen durfte,
tig soll nur noeb die ober-
l-sndcsbehörde ermächtigt
m-ingen über den Besuch
!. nri uhrungen ZU
und iür Zuwiderhand-
en gegen diese Bestimmun-
Geldslraic bis zu 150 AL
idrohcn. Daß Zensurmaß.
men hierdurch nicht für zu-
ig erklärt werden, ist nach
ganzen Aufbau der Bestim-
gen selbstverständlich, er«
sich . ber überdies auch aus
Begründung selbst. Da-
daß nur noch die Lan«
— 1 —Ibehördcn solche S—
mungen erlassen <1
Hermann Rosenfelds Silberhochzeit
iner der populärsten
seine silberne Hoch«
n Fest, an dem seine
freunde in Fabrikation
Film ein amerikanisches Prin¬
zip auch in Deutschland durch¬
setzen, das Prinzip der United
Arlists, bei dem prominente
Künstler selbst das F'abrika-
Anteil tionsrisiko träger
Rasputins Tochter vor
dem Arbeitsgericht
Maria Rasputin, die einzige
Tochter Rasputins, heute Mit¬
glied der russischen Tanz¬
gruppe „Bolgarolt", hat ihre
Klage gegen eine Kölner Film¬
gesellschaft auf Zahlung von
2100 lim. Wochengage beim
Kölner Arbeitsgericht siegreich
durchgefochten. Die Kölner
Filmgesellschaft hatte Maria
Rasputin als Solotänzerin für
ein Kino :n Kaiserslautern ver¬
pflichtet, sie dann aber nicht
eingestellt. Der Zweifel des
Vertreters der Beklagten an
der Zuständigkeit des Köloei
Arbeitsgerichtes wurde da¬
durch behoben, daß sich diese,
als zuständig erklärte.
Der Einwand gegen die Gül¬
tigkeit des Vertrages, er war
Autläge : ^900
: VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68
23. Jahrgang
Berlin, den 23. Juli 1929
Tonfilm im Kammerspiel
Im lieblichen Tal des Oos
erscheinen jede, Jahr die
Vorkämpfer für die deutsche
Kammermusik, genau so wie
das Mädchen aas der Fremde,
und teilen die neuesten Ga¬
ben der verschiedenen Rich¬
tungen. mit viel Prätention
vor einem zwar kleinen, aber
publizistisch einflußreichen
In diesem Jahr erscheint
aucii der Tonfilm in große
i.m Ausmaß im Programm.
Wird diese neueste F.rfindung
l»ewußt und mit aller Macht
in den Dienst der musikali¬
schen Modernen gestellt.
• n Berlin durfte man schon
> n paar Proben sehen. Unter
anderem: Musik von Hindc-
J ‘"'" ur mechanisches Kla-
* ■ die Geschichte der „Pe-
•'!' Lilie' . inszeniert von Ca-
talcanti. und instrumentiert
' *n Uarius Milhaud
Vieles
ist technische Spielerei.
Anhäufung von Abstrakte.-
nen Verwendung von guten
j n<l schlechten Tricks. Kon-
lessionen einer ultramodci-
mn K'chtung. die leider so
•• 'nislisch. kubisb-eii
nnd futuristisch ist. daß sic
vielleicht einen kleinen Kiei-
Hypermodenur begeistern
Kann, aller für die praktische
rjlmr.rbeit auch dann nicht io
kommt, wenn man
überlegt, ob nicht das eine
-'er andere schließlich doch
! m landläufigen Spielt,Im
' i Wendung finden könnte
Ls muß einmal mit aller
tutl'chkcit, gerade in einem
racliblatt, festgestellt werden,
t u Neues, wirk¬
liche Ofienbarungcn in allen
'esen Bildern nicht vorhan¬
den sind
Ks ist lediglich eine An¬
häufung von Tricks, die heute
Programm für Stuttgart
Tagesordnung:
a) Verwaltungsbericht und Rechnungslegung de- Verbands-
\ urstandes.
b) Entlastung der Verwaltungsorgan?.
c| Neuwahl des Vorstände, gemäß £ 12.
d| Wahl von Kassenprüfern.,
e) Anträge.
f| Beratung des Haushaltungsplane-,
gl Wahl des Ortes für die nächste Mttgliederver-.mmlung.
h) Verschiedenes
Diese Tagesordnung wird noch ergänzt.
Montag, 19. August.
abends 8 Ihr: Zusammenkunft im großen Fe tsaal des
. Jfindenburgbau “.
Dienstag. 20. August.
vormi'tags 10 Uhr: Filmvorführung Palast-Lichtspiele. Kö-
nigstraße I. ..Der Huf de: Nordens fMitternachtssonne)".
Künstlerische Oberleitung: Mario Bonnard. Regie: Nunzio
Malaromma Homfilm A.-G
1t Uhr Vorstandss tzung. ..Hindcnburgbau "
I Uhr: Mittagessen ..Hindcnburgbau .
1 Uhr (für Vorstandsmitglieder) Frühstück in der Villa
Berg (Schloßptatz). Einladung der Stadt.
3 Uhr: Delegiertensitzung .m Hochhaus des „Stuttgarter
Neuen Tagblatts", 16. Stock
3 Uhr: Auf Einladung der Firma Eugen Bauer G. m. b. H..
Kinematographenfabrik, Stul'garl-Ünterlürkheim: Aulorunu-
fahrt durch die Stadt: Besi:htigung der Fabrikanlagen.
7 Uhr: Offizieller Begrüf ungsabend im Parkrestaurant
Silberburg. Militärkonzert. Auftieten der Kromerschen
Liedergruppe Überraschungen aller Art, schwäbische Spe¬
zialitäten.
Mittwoch. 2t. August,
10 Uhr vormittags Hauptversammlung im großen Saal des
Stadtgarten-Restaurants.
1 Uhr: Mittagessen auf den Terrassen des Stadtgartens.
Nachmittags: Besichtigung der Stadt.
7 Uhr abends: Festbankett.
Donnerstag. 22. August,
Vormittag.,: Fahrt mit Extrazug nach München. Abfahrts¬
und Ankunftszeit werden bekanntgegehen.
Aul Einladung der Emetka Fahrt nach Geisel-Gasteig.
Ansch'ießend: Geselliges Zusammensein nach Münchener
Art.
Freitag, 23 August,
tu' Uhr vormittags: Aut Einladung des Vereins Bayri¬
scher Lichlspieltheatcrbesil/et e. V.. Sitz München: Mün¬
chener Weißw urst-Fi ühschoppcn im Original „Platzt" beim
Hofbräuhaus.
Nachmittags: Zwanglose Ausflüge in die Umgegend mit
Münchener Kollegen. Rückfahrt in die Heimat nach Be-
jeder bessere und vielleicht
sogar schlechtere Kamera
mann beherrscht.
Allerdings ist original und
originell die Verwendung von
Negativ als Positiv. Aber
das sir.d kleine Späßchen, die
man sich höchstens ab und zu
einmal leisten kann, und die
es noch lange rieht notwen¬
dig machen, deswegen eine
Avantgarde zu gründen
Das Pinz.p dieser vor,
wärtsstürnunden Filmrcfor-
tner ist gar nicht schlecht. Sie
haben absolut recht, wenn sie
der Ansicht sind, daß die rein
photographische Gestaltungs¬
form zu sehr erstarrt ist. Wir
sind mit innen absolut einig,
wenn sic die Kamera noch
mehr entfesseln wollen und
wenn sie den Realismus in
der Photographie mehr in
den Vordergrund rücken.
Es ist sicher originell, wenn
in einem lebendigen Film ein¬
mal ein stehendes Bild einge¬
schaltet ist oder wenn man
aus den kincmatographischen
Photographien die Bewegung
entwickelt.
Nach d-escr Richtung hin
ist der Film von Richter und
Graeff „Alles dreht sich —
alles bewegt sich“ vorbild¬
lich.
Das ist ein Werk, das wir
in jedem Kino sehen möch¬
ten, in dem nicht nur die
neuen Ideen geschickt de¬
monstriert werden, sondern
bei dem sich auch irgend so
etwas wie Inhalt findet. Kom¬
pakte Darstellung, die auch'
in der Symbolistik jedem ver¬
ständlich. einleuchtend und
faßlich ist.
Vom ..Vormittagsspuk"
kann man das nur bedingt
sagen. Die Negativpistolen
wirken wirklich negativ Die
Dehnungen und Zusammen¬
hänge haben weder etwas
vom Spuk noch von Vormit¬
tag an sich und werden auch
dadurch nicht interessanter,
daß man atonale Geräusche
als Begleitmusik aulnahm
Das Kino kann bei der mu¬
sikalischen Illustration auf
Neue Filmmusik
die Melodie nicht verzichten.
Das erkennt auch Darius Mi'
liaud, indem er französische
Chansons geschickt verwertet.
..Alles dreht sich" ist übri¬
gens auch in der Begleitmusik
stark mit Melodie durchsetzt.
Eine Tonfilmouverture, die
zu Anfang lief, hat wenig¬
stens den Reiz der Neuheit
für sich.
Alle Filme sind Fabrikate
der Tobis, der man dafür
dankbar sein muü, daß sie
dieser jungen Richtung Zeit.
Geld und Apparatur zur Ver¬
fügung gestellt hat.
Daß das Experimentieren
schließlich doch einen Zweck
hat, sieht man aus der neuen
Fassung der ..Melodie der
Welt", die man anscheinend
jetzt stark geschnitten ura-
montiert und stärker mit Ton
und Geräusch versehen hat.
Man kann natürlich nach
diesem einen Akt. den man
sah. schwer ein Gesamturteil
abgeben. Aber es scheint, als
ob vieles besser geworden ist,
konzentrierter, und deshalb
wirkungsvoller.
Es handelt sich, alles in
allem, um Propaganda für
den Tonfilm in den Kreisen,
die mit dem eigentlichen Kino
nichts zu tun haben. Man
wird über die Filme sprechen
und schreiben, vielleicht das
eine oder andere auch einmal
im Kino zeigen, aber man ist
in der Sache selbst, in der
großen Idee, nicht weiterge-
kurnmin. Wobei die Frage
offen bleibt, ob man das
überhaupt wollte.
Ungarn über den
Tonfilm
Sechzig Kino, und Filmlcute
»«cn in Berlin zum Studium
des rcntilnr.es erschienen, und
das i achklalt „A Hel" gibt de¬
ren Urteil n folgendem Kcsume
wieder: F-s ist zu konstatieren,
daß sie nicht ernüchtert wieder¬
kehrten, sic gewannen vielmehr
die Überzeugung, daß der Ton¬
film tatsächlich einen Wende¬
punkt in der Geschichte der
Kinematographie bedeute, ja
vielleicht noch mehr in der Ge¬
schuhte der Theater. Denn das
durch den Film vermittelte ge¬
sprochene Wort ist wirkungs¬
voller und nuancenreicher, wie
des Wort des Schauspielers
aut der Bühne, dessen Wellen,
bis sie die entfernteren Sitz¬
reihe u erreichen, die Feinheiten
verblassen lassen und die Wir¬
kung abschw ächen. Ei ist keine
Frage, daS der stumme Film
auch weiter seine Bedeutung
beibehalten werde.
Von Hugo
Der .'usgezeichnele Wiener
Musikv; lag Josef Weinbcrgcr
tiägt zt r Film-Ilus'.ration einige
wertvolle Nummern bei, die be-
sendere Erwähnung verdienen.
— So c'aj Vorspiel zuin zwei¬
ten Akt aus dem musikalischen
Schauspiel „Der Kuhreigen ' von
Meister Wilhelm Kienzl, das
Arrangement veyi Hans Schott.
Diese Piece ist für jede länd¬
liche Szene zu verwenden. —
Wo und wann auf der Lein¬
wand s‘leitende und schimp¬
fende Per :onen juftreten, ist die
gegebene musikalische Illustra¬
tion das Inleremezzo aus der
Oper „Die vier Grobiane" von
Ermanne Wolf-Ferrari, Arran¬
gement von Gustav Volk. —
Von Woll-F-r-ari auch das In¬
termezzo II aus der Oper „Der
Schmuck der Madonna", Arran¬
gement von Hans Schott, eine
geschickt durchgearbeitctr,
legere Musik, die für alle ähn¬
lich gearteten, neutralen Vor¬
gänge in Betracht kommt. —
Eine ausgezeichnete Darstel¬
lung aller patriotischen und
alten dentrehen Militärercig-
nisse beet das Tongemälde
von Meister C. M. Ziehrer.
„Der Traum des Reservisten",
Arrangement von Isy Geiger,
also reiche Verwendungsmög¬
lichkeit. — Wunderschön ist der
„Rastelbinder-Walzer' unseres
unverwüstlichen Franz Lehär,
zusammcngcstelll aus der
gleichnamigen Operette. Immer
zu spielen, „wenn zwei sich lie¬
ben", das ist fast immer der
Fall. — Eduard Pollini liefert
eine Phantasie aus der komi¬
schen Oper „Hochzeit im Fa¬
sching", Arrangement von Gu¬
stav Volk, etwas atonal, etwas
einfüllsarm, aber sehr wirksam
für majestätische Aufzüge,
Hochzeitszüge und Prozessio¬
nen.
Nun zum „Wiener Boheme-
Verlag". Wo Schlager und
überhaupt lustige, rhythmisierte
Unterhaltungsmusik gebraucht
wird, dürfen natürlich seine
Werke nicht fehlen. Diese
prägnanten Nummern bilden
einen wesentlichen Bestandteil
auch der Filmuntermalungen,
welche lustige Stimmung ver¬
breiten und auch textbezüglich
zu verwenden sind, weil so
manche dieser Nummern beson¬
ders durch de-ii Refraintext Po¬
pularität erlangen. Dies dan¬
ken wir besonders dem ständi¬
gen Mitarbeiter dieses Verlages,
Dr. Loehner-Beda, daneben den
Autoren Rebner, Straasky,
Rillo, Neubach, Amberg usw.
— Das reizende Marschlied
„Blondes Mädchen, blonder
Wein", ein ausgesprochenes
Wanderlied, bietet tausend
Möglichkeiten für Filmverwen¬
dung und wirkt gerade jetzt
sehr einladend. Text von Beda
und Hans Heger. Musik von
Leonard.
Heinrich Strecker. — „Wenn in
Sanssouci rote Rosen blühn",
sehr gefällig und melodiös,
nicht nur für friderizisnische
Szenen geeignet, Musik eben¬
falls von Heinrich Strecker,
Text von Beda und Sleinberg-
Frank. — Eine liebliche Num¬
mer ist „Husch unter den Ho¬
lunderstrauch!" aus der Ope¬
rette „Prosit, Gipsy!", Musik
von Robert Gilbert, Test vjn
Beda, im Bummeltempo, «chlen-
dernd, eine gute Begleitmusik
für Tanzszenen. — Ansprechend
und liebenswürdig das Slow-
Fox-Lied „Eine kleine Frau fehlt
dir im Frühling ' aus derselben
Operette von Roher! Gilbert,
Text von Beda, auch tänzerisch
empfunden und daher für viele
neutrale Szeneu verwendbar.
— Wenn stark komische oder
groteske Wirkungen erzielt
werden sollen, hilft immer der
Parodist Richard Fall. Seil, Lied
„Wann seh' ich dich. c> Magda-
lene! . . .'. Text von Beda, er¬
füllt diesen Zweck in vollem
Maße. — Ein ausgezeichneter
One-Step, „Heute fliegt der
Luxus-Zeppelin", von Dol Dau¬
ber, Test von Beda, erobert
„im Fluge" die Herzen der
Kinobesucher durch den scharf
durchgeführten Sechs • Achtel-
Takt. Die Nummer erzeugt aus¬
gelassenste Stimmung und un¬
termalt wirkungsvoll |eden Vor¬
gang, der sich in flottem Tempo
abspielt, natürlich alle Flug¬
ereignisse. — Eine schmissige,
echt berlinische, flotte Num¬
mer ist „Ich hab' für Sie ein
bißchen Sympathie ' von Robert
Gilbert, Text vom erfolgreichen
Ernst Neubach. Laura La
Plante ist die glückliche Ange¬
dichtete und Ankomponierlc.
Aber auch andere Schönheiten,
sofern rie auf der Leinwand er¬
scheinen, können mit dieser
Piece fesch charakterisier!
werden. — Einen reizenden
Tango liefert Rudolf Schwarz-
Richards mit Bedas Text unter
dem Titel: „Bei einer kleinen
Tasse Tee". Sowohl, wenn Tee
getrunken wird, als auch, wenn
Tango getanzt wird, ist diese
hübsche Melodie am Platze.
Aber sicher auch sonst noch,
wenn ein geschmackvoller Ka¬
pellmeister wallst. — „Du bist
die Frau, von der ich träume ',
sagt Beda, und der ewig weich-
melodiöse, sowie „die Hand
küssende" Ralph Erwin bekräf¬
tigt es in Tangoform. Und wie
träumt er. Es ist sicher die¬
selbe Frau, der er andauernd
die „Hand küssen" will. Jede
Liebeiszene im Film verträgt
diese Wiener Melodie. — Einen
guten Schlager steuert wieder
Fred Raymond bei: „Rot, wie
die Rosen so rot". Ein herziges
Lied im Slow - Foz - Tempo.
Offenbar hat er sein „Herz in
Heidelberg" wiedergefunden.
Tee mit Joe Schnitzer
Der Präsident der Radiu Cor¬
poration empfing gestern dio
Vertreter der Berliner Prc*s«<
zu einem Tee im Esplanade und
gab interessante Aufschliis'
über die Absichten seines Kun¬
ze: ns in Deutschland.
Man hörte mit besonder« ni
Interesse, daß auch die ameri¬
kanischen T«,nfi!me für Deutsch¬
land in der neuen Saison be¬
sonders bearbeitet werden, daß
man sich nicht darauf be¬
schränkt. einfach Titel zu ver¬
ändern oder Übersetzungen ein¬
zelligen, sondern daß man die
Sprechszenen evtl, doppelt in
New York und Berlin dreht.
Die deutsche Vertretung der
Filniintercsscn der RaJio Cor.
peration liegt bekanntlich in
den Händen des Herrn Hübsch
der gemeinsam mit Herrn Langcn-
s, heidi die Honneurs machte.
Neues Riesenkino
In Chikxgo wird für die
Public-Thea t.rgesellsc hall ein
Riesenlhvatei gebaui, das einen
Fassung-.ra rn von 5000 Perso¬
nen hat. Es nimmt die unteren
Stockwerke eines 35stöckigen
Wolkenkratzers ein, dessen
Baukosten auf 16 Millionen Dol
lar veranschlagt sind.
Zeichzn der Zeit: Zwei Thea
ter in Chikago, das Vitagrapl
und da.« „20. JahrhuuJcrt" s.nd
von dea Lieferanten der Tort
lilmapparaturen übernommen
worden, weil die Eigentum«-
nicht in der Lage waren, di«
Raten für die Tonfilmapparate
zu bezahlen. Wenn das schon
in den Kinderschuhen des Ton
films geschieht . . .
Fett und Weimchenh
übernehmen Lichtspid
im Luitpoldblock
Seit einigen Wochen ist n- l
dem Einbau des Lichtspieith«-.
ters in den rückwärtigen T< J
des Münchener Luitpoldblocl >
begonnen worden. Nach lang¬
wierigen Verhandlungen ■ t
verschiedenen Gruppen ist
endlich ein Vertrag zwischen
dem Besitzer Herrn Schalk und
den Herren Fett und Wein¬
schenk zustande gekommen. Die
Leitung wird Herr Weinschi nk
jun. übernehmen. Das Theater
wird mit über 1300 Sitzplätzen
das zweitgrößte Filmtheater
Münchens sein. DicEröffnune
für Ende November zu erwarten
Der weitje Flieder bliihj
doch auf der „Bremen“
Wie die Emelka bereit ■ r
kurzem millcilte, hat der N«>r<f-
deutsche Lloyd ihren Fih»
„Wenn der weiße Flieder wie¬
der blüht" für das FiIn>P r0 *
gramm der „Bremen" abge¬
schlossen. Er wurde allcrdml*
nicht auf der ersten Fahrt
geführt, sondern wird erst »P**
«er im Programm des Bordkin«*
erscheinen.
Neugruppierung der
„Vereinigten" in
München
Nachdem die K jnibinali in
Neumeicr-van Laak im Kreise
der Vereinigten Lichtspicl-
Theater vor einigen Monaten
auscinandergegangcn war. ha¬
ken die Sesitzwechsel bei den
Theatern dieser Gruppe kein
Kode genommen. Nunmehr
scheint aber eine gewisse Sta¬
bilität erreicht worden zu sein.
Van Laak besitzt und bewirt¬
schaftet unter der alten Be¬
zeichnung V. L. Th.: Filmpalast
(gemeinsam mit Wilhelm Sens-
burg). Filmburg und daz-u die
Museum-Lichtspiele. Frau Tilly
Neumeicr führt den von Kom¬
merzienrat Kraus übernomme¬
nen Lunapark (früher Lichl-
'.chauspielhaus), das von der
Fimclka gepachtete Emetka-
Theater Augusteoslraße und
dazu das Isartor-Theater. Herr
\ FI. Schmid leitet das Karls-
platz.Theater (Besitzer Her¬
mann Schneider) und die ihm
übergebenen Betriebe Viktoria-
Iheater und Anna-Lichtspiele.
Hie Gasteig-Licbtspiele über¬
nahm Herr Alfred Gundus-
heimer.
Film.' Gegenstand
täglichen Bedarfs
ln einem Bericht an das
amerikanische Repräsentanten¬
haus. der vom parlamentari-
'rhen Komitee des Nationaf-
der Frauen ausgearbeitet
' "d von Frau Kobbin Gillman,
' Präsidentin dieses Komitees
und des Nationalrats unler-
-> lehnet ist. wird der Vorschlag
C« macht, den Film als otfent
h.hc Notwendigkeit (wir sag:n
"nhl als Artikel des täglichen
H *durfs| zu klassifizieren und
d‘'uentsprechend zu behandeln.
Lehrfilme für
Soldaten
ß" Film hat ein neues Ge
b,cl gefunden. auf dem er siel
■ - uherisch und als Lehrer be
’u'rn kann: beim Militär. Da
' «litche Royal Warwickahi..
‘.’giment hat ihn ganz offizici
4 • l; ’' Instruktionsdienst heran
grzogen. Den Soldaten wcrdei
aui der Leinwand, zum Teil mi
1:1 "'••ifnahnen, alle Übun
;' T1 vor Ä«führl, die sie nach
’V * n dcr Prasis selbst auszu
hren haben. Die Experiment!
■>.!>., g.zeja, daß , uch de ,
; R«krut sich sehr kri
‘ ch iber die auf der Leinwan«
or geführten Manöver auUcrr
ann. Welche Möglichkeitei
«■«-bin $ i c h zum Beispiel füi
men unternehmungslustigel
egisseu-, der die Absicht hat
n?.*2 To ?i‘ lm v °"> Kasemenho
■ ‘ d * m Wortschwall herzustel
llh.a *”*" ein l, "'«roHi*ie.
Fit«? Ut - freilich würde diesei
1 " B,chl immer „hoffähig
Zehn Jahre Wirtschaft $ verband
Der Wii »Schafts verband Bayc-
rirchcr Filmfabrikanten be¬
endete am 31. Mai sein 9. Ge¬
schäftsjahr. Da jedoch bereits
*c! dem 6. Juni 1919 der Ver¬
band Bayerischer F'ilmfabrikan
ten c. V. als unmittelbarer Vor¬
läufer bestand, kann er nun¬
mehr auf eine zehnjährige Tä¬
tigkeit zurückhlickcn. In dic-
un zehn Jahren hat «ich der
Wutschaftsverband als Schutz-
orgai isalion für die Interessen
der Münchener Filmindustrie
bewährt und über manche
Scl.wierigks iten. die die Fort¬
existenz. der Münchener Film-
industrie gefährdeten, hinweg¬
geführt.
Die satzungsgemabv ordent¬
liche Hauptversammlung fand
am 19. d. M. statt und er¬
ledigte de laufenden Ange¬
legenheiten. Geschäft sbericht,
Kassenbericht und Haushalts¬
plan wurden ohne Erinnerung
genehn-igt. Die L.sherigc Vor-
«taidschall der Herren Justiz¬
rat Rosenthal als I. Vorsitzen¬
der. Dr. Kir.st als II. Vorsitze l-
dtr. Direktor Müller als Kas¬
senwart., Kommerzienrat Kraus.
M. Kopp. H. Keirösr als Bei¬
sitzer werde einstimmig wi-r-
elcuewihlt. Der Mitglicdc'-
stand weist zwei Neuzugängc auf.
Aus dem Geschäftsberichte
entnehmen wir: Die im Ge¬
schäftsbericht für 1927-2C ge¬
zeichnete Lage der Bayerischen
Filmindustrie hat «ich leider in
abgclaufercn Gcschä’tsjahr-s
nicht gebessert. D.c kosen-
hafte Stimmung hat sien viel¬
mehr noeh verstärkt: bei der
Spiclfilmfabrikation durch die<
infolge des Sprcch- und Tor-
tiin s geschaffene Unklarheit,
bei der Kultur- und Lchrfilm-
fabnkatien durch deren Un¬
rentabilität. die zum guten Teile
disich das bestehende System
der Vergnügungssteuer - Staffe¬
lung mit-, ersckuldet ist, und
durch den Auftragsmangel in
Industrie- und Rcklamcfilsncn.
fn Vertretung der Interessen
der Filmindustrie hatte der
Verband im Geschäftsjahre
1928-29 ieder ein reiche* Feld
der Tätigkeit. In persönlicher
Fühlungrahme mit den betr.
Behörden und in Eingaben er-
•treckte sich diese neben zahl¬
reichen Fällen der Vertretung
gliederfirmen auf zahlreiche
AngeJegcnhe.tcn der Filmindu-
Aufrcci-.tcrhalti t.g Je« Schut¬
zes des dcrtschcn Films mog-
lichts durch Kontingentierung
der Einfuhr, anderenfalls durch
Maßnahmen gleicher oder noch
größerer Wirksamkeit.
Bemühungen bei der. Behör¬
den und den indu-rtriellcn Or-
gri'.ratioren zur Hebung der
Bayerischen Werbe- und Indu-
•tricfilm-Produktion.
Stellungnahme gegen die Be¬
stie Lungen rach Kinfuhrung
mir Länder- «der fir.r Orts-
Anträger zu dem Entwurf
eines neuen Arbeitsschutz-
ge setze«, irr. be müderen zu
seinem Arbe itszeit teil, dessen
stark schematische ücstimmtin-
l»n für die behinderen Ver-
hältri*se dt r Filmindustrie, un-
tiagbar erscheinen.
Stellungnahme zu dem Ent¬
wurf einer Novcllo zum Licht-
spielgaaetz, besonders hinsicht-
l.ch {j 4. Herabsetzung des
Jugcndschutzalters und Stnfbe-
rtimmungcn bei verbotenem
Theaterbesuch.
Stellungnahme zur Anregung
der Abänderung der Oberpoli-
zciliciicn Vorschriften vom
9. März 1912 dahin, daß die La¬
gerung großer Filmmengen in
Wohnvierteln fczw. Bürogebäu¬
den verboten wird.
Seit 1 April 1929 ist der uns
genehmigte Stellennachweis für
Filmkompsrsen v«,m Arbeits¬
amt München übernommen.
Filmstar durch Preisausschreiben
Die Filmgesellschaft „Rinas-
citä Films ' in Mailand hat ein
Preisausschreiben erlassen,
durch welches sie drei Damen
und zwei Herren Gelegenheit
geben will, auf diesem bisher
ungewöhnlichen Wege Filmstar
zu werden. Sie schreibt deshalb
eine Konkurrenz aus für den
schönsten italienischen Typus.
Es wird keine besondere schau¬
spielerische Ausbildung verlangt
and auch sonst keinerlei Be¬
dingungen gestellt, nur die Min¬
destgröße und das Alter zwi¬
schen 16 und 30 Jahren ist vor¬
geschrieben. Von den Damen
soll die Erwählte sogleich
Hauptdarstcllcria des neuen Ri-
nascita-Films werden, während
die beiden anderen nur Episo¬
denrollen erhalten. Auch zu
diesem Punkt sollen sich die
Bewerberinnen äußern, ob sie
in der Starkonkurrenz euibe-
zogen werden wollen. (E*
steht zu befürchten, daß für die
Bewerbung der Episoden rieh
niemand meldet, sondern aur
Stars.) Nach der Entscheidung
der Jury wird den Siegern ein
Engagement für einen Groß-
film, freie Reisekosten, Klei¬
dung usw. vergütet. Ferner eine
Schnellausbildung gratis inner¬
halb drei Wochen. Bei der
Premiere wird dann allen Be¬
teiligten der Star gestochen
werden.
Schlesische
Steuerkartothek
Einer Anregung auf der letz¬
ten Generalversammlung Jet
Provinzialverbandcs Schlesi¬
scher Lichtspieltheaterbc-itzer
in Breslau zufolge ist der Ver¬
band dabei, eine Steuer! arto-
Ihek der Provinz Schlesien ein¬
zurichten. Aus der Kartothek
soll zu errehen sein, wie die
Lustbarkcü'«teuerveihaltni -e
in den einzelnen Orten liegen,
und auf Grund deren Kollegen,
die an Ort und Stelle Eingaben
an ihren Magistrat vorberetten,
wichtige Vetgleichsunfcilagen
und Beispiele gewinnen können.
Ein entsprechender Fragebogen,
abgedruckt in der Julinummer
des offiziell.-n Organs de« schle¬
sischen Landesverbandes, der
Schlesischen Filmnachrichtcn,
ist den s-.hlcsiicben Lichlspicl-
theaterbeiitzern zugcslcllt wor¬
den. Es ist anzunehmen, daß in
Anbetracht der Wichtigkeit
einer solchen Kartothek sämt¬
liche Kinsbcsitzcr der Provinz
Schlesien diesen Fragebogen
eingehend teantworten werden.
Durch eine solche Sleuerkarto«
thek ist auch dem Verband äu¬
ßerst wichtiges Material in di«
Hand gegeben, um die Interes¬
sen der Theaterbesitzer in ge¬
nügender Weise zu vertreten.
Kinowoche in
Breslau
Ähnlich der hier veranstalte¬
ten Tbeaterwoche ist in Bres¬
lau die Abhaltung einer Kino-
wochc innerhalb des zeitlichen
Rahmens der „WuwaWoh¬
nung- unei Werkraum-Ausstel¬
lung. und zwar in der Zeit vom
8. bis 15. September, geplant.
Man wird sich jedoch im
wesentlichen darauf beschrän¬
ken. in einigen Theatern beson¬
ders gute Filme vorzuführen,
um die künstlerische Qualität
des Films zu demonstrieren.
Bobby filmt
Bobby, das einzige in Europa
befindliche Orang-Utan-Baby,
spielt die Hauptrolle in dem
neuen Kulturfilm der Ufa ..Was
Tiere erlernen". Bobby ist das
einzige Orang-Utan-Junge, das
in Europa aufgezogen werden
konnte, obwohl die Mutier
schon bald nach seiner Gebart
cinging.
Gleichzeitig wurden in Nur*
berg eine Reihe von hochinter¬
essanten Seclöwen-Szcncn mit
der Zeitlupe gedreht. Bekannt¬
lich beherbergt der Nürnberger
Zoo die größte Seelöwenstation
Europas.
..Brand über Europa."
t*ur die männlichen Hauptrot-
* len des deutsch-russichcn
Gemeinschaftsfilms „Brand über
Europa" sind von dem Regis¬
seur E. Tscherwiakow aultcr
Bernhard Goetzke noch 1.
Tschuwileff, N. Batalofi und G.
Milt-churin verpflichtet wor¬
den
„Schwarzwaldmade!."
D ie amerikanische Filmschau-
-.pielerin Mildryd Warne.
Olga Limburg und Walter
Janssen sind für den Merkur-
film „Schwarzwallmädef ver¬
pflichtet worden. Regie: Victor
Dolores del Rio beim amerikanischen
Präsidenten
Man v
Hoover
ird als Ausländer nicht
i'eres beim Präsidenten
rorgelassen, auch nicht,
w-enn mal ein berühmter Film*
star ist. Das mußte Dolores
del Rio. ie mexikanische Film-
schauspicterin, erfahren, als
sie in Btgleitung ihrer Mutter
in Washington ankam und um
eine Audienz bei Hoover bat.
Ihr wurde gesagt, daß sie
nach diplomatischem Brauch
von dem Gesandten ihres Lan-
zeitig wurde ihr mitgeteilt, daß
der Präsident sie gern kennen¬
lernen wolle, aber von der üb¬
lichen Etikette nicht abwei-
chco könne.
In kurzer Zeit kam denn Do¬
lores del Rio mit dem mexika¬
nischen Gesandten Don Lu s
Paditia-Noro zurück, der d e
Vorstellung übernahm.
Der Filmstar wurde liebens¬
würdig empfangen und unter¬
österreichische Kinoamateure
als Kulturfilmherstellcr.
I her Klub der Kinoamateure
Österreichs hat in der letz¬
ten Zeit zahlreiche Filme aus
sportlichem Interesse aufgenom-
inen, von denen bereits einige,
und zwar die Filme „Verkühle
dich täglich!", der die Bestre¬
bungen einer Gruppe von
Schwimmsportlern, deren Grund¬
satz es ist, bei jejer Witterung,
also auch im Winter, kalte
Bäder zu nehmen, zeigt, die
Wertungsk.hrt des Touring-
klubs. sowie der Werbefilm zu¬
gunsten der Spitaizwecke der
Barmherzigen Brüder, der
Öffentlichkeit bereit, vorgeliihrt
Aullage : 4900
iS VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68
Berlin, den 26. Juli 1929
Fata morgana am Tonfilmhimmel
Western-Klangfilm geeinigt
Wie uns ein Kabel aus New Yervtaiidigungsfrieden unter*
York meldet, is( es zwischen zeichnet. —‘ Es scheint, daß le-
Klangfilm und Tobis zu einer diglich über die Einteilung der
weitgehenden prinzipiellen V'er- Interessensphären noch keine
ständigung gekommen. Die lei- absolute Übereinstimmung
lenden Männer der Klangiilm herrscht.
haben bereits Danipierpiätze .Es handelt si;h aber dabei
für die Rückfahrt belegt und um verhältnismä'iig kleine Korn-
gleichzeitig mit Western verab- plexe. die. keinesfalls die Ge¬
redet, daß Direktor Otte-sen samtrerständigun ‘ irgendwie
in Deutschland den definiti-en gefährden.
Norddcutschland gegen die Tontilmpreise
Die Mitglieder des Verhan- tragbar und mü.isen unbedingt
des Norddeutscher Lichtspiel- zum Ruin . des deutschen
thraterbesitzei haben in ihrer Thealerbesitzers libren. Die
letzten Versammlung f.lgcnde Norddeutschen 7 h raterbentzer
Resolution gefallt Die heute Caschliellen' daher, einstweilen
bekannten Bedingungen für den weder Apparaturen noch Ton-
Bezug von Tonfilmen und Appa- filme zu erwerben und sich auf
raturen sind für uns keineswegs den stummen Film einzuslellen.
Es ist merkwürdig, wie un¬
klar selbst die klarsten Köpfe
die augenblickliche Toniilm-
situiibon erkennen.
Selbstverständlich ist cs
klar, daß die Apparatcpreisc
augenblicklich eine Höhe er¬
reicht haben, die schon bei¬
nahe. selbst für die großen
Theater, kaum diskutabel ist.
Aber es ist zu erwarten,
daß nach dieser Richtung lun
schon in allernächster Zeit
eine Änderung cintritt, denn
die leitenden Kreise von
Klangiilm sprechen bereits in
ganz bestimmten, bindenden
Formen von erheblichen Er¬
mäßigungen und von revidier¬
ten. günstigeren I.ieferungs.
ntodaliliitcn.
Gewiß der Zustand, den
«nan uns bei Begründung der
Tobis aus malte, daß man für
zehn- bis fünizehntausend
^“rk eine mustergültige
Apparatur erhalten könne, ist
noch lange nicht erreicht.
Deshalb soll man sich, be¬
sonders nach den Erfahrun¬
gen der Vergangenheit, vor
Phantastereien hüten und vor
allen Dingen mit der Propa¬
gierung neuer Tonfilmappara-
vorsichtig sein, die in
Wirklichkeit weder etwas
Neues noch etwas Billiges sind.
Man erzählt sich augen¬
blicklich in der Fricdrich-
slraßc Wunderdinge von
einem Tonfilmapparat, der
bjr sechs- bis neuntausend
Mark geliefert werden soll.
Wenn man die Geschichte
genauer hört, handelt es sich
zunächst um eine Einrich¬
tung. mit der nur Plattcn
'°f geführt werden können.
so ira Prinzip um dieselbe
Apparatur, die „Grammo¬
phon bereits für dreitausend
•"mietet.
D *»n hat die Sache aber
ein anderes Bedenken. Man
spricht .-on TKD-Röhrcn. er¬
zählt von der Milarbe t
Lignose-Breusings. obwohl
das alles Angaben sind, die
anscheinend nicht genügend
fundiert sind.
Die Hersteller der TKD-
Röhrcn gehören zu dem Aus¬
weitungskonsortium der Lie-
bcn-Patcntc, dem auch Klang¬
film—Telelunken angehört.
Bisher haben diese Firmen
eng und freundschaitlich zu-
sammcngcarbcitct. Es ist also
kaum anzunehmen, daß man
wegen ein paar hundert Röh¬
ren Beziehungen störl, oder
cs auf Prozesse ankommen
läßt, bei denen für' Felten &
Guilleaume außerdem viel
höhere und viel renlablcic
Interessen aul dem Spiel
stehen.
Lignose-Brcusing gehört be¬
kanntlich zum Tonbild-Syn¬
dikat. Auch hier liegen die
Dinge bezüglich der Mitarbeit
nicht so einfach.
Dann abcY ist die neue, (ge¬
plante Apparatur nur für
Schallplatten zu verwenden.
Der eigentliche Talkie also
kann gar nicht vorgeführt
werden.
■ Es kommt — was auch
nebenbei bemerkt sei — gar
nicht darauf an. was die Er¬
finder und Propagandisten
der Apparaturen für richtig
halten, . sondern wie die
‘ Praxis sich auswirkt.
Da scheint allerdings der
eigentliche Tonfilm, also der
photographierte Ton, vorläu¬
fig der wichtigere Faktor zu
Nach unwidersprochenen
Nachlichten aus Amerika will
man drüben fast vollständig
zum photographierten Ton
übergehen.
Man hat sich dazu ent¬
schlossen, trotzdem die Platte
gewisse Vorteile hat, der
aber auch erhebliche Nach¬
teile gegenüberstchen, wie
Schwierigkeiten des Trans¬
ports, leichte * Zerbrechlich-
' keil,' Verwechselungsgefahr.
Welches System das bes¬
sere ist. läßt sich überhaupt
schwer sagen
Wir können uns \orstellen,
daß für den Kurzfilm, für
Werbefilme und auch lür
einen Ter' der Tonfilme die
Platte das idealere ist.
Wir haben seihst immer
den Standpunkt vertreten,
daß die Platte bedeutend
lautreiner, klangschöner ist
als der Film.
Aber wenn man sich eine
Apparatur anschafft, ist zu
berücksichtigen daß man so¬
wohl Tonfilm wie Schallplatte
laufen lassen muß.
Wir kämpfen im Augen¬
blick iür Inlerchangcability
und haben heute mehr Chan¬
cen als je zuvor, daß dieser
Zustand auch erreicht wird.
Selbstverständlich brauchen
wir dann auch eine Appara¬
tur. über die man alles laufen
lassen kann. Was nutzt es,
wenn man jetzt Geld spart
und einen Plattunapparat für
zehntausend Mark kauft,
wenn man dann in der Wahl
seiner. Filme so eingeengt ist,
daß einem schließlich doch
nichts anderes übrig bleibt,
als eines Tages neben das
verbesserte Grammophon
eine vollwertige Tonfilm¬
apparatur lür alle Systeme
zu setzen.
Wer nicht mit dem Ton-
(ilm rechnet, sondern nur
einen Ersatz lür seine Ka¬
pelle sucht, braucht aber
keine neue Erlindung für
zehntausend Mark. Er kann
das für ein Drittel des Preises
heute bereits genau so gut
haben und wahrscheinlich
sehr bald noch billiger, weil
bekanntlich alle Apparaturen
automatisch im Preise sinken,
wenn der Absatz sich stei¬
gert
BRUDER
BERNHARD
MANUSKRIPT: J. DALLMANN
REGIE: FRANZ SEITZ
PHOTOGRAPHIE: FRANZ KOCH
BAUTEN: LUDWIG REIBER
AUFNAHMELEITUNG: FRITZ SORG
HAUPTDARSTELLER:
VERA SCHMITERLÖW
WALTER GRÜTERS
WILL DOHM
FERDINAND MARTINI
GEORG HENRICH
JOSEF EICHHEIM
DEMNÄCHST
fORfÜH Ri) NGS BEREIT!
PRODUKTION:
MÜNCHENER LICHTSPIELKUNST A6.
VERLEIH:
BAYERISCHE FILMGESELLSCHAFT
M.B. H. IM EMELKA-K ONZERN
Gloria Swanson
kommt nach Berlin
In der nächsten Woche ist die
Fertig tellung de; ersten Ton¬
film v ..Tresspasser" mit Ctoria
Swanson zu erwarten. Die
Künstlerin wird zur Erholung
nach Europa fahren und sich
auch mehrere Tage in Berlin
aulhalten.
Oesterreich ändert
das Kinogesetz
Da das alte Kinogesetz vom
Jahre 1**12 noch in einigen
* «terreichischcn Bundesländern
Geltung besitzt — da neue
Kincgesetz wurde vorerst nur in
Land Wien. Tirol und Vorarl¬
berg emge fuhrt — und in sei¬
ner A islcgung wiederholt zu
\ ‘-r'ehicdencn Unzukömmlicb-
Luten zwischen den betreffen¬
den Behörden und der Prnvinz-
h ui< I . it/crschalt führte, haben
auf Anregung eines Lichtspiel-
tbeate [besitzen aus Groli-Gc-
'' : c. die grofideutschcn Natio-
r l* Dr. Hampel und Zarboch
onalratc in dieser Angc-
'• j enheit «me Interp -Ifati >n an
il*n llandvlsmmister gerichtet,
m der sie darauf hinwiesen, daß
> ■ve,• chiedenai ligcn* Auf-
! - .tu s.tens der verschie-
dinm Betmrden Anlaß gebe,
' durch de Kinabevtzer jener
1 <• '• r.deo. in d-nen diese alle
Verordnung noch Geltung habe,
r. h,, n Intcre- ■ cn schwer ge-
■ - ■’udigt Werder In dieser In
’• Jalion wurde auch die
1 dirung nach einem cmhcil-
1 ’ sn Kinogesetz lür ganz
erreich erhoben, da bisher
l ;‘" Kioov»rordnungen nur län-
'• i'ehan ihabt werden,
zu gro'Jen Unzukömmlich¬
keiten führte.
Ein- und Ausfuhr in
Irland
'ach dem soeben erschicne-
rsa amtlichen Ausweise svur-
s n im irischen Freistaat in
•li n ersten Quartal d. J. einge-
v fc 12 350 Meier Filme im
eite von 10 613 Pfund (gegen
'*1787 Meter „„ Werte von
" •>78 Pfund ,; m crslen Quar .
j dr,i Vorjahres). 90 Prozent
'eser belichteten Positivfilme
■ -r.en aus Großbritannien, der
1 »us Nordirland.
Präsident Hoover
gegen „Talkies"
'ach einem Telegramm ai
Washmgtoo an die ,.N.
■me» ‘st Präsident Hoov.
f i f dt T der ,etzle " Zeit c
Gen Verbesserungen an d<
\ ™ cn von ihnen nicht so,
‘'hch erbaut und zieht d
Ncuigkcitsenfilmo vc
■ hcürürdet seine Abnclgur
V'“ «T-TdMW damit,^c:
.zuviel Aufmcrksamkei
'erlangen.
Prager
Dieser Tage wurde mit den
Aufnahmen zu dem Gemein¬
schaftsfilm (Horo-Film, Berlin,
und Molas-Fiim, Prag.) „Die
Geliebte in Gefahr'* unter der
Regie von Rolf Raiidolf begon¬
nen. Die Titelrolle verkörpert
die Prager Darstellerin Zet
Molas, während in den übrigen
Rollen beschäftigt sind: Carlo
Aldini, Hans Mierendori, Jach
Mylon-Münz und J. W. Speer-
gcr. An der Kamera Musch-
ner und L. Jun, die Bauten
besorgt Arch. Hackenschmied.
Sämtliche Aufnahmen dieses
Filmes, der in Deutschland im
Verleih der Derussa erscheinen
wird, werden in Frag gedreht,
darunter auch eine große Sen¬
sation mit einem Fallschirm.
*
In dem neuen tschechischen
Film ..Der Orgelspieler vom
St. Veit", dessen Drehbuch von
Wassermann. Mac Fric und
Nezval verfaßt wurde, spielt
Karcl Haster die Titelrolle, in
den übrigen Rollen Oskar Ma¬
rion. Suzanne Marwille und L.
H. Sfruna. Die Regie führt
der jugendliche Mac Fric, der
mit seinem ersten Film „Pater
Adalbert" mit Karel Lamac
einen Publikumserfolg erzielen
Notizen
konnte. Der Film wird von
Vladimir Stränsky produziert,
dem Iang|ährigen Produktions¬
leiter der Firma Gebrüder
Degl, der «ich in den letzten
Wochen selbständig gemacht
hat.
*
Dieser Tage kam es in einem
Lichtspieltheater in Franzens¬
bad (Böhmen) zu einem Unfall,
der leicht hätte schwere Fol¬
gen nach sich ziehen können.
Bei der Nachmittagsvorstellung
des Filmes ..Wolga, Wolga . ."
riß plötzlich das Filmband,
doch konnte es ohne jeden
Zwischeuiall wieder geklebt
werden. Bei der Abendvor¬
stellung schlug aber, als die
beschädigte Stelle durch den
Apparat rollte, ohne sichtbare
Ursache plötzlich eine Stich¬
flamme von den Kohien zu dem
Zelluloid über, so daß der Film
augenblicklich in Flammen
«tand. Der Vorführer sowie der
gerade in der Vorfuhrerkabine
anwesende Kinobesilzer konn¬
ten zwar da« Feuer sofort wie¬
der löschen, verbrannten sich
aber stark die Hände. Das
Publikum stürmte die Aus-
gänge, glücklicherweise kam es
aber zu keinen Lnfäilen.
„Earphones" — Hörrohren
schwerhörige Kinobesucher
hat das Empire-Kino in London
eine große Anzahl von Aner¬
kennungsschreiben von F.e-u-
chcrn erhalten die von dieser
neuen Einrichtung Gebrauch
gemacht haben. Während vor¬
her Schwerhörige vom Dialog
des Tonfilms keinen Laut ver¬
nahmen, sind sie durch diese
Vorrichtung in die Lage ver¬
setzt, auch der akustischen Illu¬
stration des sich abspietenden
Lichtspielcs zu folgen. Vor¬
läufig sind nur ein paar Sitz¬
plätze mit den Hörrohren aus-
gcslattet worden, da aber die
Nachfrage nach diesen wenigen
Platzen mi. dem Angebot in
keinem Einklang steht, beab¬
sichtigt d ; e Leitung des Thea¬
ters, noch weitere Plätze mit
diesem Hilfsmittel ausstatien zu
lassen. Die Einrichtung ist ver¬
hältnismäßig sehr cin.'ach und
auch sehr enfach installiert:
sie besteht aus einem Hörrohr,
welches in den Armstützen der
für diese Besucher reservier' en
Stühle untergebracht ist. Der
Apparat ist direkt mit der Ton¬
wiedergabeeinrichtung verbun¬
den und die ganze Arbeit, die
die Hörer und Hörerinnen zu
leisten haben, besteht darin, die
Laustärke mit Hilfe der am
Stuhl befindlichen Schaltvor¬
richtung zu regulieren.
Schwerhörige in Tonfilmen
Installation von
Neue Wiener Produktion
Im Ffieger-Garten-Kino kam
dieser Tage der erste Film der
ncugcgründctcn Bachrich-Pro-
duktion „Der Dieb im Schlaf-
coupc", nach der Novelle von
die junge Firma ein großer und
Ernst Klein, Prinzessin auf Ur¬
laub, zur Uraufführung, der für
ehrlicher Erfolg wurde. Vor
allem ist diesmal das Buch, das
Ludwig Nerz und Friedrich Por-
ges. zwei bewährte Drehbuch¬
autoren. mit Tempo, Witz und
Laune flott hingeworfen haben,
uneingeschränkt zu loben.
Regisseur Richard Löwen¬
bein, der diesen amüsanten
Wiener Film inszenierte, bewies
ausgesprochenen Sinn und Be¬
gabung für die Grazie und den
Esprit einer filmischen Ko¬
mödie. Uneingeschränktes Lob
gebührt auch der Darstellung
durch die Träger der Haupt¬
rollen, Ossi Oswalda, Iga Sym,
Vivian Gibson, Hans Unter-
kirscher und Oskar Beregi Ossi
Oswalda, die sich in der Rolle
der kapriziösen Amerikanerin
selbst übertraf, aber im großen
Kleid vorteilhafter photogra¬
phiert aussah wie in der Ver¬
kleidung einer kleinen Bohe-
mienne, bewies wieder einmal,
daß sie die beste Lu-tspieldar-
stellcrin der Leinwand ist.
Italienischer Tonfilm
Pittaluga laßt euf Sizilien die
Außenaufnahmen zu einem
Tonfilm Herstellen, der unter
dem Titel „Porto" angekündigt
wird. In diesem Film tritt als
Hauptdarstellern! Marisa Ro¬
mano auf, die lange dem Film
ferngcbliebcn ist und nun
scheiobar durch ihre klangvolle
Stimme zu neuen Ehren kom¬
men soll, obgleich die Zeit an
ihrer Erscheinung nicht spurlos
vorüberging. Die Musik für
diesen Film schreibt ein bekann¬
ter moderner italienischer Kom¬
ponist, Eugen.o Bontcir.pelli,
dessen Opern heute oft auf dem
italienischen Spielplan stehen.
Strafprozeß im
Ambrosio-Prozcß
Der im Dezember 1924 er¬
klärte Konkurs der Filmgesell¬
schaft Ambroric, Turin, de: ein
Defizit von 5 600 0U0 Lire auf¬
wies, wird in diesen Tagen
einen Proze3 zur Folge haben,
dessen Gerichtsverhandlungen
Monate beanspruchen werden.
Es stellte sich heraus, daß das
Defizit durch Wechselreiterei
entstanden ist, indem Persön¬
lichkeiten der Ambrosio ein
halbes DulzcnJ anderer Gesell¬
schaften. zum Teil mit hoch-
klingendem Namen, errichteten
und dann auf die Gesellschaften
gegenseitig Wechsel zogen, von
denen solcl-e im Werte von
3 690 000 Lire zu Protest gegan¬
gen sind. Neun Personen wer¬
den sich wejen dieser Machen¬
schaften zu verantw orten haben.
Die Luft in den
Broadway'Kinos
Von Professor Sheldon von
der New. Yorker Universität
wurden kürzlich Untersuchun¬
gen angestclit, die dahin gin¬
gen. die Luit in einer Anzahl
großer New - Yorker Kinos auf
ihre Schädlichkeit zu prüfen.
Dabei kam man zu dem über¬
raschenden Ergebnis, daß die
Temperatur in den Kinos nicht
nur erheblich unter der sengen¬
den Außentemperatur lag, son¬
dern daß auch die Luft in
einem erstklassigen Kino be¬
deutend reiner und gesunder als
die auf der Straße ist. Im
Roxy z. B. werden durch dio
Luftreinigungsmaschinen in der
Minute 62 500 Kubiktuß Luft
gereinigt. Die Luft wird in den
Keller gesaugt, wo sic ge¬
waschen und ihr ein bekömm¬
licher Feuchtigkeitsgrad gege¬
ben wird. Dann geht sie in den
Theaterraum zurück. Die „Lutt-
wischcrci" des Roxy reinigt ins¬
gesamt mehr als 341 Millionen
Kubikfuß Luft wöchentlich, wo¬
raus ein Rückstand — in der
Berichtswochc — von 11,72 Ku¬
bikfuß soliden Schmutzes und
Staub verblieb.
f#faSs
® Wald
«rke des
Uraufführung
Ufa-Kammerlichtspiele
ab Freitag, ZS. Juli
±
bch.il-
Biblische Ga
Hintergrund
Uebote" von Cccil B. de Mi
Punkt in der technisch ges
aom Durchzug der Kinder I
Meer, tiir weichen technisch
i’omeroy verantwortlich zi
■ mcrikanischcr Fliegcroffizi
'Zenen erfunden hat. bei d
genannt wurde In der gl<
\X ier. der Regisseur Micha
Die Slavcnkönigin" nach ü
Haggard. der in recht ser
Bild des allen Ägypten mal
den Durchzug der Israclite
irginia Bradford. eine
junge, bei uns vorteilhaft
eingeführte Schauspiele-
die gleiche Starre zeigt. Für dei
Film „Die Jagd nach der Erb
durch die deutschen Lichtspiel-
the. 'er antritt hat sich der Re¬
gisseur Spencer ßennett ganz
tolle Dinge ausgedacht, Kämpfe
um den Führersitz des Flugzeu¬
ges, Fallschirmabstürze und was
dergleichen aufregende Dinge
mehr sind. Virginia Bradford
liegt gefesselt in der Kabine und
kann erst im letzten gefährlichen
Augenblick das Steuer ergreifen
und die Maschine im Gleitflug
zum Landen zwingen. Ganz
reizend spielt ein neuer Kinder¬
star, der etwa zwölfjährige
sprossiger Lausbub, der ewig voll
dummer Streiche sitzt und ein
echter Junge ist.
Anna Qu. 1*
Frau, benutz!
ilsson, eine kühne
e die Tatsache, daß
sie das Pilo
dazu, sich ei
zu lassen, de
in den Lüftet
nen Film schreiben
r zum großen Teil
genügte in eil
nem Sensationsfilm
dieser Umstai
mal ein Flug
nd allein nicht, zu¬
zeug nach wenigen
«W3
ja
H aben Sie schon jemals von Texas Guinan gehört? Wahr- West-Theater werden Stucke aufgeführt, die man weder in Paris
scheinlirh nicht, und so werden Sie annehmen, daß es ein noch in Berlin wagen würde; und in den Revuetheatern des
Cowboy oder eine Konkurrenz von Tom Mix sei, ein Wild- Broadway begann die Nacktmode auf der Bühne, die nur deshalb
von Texas verknüpft sind. wieder abgekommen ist, weil sie allmählich langweilig wurde. In
sagen können, wer New York wirkt die Prohibition allein verteuernd auf den Alko-
mal die Bekannt¬
schaft mit dem Ge¬
fängnis gemacht,
aber etwas Ernstes
ist ihr ebenso wenig
w ie einem anderen
Nachtklubbesitzer
zugestoßen. Dazu ist
die Partei der „Boot-
legger" der Alko¬
holschmuggler, zu
mächtig und zu
• eich Eine solche
Erscheinung will
nicht recht in das
Gesamtbild passen,
das sich der Kino-
'wiegende Mehrzahl aller Amerikaner wohnt in ihnen; nunmehr neppen lassen. Denn in allen
»ork ist ihnen zu europäisch, zu wild — und in der Tat gnügungsstatten, die ihre Pforten nie vo
iw York eine der zügellosesten Städte der Welt. Im Mae- aber auch erst nach Mitternacht öffn«
igticher Skandale, eine außen hin nur Fruchtsäfle und Eiscremes
ngen alle Monate ge- als „Spcak easy" („sprich leise", weil der Wt
d puritanisch ist, und die von den großen Städten
er welche der Einwandererstrom läuft, nichts
US erscheint eine Einheit in Sitten und Bräuchen
aber zeigt das Land so viele Unterschiede, daß
Farmerstädtchen im Mittelwesten und New York
zu entdecken sind. New York ist
eine offene Bar gehen, sondern muß von einem Mitglied
geführt werden. Aber das hat keine Schwierigkeiten, denn d
Gaststätten haben Schlepper an der Hand, die auf der Si
nach Gimpeln sind, die sica eine solche Einfühlung etwas ko
lassen. Neue „Mitglieder", die in den Klubs nicht selten
ein einziges Mal auftauchen, haben ein Eintrittsgeld zu enti
ten, das bei Texas Guinan in der Regel 25 Dollar beträgt.
Han* Br ha! und Harry Fiel /“*«*. />. L. S.
ihne Abcndanzug nicht zu denken
licht scheut. einen kostbaren Fracl
olguni! aufs Spiel zu setzen. D
leite seines Wesens verschafft ibi
witz für eine neue Sache beschlagnahm!, die
das Gegenteil und eigentlich der Vorhof der
Hölle ist. Die ..Eiskammer" heißt die schall¬
dicht abgeschlossene Kabine, in die sich der
Aufnahmeoperaleur mit seinen Apparaten zu¬
rückziehen muß, um bei Toniilmaufnahmen .-nit-
zuwirken. Kein unbeachteter Laut darf im Tcn-
H. B. Warner
^^•k'oRREKTHEIT
Brief aus Hollywood
U nter dem sonnigen Himmel Kaliforniens ist es heiß,
sehr heiß, auf alle Falle viel besser temperiert als
in Europa. Dreißig Gtad im Schatten sind tags¬
über keine Seltenheit — von den Temperaturen in den
Ateliers ganz zu schweigen. Dabei beschränkt sich die
Hitzewelle nicht auf ein paar Wochen, sondern dauert
Montag. 29. Juli 1929.
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert des Funkquartetts.
4.30 Uhr: Künigswuslerhau-
s e n : Die Rokoko-Oper (III). Dr.
Heinrich Holer und Mitwirkende.
Le i p z i g : Konzert. Das Leip¬
ziger Sinfonie-Orchester.
5 00 Uhr: Berlin: Blasorchester: ■’
Dirigent: Julius Einödahofer.
Königswusterhausen:
Übertragung des Nachmittags¬
konzertes Berlin.
5.35—6.30 Uhr: Köln: Kammer¬
musik. Ausführende: Das Stür¬
mer-Trio. Leo Witzenbacher
Violine). Adolf v. Lünen (Cello),
Bruno Stürmer (Klavier).
6.00 Uhr: München : Konzert
der Puckenhofer Kinder. Lei¬
tung: Wilhelm Maisenbacher.
1. Alte deutsche Chormusik um
1600. 2. Kinderlieder der Ge-
Abends:
7.30 Uhr: Berlin: Zur Unterhal¬
tung. 1. „Durch die Mor.dnach' '
klingt es leise ", Walzer aus der
Operette ..Die Strohwitwe" i
(Blech). 2. Walzer aus der Ope- ■
rette „Die schöne Helena" (Of¬
fenbach). 3. Es gibt eine Frau.
die dich niemals vergißt (Cow- 3
ler): Lotte Appel (Sopran). Am
Flügel: Ben Geysel.
München: Militärkonzert.
Musik des I. Balls. Inf.-Reg*. Nr. ,
19. Leitung: Obermusikmeister
Georg Fürst.
8.15 Uhr: Berlin . Aus Frankfurt ,\j
a. M.: Neue Rundfunk-Musik. ^
Wiedergabe der während der j
Raden-Badener Festwoche auf¬
geführten Rundfunkko-npositio-
nen. Danach bis 12.30 Tanz¬
musik (Kapelle: Daios Bcla).
Frankfurt: Nach Berlin.
Leipzig. Köln. Königsberg, Dan¬
zig. Stuttgart? Rundfurkkompo-
sitionen de« Baden-Badener Mu¬
sikfestes. Dirigenten: Hermann
Scherchen Walter Goehr, Dr.
Holle. Solisten: Inge van Straa-
ten (Sopran), Betty Merkler (Alt).
Johannes Willy (Bariton) Oscar
Kalman (Baß).
9.00 Uhr: Berlin: Eine Stunde
Wiener Gemütlichkeit. Dietrich-
Quartett. Dolly Lorenz (Sopran).
Arthur Hell (Tenor). Flügel: Ben
Geysel.
9.05 Uhr: München: Im Walde
Schallplattenkonzert.
10.30 Uhr: Frankfurt: Von
Stuttgart: Loewe-Balladen.
Königsberg-Danzig:
Balalaikakonzert. Kapelle: Kas-
9.15 Uhr: Köln: Chinesische
Hymnen und japanische Lieder.
Dienstag. 30. Juli 1929.
Nachmittags:
1.05 Uhr: Köln: Mittagskonzert
des Orchesters des Westdeut¬
schen Rundfunks. Leitung: Kühn.
Solist: Josef Schömmer (Tenor).
Werke von Ferucio Busoni.
4 30 Uhr: Leipzig: Walzer für
Gesang und Orchester. (Von 5.00
bis 6.00 Uhr Übertragung auf den
Deutschlandsender.) Dirigent:
Theodor Blumer. Solistin: Mar¬
garete Aulhorn-Specht (Gesang).
5.00 Uhr: Berlin: Klaviervor¬
träge. 1. Zwei Rhapsodien op.
73. 2. a) Geharnischter Walzer
aus op. 63. b) Hexentanz aus op.
71 (Josef Weiß). Der Komponist
am Flügel.
6.00 Uhr: München: Hausmu-ik-
stunde. Aus der Werkstatt des
Komponisten II. Einleitende
Worte: Dr. Ludwig Gerhetiser.
Ausführende: Ernst Voggenrciler
(Flöte), Herma Studeny (Violine).
Carl List (Cello). Richard Staab
(Violine).
Abends:
7.35 Uhr: Berlin: Dr. Arthur
Kürschner: „Der Berliner auf
Reisen." III : Berlin an der Nord-
7.30 Uhr: München: Balladen-
Stunde. Wilhelm Bauer (Bari¬
ton). Am Flügel: Richard Staab.
S.00 Uhr: Berlin: Aus dem Zoo¬
logischen Garten. Konzert. Mu¬
sikkorps des II. Batls. 9. (Preuß.)
Inf.-Regts. Leitung: Musikdirek¬
tor Heinrich Dippel.
Köln: Übertragung aus der
Tonhalle. Düsseldorf: Kinderland
— du Zauberland. Ausführend-:
Der Schwarzmeiersche Kinder¬
chor aus Berlin, Leitung: Bern¬
hard Kiauk und Richard Figur,
Klär Hoffmann (Rezitation), Ma¬
thilde und Carl Ludwig Müller
(Klavier).
Königsberg-Danzig:
Jean Gilbert. IDiz beliebtesten
Melodien aus den Jahren 1910
bis 1924.) Mitwirkende: Gertru-
de Joachim, Hedi Kettner, Kurt
Lessing. Friz Schmidtke. Funk-
kapelte. Leitung: Walter Kelch.
8.05 Uhr: Leipzig: Volkstüm¬
liches Orchersterkonzert. Das
Leipziger Sinfonie-Orchester.
8.15 Uhr: Frankfurt: Drei All¬
tagskomödien von Georg Courte-
line: „Der häusliche Friede",
„Der gemütliche Kommissar",
„Die Schwebebahn". Anschlie¬
ßend Klavierkonzert. Ausführen¬
der: Heinz Fischer.
9.00 Uhr: Berlin: Konzert.
Dirigent: Professor Hugo Rüdel.
Altsolo: Maria Peschken, So¬
pransolo: Emmv von Stetten.
Berliner Funkorchester, Berliner
Funkchor.
Mittwoch, 31. Juli 1929.
Nachmittags:
4.00 Uhr: München: Nürnber¬
ger Sendung: Unterhaltungskon¬
zert der Kapelle Erwin Häusler
iun. Übertragung aus dem Hotel
Konigshof, Nürnberg
3.00 Uhr: Königswusterhau¬
sen: Übeitragung des Nachmit¬
tagskonzertes Hamburg.
5.35—6.30 Uhr: Köln: Übertra¬
gung aus dem Schloßgarten Mün¬
ster: Vesperkonzert des Göhre-
Wasowisz-Trios: Werner Göhre
(Violine). Ph. Wasowisz (Cello).
Hilde Göhre (Klavier).
Abends:
7.00 Uhr: München: Konzert
des Zit her-Solo-Terzetts Gustav
Marquart sen., Anton Roth, Ja¬
kob Zach.
Frankfurt: Hörspiele und
Sa'iren von Alfred Auerbach.
7.30 Uhr: München: Hörbericht:
Kunst. Gesprochen von Dr Ri¬
chard Elchinger.
8.00 Uhr: München: Strand¬
fest bei der schönen Helena. Ein
Stündchen mit bekannten Ope¬
retten und Schlagern. Leitung:
Dominik Löscher.
Köln: Abendmusik des Wesl-
falia-Orchesters. Leitung: von
Szenl-Györgyi.
Königsberg-Danzig:
Italienische antike Arien. Ida
Leschetilzki (Sopran). Am Flü¬
gel: Ludwig Leschetilzki.
8.15 Uhr: Frankfurt: Nach
Stuttgart: Konzert Eduard Clark.
8.30 Uhr- Berlin: „Steckbriefe".
Eine Hörfolge nach Potizeiakten
und Gerichtssaalberichten. Re¬
gie: Alfred Braun.
Berlin (für Deutschlandsen¬
der): Germaine Martinelli, Paris.
Am Flügel: Romuald Wikarski.
9.00 Uhr: Berlin (für Deutsch¬
landsender): Kammermusik, Me¬
lanie und Hans Michaelis (Vio¬
line) und Romuald W'ikarski
(Flügel).
Leipzig: Als Sendespiel: Der
saturnische Liebhaber. Eine Tra¬
gikomödie in drei Akten von
Robert Walter.
Köln- Der heitere Mittwoch,
Die Musik kommt. Mitwirkende:
Dr. Erich Fortner. Hermann
Probst (Sprecher). Willi Klein-
nilbeck (Lieder zur Laute), An¬
ton Imkamp(Baß-Bariton). Kranz-
hoffscher Quartettverein. West-
falia-Orchester, Leitung: von
Szent-Györgyi, Verbindende
Verse: F. Hartog, Leitung: Has-
9.05 Uhr. München: Klavier¬
konzert von Richard Staab.
9.30 Uhr: Frankfurt: Von Stutt¬
gart: Unterhaltungsmusik des
Rundfunkorchesters.
Donnerstag, 1. August 1929.
Nachmittags:
2.30 Uhr: Köln (über Langenbergl
Funkwerbung. Neues vom Film.
3.30 Uhr: München: Einführung
in Richard Wagners Musikdrama
„Tristan und Isolde".
3.55 Uhr: München: Bekannt¬
gabe der Opernbesetzung.
■1.00 Uhr: München: Festspiel¬
übertragung Tristan und Isolde,
musikalisches Drama in drei Auf¬
zügen von Richard Wagner;
Übertragung aus dem Prinz¬
regententheater. München.
1.30 Uhr- Leipzig: Konzert.
5.00 Uhr: Berlin: Unterhaltungs¬
musik. Kapelle Emil Roösz.
Königswusterhausen:
Übertragung des Nachmittags¬
konzertes Berlin.
Köln: Irgendwo in West¬
deutschland. Übertragung aus
dem Duisburg-Ruhrorter Hafen.
6.30 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig: Fernsehen und Rundfunk:
Dipl.-Ing. Reißer
Abends:
7.30 Uhr: B e r 1 i n. H. von Heister:
„Künstlerische Fragen des Funk-
8.00 Uhr: Berlin: Populäres
Orchesterkonzert. Dirigent. Ca
milto Hildebrand. Danach. Tanz¬
musik (Hans Schindler mit sei¬
nem Orchesteij.
Leipzig: Chorkonzert.
Köln Abendkonzert des Or¬
chesters des Westdeutschen
Rundfunks, Leitung: Kühn, So¬
list: Schömmer (Tenor), Werke
von Mozart Intermezzo: Unbe¬
kanntere Lieder bekannter Mei¬
ster: Franz Schubert, Solist: Bur-
chard Kaiser (Bariton). Anschlie¬
ßend: Ouvertüre zu „Rosa¬
munde". Sinfonie h-moll (Un¬
vollendete). Konzerlübertra-
gung aus der Bastei, Köln: Ka¬
pelle: Harry Blum.
8 50 Uhr: Königsberg Dan¬
zig : Sonaten für Violine und
Klavier, Anatol Knorre, Carl
Ninke.
9.00 Uhr: Leipzig: Sinfoniekon¬
zert. Bilder aus dem Süden. Das
Leipziger Sinfonie-Orchester.
Dirigent: Alfred Szendrei.
9 30 Uhr: Königsberg — Dan¬
zig : ..Zum Einsiedler", Lust¬
spiel in einem Akt vor. Benno
Jacobson.
9 55 Uhr: Frankfurt: Aida
(auf Schallplatten).
12.30 Uhr: Berlin: Nachtmusik.
Artur Guttmann mit seinen Uni¬
versum-Symphonikern. Die ein¬
mal monatlich stattfindenden
Nachtkonzerte der deutschen
Sender sollen dem Hörer die
Möglichkeit geben, seinen Appa¬
rat genau auf einen Sender ein¬
zustellen.
Freitag, 2. August 1929.
Nachmittags:
1.00 Uhr: München: Unterhal¬
tungskonzert des Funkquartetts.
Mitwirkend Elisabeth Schlotter-
beck-Textor (Alt), am Flügel
Theodor Huber-Anderach.
4.30 Uhr: Leipzig: Aus deut¬
schen Opern. (Von 5.00—6.00
Uhr:Ubertragungauf demDeutsch-
landsender.) Das Leipziger Sin¬
fonie-Orchester. Dirigent: Wil¬
helm Rettich. I. Pfitzner: Ouver¬
türe zu „Christelftein". 2. Ham-
perdinck: Vorspiel zum zweiten
Akt aus „Königskinder". 3. Bi11-
ner: Gebet aus „Höllisch Gold".
4. R. Strauß: Walzerszene aus
der musikalischen Komödie , In¬
termezzo". 5. Weber-Mahler:
Zwischenaktsmusik aus , Die
3 Pintos '. 6. Cornelius: Sieges¬
marsch aus „Der Cid".
5.00 Uhr. Berlin: Nordische
Volkslieder. 1.Finnland, 2.Schwe¬
den. ;. Dänemark; 4. Norwegen.
Ina von Pfaler (Sopran). Am
Flegel Theo Mackeben.
5.25-6.03 Uhr: Frankfurt: Wo
ist's? iine Preisfrage. Reportage
und Musik aus bekannten Bä-
6.00 Uhr: München: Orgel-
ö.4> Uhr: Berlin: Achtung! Doo-
pel Programm! „Ratschläge zum
Akhören des Doppel-Programme"
(Dipi.-Ing. Hanns Mendelsohn).
6.55 Uhr: Königswusterhau¬
sen: Tanz der Völker (I). Ne¬
ger-Tänze, Dr. Karl Hagemann.
Abends:
7.50—8.00 Uhr: Frankfurt:
Film-W jchenschau.
8.00 Uhr: Berlin: Sende-Spiele.
„Der Liebestrank", komische
Oper von Donizetti. Regie: Leo¬
pold Hainisch. Dirigent: Selmar
Meyrowitz. Mitwirkende: Sa¬
bine Meyen, Eugen Transky. Ar¬
thur Fleischer, Hans Erwin Hey,
Margret Abler.
München: Wenn es Abend
wird, Konzert des Kammerqu.ar-
tetts Annv Rosenberger.
Köln: (auch über den Deulsch-
iandsender Kör 'swusterhausen):
Sommerfestspiele des westdeut¬
schen Rundfunks Michael Kra¬
mer. Drama in vier Akten von
Gerhart Hauptmann.
Königsberg — Danzig:
Übertragung aus dem Dom Kö¬
nigsberg. Orgelkonzert, Profes¬
sor Walter Fischer.
9.15 Uhr: München: Heitere
Duette, das Leipziger Kammer-
Duett. Käthe Grundmann (So¬
pran). Käthe Welzel (Alt), am
Flügel Theodor Huber-Anderach.
9.45 Uhr: Frankfurt (nach
Stuttgart): Die Atherflasche,
Rundfunk-Kabarett.
Sonnabend. 3. August 1929.
Nachmittags:
3.40—4.00 Uhr: Köln: Grur.d-
lagen der Funktechnik: Studien¬
rat Brüls: Empfangsschaltungen
(4,: Das Neulrodyne-Gerät.
4.00 Uhr: München: Unter¬
haltungskonzert des Kammer-
quartetls Anny Rosenberger.
Mitwirkend Anna Weinhöppel
(Sopran), am Flügel Theodor Hu¬
ber-Andernach.
Danzig-Königsberg:
Zum 75. Geburtstage der osl-
preußischen Heimat- und Volks¬
dichterin Johanna Ambrosijs:
Maja Barthels.
4.30 Uhr: Leipzig: Kurkonzert
aus Bad Dürrenberg a. S. Stadt.
Orchester WeiBenfels a. S.
5.00 Uhr Berlin: „Heitere All¬
tagstragödien". Jacques Burg
(Rezitationi-
5.30—6.30 Uhr Perl in: Unter
haltungsmusik.OrchesterSchmidi-
München Wie erzielt man
klangschöne Lautsprecherwied ;r-
gabe? Vortrag von Hans Ziegler.
6.00 -6.30 Uhr: M ü n c h e n Nürn¬
berger Sendung. Kleine Kaminer-
musikstundc, Professor Willy
Kühne (Cello), Meta Benjamin-
Gutmann (Klavier).
6.55—7.20 Uhr: Königswuster¬
hausen: Tanz der Völker (II):
Indische Tänze, Dr. Karl Hage-
Abcnds:
. 7.30 Uhr: München: Konze-t
des Funkquarteits.
8.00 Uhr: Berlin: Funkbrettl.
Mitwirkende: Maria Ney. Kitty
Aschenbach. Paul Nicolaus u. a.
Danach bis 12.30 Uhr Tanzmusik
(Kapelle Gerhard Hoffmann).
Leipzig: Walzerstunde. Das
Leipziger Sinfonie-Orchester.
Köln: Lustiger Abend, Ka¬
pelle Kobert. Anschließend bis
1.00 Uhr: Nachtmusik und Tanz.
Danzig — Königsberg:
„Die Scheidur.gsreise" musikali¬
scher Schwank in drei Akten
von Leo Walther Stein, Musik
von Hugo Hirsch.
8.15 Uhr: Frankfurt: Unter¬
haltungskonzert.
8.30 Uhr: München: Die spj
nische Fliege. Schwank in drei
Akten von Arnold Bach.
9.00 Uhr: Leipzig: Funkbrettl
Milwirkende: Gerti Dellwikh
(heitere Lieder), Nora Nikisch
(lustige Prosa). Theo Straub
(Brettl-Lieder), Wilhelm Engst
9.15—10.15 Uhr: Frankfurt:
Von Kassel: Rheinischer Abend.
Mitwirkende: Ludwig Schmitz
(Düsseldorfer Schauspielhaus).
Paul Kluge (Staatstheater Kas¬
sel), musikalische Leitung: Ka¬
pellmeister Eugen Bodart.
C fiukrer durch die ojhidesplele
Michael Kramer.
Drama von Gerhart Hauptmann.
Michael Kramer. Maler. Lehrer an der
Kunstakademie, leidet als Künstler unter
dem MiBverhältnis zwischen seinem
übermäßigen Ehrgeiz und seiner mäßigen
Begabung. Er beneidet und bemitleidet
zugleich seinen Sohn Arnold; denn dieser
erscheint ihm als eine wirklich geniale
Künstlernatur, ist aber verwachsen. Die
karikierten Stammgäste in der Schänke
des Castwirts Bänsch spotten bereits
über seine zudringlichen Annäherungsver¬
suche an die kokette Wirtstochter Lisa.
Vergebens versucht ihn seine Mutter zu
einem ordentlichen Lebenswandel zurück¬
zuführen. Er ist in Lisa leidenschaftlich
verliebt, duldet keinen Nebenbuhler, ge¬
rät oft mit den 'Gästen in Streit und
trägt in seinem Verfolgungswahn stets
einen geladenen Revolver in seiner
Tasche. Lisa Bänsch eilt eines Tages zu
Michael Kramer und bittet ihn. seinen
Sohn vom Besuch des Lokales fernzu-
nalten, damit in der Schänke endlich
Frieden herrsche. Aber Michael Kramer
verlor längst jeden EinfluB auf seinen
Sohn. Ja. Arnold wird jetzt unerträglich,
immer eifersüchtiger auf »eine angeb¬
lichen Nebenbuhler und verbringt Tage
und Nächte in der Schänke, um Lisa
möglichst oft sehen zu können Er zankt
sich in seiner Eifersucht wieder einmal
mit den Gästen und versucht gegen diese
seinen Revolver zu richten. Beherzte
Männer aber entwinden ihm die Waffe.
Arnold entflieht, stürzt sich aus Furcht
vor Strafe in den Fluß und ertrinkt. Am
nächsten Tage bringen Schiffer den Leich¬
nam des Ertrunkenen zu Michael Kramer.
„Don Giovanni“ („Don Jnan“)
Oper von W. A. Mozart.
Donna Anna, die Tochter des Komturs,
ist von Don Giovanni verführt worden.
Sie eilt ihm nach, um zu wissen, wer c'
ist; der Komtur kommt hinzu und wird
von Don Giovanni erstochen, der mit
seinem Diener Leporello entflieht. Vor
seinem Palast trifft Don Giovanni seine
ftühcre Geliebte Donna Elvira, die er
brüsk stehen läßt, um der reizenden Zer-
linc. der Braut des Bauern Masetto. nach¬
zueilen. Elvira sucht Zerline zu warnen,
aber Don Giovanni stellt sie als wahn¬
sinnig hm Anna gesteht ihrem Verlobten.
daB sie in Don Giovanni den Mörder ihres
Vaters zu erkennen glaubt. Leporello wird
in Don Giovannis Kleidern zu Elvira ge¬
schickt, dort entdeckt und verjagt. Auf dem
Friedhof verhöhnt Don Giovanni die
Statue des Komturs, indem er sie zum
Nachtmahl einlädt. Als Don Giovanni
beim Abendessen sitzt, erscheint wirklich
der steinerne Gast, die Statue des Kom¬
turs, bei ihm. faBt ihn mit unentwind-
barem Griff an der Hand und versinkt in
Hö.lenflammen mit Don Giovanni.
Der Vetter.
Lustspiel von Roderich Benedix.
Die Hauptperson dieses, altväterliche
Behaglichkeit atmenden Lustspiels ist
eben der „Vetter", der einer jener Men¬
schen ist, die in ihrer Gutmütigkeit und
Bravheit die Sorgen der ganzen Familie
auf sich nehmen. Immer will er ausglei-
chen und vermitteln und wird gerade
durch diese Bestrebungen der Urheber
von Verwicklungen, die er gerade gern
vermeiden möchte.
Die Scheidungsreise.
Schwank mit Musik von Leo Walterstcin,
Musik von Hugo Hirsch.
Die Hauptperson ist eia Bräutigam in
tausend Ängsten: Der Ingenieur Herbert
Hübner ist verlobt und will heiraten.
Vorher aber muB er sein Verhältnis los¬
werden. In hilfloser Verzweiflung pendelt
der Schwerenöter, der sich recht arm¬
sünderhaft vorkommt, hin und her, bis
sich zum Schluß natürlich alles in Wohl¬
gefallen auflöst.
Die spanische Fliege.
Schwank von Arnold und Bach.
„Die spanische Fliege“, eine Varictc-
sängerin, die in ihren Gunsterweisungen
reichlich freigebig gewesen war, schreckt
nach Jahr und Tag Familienväter .n an¬
gesehenen Positionen mit Alimentenford---
rungen für g »r nicht vorhandene Kinder.
Da ist d' r Mostrichfabrikant Klinke,
der Sittlichkeitsheuchle.' Winncr. der Herr
Ticdcmeier und der Herr Rcichstagsabgc-
ordnete Burwig, denen, da sie alle ein
schlechtes Gewissen haben, gar nicht
wohl zu Mute ist, als „die spanische
Fliege“ ihre Forderungen erhebt.
Ein schneidiger Rechtsanwalt benutzt
die Angst des Herrn Moslrichfabrikantcn.
um von ihm die Hand seiner Tochter zu
erhalten, die haarsträubenden Verwicke¬
lungen und Verwechslungen der „Hand¬
lung“ erreichen ihren Höhepunkt, als die
Frau Konsistorialrat Meisel aus Chemnitz
für die „spanische Fliege“ und der brave
Meiscl-Sprüßling für den unerwünschten
„Fliegen-Sohn" gehalten wird.
Der Start
NachtHug „Berlin — Motkau “ wurde durch dir ., Funkslunde Berlin“ Übertrager
können zwar auch mit Stillstandsvor- I
richtungen versehen werden, und man
kann auch bei ihnen ein Sicherheits- I
filier anbringen. Trotzdem cmpf ehli |
es sich in den meisten Fallen nicht,
bei solchen Apparaten häufig Ce- I
brauch von der Stillstands Vorrichtung
zu machen, weil die Erwärmung im¬
merhin noch so stark ist. caß sehr
bald Schädigungen des Filmes ein-
,r *‘« n AntgrgUchcne* Lieht mi
Ein ganz wichtiger Punkt, den der
Amateur beim Kauf eines P-ojektors
nicht vergessen darf, -ist die Erzielung eines flimme freien Bildes.
Diese Bedingung wird nun wohl von den meisten Apparaten
erfüllt, jedoch dürfen wir nicht vergessen, daß sie um so
schwerer zu erfjllen ist. je lichtstarker der Projektor ist. Aus
Deutschland fast überall 220-Volt-
Spannung haben, so daß in fast allen
Fallen Vorschaltwiderstände für die
Apparate benutzt werden müssen, an
deren Stellen an einzelnen Orten
natürlich auch geeignete Transforma¬
toren treten können. Es liegt leider
in den Konstruktionen der modernen
Projektionslampen begründet daß wir
diese nicht für 220 Volt Spannung
liefern können, so daß also diese
-Schwierigkeit bestehen bleibt.
tchöncr Schattenbildung Be ' m Vorschalten der Widerstände
muß man sich vor Augen halten, daß
in ihnen Strom u; Wärme umgesetzt
wird, um den notwendigen Spannungsabfall zu erzielen. Man
sollte deswegen die Widerstände möglichst auf dem Fußboden
oder jedenfalls doch so aufstellen, daß sie bei der Vorführung
nicht stören. Spezialkonstruktionen der Widerstände haben es
meistens ein Amperemetcr, weil die verwandten Lampen in
erster Linie nach der Stromstärke berechnet' sind und nicht
nach der genauen Spannung.
Auch die Geschwindigkeit der Vorführung muß regulierbar
sein. Daher befinden sich an den Geräten sowohl mechanische
Bremsen wie auch kleine Regulierwiderstände, die ausschlie߬
lich auf den Antriebsmotor wirken. iSrfUufi lotgu
herankommt. muH da« Teleobjektiv cinspringen. um Einzel-
gestalten.
cs sich beim Liebhaberphotographen zunächst nur darum
Bilder zu erhalten, bei denen auf die Zeichnung tech-
i, auf die der Ingenieur Wert legt, verzichtet werden kann.
geachtet werden. Wahrend bei Landschafts -
kann man bei
langes Einstellen
--- - K _ ..... „.e einfache Klapp¬
kamera mit Zentralverschluß und Blendenöffnung 4.5 wird für die
meisten Fälle genügen, wenn die Einstellskala richtig geeicht ist.
so daß auf Mattscheibeneinstellung verzichtet werden kann. Kurze
Brennweite ist erwünscht. Liegen die örtlichen Verhältnisse kompli¬
zierter, so ist die Spreizenklappkamera mit lichtstarker Optik
|z. B. Makina-Plaubel) geeigneter, da hiermit auch noch Momente
erfaßt werden können, auf die man sonst wegen ungünstiger Licht-
«crhältnisse verzichten müßte. Da man sehr oft an das Objekt
Der Förderturm. Makina-Plaubel 1-10 cm. 1:2.9. Perul.
Filmpack, Blende 6.J. Sek.. Hydrochinnn-Enlu'icklun
Photographierte Technik
I an muß sehen können, um bildwirksamc Technik bildwirl
zu gestalten. Dann findet man überall Gelegenheit,
Objektiv ohne Überschreitung der durch häßliche Warm
(Jbicktc. Bei Kcisen durch Industncgcgcnden gibt c
eigenartige Verkehrsmittel und Förderanlagen, wundervoll geformt
Stahlgcbilde. Windgcblüsc. Hochöfen, qualmende Schlote, dampfend
Abwasser. Brücken und wirkungsvolle Rundblicke.
Beachten Sie unser Preisausschreiben
auf der 3. Seite des Umschlages
Da technische Bauwerke mit ihrer gewaltigen GröBc
vielfach so eng nebeneinanderstehen. daß sie trotz geringer
Brennweite des Objektivs nicht ganz zu erfassen sind, ist
eine Wcitwinkelvorsatzlinsc für die einfache Klappkamera
unbedingt erforderlich. Mit der Spreizenklappkamcra
lassen sich derartige Aufnahmen infolge ihrer Konstruktion
jedoch nicht herstcllen. Die Gclbscheibc wird nur benutzt.
rf handelt, greil
ug bildhafte Sli
Als Aufn.-hmematcrial benutze man am besten
möglichst allgemeinempfindlichc Platten. Auf
Kcisen ist der Film mit einer Kmpfindlichkeit
von Ib—17 Siheincr zu bevorzugen. Jedoch
lassen. Denn die Schwierigkeit des Objekts bringt
es mit sich, daß häufig aus lokalen Gründen der
günstigste Standpunkt nicht eingenommen wer¬
den kann.
—
Dunkelkammer -
Blindheit
W elcher Amateur hat
nicht schon die Erfah¬
rung gemach:. beim
Übergang von der hellv»eitlen
zur roten Dunkclkammerbe-
Icuchtung. noch mehr aber
beim Übertritt vom hellen Ta¬
geslicht in die Dunkelkammer
auf viele Sekunden völlig ge¬
blendet — blind — zu sein?
Bei den starken Lichtgegen¬
sätzen ist das Auge nicht in der
Lage, sich so schnell zu akkom-
Jeden Monat 100.— Rm.
für Photoamateure!
Wir ve'teilen Jeden Monat Rm. 100.— für Photoama
teure
t Preis.ä Rm. 20.—
i Preise.ä Rm. 10.—
U) Preise.i Ra. S.-
" n " “ L 1 " I »ich «ine ander« Verteile“' - -
uberle.een Auf der Ku.l.»«.!« »md tut,
Name t«s Apparates,
Art und Lichtstarke des Objektivs,
Blende.
Platten oder Filmfabrikat,
Zeitpunkt der Aufnahme,
Belichtungszeit,
Verwendung etwaiger Hilfsmittel (Celbscheibe, Vor¬
satzlinse u. dgl),
Art des für den Abzug verwendeten Papiers,
Genaue Anschrift des Einsenders,
Ausdrückliche Erklärung, dal) der Finsender Photo¬
amateur .st.
Knipsen mit
Gefühl
E in technisch exaktes Photo
braucht noch nicht schiin
Technische Fertigkeit, die aus
Lehrbüchern wie von erfahre¬
nen Fachleuten gelernt »erden
kann, ist eine Angelegenheit
io
bereits eingeschaltet ist,
schließt man hei noch brennen¬
dem weißen Licht beide Augen,
schaltet währenddem das
weiße Licht aus. und man wird
dann sofort völlig klar sehen.
Nicht minder nachteilig ist
das ganz anders geartete Dun-
kclkammcrfiebcr, dem mancher
Plattcnbruch. manche verfehlte
Entwicklung u. dgl. zuzuschrei¬
ben ist. Der Aufenthalt im
dunklen Raum, besonders wenn
er weit entfernt vom Idealzu¬
stand. wenn alles eng und pri¬
mitiv ist. die dunkle Beleuch¬
tung reizen die Nerven. Jede
seelische Ruhe ist hin. Ha¬
stende Bewegungen, hastiges
Arbeiten. Ungeduld auf der
ganzen Linie. Die ersten Bild¬
spuren erscheinen nicht schnell
genug auf dem Negativ — ein¬
zige Lösung der wahrscheinlich
verfehlte Rapidentwickler. Zu
zeitig wird das kaum anent-
wickcltc Negativ dem roten
Licht ausgesetzt — die Platte
schlciert. Die Ausentwicklung
Schallplatten, die man gern hört
Broadwrav-Melody, Foxtrott. Puppchen will Hoc
zeit machen. Fo> trott aus dem Tonfilm „Broadwa
Melodie ", gespielt von Harry .lacksur und seinem Orchcst
Zwei entzückende Schlager aus dem neuen Tonfilm, die si
sowohl in der Haus¬
musik wie im Tanz-
saa! ihren sicheren
Platz erobern wer¬
den.
Grammophon 22238.
Kate mal. Fox¬
trott von David¬
son-Watkins. ge
spielt von den
Clevelanders.
Bum
. da bi
ich h i n g e f a I-
len, Foxtrott.
gespielt von den .
b Jumping Jacks.
Ein langsamer Fox
mit sehr viel Melo¬
die. und ein lustiger
Tanz, ganz auf Ef¬
fekt gestellt.
Brunswik 4196.
Sellerie (Milton-
Ambers), Fox¬
trott. . Bim¬
bambulla
(May - Amberg),
gesungen von;
..Die Abels".
Wieder zwei Schla- Win/erneh
ger aus dem Keper- I • r V/rrJ -•> Utel-Kemtra •> Ir* .,
toire der beliebten Urtlmmtmahmr ..<«•
banger mit allerhand
geschickten Toneffekten. Grammophon 2223'*.
I ; gibt eine Frau, die dich niemals vergißt. Lied
von Coerler-Schwabach. — Tränen weint jede Frau
SO gern. Lied von Caper-Roller, gesungen von Frinz
Völker, Opernhaus Frankfurt; am Klavier: General¬
musikdirektor Manfred Gurlitl vom Frankfur er Opernhaus
Zwei bekannte Lieder von dem beliebten Frankfurter Tenor
gesungen. Schlager hübsch im Vortrag, liebenswürdig begleitet.
Grammophon 22240.
Aida v Verdi. Aus-
gewählte Arien,
gesungen von
FrauÄrangi Lom¬
bard; (Sopran).
t J. Pasero M.
Capuana A.
Lindi A. Bor-
glio S. Bacca-
loni und Chor.
Die schönsten
S'immen der Mai¬
länder Oper singen
cie wirkungsvollsten
Stellen aus Verdis
unsterblicher Oper.
Eine Serie von voll¬
endeten Platten, in
England aufgenom-
men. Spitzenleistung
moderner Aufnahme¬
technik. Unerreichte
Qualität des Auf¬
nahmeensembles. das
durchweg Namen von
Weltruf aufweist.
Columbia D 14500.
14506. 14511.
Friederike von
' am Rhein Lehar. Großes
/ n i /!..» . Potpourri für
1 ;. <fi. Ivia/I I rtt.-.-Vepnr Streichorchester
Dirigent: Josef
Snaga. Solo Violine: Paul Godwin.
Die populären Melodien in hübscher Instrumentation Gute
Auswahl der beliebtesten Motive verbinden sich mit hübschen
Toneffekten, vor allem mit Geigensolt, die Paul Godwin aus¬
drucksvoll spielt. Grammophon 27070.
Opern im Hause
Die Deutsche Grammophon zeigt in letzter Zeit das Be¬
streben. der Schallplatte neue Möglichkeiten zu eröffnen. Sie
"_'ll. was gerade in diesen Spalten besonders interessiert, das
Kinoorchester durch Schallplattenmusik ersetzen und stellt zu
diesem Zweck unter Leitung von Kapellmeister Bccce, der zu den
besten Illustratoren Berlins zählt. Serien von Platten zusammen,
die auf einem besonderen Apparat pausenlos vorgeführt werden.
Von den Bearbeitungen hörten wir in letzter Zeit den „Frci-
schutz" und den „Troubadour", stellten an Hand dieser beiden
1 > irbeitungcn fest, daß tatsächlich auf vier Platten das Wesent¬
lichste aufger.ommen und so zusammengestellt ist, daß die Idee
•’ls Ganzes unverfälscht erhalten bleibt.
Die Besetzung ist durchweg gut steht jedenfalls beträchtlich
über dem Niveau der kleinen und mittleren Bühnen des Deut¬
schen Reichs und wahrt in allen Fällen den wesentlichen
Mclodiengchalt.
Mail hat dieses System der Kürzung für den Hausgebrauch
■ "th auf Wagner angewandt und zeigt das. was man will, an
■ Lohengrin".
Vielleicht mag cs manchen geben, der diese radikalen Striche
' * “"künstlerisch bezeichnet. Denen aber muß entgcgengehalien
“irden, daß es schließlich immer noch besser ist. wern man das
" “klich Lebendige. Melodiöse und Volkstümliche in muster-
Culligcr Form weitesten Kreisen zugängig macht, als daß n.an
»ich weiter wie bisher darauf beschränkt, einzelne Arien zu ver¬
muten. die ja schließlich auch nichts anderes sind als Bruch¬
stücke. die für das Verständnis des Gcsamiwcrkcs wenig besagen
Interessant ist die Tatsache, daß man nicht nur Opern auf
diese Weise popularisiert, sondern daß mar. darüber hinaus auch
Schauspiele neu beleben will.
Nach dieser Richtung bewegen sich die Arbeiten, die ihren
ersten praktischen Ausdruck in einer Ausgabe des Schillcrschen
„Wilhelm Teil“ gefunden haben
Es wirkt im ersten Augenblick etwas merkwürdig, wenn man
hört, daß dieser „Wilhelm Teil“, ein abendfüllendes Schauspiel,
auf vier Platten zusammengestrichen ist und alles in allem rjnd
zwanzig Minuten Vorführungszeit braucht.
Aber schließlich ist der Rundfunk auf diesem Wege schon
v< rausgegangen. Es ist noch gar nicht so lange her. daß Bronnen
für die Berliner Funkslunde den ..Wallenstein zusammenslrich.
Was der Funkstunde erlaubt ist. darf auch der Schallplatte
billig sein. Wir sind sogar der Meinung, daß auf diesem Wege
die Wiederbelebung von Kulturgütern möglich und erreichbar ist,
die durch das Theater langsam mit einem Staub bedeckt wurden.
Wir von unserem Standpunkt aus begrüßen diese Kurzopern
und empfehlen all dencr, die über entsprechende Apparate ver¬
fügen. sich zumindest in irgendeiner Geschäftsstelle der Gram¬
mophon diese Neuerscheinungen einmal anzuhören.
Beachten Sie unser Preisausschreiben
auf der dritten Seite des Umschlags
itu^ttuut^ttcut ytiiuyi^y yc
„CI Ni MAGAZINE ‘
Vtrlflaag CuUmmgatu" btrlu i «M». ImitpoUxtrdlll TH NaUdl 7196
Internationale Filmschau
Pra ? //, Palais Lucerna
Wien Berlin New York Budapest j
Österreichische Filmzeitung
"THE BIOSCOPE"
THE CIN EM A
E L () K U VA
Eracbcsat 2 mal in Monat
| Adr«..«: HELSINKI. HAKaSALMENK
,CIN£MA d’ORIENT“
ARTE Y CINEMATOGRAFIA
All.fr, spanucArs Fort, Matt
THE CINEMA
ihrUcb.r Bezugspreis s.nschl dzs „Moothly Ts- hniesl » Seh.üi.s
»uplcmczl“ ~.lcb« sls aepsrstr Zeitschrift .rs.hemt < m a * b *““*
„La Cinämatographie Franqaise“
Da. fährrndt FadtUatt Bkrr dm framSti.c\ra Film
CINEMA
Kinimatographicos AS TIR
Diz.l
SOKAL-
Produktion:
H. R. Sokal-Film 6. m. b. H.
im
AAFA-SONDERVERLEIH
Auflage: 4900 _ J
VERLAG SCHERL* BERLIN SW 68
Berlin, den 29. Juli 1929
Nummer 174
Tobis kauft D. L. S.-Aktien
Wieder einmal wird eine
uinsaktion perfekt, die deut¬
lich zeigt, wie wandelbar die
Kombinationen innerhalb der
i ihnindustric sind und wie
■'chacll sich große, ideelle
/’alc in höchst materielle An¬
gelegen heilen \crwandcln.
Kein äußerlich ist folgcn-
t- -tzuslellen: Die Tobis
,b mit erheblichem Kr-
I m D I. S beteiligt
Wahrscheinlich an elcr Ak-
i '-ngevcllschaft. die ja schon
'i'er der Träger des Gc-
haltei w.ir. während der
v " • mit dem gleichen Na-
' a dazu diente, die Be-
• r» lassen die das
- ■’lt stützten und stark-
1 ’ ■ Aktiengesellschaft.
' . eigentlich Eigentum der
i ■-en deutschen Theater*
• il/cr sein sollte, wird jetzt
1 'eh I obis-Kapilal verstärkt,
tienaii so wie das Deutsche
’nhild-Svndikat drei Sitze
* m Aulsichtsrat erhält.
An sich ist dieser 7-ulluß
' ,n neuen Mitteln absolut
sympathisch und vor allen er-
1 " 'erlich gewesen
1 war kein Geheimnis,
. " n,;in emsthalte finan-
J- S. halt'. die ullcrding
ul schlechten Gl
‘ ■ otsgang oder Geschält-
-ag. sondern Icdiglic
dr.raul zurückzuführen ws
jte daß man einen große
' , " l ’ Mit zu geringem K.
P'W ausgcslattet hatte.
hat sich jetzt praktisc
■" ' ‘eignet, was w ir als eir
*'ge. FachWatt gleich bei de
Gründung des D. L S kl.i
j Un , rteutlich ausgesprochen
r®*" "nd was wir vor km
l '" erst Wiederholten:
l.e! dc,,tscllcn Theater*
' r Sln< * gar nicht in der
■us eigener Kraft einen
I Zur Fusion Fox-Emelka
Der ..Bayerische Kurier"
bringt an der Spitze seines
Möih ener 1 cils eine «Irin-
gcroc Anträge an d.c Rcicfis-
icU'irung, warum der Vtrknu
der I ir.elka-Mein heit an die
ros nicht verhicdcrl werd-
Es w ird daraui hing,, wie-er
daß d.e Rei. !. -I . Iciligung sci-
Ubergarg in ausländische
Haide za verhüten. Es sei
darum un,. Kindlich, weshalb
man j,Ut mit einem Male eine
Fusion durchführe und durch¬
fuhren lasse, d e man zuerst ;m
Interesse des Reiches unter
Auiwe-ndung sehr bede-utender
finanzieller Opler verhindert
habe. Aus dem Artikel geht her-
e.r. daß eler ..Bayerische Ku-
i die Verhältnisse an'chei-
■
wie sic !a' ichlicli -ind. l)as
i . ' ■ an; bc cn aus i.nc- Wen-
ei-i d.e die Kmclka
ol-- . • e- wer am besle-i fundicr-
ten deutschen Fitmgescitsckaf*
Yicllcicit eben d e beteilig-
lbas, .sei.tr. Banken dem
kuliit, die . . in seinem Arlikvl
l< rderl Dann erübrigen sich
alle* anderen Anfragen von
selbst.
Filmverleih aufrecht zu er¬
halten
Wohlbc-merkt sie- könnten
cs in finanzieller Beziehung,
wenn diejenigen die die- Mit-
le-1 haben, tatsächlich auch
de-n Mut fänden, das kapita¬
listische Risiko zu trage-n.
Dies,- Herrschaften hüten
sich aber meist, weil sic —
ganz ollen licrausgc-sagt —
aus der Art. wie sie selbst
manchmal mit dem Verleiher
Ge-schö'tc machen. Riick-
schlü- ,c- auf die Rentabilität
von Verleihbetrieben ziehen.
Nun wird das allerdings
anders werden. Denn die Ar¬
beitsgemeinschaft der Film-
vcrlciher wird sicher sehr
schnell für alle Plätze die
Basis linden, auf der in Zu¬
kur ft Verlcihgeschäfte ge-
mai ht worden.
V ir möchten ausdrücklich
betonen, daß das nicht heißen
soll, daß man die Leihpreise
ins i'ngemcssene steigert.
Daß mai den Prozentsatz für
die LeihmiiVn bei stummen
Filmen willkürlu.’,. in die
Höhe schraubt. Sondern man
will nur an den vielen
Plätzen, wo bisher wirkl.ch
zu wenig gezahlt wurde, an¬
ständige Grundpreise heraus-
llolcn
Man muß gerade heute, wo
das D. L. S. s-ch immer mehr
von der Genossenschaft zum
privatwirtschaftlichen Betrieb
einer Hinzclgruppe umstellt
darauf hinweisc.n. d. ß gerade
im eigenen Betrieb der Thea-
terhesitzer neben den fünf¬
undzwanzig Prozent zuerst
die Garantiesumme stabili¬
siert wurde.
Wir glauben ganz sicher,
daß man gegen die Garantien
noch manchmal Sturm laufen
wird. Das ist erklärlich und
verständlich, denn jeder ist
sich selbst der Nächste.
Aber inan darf dann auch
nicht übelnehmen, wenn nun
die Prolcstschreie. die dem¬
nächst wieder da oder dort
erschallen werden, nicht so
tr..gisch nimmt, weil schlie߬
lich die vorhandenen zahlcn-
mäßi-’.u C nlcrlagcn auch
uem Außenstehenden gestat¬
ten. sich einigermaßen ein
Bild zu machen
Die Tobis-Programme ge¬
hen aiso durch den Verleih
des D. L. S. Außerdem wer¬
den drei Tnhis-Großlilmc,
selbstversiändlü.h mit Ton,
beim D I > erscheinen
Darübei l imus hat sich die
Tobis verpflichtet, an die
Mitglieder res D. L. S. Appa¬
raturen zu liefern
Es steht nicht genau fest,
ob es sich nier um die alten
Apparaturen handelt, die der
lohis zum Vertrieb noch frei-
gegeben sind, oder ob es sich
um neue, k imhinierte Tobis-
Klangfilm - Apparate dreht,
v ic man sie in den großen
Ufa-Thea lern findet.
Wir sind überzeugt. daß
nach dieser Richtung hin
schon seht bald genauere
Mitteilungen erfolgen I>i,
scheint uns notwendig, weil
in der Pr ixis natürlicli so¬
wohl im P-eis wie in der
Leistung g -oßc Unterschiede
zwischen Tobis- und Klang-
film-Apparaten bestehen.
Es wird jeder Thcater-
besitzer zu untersuchen ha¬
ben. liir welches System er
sich entscheidet, und es wird
unseres F.racütcns auch keine
Schwierigkeiten machen, selbst
da. wo bc-eils Tobis-Ab-
schlüsse vor liegen, eventuell
aus Zweckmäßigkeitsgründen
Klangfilm-Apparaturen cin-
Allcrdings müßte dann um¬
gekehrt auch da. wo Kl.-ng-
film-Vorpflichtungcn \orlie-
gen. Tobis als Ersatz ein¬
geführt werden dürfen.
Wir müßten sozusagen ..1n-
tcrchangeabilitv“ für deutsche
Apparate proklamieren.
Aber das sind interne Fra¬
gen. an denen die Öffentlich¬
keit wenig interessier ist und
die hier lediglich angeschnit¬
ten werden, weil sie vielleicht
lür diesen oder jenen ak¬
tuell werden könnten.
Widerruf und Qitspolizeiveiboi nach der Novelle zumLichtspiclgeseiz
Von Lnodgcrichtsdircktor Dt. Albert Hellwig in Polsd; ci
(Vcrg liehe auch ..Kincmatograph" Nr. 170 vom 24. 7 1929)
Die Materie des Widerrufs
der Zulassung eines Bildstrei¬
fens und des Ortspolizeiverbot s
ist mit ganz besonderem
Zündstoff geladen. Uber
wenige Fragen läßt sich schwe¬
rer eine Verständigung erzielen
als gerade über diese Und doch
muß wie ich glaube, eine |edc
wirklich objektive Prüfung zu
den» Ergebnis kommen, daß
lebensnotwendige
staatliche Belange so¬
wohl die .Möglichkeit eines
dauernden Widerrufs
der Zulassung eines Bildstrei¬
fens als auch ein zeitweili¬
ges o r t s p c 1 i zc il i c h c s
Verbot der Voriührung gebie¬
terisch erheischen. Auf der an¬
deren Seite bin ich ebenso fest
davon überzeugt, daß nicht nur
sehr gewichtige wirt¬
schaftliche Interessen
der Filmtranche cui dem Spiele
stehen, sondern daß auch i m
allgemeinen Interesse
der immerhin nicht außerhalb
des Bereiches des Möglichen
liegenden Gefahr eines Mi߬
brauchs dieser Rechte, insbeson¬
dere aus politischen Gründen,
unbedingt vorgebeugt werden
muß.
Auf diese beiden Sicherheits¬
ventile kann keine Regierung
verzichten; und leizten Endes
liegt das auch im Inter¬
esse der Fifminter-
c s s c n t c n. denn sonst mußte
eben die Fifmzer.sur so scharf
gehandhabt werden, daß sic
nach Möglichkeit nicht n ir eine
sachiich unbegründete Zu.assung
ausschlösse, sondern daß sie
auch alle Momente berücksich¬
tigt, die unter besonderen zeit¬
lichen oder örtlichen Verhält¬
nissen möglicherweise die öf¬
fentliche Vorführung eines im
allgemeinen ganz unbedenk¬
lichen Films, etwa eines Strcik-
filmcs oder der Darstellung
einer na'ionalcn Gedenkfeier,
als ordnungswidrig erscheinen
Es kommt also praktisch dar¬
auf an, einmal da; Widcrrufs-
rccht und das Ortspolizeiverbot
auf diejenigen Fälle zu be¬
schränken. für die es uner¬
läßlich ist. und sodann durch
die Ausgestaltung der Vorans-
sef Zungen und des Verfahrens
alle nur denkbaren Garan¬
tien gegen einen Mi߬
brauch und gegen ver¬
meidbare Schädigung
des Lichtspic lg e werbe*
zu schaffen Wer dahin strebt,
fruchtbare Realpolitik zu trei¬
ben, dient auch den Sondcr-
intcrcsscn des Lichtspiclgewcr-
bcs besser als jemand, der. un¬
beirrt d irch die in der Sache
liegende Notwendigkeit zu ge¬
wissen Konzessionen mit dem
Kopfe lurch die Wand will:
Er wird sich sich nur selbst
den Schädel einrennen, aber der
Sache, ccr er dienen will, nicht
nützen, -ordern schaden. Ich
würde rüch freuen, wenn sich
diese Er'ecntms auch bei den
Filmintcrcssentcn ir.-.iner mehr
durchsetzen würde.
Bisher ist in § 4 Abs. I des
Gesetzes das 'S iderrufs-
recht so geregelt worden, daß
der Antrag einer Landcs-
zentralbchördc erforder¬
lich ist. Künftig soll auch das
Reich antragsbcrcchtigt sein.
Das ist eigen! L.h eine Selbst¬
verständlichkeit. gegen die
nichts einzuw enden ist. Gb die
Obcrprüfsicllc an die An¬
träge gebunden ist. also
beispielsweise, v.cnn Bayern den
Antrag stellte, den Widerruf
nur mit der Beschränkung auf
Bayern r.;.s »sprechen, nicht be¬
fugt ist, die Zulassung für des
ganze Deutsche Reich zu w ider-
rufen, ist bisher streitig. Nach
richtiger Auffassung ist aber
schon heute die Ofccrprä[stelle
an den Antrag des Antragstel¬
lers nicht gebunden. Diese
Auslegung soll künftig gesetz¬
lich festgelegt werden. Auch
hiergegen werden sich kaum
begründete Bedenken gellend
machen lassen.
Anders verhält cs sich mit
der vorgcscblagcnen Regelung
des Ortspolizeiverbots.
Bisher bestehen irgendwelche
Sätze des F.eichsrecbts in die¬
ser Hinsicht überhaupt nicht.
Das Ortspolizeiverbot. wie cs
sich im Laufe der Jahra hcraus-
gebildct hat. hat seine Wurzeln
ausschließlich im Landes¬
recht und das Rcichsrccht
kommt cur insofern in Frage,
als geprüft werden muß, ob und
gegebenenfalls inwieweit das
Lichlspiclgrsctz rcicksrcchtlichc
Schranken aufrichtet. Künftig
ist eine rcichrrcchtlichc Rege¬
lung vorgesehen. Das ist im
Interesse der Klarheit und der
Vereinheitlichung cur er¬
wünscht. Aber etwas anderes
ist cs. ob die Formulierung des
Ortspolizeiverbots nach allen
Richtungen hin befriedigen kann
Diese Frage dürfte meines Er¬
achtens zu verneinen sein.
Die Novelle bringt das Orts¬
polizeiverbot äußerlich und in¬
nerlich in eine Verbindung
mit dem Widerrufs¬
recht. § 4 Abs. 1 soll näm¬
lich künftig folgendermaßen
lautem „Die Zulassurg eines
Bildstreifens kann auf Antrag
der Rcichsregierting oder einer
obersten Landesbehörde durch
die Obcrpriifstcllc für das
Reich oder ein bestimmtes Ce-
biet ideiTufcn werden, wenn
sich nachträglich ein Versa¬
gungsgrund im Sinne der §§ ta
3 ergibt. Ergibt sich in einem
solchen Falle die unmittelbare
Gefahr einer Störung d.r öf¬
fentlichen Ordnung oder Sicher¬
heit durch die Vorführung e'ms
ven einer Prüfso.llc zugcl-ssc-
r.en Bildstreifens, so sind die
von den Landcszcntralbche rdc i
bestimmten Polizeibehörden be¬
rechtigt. die öffentlich: Vorfüh¬
rung des Bildstreifens für ihren
Amtsbereich zu untersagen. Von
der Untersagung hat die Poli¬
zeibehörde die zuständige ober¬
ste Landesbehörde binnen drei
Tagen in Kenntnis zu setzen.
Diese hat binnen einer Woche
den Antrag auf Widerruf zu
stellen oder die getroffene
Maßnahme aufzuheben. Lehnt
die Oberprüfstclie den Antrag
ab, so tritt damit die polizei¬
liche Verfügung außer Kraft;
wird dem Antrag teilweise statt-
gegeben. so tritt die polizei¬
liche Verfügung erst mit der
Ausstellung der neuen Zulas-
szngskartc (§ 14) außer Kraft."
Diese Verkoppelung
zwischen Widerrufs,
recht und Ortspolizei¬
verbot w ird m. E. der Sach¬
lage nicht gerecht Sie beruht
auf einer Verkennung des
Wesens und der Lctcnsnotwcn-
digkeiten beider Rcchtsinstitu-
lior.cn und kann nur zu einer
unglücklichen Ehe führen. Ich
weiß allerdings, daß schon in
der, übrigens recht anfechtba¬
ren Entscheidung des preußi¬
schen Obcrverwaltungsgcricbts
vom 13. Dezember 192! solrhc
Beziehungen zwischen Widcr-
rufsrccht und Ortspolizeiverbot
hcrgcstcllt worden sind. Aber
der Gesetzgeber ist frei und
kann die Materie von sich aus so
regeln, wie er es für zweck¬
mäßig sicht. Widerrufsrecht
und Ortspolizeiverbot als sol¬
ches haben aber nichts miteinan¬
der zu tun. Das Widerrufsrecht
soll Fehler wiedergutmachen,
die bei der Bildstrcifcnprüfung
begangen worden sind: es ist
gewissermaße i eine Parallele zu
dem Recht des Fabrikanten
einen abgelchnten Bildstreifen
erneut zur Prüfung vorzutege-n.
Das Ortspolizeiverbot will ge¬
wisse vorübergehende zeitliche
und örtliche Umstände berück¬
sichtigen, die bei der Bildstrei¬
fenprüfung nicht berücksichtigt
werden können und dürfen
Nun läßt sich allerdings dar¬
über reden, ob es nicht ange¬
bracht ist. nach Einleitung den
Widerruf Verfahrens unter g--
w : sscn Umständen den Lande-
Zentralbehörden die Befugnis ■- .
geben, vorläufig die öffentlich.
Vorführung des Bildstreifen
zu untersagen; aber cs geht
doch nicht an, unter dieser: c ..
sichtspunkt den Polizeibehörde i
— v.ic dies hier vorgcschlagcn
wird — diese Befugnis s:hon
rinzuräumen, bevor die Lan-
dcszcntralbchördc ein Widcr-
rufsverfahren beantragt hat. Er¬
geht über eine Regelung dt«
Ortspollzcivcrhots im Rahme 1
des Widerrufverfahrens hinr-
Daraus wurde aber zu schließe i
»ein. daß im übrigen Orlspol -
zciverbe.te nicht statthaft sei i
sollen. Jio Begründung stellt
sich aber auf einen anderen
Standpunkt. Sic meint nän.li 1 .
das Or.spolizeiverbot im eiger -
lichen Sinne tfeibe bestehe n.
Doch ist cs mir allerdings sc! r
;wcifcthaft ist. ob ihn sich die
Ccrichtc zu eigen machen wur¬
den. Sollte dies aber wid:r Er¬
warten doch der Fall sein. - >
wäre die Folge die, daß de
Landeszcntralbehördcn gerad ; i
gezwungen sind, um zeit¬
lichen und örtlich beschränkt n
Besonderheiten in Aus-
nähme fällen Rechnung tra¬
gen zu können, in jedem vi¬
elten ball ein Widerruf •
verfahren einzuleifen. ob¬
gleich es sich in Wirklichkeit
gar rieht ernsthaft darum han¬
delt daß die Zulassung des
Bildstreifens w tdcmi'en werden
seil oderauch nur widerrufen w- 1 -
den kann. Praktisch werden d<e
Lar.dcszcntralbchördcn ihr. Be¬
lange wahren können, da >*
aller Regel bis zur Ents. Mel¬
dung der Oberprüfstclie s v C *
Zeit verstrichen werden sei»
wird. daß begründeter Anlaß
Zur Aufrcchterhaltung de-
polizeiverbots nicht mehr v'cgc-
ben ist. Daß cs aber gcs>. Un¬
politisch zweckmäßig ist. die
Landeszcntralbehördcn aul
solche Schcichwegc zu vt, ‘
weisen, möchte ich bezw eitel*
Hier Klarheit über
Rechtslage zu schaffen. " lf
eine der wichtigsten Aufgabe®
des Reichstages bei der B ff *'
tung der Novelle sein.
n ‘* au ch dann, wenn das Er¬
gebnis nicht das Erhoffte ver¬
wirklichte
OS der bisherige Spielfilm, der
**it nahezu 35 Jahren den Markt
beherrscht und sich zu einer
gewissen Höhe entwickelt hat.
vollkommen oder teilweise vom
Tonfilm verdrängt werden
w,rd - ist eine Frage, deren Be¬
antwortung der zukünftigen
Entwicklung Vorbehalten ist.
Immerhin darf nicht verkannt
"erden, daß der Film gerade
seiner Stummheit eine Macht
verdankt, die keine geogra¬
phischen Grenzen kennt.
Die Bedeutung einer crtL
Revolution der gesamten Auf-
nahme- und Wiedergabetechnik
»her wird augenscheinlich an
»nd des Zahlenmaterials über
ergibt nach dem gegebenen
Zahlenmaterial durchschnittlich
jährlich hinsichtlich der Zahl
der Filme bzw der Meterzahl
folgendes Bild: Gegen 2137
Filme eigener Produktion, d. s.
73 Prozent des durchschnitt¬
lichen Jahresverbrauchs wur¬
den 793 Filme eingeführt, d. s.
27 Prozent des durchschnitt¬
lichen Jahresverbrauchs, gegen
1 176 655 Meter eigener Pro¬
duktion. d. s. 57 Prozent des
durchschnittlichen Jahresver¬
brauchs, wurden 666 511 Meter
eingeführt, d. s. 43 Prozent des
durchschnittlichen Jahresver¬
brauchs.
Dies bezieht sich auf alle Ar¬
ten von Filmen. Wesentlich
verändert wird das Bild über
die heimische Produktion bzw.
WIR BEGINNEN HEUTE MIT DER VERMIETUNG!
Sehr geehrter Herr Theaterbesitzer!
Y4/ Cn . n w ' r in diesem fahre mif unserem neuen Profiramm an die
VY Öffentlichkeit treten, so ist der diesjährigen Situation vollkommen
Rehnung Betragen. Getreu der Tradition unseres Stammhauses im Welt¬
geschäft mit in erster Reihe zu marschieren, habm wir uns cntsdilossen,
wiederum eine reichhaltige Qualitätsproduktion den deutschen Theater¬
besitzern zur Verfügung zu stellen.
Wir hatten im vorigen lahre 28 filme in unserm Programm, von denen
wir 27 Filme liefern konnten Der restlich» eine Film muhte aus Zensur¬
schwierigkeiten vom Programm gestrichen werden. Es ist für uns eine
Selbstverständlichkeit, dah wir auch in diesem lahre alle angekündigten
Filme unseres Programms liefern werden
30 Filme
bringen wir in dieser Saison mit den bekanntesten und beliebtesten Darstellern.
In unserem vorliegenden Programm befinden si<h eine ganze Anzahl
(groß Tonfilme
die sämtlich in deutscher Sprache ajtgenommen sind.
Es ist uns gelungen, den Regisseur and Hauptdarsteller des beim letzten
Film-Kurier-Ausschreibens mit der goldenen Medaille ausgezeidmeten Films
„Die Heilige und ihr Narr"
Wilhelin Dieierle
ausschtiehlich für unsere deutsche Produktion zu verpflichten.
Ferner gelang es uns, den gröfiten ßuch< rfol£ der letzten Jahrzehnle
1 m W c»len nichts Neues
von Erich Maria Remarque zur Verfilmung zu erwerben
Auch unsere übrige Produktion reiht sich würdig in Qualität unseren
Spitzenfilmen, an und wir sind in der Lage, den gröfiten Teil unserer Filme
bei ftedart auch aut Wunsch
als Tanfil m c
zu liefern.
Detmche lin.versa; Film Verleih G.m.u.H.,
Carl Laemmles
Grofitonfilm
SHOW BOAT
(Das Komödiantenschiff)
nach dem gleichnamigen Roman von Edna
Ferber mit deutschsprechendem Dialog.
Regie: Harry Pollard
mit
O r i g i n a 1 - M o t i v e n
aus der weltberühmten
Ziegfeld-Revue, New York
LAURA LA PLANTE
JOSEPH SCHILDKRAUT
HANS ADALBERT
VON SCHLETTOW
in dem ersten deutschen
Universaltonfilm
Unter Verwendung der bekanntesten
acht russischen Volkslieder
Mementofilm der Universal
Regie: Dr. Georg Asagaroff
Der Regisseur und Haupt¬
darsteller des beim letzten
Film * Kurier - Ausschreiben
mit der Goldenen Medaille
ausgezeichneten Films:
„Die Heilige und ihr Narr"
5 Wilhelm Dieterie
Standard- Filme
König Ludwig der Zweite
(Der Mitternachtsknnig)
Frühlingsrauschen
Regie: Wilhelm Dieterie
Photographie : Che ries Stumar
mit Wilhelm Dieterie,
LUu Deren f McoUl Mallkofi
Elle Wagner / Vivlan Glbion
Ich lebe für Dich
Regie: Wilhelm Dieterie
Photographie: Charles Stumar
mit Wilhelm Dieterie
Lien Deyen, Erna Mor -na, Olaf Könf»
Schwarze Diamanten
nach dem gleichnamigen Roman von
% MAURICE JOKAY
mit Wilhem Dieterie
Das Sdiweigen im Walde
LUDWIG GANGHOFER
mit Wilhelm Dieterie
Der neue Van deVejfle-Fiim
(Das Problem der Mutterschaft)
Regie: Eberhard Frowein
Ein Film nach dem neuesten huch des vielgelesenen Autors
Der gröbte Lacherfolg dieser Saison
Aflantic-Citv
Eine ganz tolle Geschichte in Badehöschen
Der eiste amerikanische ;
h u n dert pro zen tige
deutschsprechende r
Tonfilm
Conrad feidi
UIVSION
mit
Mary Philbin
Der Film behandelt das
Schicksal eines Gauklers
und spielt in dem außer¬
ordentlich interessanten
Milieu eines ganz moder¬
nen Theaters
Die letzte Warnung
Eine interessante Kriminalgeschichte
Regie: PAUL LEN1
mit
LAURA LA PLANTE
Gefährliche Grübchen
Neue lustige Abenteuer
mit
LAURA LA PLANTE
LAURA LA PLANTE
Hl -
f
* I ttspSsipi
wws
■ sL™
Hüte H P—
BROADWAY
REGIE PAUL FEJOS
PRODUKTIONSLEITUNG:
CARL LAEMMLE ir.
nach dem auch in ganz Deutschland
bekannten, mit riesigem Erfolg auf¬
geführten gleichnamigen Bühnen¬
stück mit
GLENN TRYON
EVELINE BRENT
MYRNA KENNEDY
OTIS HARLAN
Das! neue
“ Vrleihprogra m n
derONtVERNAL
bringt in drr SaijM
I9W/30
Die seltsame
Vergangenheit der Thea Carter
mit
June Marlowe, Hermann Vallenlin
Olai Fönss, Ernst SiaM-ftadibaur
Photographie: Charles Stumar
¥
Joseph Sdiildkraul
in
Junggesellen ln der Ehe
¥
zwei Junge Herzen
Regie: PAUL FEJOS
mit
Glenn Tryon u. Barbara Ifeni
Das erste Werk des genialen Re¬
gisseurs, das ihm Weltruf versrhatfte
Der größte Bucherfolg
der letzten Jahrzehnte
er ,ch »«**'* KEMAROOE I
2B C )t c w
9le«e§
Der Film wird
als deutsch^
sprechender
Tonfilm
Deutschland
^h P ro*romnO
der UNIVERSAL
intogene Robertson
die entzückende, charmante Darstellerin in
Wenn Frauen sich neben
Ein Film voll übermütiger und leicht¬
sinniger Frauenstreiche
und in
Wie sdiön und wunderbar
HttfM eine Frau von 30 Jahr’
Das Loblied auf alle jungen Frauen
Lien Deyers
in
Das Heiderösdien
Ein Film nach deutschen Volksliedermotiven
PAUL
WITHEMAN
der Welt bester Jazz - Kapellmeister
in dem deutschsprechendr i hundertprozentigen Tonfilm
Produktionsleitung: Carl Laemmle jr.
mit seinem weltberühmten Orchester
19W/SO
I J*rYoU<mdung
Der Kriminalist
von Scotland Yaid
Ken Maynard
Cowboy - Gesänge
Der Karawanenführer von Oklahoma
Tarzans neue
Dschungelgeschichten
mit
Frank MeriU, dem Mann der Kralt
und
Natalie Kingston
Neue Abenteuer nach den weltbekannten Tarzan-Geschichten
von Edgar Rice Borrough
mmmgmmmmmmmmmmmmmamtm
MATER
DOLOROSA
*
Ein deutschsprechender
Tongrofjfilm
Aufgenommen an den Heiligen Stätten Roms
mit
deutscher und internationaler
Besetzung
EDDIE POLO
Auf Leben und Tod
Eine Anzahl
Kurzfilme (Zweiakter)
Grotesken, Lustspiele, Wildwest-Zweiakter und
Oswald das verrückte Karnickel
20 steuerermäfjigte Lehrfilme
_^_1
W
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nsaenffiKenJ
s
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1
Anteilnahme der einzelne : Größccgruppen an
Gesamtproduktion
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2) mit c 2 Flinten.
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b»
28
«1 Kit ic 6-» Filmen . . .
b
•4
4f
2t
5
14
59
2b
b9
1 100*,
keil. Es ergibt sich hierfür im
Jahre 1928 folgendes Bild-
(Vgl. hierzu nebcnslchcndc
Tabelle).
Es ergibt sich somit, daß die
beiden eisten Kategorien mit
einer Jahresproduktion von 1
bzw. 2 Filmen, welche 61,1 Pro¬
zent der Gesamtzahl der Pro-
duktiur firmen (.«-stellen, nur
ru 25 Frc/ent an der Gesamt¬
produktion beteiligt waren,
wahrend die drei übrigen Grö-
beogruppen, deren jahrespro-
(iuk'.iou drei unJ mehr Filme
beträgt und welche 38.9 Pro¬
zent der Gesamtzahl der Pro-
duktion firmen darstellen, zu
75 Prozent die Gesamlproduk-
tioo vertreten.
Die sämtlichen fünf Größcn-
kaltgorien können demnach ia
zwei große Gruppen geteilt
•..erden, wobei die Zahl der Fir¬
men im umgekehrten Verhält¬
nis zur Prcduktica steht.
Nach Rcchtsformen ergibt
eh lür di er Produktionsfirmen
der langen Spielfilme seit dem
'jI:.-. 1<>26 folgendes Bild (vgl.
f- .-ra Tabelle VJ.
Von der Gesamtzahl der Pro-
e'iVr-ufirrtn von langen
.'p:eliii-nen des Jahres 1928
•aren 12 oder 17.1 Prozent
AkUcnvcselUchaften. 48. d. t.
’ - ? P.ozent, waren Gess. tn. b.
■ ■ uad 9. oder 19,1 Prozent
V- -rse andere Gesellschaften
Kon nanditgcsellschaftcn,
■ U:. -- Gesellschaften, Alleinun-
1 . nchmer usw.
D.e Form der G. m. b. H. er-
ut sich demnach in der Film-
:: tric einer besonderen Be-
(Et heit, und zwar bezieht sich
- i-if alle Sparten der Film-
-'idu-lri* Nach den Angaben
der L. B. B. wurden — Stichtag
31. Dezember 1927 — in der
deutschen Filmindustrie S66
Gess m b. H. gezählt, dagegen
nur 77 lebende und tätige Ak¬
tiengesellschaften.
Auch unter den Produktions¬
firmen der langen Spielfilme ist
die Form der G. m. b. H. be¬
vorzugt, wenngleich sie gegen
das Jahr 1926 um sechs Fir¬
men zurückgegangen ist.
Die 48 Gess. m. b. H. von ins¬
gesamt 69 Produkticnsfiriren
haben 119 Filme, d s. 55,3 Pro¬
zent der Gesamtproduktion des
Jahres 1928, herausgebracht,
während die zwölf Aktienge¬
sellschaften 92 Filme oder 41.1
Prozent dci Gesamtprodukt a.
hcrgcste.lt haben (vgl. Tabefle
V).
Veranschaulicht wird das Ver¬
hältnis der Rcchtsformen der
Produktioiisbrmen untereinan¬
der h i Verhältnis zu ihrer Pro¬
duktion auf der graphischen
Darstellung.
Es ist augenscheinlich, daß
die durchschnittliche Produk¬
tionstätigkeit der Aktiengesell¬
schaften diejenige der Gess. m.
b. H. bei weitem übertrifft. Im
Jabrc 1928 beträgt die durch¬
schnittliche Jahresproduktion
der Aktiengesellschaften an
langen Spielfilmen etwa acht
Filme, während diejenige der
Gess. m b. H- nur auf die Zahl
von drei Filmen kommt.
Die Größcngliedcrung Jer
zwölf Aktiengesellschaften des
Jahres 1928 ist hinsichtlich
ihrer Produktionstätigkeit in
bezug auf lange Spielfilme
folgende: Hi« Ufa mit der Pro¬
duktion von 17. die De:u mit
12, Emelka und Aaf.» mit je
10. Defa ur.d Terra mit je 9,
Nero mit 8, Phöniv mit 7, Ring-
iilm mit 5. National und Phoe-
bus mit je 2 Filrrsn und die
Derussa mit 1 Film.
Die produzierender, Aktienge¬
sellschaften des Jahres 1928
können demnach in bezug auf
die Zahl der von ihnen heraus¬
gebrachten langen Spielfilme
in drei Klassen eingcteilt wer-
Die Reihenfolge der 48 Ge¬
sellschaften mit beschränkter
Haftung hinsichtlich ihrer Pro¬
duktionstätigkeit an langen
Spielfilmen während des Jahres
1928 ist wie nachstehend: Orp¬
lid mit der Produktion von 10,
Boesc mit 7, Hegewald mit 6.
Eichberg, Grccnba.-i und
Horn mit je 5, Alb j. Domo-
Strauß, Erda. E>sem. Porten-
Froelicb. Rosenfeld und Stark
mit je 4. Boston Locw Noa
und Schunzel mit je 3, ferner
Ama. Deutsch - Nordische,
Lamprecht. Olympia Oster¬
mayer, Oswald. Prometheus,
Richter, Super und Zeln.k mit
je 2 und Becker-Sachs. Berger,
M-, Dewi. Gtuß, Helios. H.sa,
Ideal. Jelap. Ines. Kahn. Ka¬
ro!. Kosmos. Länderiilm. Lang,
Momento, Naxo ■ Neuland
Poetic. Sokal. Tscbcchowa und
Weyher mit je einem Film
Es ergibt sich demnach hin¬
sichtlich der 4S produzierenden
Gesellschaften rau beschränk¬
ter Haftung für (las Jahr 1928
folgende Klassifi :ierun <
In die erst: Gruppe, d. h.
unter diejenigen Firmen, wel¬
che nur 1—2 Filme während
des Jahres produziert haben,
entfallen 31 Gesellschaften mit
beschränkter Haftung, d. s.
64 Prozent sämtlicher produ¬
zierender Gess. m. b. H., jedoch
nur drei Aktiengesellschaften,
d. s. 25 Prozent ihrer Gesamt¬
zahl.
Insgesamt 9 Gesellschaften
diverser Rechtsformen wie
Kommanditgesellschaften Of¬
fene Gesellschaften. Altein¬
unternehmer usw.. haben insge¬
samt 13 Lange Spielfilme wäh¬
rend des Jahres 1928 heraus¬
gebracht.
Deutsch - t »dhechischer Filmaustausch 1925 -1928
Jahre 1928 gegenüber: teht.
Desgleichen ist auch eine
Zunahme bei der Einfuhr von
tschechischen Filmen auf dem
deutschen Markt zu beobach-
2. Aldini, C.
Zwei höllische Tage
3. Borsky & Sulc
Die schöne Spionin
4. Degl, Gebr.
Leidensweg einer Mi
(S 153)
5. Electra
Jugend im Mai
7. Koop
StraOcnbekanntschaften
Vorsicht, Madchenhändlcr
9. Uma
Nie wieder Krieg
ser sich im Konkurrenzkampf
mit dem amerikanischen be¬
hauptet, sowie die deutsch¬
tschechischen Gemeinschafts¬
produktionen in ihrer Entwick¬
lung sieh aufwärts bewegen-
wodurch eine gesunde Versläa-
Fox-Tagung 1929
G«.: craldir« kt*.r Julius Außcn-
bcig. Gencralmar.ngcr der Fux
F Im Corporation iür Zcntral-
tmd Ost-Europa. hat seine
sämtlichen Filialleiter und
Vertreter zu c:ncr großen, auf
mehrere Tage berechneten
Tagung, die am 31. Juli be¬
ginnen soll, zusammenberufen.
Zweck der Tigung ist, sämt¬
liche Filialleiter und Vertreter
mit der ihnen anvertrauten
Produktion von 20 Filmen und
dem dazugehörigen reichen
Rcktaw.ematcria! - bekanntzu-
mackcn sowie ausführliche Be¬
sprechungen über den weite¬
ren Ai'sbau des Geschäfts in
der 'summenden Saison zu
| ik:v». Sofort nach Beendi-
. der Tagung wird General-
d rcktor AuCci.berg das dics-
jahi'gc fkn.gramm der Fox
öffentlich tckar.nlgcbcn. Die
F l alcn werden im Anschluß
daran sofort mit dei Vcrmic-
ter.g beginnen.
Tantirmefreie
Larmmle - Schlager
Der slaltfindcnde Besuch
Carl Laemmles. des Chefs der
Universal Pictures Carp. in
Pt.ln, bietet den Anlaß zu
. r.n. Schlauer ..Onkel Karl - .
<!< ■ cn Text Al Snyder -ehrieb;
fredy. Unter dem Pseudonym
AI Snyder verbirgt sich ein be¬
kannter Fachjouru allst.
Kommenlar
«um I.icht spielgcseiz
Der bekannte Kommcntalir
des Licht.-piclgesetzes, Herr Mi¬
ni tci iaido-ekler Dr. Falck, Prä¬
sident des Bundesamts für das
■feiniat wesen, erörtert in dem
Ende August d. J. erscheinen¬
den 4. Heft des ..Archiv für Ur¬
heber-Film- und Theaterrechl”
ausführlich den kürzlich im
Reichstage zur Beratung zuge-
le-itetcn und im Oktober zur Bc-
r.itung gelangenden Entwurf
einer Novelle zum Lichtspiel-
gcscl*. Wir machen unsere
Leser auf diese Veröffent¬
lichung aufmerksam, zu der wir
auc h unsererseits Stellung neh¬
men werden.
Filmender Fu^hallsfar
..Red” Grangc, ein junger
I niversitätsfuQballspielcr, der
v J-' ,n auch für amerikanische
Verhältnisse bedeutendes Ver-
nögen mit Hille seiner Beine
«werten hat _ vor einiger
/c,t erregte die Riesengag.- von
annähernd IftOOOO Mark lur eia
ewige* Fußball wett spiel auch
Uber die amerikanischen Gren¬
zen hinaus Aufsehen — wird
Ktrt auch im Film erscheinen.
'• nuren mit einem Klub-
sameraden namens George Le-
'*;* l " l ‘ * r in dem Film „Var-
V Show” II..;_. _ i
,n dem dai Leben an der Uni-
*'£'*! und dtn dazugehörigen
ußballmannschaflen geschil-
d «H werden soll.
Das Programm der Universal
E'n außerordentlich reich¬
haltiges und interessantes Pro-
ri.in<m wird von der Deut¬
sch«..! Universal angekündigt.
Ai"- der umfangreichen Pro¬
duktion, die in Universal City
unter der Leitung von Carl
Unrmle und Carl Lacmmlc
jon hcrgcstcllt wurde, haben
der Gcncralmanagcr Fridmann,
der Vcrlcihdircktor Heinrich
Graf, der soeben sein zehn¬
jähriges Jubiläum feiern konnte,
Fritz Kaclber, der Verwal¬
tungsdirektor, die besten Filme
ausgcwähli.
In erster Linie sind die Ton-
f Ime zu erwähnen, die in dcut-
scher Sprache aufgenommen
worden: .Broadway”,
..S h o w b o 11” mit Joseph
Schildkraut und I aura !a
Flantc, „Im Westen
nichts Neues” nach Re¬
marque. ..Der J a z z k ö n i g'
mit Paul Whiteman, „I11 ti -
> i o n”, der erste Tont.Im mit
C< t : ad Vc.dt. „M ater dnlr-
r • •• a” mit Tonaufnahmen it
Korn, ..Das Donkosaken-
lied”, ein Tenbild der deut¬
schen l'nivc-r'aiproduktion mit
Hars Adalbert Schlctlow.
Die stimme Produktion um¬
faßt: „Junggesellen tu
der Ehe” mit Joseph Schild¬
kraut, „Z c i junge Her¬
zet.” mit Glann Tryon. zwei
Imi.gcnc Rebertson - Filme
..Wenn Frauen sich 11 c -
Eine ganz neuartige, revolu-
t cnic«ende Einführung machte
der M< rgan Film Service Ltd.
in Lenden. Nicht weniger als
500 Tuni.lmw edergabcapparatc
worden von dieser Gcscll-
■chaft guten K : m>lhcatcrn voll¬
kommen frei überlassen, wenn
diese sich daiür nur verpflich¬
teten, die von Morgan Films
erzeugten kurzen Prr.paganda-
urd Rek.'ametonfilmc in ihren
Theatern regelmäßig vorzutüh-
b c n”, ,W io schön küßt
eine Frau von 30 Jah-
r c n”, drei Laura la Plante-
Filmc: „Letzte Warnung”,
Regie Paul Leni, „Gefähr¬
liche Griibche n”, „Zarte
Schulter n”, ferner „A t -
lantic Cit y”, ein großer
Lustspielfilm, zw ei K c n - M a y-
n a r d-Wildwestern, ein Tarzan
„Dschungclgcschich-
t c n”, „Der Kriminalist
von Scotland Yar d”,
AuPerdem drei deutsche
K d d i c - P o 1 o - Filme.
Die in Berlin gedrehte
deutsche Produktion der Uni¬
versal steht im Zeichen Wil¬
helm Diele ries. Dfelcrlc bringt
als Regisseur und Darsteller:
„König Ludwig der
Zweite” („Der V.iltemachts-
könig"), ..Frühlingsrauschen”
m't Bien Dycts, „Ich lebe
für die h", „Schwarze
Diamanten” nach Mauritz
Jokaf, „Das Schweigen im
Waid e” nach Ganghofer.
Pien Dycrs erscheint außerdem
in ..Heideröschen'.
Ein deutscher Iirscmblcfilm
„Die •. c.tsaroe Vergan-
gcnhiit der Thea Car-
t c r” und ein Van de Velde-
F Im „Fruchtbarkeit”
mit Spi.'lhandlucg, Regie Eber¬
hard Fr owein. ver. olf-tändigcn
dieses in jeder Beziehung ab¬
wechslungsreiche und Erfolg
versprechende Programm.
rcn. Schon im September
werden d ; c erster Apparate
atitgegeben werden und gehen
nach fünf Jahren in den Be¬
sitz des Thcatcrinhahcrs üb«r.
der als einzige Unkosten ntrr
d e Instandhaltung und Bedie¬
nung des Apparates zu bezah¬
len hat. Es ist dies der erste
Schritt, der von dem großen
Propagandakenzern nun zur
Eroberung des Marktes durch
den Tonfilm unternommen wird.
Verleiher gegen
Tonfilm-Kontingent
Veranlaßt durch Jen Be¬
schluß des Verbandes d-r
1 clitspi.llhcatcr Berlin-Bran¬
denburg, der sich in einer Vor«
(andssitzung einstimmig für
«ine Kontingentierung der aus¬
ländischen Tonfilme im Ver¬
hältnis 1 : 1 ausgesprochen hat,
fanden sich die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft am Frei¬
tag, dem 26. Juli d. J„ in einer
Sitzung zusammen, um noch¬
mals ihren Standpunkt zur Ein¬
fuhr ausländischer Tonfilme zu
präzisieren.
Man war der Meinung, daß
das bestehende Kontinßcnt-
ßesetz keinen Unterschied zwi¬
schen Tonfilm und stummem
Film zuläßt und beschloß cr-
rcut, jeder Verschärfung der
! erlebenden gesetzlichen Ein-
.uhrrcgclung cntgcgcnzutretcn.
Inzwischen hat der Vor«
: Izende de i Rcichsv erbandes
Deutscher L.chtspiclthcatcr-
bcsitxcr si:h ebenfalls für ein
Tri.film-Kon ingent ausgespro¬
chen und der -Meinung Aus¬
druck gegeben, daß auf der
Tagung des Reichsverbandes
:r. Stuttgart Mitte August die
Kortingentie ung von Ton¬
filmen von den gesamten deut¬
schen The; icibcsitzern gefor¬
dert wird
Es Ist nicht zu verkennen,
daß diese Beschlüsse haupt¬
sächlich ihren Grund in den
Schwierigkeiten haben. dio
Western E.eatric immer wieder
macht, wem man eilen ameri¬
kanischen Film auf der deut¬
schen Apparatur vorführt.
Inzwischen werden ja bis
Stuttgart die Verhandlungen
zwischen Klangiilm und We¬
stern irgendwie zu einem Ende
gekommen sein.
Vielleicht wird nach einer
Einigung in der Apparaturen-
trage und sobald die geplante
Verbilligung der Klangfilm-
Apparatur durchgeführt ist,
auch eine Änderung des The-
atci b csilzei Standpunktes er-
Gar.z abgesehen davon, daß
durch die Lieferung der be¬
stellten und bisher nicht ge¬
lieferten billigen D-L-S.-Appa-
ratc bereits eine breitere Ton-
! Imt.vis geschaffen ist.
Ufa-Kameramann filmt
Explosionskatastr ophe
Ein Kameramann der Ufa. der
sich kürzlich vormittags zufällig
in Borsigwalde befand, wurde
Augenzeuge der riesigen Kata¬
strophe. Es gelang ihm die in
die Luft geschleuderten explo¬
dierenden Azetylenflaschen zu
filmen. Diese seltenen Zufalls-
aufnahmen werden in einer der
kommenden Wochenschau«*»
der Ufa enthalten sein.
KOMMEN SIE ZUM I
WELT-REKLAME-KONGRESS?
statt und wird eine machtvoll« Kundgebung I
für ZweckmAOigkeit und Wirtschaftlichkeit I
—gar Reklame darstellen. Rechtzeitige Be- I
Da» Stuttgarter Programm
Der Reichsverband setzt
nachträglich noch folgende
Punkte auf sein Programm:
1. Tonfilm, Tonfilmapparatu¬
ren und Tonfilmkontingent,
2. Reichsmusikertarif,
3. Luvlbarkeitssteucrkampf,
Morgan verschenkt
-I. Arbeitsgemeinschaft der
Filmvcrleihcr Deutschlands
- Rcichsverband Deutscher
Lichtspieltheater besitzt r,
5. Degeto,
6. Organisatiensbeiträge.
Tonfilm-Apparate
Auflage : 4900
_ DAS AlTESTE
•F FILM-FACH BU1T
«**
VERLAG SCHERL* BERLIN SW68
23. Jahrgang
Berlin, den 10. Juli 1929
Zwischen Fusionen
und Transaktionen
Es ist noch nicht aller Fu-
• len Ahend. Das Geheim¬
nis. das über den grollen
Transaktionen liegt, lichtet
! immer mehr, und man
dali Verschiedenes wie¬
der heißer gegessen wurde,
als cs tatsächlich gekocht ist.
Der endgültigen Stabilisie¬
rung der Kmclka werden wie¬
der neue Knüppel zwischen
die Beine geworfen. Es ist
zwar bereits ein gioßer Be¬
trag für eine Option gezahlt
worden, aber schließlich liegt
'•■n Leitern der großen bayc-
■ sehen Gruppt sicher nichts
th.ran, ein paar hunderttau-
■ nd Mark Zwischengewinne
/'i machen, sondern sie wün-
hen ihren Betrieb nun end-
1 !i stabilisiert.
*-s scheint jetzt in erster
I i nie an'der eventuellen Zu¬
mutung der Keichsregie-
1 "g zu liegen, die man
hheßlich wtilil wird erlei-
L-n müssen, wenn nicht von
"derer Seite der Emelka die
hendc Hand geboten wird
l's handelt sich — wie
im-n -r wieder betont werden
ini.lj — nicht etwa darum,
daii der Münchener Betrieb
i hlccht ist, sondern es ist
alte Lied, das jeder große
t 'nzern, der nicht genügend
stabilisiert ist. singen kann
— nämlich die Divergenz
zwischen den notwendigen
Betriebsmitteln und dem
Aktienkapital.
Wer sich einmal die Mühc
m -'cht. das verhältnismäßig
' 'eifrige Stammkapital der
•nu-lka und die zahlreichen
Vuer Werbungen allein auf
j 1 heatergebiet nebenein-
a nderzustellen. wird von
*clhsl sehen, warum und
Weshalb eine stabile, starke
^Pilalsqudlc nun endlich
e, ">nal nötig wird
Außerdem ist cs ja bc-
kannU, ch ein offenes Gc-
Tonfilm in Esperanto
Anläßlich des 26. Jalireskon-
gresses des Esperanto-Verban¬
des von Nordamerika wurde die
Mitteilung gemacht, dail in den
Metro-Me>er-Goldw> n Studios
der erste Esperanto-Tonfilm der
Vollendung cntgjgengehl. Er
beimnis, daß es auch sonst
noch verschiedene Meinungs¬
verschiedenheiten gibt. die
nicht gerade dem Ausbau bei
der heutigen Verteilung der
heutigen Kapitali-.ti ngruppen
Imderlieh sind.
Die gleichen Gründe wer¬
den — wie bereits gestern
ausgefiilirt — auch das Deut¬
sche I. ielitspiel-Svndik.il zur
Aufnahme neuer Partner ge¬
führt haben
In der Frankfurter Zei¬
tung von gestern abend liest
man über die formellen Ab¬
machungen bei d'escr Trans¬
aktion näheres.
Der seinerzeit geplante Al¬
leinvertrieb der Tonfilme
und Tonfifmapparale durch
das D. L.-S. hat durch die
neuen Abmachungen ..Ein¬
schränkungen' erfahren Das
ist wahrscheinlich dahin zu
verstehen, daß die Tobis die
allen D.-L.-S.-Vertrage auf
Apparaturen erfüllt. daß
aber neue Geschäft • auf
Grund bestehender anderer
Abmachungen durch die
Klangfilm durchgeführt wer¬
den.
Vielleicht handelt cs sich
auch hei den Apparaten dar¬
um, das vorgesehene Kon¬
tingent der Tobis „an den
Theaterbesitzer zu bringen".
Das Wichtigste ist sicher¬
lich für das D L.-S. der Kre¬
dit, den Tobis dem Syndikat
Über die Höhe dieses Dar¬
lehens wird nichts bekannt-
gegeben. Es scheint sich
aber, an dem Aktienkapital
soll in allen Landern der Welt
den Esperantisten gezeigt wer¬
den Mehrere Redne, de, Kon¬
gresses betonten, daß Esperanto
geeignet sei, das Sprachenpro¬
blem beim Tonfilm wenigstens
des D.L -S. von einer Mil
lion Mark gemessen — um
erhebliche Summen zu han¬
deln.
Man will davor, fünfhun¬
derttausend Mark in Aktien
umwandein. aber gleichzeitig
genau so viel neue Anteile
herausgebi-n. die in anderen
Händen bleiben, weil ir.an
den Standpunkt vertritt, c'aß
die Tobis nur ein Viertel des
Aktienkapitals besitzen dürfe,
weil sie im Prinzip unter
ausländischem Einfluß stehe,
nämlich unter dem ds-r N. V.
Ncederlandscli,- Accustik.
Diese Begründung spricht
Rands- Sie zeigt deutlich,
wie der ausländische Einfluß
überall zunimint. etwas, was
man teils begrüßen, teils be¬
dauern muß.
An sich mußte man mei¬
nen. daß die Internalionali-
tät des Films — oder besser:
die Verbreitung des deutschen
Films im Ausland mit dem
Steigen des innerdeutschen
Einflusses der Ausländer
wachsen würde.
Aber'man ist gewohnt, den
Weg des deutschen Fijms in
die Welt trotzdem' als
schwierig und immer schwe¬
rer anzus.-hen. weil uns bis¬
her der wachsende fremde
Einfluß in Deutschland, auf
dem Weltmarkt nicht viel
weitergebracht hat
Wo wir außerhalb Deutsch¬
lands etwas erreicht haben,
ist es meist durch eigene
Kraft und durch geschickte
Kombinationen geschehen,
die mit dem deutschen Ge-
: chäft an sich absolut nicht
Zusammenhängen.
Es wäre interessant, wenn
die Amerikaner, die so viel
mit Staii.-.tikzn operieren,
uns einmal an Hand von
Zahlen k i| p i.nd klar sagen
würden. v'ieviel Gemein
schaftsfiline. in denen sie Ka¬
pital stecken haben, denn
drüben wirklich herausge¬
kommen sind.
Unsere Statistik zeigt für
die letzten Jahre knapp
zwanzig Prozent Gemein¬
schaftsfilme aul. Das ist erst
ein Fünfte der deutschen
Gesamtproduktion, von dem
dann höchstens ein Viertel
oder ein Zwanzigstel der Ge¬
samtproduktion in Amerika
herauskamen
Ein Prozentsatz, der in
keinem Verhältnis zur Quali¬
tät und zum Marktwert der
von uns geschaffenen Filme
steht.
Diese Zahlen müssen viel¬
leicht gerade jetzt stark in
die Erinnerung gerufen wer¬
den. wo das Problem des
internationalen Filmaus-
tauschs wieder einmal zur
Diskussion steht.
Wenn man über diese
Dinge nicht im einzelnen dis¬
kutiert, so geschieht es le¬
diglich deshalb, weil man
eine komplizierte Situation
nicht noch komplizierter
machen will.
Gerade eines muß alter im
Zusammenhang mit den
neuen Transaktionen und Fu¬
sionen gesagt werden: das
Prinzip der Gegenseitigkeit
muß mehr gefördert werden
als bisher. Der internationale
Filmaustausch ist das A und
O aller Filmpolitik.
Vielleicht veranlaßt das
den einen oder anderen,
manche Bestrebungen der
letzten Zeit mit anderen Au¬
gen anzusehen als bisher
icn Saison staufinden:
H gelangt im Ufa-Palast
10 ..Die Schmuggle rbraut
Mallorca'' zur Uraufffih-
" Am kommenden Freilag
\dieu, Mascolte!" (Das
| ' 1 v >m Montparnasse), das
allich dreimal von der
' v«rbolcn und nachher
ner Titeländerung fieige-
' 1 wurde.
Vorprogramm erfolgt die
nmg des ersten Ufa-
■ h riilms .Gläserne Wun-
Bfslauer Kinoneubau
« ' Grundstück Matthias-
11 67 in Breslau wird durch
7‘, i!crr «" Beier & Wilde, In-
k'.. r . ^ c ' Breslauer „Stern*
und der Lichtspiele in
( ' ^hlcsischen Provinzslädt-
" , /obten, ein neues Licht*
1 *J «ns erbaut.
3-.'", Theater, das lür etwa
’ erronen berechnet ist. er-
i, Kinh a“ einer Klein*
Ul 'j!’ n * "‘bst den erforder-
j‘ in ^'Jcnriumeit.
B u J ' riffnung dieses neuen
d t , . ' Lichtspielhauses,
r ,|, ' r ■'■’Oe vorläufig noch
.icM, it L C,U '* b ».-. vor.ua-
„Vätcr und Söhne."
JJelcr Ostermayr Produktion
* G. m. b. tl bereitet die
Verfilmung des Hauptwerkes
D'e Halbwüchsigen,
l^dinund Heuberger wurde für
den Gu-t-.v Althclt-Kilm der
Orplid Produktion im Mcsstro
Verleih . C;c Halbwüchsigen''
verpflichtet. Die Produktions¬
leitung hat Gustav Althoff
zessin auf Urlaub" ist
unter dem Titel „Das Geheim¬
nis im Schlafwagen" von Hege¬
wald verfilmt worden. Ossi
Oswalda und Igo Sym spielen
die Hauptrollen. Richard l.o-
. Io » hrt. K. gle
lü'oa H.vey bei M;y.
plctt geliefert werden und er¬
fordern bei ihrer Installierung
keine Aendcrung an der Vor-
führkabinc.
Auf dem M. G.-Apparat kön¬
nen sowohl Tonfilme als auch
stummo Filme mit Plaltcn-
musik gespielt werden. Die
Apparate sind zur Zeit sofort
lieferbar. Die Klangwiedergahe
der M. G.-Apparate, die nach
langjährig gesammelten Erfah¬
rungen, nach den modernsten
Prinzipien hergcstcllt sind,
wird von fachtechnischcr Seite
als gut bezeichnet. Besonders
bemerkenswert ist eine Vor¬
richtung des genannten Appa¬
rates, welche, nach der ge¬
nannten Quelle, ein Uebertci-
ten des Tons gleichzeitig mit
dem Ucberblcndcn des Bildes
ermöglicht, wodurch ein un¬
unterbrochenes Abspiclcn der
längsten Tonfilme erfolgen
Die M. G.-Apparatur erfor¬
dert keinen Umbau der vor¬
handenen Projcklionscinrich-
turgen, da sie an jeden belie-
b'gcn Apparat sofort angc-
schlossen werden kann.
Inwieweit sich die Apparate
CONPAD
VEIDT
fe'rr*-innrer ■
•*•*+ Menmn faenfetf ", :
rnMor der fartmgfe’i Starfitir. G.mikP
OHNE ; f
FRAUEN
(BRAUT NS tö)
DER
deutsche !
TONFILM I
Ein (0)-lo9 is Rim
im Verleih .
der (f^S) Film QmbK
Berlin S V?. 48.
friedrickstr: 224-
Auflage • 4900
« VERLAG SCHERL» BERLIN SW68 Hl
23. Jahrgang
Berlin, den 3t. Juli 192*
Deutsche Filmsorgen
Ueberfremdung bei uns — Erschwerungen draußen
Jetzt kommt über England
die Bestätigung jener Mel¬
dung. die wir schon vor
einigen Wochen brachten,
daß nämlich Frankreich be¬
absichtigt, seine Filmeinfuhr
nach zweierlei Maß zu
Den Amerikanern will
man unbegrenzte F.inluhr ge¬
gen einen verhältnismäßig
niedrigen Zoll gestatten, wäh¬
lend für die anderen euro¬
päischen Länder, also für
Deutschland und England.
d ■ • I int uhrkontingent erheb¬
lich verkleinert wird.
Dabei wi-d selbstverständ¬
lich. selbst wenn man die
viel zu niedrigen offiziellen
■'anzösischen Zahlen zu-
gr indetegt, in den europäi¬
schen Ländern ein Vielfaches
an französischen Filmen ge¬
kauft und verbreitet als in
Amerika .
Man spricht in Paris sehr
Vh '1 von der europäischen
I ; mallianz, aber man tut im
selben Augenblick alles, um
den Nachbar zu schädigen
und den Amerikaner zu be-
vorzugen.
Üs wäre sehr gut gewesen.
£enn man das auch Herrn
bapenc, als er damals in
Berlin war, deutlich gesagt
•alte, anstatt ihm Lobeshym-
bnents anstatt des Kontir
t°nts zu preisen.
• *‘ ann deiner Natio
n v °rwu f daraus gernacl
j. cn - daß sie bessere Bc
ln gungen erreicht haben al
Vielleicht sind ihre Bc
UI JJ cn besser, oder abc
nrc Regierung tritt energi
y* 1 " für sic ein als di
unsere.
. * ab einmal eine
5c *'wachen Augenblick, w
Aufsichtsratssitzung bei der Emelka
ln der gestrigen Aufsichts-
ralssilzung der Emelka und der
Phoebus wurden die Bilanzen
beider Gesellschaften einer
cir gebenden Durcharbeitung
unterzogen. Die hinsichtlich
der Tonfilmproduktion ange-
hahnten Verhandlungen mit
Tobi«-Klang(ilm wurden gebil¬
ligt und sollen iortgeführt werden.
Leber die Interessennahmc
der Fo* soll nicht gesprochen
worden sein. Die Verhand¬
lungen sollen indes mit ruhi¬
gem Fortgänge ein gutes und
den deutschen Charnktci der
Emelka nicht ^clihrdi "<lcs Er¬
gebnis erwarten lassen.
Großer Tonfilmerfolg in Baden
unser Sonderbericht-
Cistattei in einem Telegramm
■neidet, fand gestern in Baden-
Baden im Zusammenhang mit
der diesjährigen Generalver¬
sammlung des Landesverbandes
eine große Sondervoriübrung
von Tonfilmen inländischer
Produktion statt, zu der Gustav
Kicrzle in seinen Filmpalast ge¬
laden hatte.
Man sah Proben der tonenden
Wochenschau, Stücke aus Vor-
tragsfilinen. Varieteszenen, Ge¬
sang. Orchester, horte die Ver¬
filmung der Nelson-Revue und
den bekannten Lu.-tspiclsketsch
von Max Mack „Ein Tag Film".
Die anwesender Theaterbe-
sitzer, die zum größten Teil
zum ersten Male einen so um¬
fassenden Eindruck von den
Möglichkeitendes Tonfilms hat¬
ten. nahmen die Vorführung
nicht nur mit großem Interesse
auf. sondern bestätigten durch
stürmischen Applaus den gün¬
stigen Eindruck und die starke
Wirkung.
der 1..bi
Herrn Kicnzle dankbar sein,
daß sic gleichzeitig auch Pro¬
ben aus dem neuen Ton-Spiel-
(dm „Das Land ohne Krauen"
mit Conrad Vcidl darboter.
weil den Theaterbcsilzern da¬
durch die Gewißheit gegeben
ist, daß die angekündigte
Großproduktion deutscher Fir¬
men nach Tobis-Klangfilni-Sv-
stem mit den Amerikanern er¬
folgreich konkurrieren kann.
Nach deutschen Patenten ar¬
beiten bekanntlich Llalon,
Felsom, Grccnbaum, Aafa,
D. L. S. usw. Es ist nach den
Verführungen in Baden-Baden
als selbstverständlich anznneh-
mcn. daß sowohl Qualität als
auch Wirkung der deutschen
Ton.ilmproduktion aller Mar¬
ken absolut vollendet und
publikumswirksam sein wird.
Wir kommen auf die Ver¬
anstaltung noch eingehend
zurück.
man auch bei uns an den
führenden Reichsstcllcn die
Bedeutung des deutschen
Films erkannte. Selbstver¬
ständlich war cs nicht so
sehr Begeisterung für den
Film an sich, als andere
zwingende Gründe, die zu
einer Rcichsbeteiligung an
der Emelka führten.
Als man die Phoebus liqui¬
dierte, war es für die amt¬
lichen Stellen eil.e Selbstver¬
ständlichkeit. daß dieser
deutsche Theaterbcsitz. der
immerhin ganz respektable
Bedeutung hal. in garantiert
deutschen Händen blieb.
Wir haben damals bereits
darauf hingewiesen. daß man
sich vielleicht doch nach die¬
ser Richtung hin nicht genü¬
gend vorgesehen hat
Es ist klar, das die Mün¬
chener Gruppe, die Emelka
selbst, absolut deutsch einge¬
stellt war, und es liat nie je«
tnand daran gedacht, daß die
verantwortlichen Herren in
München etwa von sich aue
ihren Konze-n irgendwie ans
Ausland binden könnten.
Aber bei der damaligen
Konstellation sahen wir, wie
in früheren Nummern des
„Kincmatograph" nachzu¬
lesen ist. bereits Kräfte wirk¬
sam werden, denen das Ge¬
schäft über die deutschen
Belange ging.
Denen cs gleichgültig war,
was aus der deutschen Film¬
industrie wurde, wenn sie
ihre Aktien nur mit genügen¬
dem Aufschlag weitergeben
konnten.
Diesen Herren selbst kann
kein Vorwurf gemacht wer¬
den. Die Schuld traf die Re¬
gierungsstelle. die sich ihre
Partner nicht genau ansah,
und jene amtlichen Vertre¬
ter in Süddeutschland, die
letzten Endes ausländische
Geschäfte fx sorgten, wäh¬
rend sie der Meinung waren,
sic stützten die Filmvorherr¬
schaft Münchens.
Wie sich die Dinge im ein¬
zelnen weiteren! wickelten,
tut hier nichts zur Sache. Der
erste Coup wurde überhaupt
nicht erst gewagt, weil sich
inzwischen in den außer-
dcutschen Gruppen Umstel¬
lungen und Umwandlungen
vollzogen.
Dann aber erkannte man,
daß man sich übernommen
hatte. Daß man eine Ex¬
pansionspolitik eingeleitct
hatte, zu der sehr viel Geld
notwendig ist, das man jetzt
auf einmal nicht mehr hcr-
geben will.
Jetzt setzt man den zu¬
ständigen Reichstellen ein¬
mal die Pistole auf die
Brust und verlangt von ihnen
Rumänische Kfnosiatistik
Di« „ Jniune Cinematografistilor din Romania' veröffentlicht fol¬
gende ofiizielle Daten des rumänischen Kultusministeriums über
orhandenen Kinos nebst der Ge-
Theater , . . 10 Gartenlcinos
230
72
t An, ahl der i
samtzifi..- der Sitzplätze:
HauptstvJl.
16 Provinzstädte . . , .
54 Bezii ksstädte ....
44 Kreisstädte.
304 Kleinstädte und
Landgemeinden . .
insgesamt 467 Orte . . . 549 Theater . . . 165 Gartenkincs
Hiervon spielen an 360 Tagen im Jahre:
6 Theater zu je 1000 Sitzplätzen 6000 Sitzplätze;
10 Theater zu je 900 Sitzplätzen 9000 Sitzplätze;
14 Theater zu je 800 Sitzplätzen = 11200 Sitzplätze;
23 Theater zu je 700 Sitzplätzen = 19 600 Sitzplätze;
42 Theater zu je 600 Sitzplätzen — 25 200 Sitzplätze;
40 Theater zu je 400 Sitzplätzen 16 000 Sitzptätze;
25 Theater zu je 300 Sitzplätzen 7500 Sitzplätze.
An 270 Tagen im Jahre:
100 Theater zu 600 Sitzplätzen =
20 Theater zu 500 Sitzplätzen
30 Theater zu 400 Sitzplätzen =
40 Theater zu 300 Sitzplätzen -
10 Theater zu 200 Sitzplätzen
An 180 Tagen im Jahre:
10 Theater zu 500 Sitzplätzen
60 Theater zu 400 Sitzplätzen
110 Theater zu 300 Sitzplätzen
50 Theater zu 200 Sitzplätzen
Außerdem spielen an 120 Tagen im Jahre:
4 Gartenkinos zu 1000 Sitzplätzen - - 4000 Sitzplätze;
6 Gartenkinos zu 900 Sitzplätzen - 5400 Sitzplätze;
14 Gartenkinos zu 800 Sitzplätzen 11 200 Sitzplätze;
17 Gartenkinos zu 700 Sitzplätzen ss 11900 Sitzplätze:
8 Gartenkinos zu 600 Sitzplätzen = 4800 Sitzplätze;
9 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen 4500 Sitzplätze;
5 Gartenkinos zu 400 Sitzplätzen : - 2000 Sitzplätze.
An 60 Tagen im Jahre:
6 Gartenkir.os zu 600 Sitzplätzen 3600 Sitzplätze;
7 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen = 3500 Sitzplätze;
8 Cartenkinos zu 400 Sitzplätzen = 3200 Sitzplätze:
9 Gartenkinos zu 300 Sitzplätzen : 2700 Sitzplätze.
An 30 Tagen im Jahre:
12 Gartenkinos zu 500 Sitzplätzen = 6000 Sitzplätze;
24 Garienkinos zu 400 Sitzplätzen = 9600 Sitzplätze;
36 Garienkinos zu 300 Sitzplätzen = 10800 Sitzplätze.
Täglich spielen: 165 Theater mit °4 500 Sitzplätzen.
60 000 Sitzplätze;
10 000 Sitzplätze;
12 000 Sitzplätze;
12 000 Sitzplätze;
2000 Sitzplätze
5000 Sitzplätze;
24 000 Sitzplätze;
33 000 Sitzplätze;
10 000 Sitzplätze.
entweder Geld oder über¬
gäbe ans Ausland.
Vorläufig ist erst eine
Option an die Ausländer
gegeben. Rund eine Viertel-
million sind dafür bezahlt.
Wie die Dinge sich wirklich
entwickeln werden, müssen
die nächsten Tage zeigen
Die Entscheidung für die
zuständigen Stellen ist an
sich nicht leicht. Entweder
müßten größere Geldmittel
von deutscher Seite bereit-
gestellt werden, oder eine
der festesten Stützen der
deutschen Filmindustrie geht
ans Ausland.
Es gibt allerdings noch
einen dritten Weg. und das
ist irgendeine Sanierung —
nicht im üblichen börsen¬
technischen Sinn, sondern im
allgemeinen Sinn des Wor¬
tes zu verstehen — mit
deutschem Kapital. durch
deutsche Gruppen, die sich
sicherlich, wenn der gute
Wille vorhanden ist, eben¬
falls durchführen lassen
Allerdings müßten dann
die wahren und wirklichen
Werte zugrundegclegt wer¬
den. müßte auf groß«- Profite
verzichtet werden. Was schon
deswegen nicht schlimm
wäre, weil dadurch endlich
einmal die reine Spekulation
mit Filmanteilen unterbun¬
den würde, die außerordent¬
lich viel dazu beigetragen
hat. das Filmgeschäft so un¬
übersichtlich und unklar zu
machen.
Es darf natürlich in diesem
Zusammenhang nicht ver¬
schwiegen werden, daß ein
Teil der schwierigen Situa¬
tion bei der Emelka dadurch
herbeigeführt worden ist. daß
die Rentabilität der Theater
nicht in dem Maße zu ver¬
zeichnen ist, wie man das
ursprünglich annahm.
Ein gut Teil Schuld daran
trägt die Steuerpolitik der
Kommunen, an der auch das
Reich, so wie die Dinge beute
liegen, sein voilgerüttclt Maß
Schuld hat
Es ist hier nicht der Raum,
das im einzelnen darzulegcn.
Aber es ist unbestritten und
kann jederzeit im einzelnen
belegt werden, daß die Ge¬
fahr der Überfremdung, der
Übergang des Emelka-Kon-
zems an das Ausland,
nicht zuletzt auf die Lustbar¬
keitssteuer zurückzuiühren
ist, die schon seit langem
und immer noch der Grund
allen Filmübcls ist
Terra-linttcd Artist»
Konvention Antang
August in Berlin
Zur Besprechung der Pläne
für die neue Saison findet eine
Zusammenkunft sämtlicher
Zweigstellenleitcr und Reise-
Vertreter der Terra - United
Artists in den ersten Tagen des
August in Berlin statt. Terra-
Unitcd Artists wird ihren Mit¬
arbeitern den größten Teil der
in der neuen Saison zum Ver¬
leih gelangenden Filme zeigen,
um sie in die Lage zu versetzen,
den Theaterbcsitzern von dem
Ausmaß und der Zugkraft der
neuen Produktion aus eigener
Überzeugung berichten zu kön¬
nen. Im Anschluß an die Ver¬
treter-Versammlung beginnt die
Vermietungstätigkeit im ganzen
Reiche. Jeder kluge Theater¬
besitzer wird günstige Termine
für die Produktion der Terra-
United Artists in seinem Spiel¬
plan frcihaltcn.
Zum Vergleich Tobis-
D. L. S.
Das Tonbild-Syndikat ver¬
sendet nunmehr eine Notiz, in
der mitgetcilt wird, daß der
Vergleich mit dem D. L. S. so¬
zusagen perfekt ist. Die Ab¬
machungen bedürfen noch der
Genehmigung durch die beider¬
seitigen Aufsichtsräte.
im übrigen sind unsere gestri¬
gen Darlegungen noch insofern
zu ergänzen, als die geplanten
D. L. S.-Tobis-Filme auch in
stummer Fassung herausge¬
bracht werden und in dieser
Ferm ebenfalls in das D. L. S -
Programm aulgcnommcn wer¬
den. Der Auslandsvertrieb der
Gemeinschaftsproduktion geht
durch die Tobis. Wahrschein¬
lich weil nach dieser Richtung
hin feste Abmachungen mit den
bestehenden Auslandsgesell-
schaftcn, an denen Tobis be¬
teiligt ist, getroffen sind.
f-tucht
in die Fremdenlegion
Fabrikat: Ideal-Film
Verleih: H. Werner-Film-
Verleih
Manuskript: Kurt Slodmak (nac-
ciner Idee von Louis Ralph
Regie : Louis Ralph
Hauptrollen: Hans Stüwc. Eva
von Berne. Harry Hardt
Länge : 2464 m. 7 Akte
Urauiführung Capitol
Was Louis Ralph hier insze¬
niert und gespielt hat, ist ein
Reißer, auf der alten beliebten
Publikumswalze gedreht
Schon das Milieu Anziehungs¬
punkt für die Provinz: d>e Frem¬
denlegion.
Allerdings diesmal nicht di':
Fianzosen, sondern die Spanic:
Nicht die Leiden und Drangsal
der Legionäre, sondern ihr-;
„kleinen'' Schmerzen.
Das Schicksal eines einzelne:.
der für einen Mörder gehalten
wird, der selbst glaubt, daß
seine Braut den tödlichen
Schuß abgegeben hat, während
in Wirk'ichkeit ein Dritter der
Schuldige ist.
Das mutige Mädchen fährt
ihm nach nach Tetuan, geht so¬
gar ohne jeden tieferen Giund
allein in die Wüste und trifft
ein, als er die Ehre der Frem¬
denlegion gerettet, seinen Leut¬
nant vor dem Tode geschützt
und die Araber besiegt hat.
Hans Stüwe spielt die Haupt¬
rolle etwas übertrieben. Eva
von Berne bemüht sich um das
mutige, leichtsinnige Mädchen.
Harry Hardt. Eugen Burg sehen
recht ne'.t aus. und Louis Ralph
übernimmt neben der Regie
noch eir.e Charakterrolle, die et
ausgezeichnet durchführt
Das Ganze ist. wenn man
strenge Begriffe anlegt, etwa*
verworren. In der Regie viel¬
leicht undiszipliniert, aber, wie
gesagt, es kommt doch ein aus¬
gesprochener Provinzschlager
heraus, den Farxas und Graal-
kjär ausgezeichnet photogra¬
phierten.
Die Aufnahmen aus der Le¬
gion selbst sind interessant. D<*
reitenden Araber, der Kampf >•
der Wüste verfehlen auch hier
ihre Wirkung nicht.
Es ist ein Gescbäftsfilm. «•«'
zu der Gruppe gehört, die ma»
am besten nicht prälenzi«* 18
einer Uraufführung am Kurhir-
stendamm herausbringt, obwoä
man nie wissen kann, ob * r
auch hier sehen ein großes *
schüft wird.
icnci Lichtspiel -
thcalerbesitzcr, die amerikani¬
sche Tonfilme auf Wcslcm-
Electric-Apparatcn zur Vorfüh¬
rung bringen wollten, begreif¬
liche Erregung. da diese Ent¬
scheidung die Befürchtung er¬
weckt. daß die Vorführung der
amerikanischen Tonfilme auf
Wcstern-tlcctric - Apparaturen
in Wien ebenfalls durch den
Einspruch des Klangfilm-Tobis-
svndikals verhindert werden
Die Entscheidung des deut¬
schen Gerichtes soll nun. wie
wir hären, eine Verschiebung
des Termins der Wiener Ton-
filmpremicren zur Folge haben;
man rechnet jedoch darauf, die
Tonfilme Ende September oder
längstens Mitte Oktober in Wien
hcraushringen zu können.
Die leitenden Persönlichkeiten
der österreichischen Tonfilm¬
gesellschaft. Selenophon. äußern
Rechtslage in Österreich und im
übrigen Europa für die Sclcno-
phon ist ganz klar. Was Deutsch¬
land allbelangt, hofft die ge¬
nannte Tonfilm-Unternehmung,
daß es zu keinem Konflikte zwi¬
schen dem deutschen Tonfilm-
konzern und der Sclcnoplion-
Gesellschaft kommen werde, da
diese österreichische Tonfilm¬
firma bisher im besten Einver¬
nehmen mit Klangfilm-Tobis ge¬
arbeitet hat. Ein Funktionär
des deutschen Tonfilmsyndikats
kam bekanntlich auf Einladung
der Selenophon-Gcscllschafl zur
Uraufführung der ersten Erzeug¬
nisse dieser Firma in der Urania
nach Wien; auch in Zukunft
hofft die Selenophon - Gesell¬
schaft jeden Konflikt mit deni
deutschen Tonfilmsyndikat zu
vermeiden.
Im Atelier der Selenophon
wird zur Zeit an neuen Ton-
cbcnsolchcn Anteil an der Ton¬
filmfabrikation. wie alle anderen
künstlerischen und technischen
Filmschaffenden für sich in An¬
spruch nehmen.
Die österreichischen Kino-
musiker schlagen im Kampfe um
ihre Existenz auch die Einfüh¬
rung eines Varieteteils vor den
Programmen des Tonfilms nach
amerikanischem und deutschem
Muster vor. damit die Musiker
in den Wiener Kinos im Bcgleit-
orchestcr weitere Verwendung
finden können. Sic weisen u. a.
auch auf Frankreich hin. wo
aus den Erträgnissen des Kino-
gewerbes 10 Prozent für den
Wohlt ätigkeitsfonds der Musiker
überlasset werden müssen. Die
Verhandlungen zwischen dan
Musikern und der Tonülmindu-
strie (d wir bisher aber noch
gar nicht haben!| beziehungs¬
weise den Lichtspieitheaier-
besitzern dürften bereits in den
dem die bemerkenswertesten
Baudenkmäler des alten und
neuen Wien, die Naturschön¬
heiten seiner Umgebung: Die
Wachau, die Bäderstadt Baden
bei Wien, den unvergleichlichen
Semmering, die Kaxfahrt usw.
Die Texte wurden je nach den
verschiedenen Nationalitäten
der betreffenden nchiffslinicn in
deutscher, englischer, französi¬
scher, italienischer oder spani¬
scher Sprache rajefaßt. Der
Attache der argentinischen Ge¬
sandtschaft in »Vien hat sich
außerdem berci (erklärt, bei sei¬
ner Anwesenheit in Argentinien
diesen österreichischen Propa¬
gandafilm in den Lichtspielhäu¬
sern von Buenoe Aires mit por-
KLANGFILM
DER DEUTSCHE
WIEDERGABE-APPARAT
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PROBEVORFUHRUNG
UND BERATUNG FÜR IN¬
TERESSENTEN KOSTENLOS
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GROTESKEN
Ideal-Grotesken P.D.C. Komödien
Kinoumbdu 'n Liebau
Der rührige Inhaber des
Lichtspielhauses Liebau in
Schlesien. Herr Elsn-r. bereitet
zur Zeit einen völligen Umbau
seines Theaters vor. um mit der
Neuerölfnung gleichzeitig sein
zehnjähriges Geschättsjubiläum
festlich zu begehen.
Die Räume des Lichtspiel¬
hauses einschlieOIich der Auf¬
gänge und Flure werden einer
gründlichen Renovation unter¬
zogen. Der Anstrich wird in
Theaterbesitzer haltet für Reinhaltung
des Bürgersteigs vor dem Theater
Das K; mmcrgcricht hat fol¬
gende fü- den Theaterbesitzer
wichtige Entscheidung gefällt.
In Kiel ist Direktor K. A.
Eigentümer eines Grundstücks,
auf welchem sich sein Etablisse¬
ment „Valenzia" befindet: aut
demselben Grundstück wird
auch „Die Schauburg'' betrie¬
ben. Nac idem am 14. Dezem¬
ber 1928 iestgcsielU worden
war. dali vor dem Teil des
an. daß ihm unter den obwal¬
tenden Umständen ein Ver¬
schulden nicht zur Last falle.
Diese Entscheidung focht die
Staatsanwaltschaft durch Revi¬
sion beim Kammergericht an
und suchte nachzuweisen,
daß allein der Grundstücks¬
eigentümer für' die Beseitigung
des Schnees von dem Bürger¬
steig vor seinem Grundstück
verantwortlich sei. Der I.
Primus-Palast er¬
öffnet wieder
Wie alljährlich eröffnet der
Primus-Palast. Potsdamer Straße.
Anfang August die neue Sajson
Der genaue Tag steht noch nicht
fest. Direktor Moll hat sich ein
besonders zugkräftiges Eröff¬
nungsprogramm gesichert, näm¬
lich den Sensalionsfilm „Tempo,
Tempo", mit Albcrtini in der
Hauptrolle. Max Obal führt Re¬
gie: Albcrtinis Mitdarstcller sind
n Vertreter der Weib-
Bildwerferraum. der hier aus
örtlichen Gründen in Eisenkon¬
struktion mit Isolierfüllung aus¬
geführt ist, wobei die maschi¬
nelle Anlage eine gründlich-?
Erneuerung erhalten hat.
Herr Elsner hat bei d«m Um¬
bau keinerlei Mühe und Kosten
gescheut, um dem einzigen
Lichtspielhause des freundlichen
Grenzstädtchens Liebau eine
besondere Not? zu geben.
Kino-Syndikat in
Rußland ?
Die sowjetrussisebe Fach¬
presse erörtec.* zur Zeit die
Frage der Schaffung eines
Kino-Photo-Syndikais. Die An-
auch immer üblich gewesen, daß lieber Zustimmung eine- andc-
dic Leitung der „Schauburg" ren Person den Auftrag -rteilt
den Bürgersteig vor ihrem habe, den Schnee vom Bütgcr-
Lichtspieltheater durch ihre steig zu entfernen, was nicht
Leute von Schnee habe rcini- der Fall sei. Habe der Ange-
gen lassen. Die neue Leitung klagte angenommen, der Päch-
des Lichtspieltheaters habe tcr des Lichtspieltheaters habe
aber den Schnee vor dem er- den Bürgersteig vor seinem
wähnten Urlcrnehir.cn nicht bc- Unternehmen zu reinigen, so
seifigen lassen. Das Amtsge- habe er sich in einem Irrtum
rieht sprach auch den Grund- befunden, (ahrlässig gehandelt
slückseigentämer frei und nahm und Strafe verwirkt.
Trotz Tonfilm — Orchester in Amerika
In den Vereinigten Staaten nen. Nicht umsonst geht man
und in Kanada war man nach jetzt wohl wieder dazu über,
den Erfolgen der ersten Ton- die in Ungnade entlassenen
filme schnell dabei, die gro'Jcn Hauskapellcn in Cnadc wieder
Hausorchestcr „einzusparen". aufzunehmen. So haben ver-
Trotz aller großen Reklame für schiedcne Häuser in Montreal
Publikum sic wünscht. U. a.
befinden sich unter den zur Dar¬
bietung gelangenden Filmen
„Revolution der .lugend", wel¬
ches aktuelle Thema der Regis¬
seur Wicnc bearbeitet ha 1 , des
weiteren .Morgenröte" und ein
amerikanischer Sensations-
Kriminalfilm „Der dreizehnte
Geschworene".
Neuer Stereofilm
Biitish Filmeraft Production«,
haben die Patentrechte ai.
Erfindung zur Herstellung kolo¬
rierter slcrcockopischer Filme
erworben, die sich „Palinnl
nennt. Englischen Fachblättern
zufolge besteht der Aufnahmc-
Dcmgegcnüber erklärt der Leiter
der Sowkino. Schwedtsct ikow.
daß in einem Syndikat die
Stimmenmehrheit (12:2) unver¬
meidlich den kleinen nationalen
Kor respondierende
Mitglieder des B.D.L. K.
Man schreibt uns: „Der Bund
deutscher Lehr- und Kulturfilm-
Ginshrr" —
10 Jahre Filialleiter
Am 1. August d. J. kam
AUCH
in
stummer
assung
erscheinen die folgenden als Tonfilme an¬
gekündigten Grofj-Filme unserer Produk¬
tion 1929-30:
1. SHOWBOAT
2 . IM WESTEN NICHTS NEUES
3 . BROADWAY
4 . ILLUSION
5 . MATER DOLOROSA
6 . DER JAZZKONIG
7 . DAS DON-KOSAKEN-LIED
Wir haben mit der Vermietung begonnen!
DEUTSCHE
UNIVERSAL FILM-VERLEIH
G. M. B. H.
PRÄSIDENT CARL LAEMMLE
Regie: Louis Ralph
Hans Stüwe, Eva von Berne,
Alexander Granach, Eugen Burg,
Louis Ralph, Alexander Murski,
Harry Hardt, Carl Walther Meyer,
Else Reval, Louis Treu mann
Verleih für Berlin - Osten:
H. Werner, Film-Verleih
Generalvertreter östlich des Korridors
Rudolf Müller, Königsberg i. Pr.
Auflage: «00 1
21. Jahrgang
VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68
Berlin, den 1 . August 1929
Diskussion um den Tonfilm
I I ' kann keinem Zweitel
I unterliegen, daß der Tonfilm
I allmählich auch bei uns in
I l uropa immer mehr im Mit-
I tclpunkt des Filminteresses
i gibt kaum eine literari-
s^l ■ Zeitschrift, die sich nicht
mil ihm belaßt, wobei die
Meinungen natürlich stark
aal,, mderplatzcn.
kai
l
Pfi
ed Polgar der bc-
• ach kurze Zeit bei der
> rsal als Dramaturg ver¬
biet war, singt dem
.n Film einen Ab-
-• ’-tesang. in dem das
uiern darüber zum Aus-
■ kommt daß jetzt die
Wclic über uns und
is Kinopublikum hin-
I Wir, die wir noch lange
■ nicht jn jedem deutschen
I Ki.; . Jen sprechenden Bild*
■ st:,.i n sehen, und die wir
■ auch noch nicht absolut da-
■ von .literzeugt sind, daß der
■ »lumme Film restlos ver-
■ schwunden ist, freuen uns
■ *®st/.urteilen, daß ein so klu-
E cr - geistreicher und ange¬
sehener Literat jetzt endlich
,n aller Form auerkcnnl,
■ '; eld ' große Werte im Film
" Ubcr,1 -‘upt stecken.
Alles was man bisher in
I 1 h raturbliittcrn gegen
. tn Film gesagt hat, wird
,e **t a ' s Vorteil erkannt. Pol-
h Jr setzt auseinander, daß
j UC ” Durchschnittsfilm
, le „ ’ ,an tasie angeregt hat.
_ Idealgestalten träu-
heß „nd daß _ um nur
I n Beispiel zu nennen — jc-
j *' c k na ch seinem Bil-
(, * s * ra d und seiner Phan-
ko« . p es P ra che ausmalcn
II jrI_ C ‘ d ' e so e ‘ n stummes
I Liebespaar führte.
l*ich-! fia ^ / St dcr Ansic l't. die
■ ^ n,c ^l uninteressant ist,
daß Meeresrauschen in der
Phantasie starker wirke als
auf dem Talkic.
Er begründet das auch in¬
teressant damit, daß man ja
nicht einfach das Rauschen
des Meeres aufnehmen könne.
sondern daß man die Natur-
gewaltcn durch Surrogate
künstlich erst erzeugen müsse,
woraus sich für ihn ergibt,
daß Regen. Blitz und Don¬
ner im Talkie noch mechani¬
scher sind als auf der Bühne,
weil ja zwischen der künst¬
lichen Erzeugung und der
Darbietung im Kino noch
einmal mechanische Auf¬
nahme und Reproduktion
eingeschaltet sind.
Morus, ein bekannter Fi¬
nanzschriftsteller. behauptet,
daß die deutschen Toniilm-
patcnlinhaber den Tonfilm in
Europa sabotierten. und
schiebt ihnen Motive unter,
die hier nicht diskutiert zu
werden brauchen, weil sich
aus Einzelheiten in seiner
Darstellung ergibt, daß er in
vielen Dingen falsch infor¬
miert ist und daß er vor al¬
len Dingen nicht erkannt hat,
wo die Möglichkeiten und
Grenzen tönender Bildstrei¬
fen in deutschen Theatern
liegen.
Er übet schätzt die Wir¬
kung des amerikanischen
Tonfilms, soweit er nur in
englischer Sprache aufgenom¬
men ist. Schreibt für den
Laien interessant, für den
Fachmann dagegen so, daß
es sich nicht lohnt, darüber
zu diskutieren.
Pirandello hr.t natürlich
auch seine Ansicht über den
Tonfilm. Er steht auf dem
Standpunkt, daß cs über¬
haupt falsch sei. Gefahren
für das Theater durch die
Ausbreitung des Tonfilms zu
wittern oder zu konstruieren.
Es sei nicht das Theater, das
in Film verwandelt werden
solle, sondern der Film nahe
sich dem Theater als Bitt¬
steller.
Seiner Ansicht nach sei auf
diesem Wege nur das eine zu
erreichen, nämlich, daß der
Film denkbar schlechte«
Theater werde.
Deshalb müsse man dia
Tonlilmleutc warnen und sie
darauf aufmerksam machen,
daß cs ein Fehler des Films
sei, Anleihen lei der Litera¬
tur zu machen, wie das bisher
geschehen sei.
Der Tonfilm dürfe sich
nicht tiefer in die Literatur
luncinbegcbcn, sondern müsse
aus ihr heraus. Er habe sich
auf seine Eigengesetzlichkeit
zu besinnen, die Pirandello in
die Worte kleidet: „Reine
Bildhaftigkeit und reine Mu¬
sik".
Das sind du beachtlichen
Äußerungen, die aber vor
allen Dingen beweisen, daß
sich die namhaften Literaten
endlich ernsthall mit dem
Kino beschäftigen, daß sie
allmählich auch die richtige
Einstellung zu unserer Indu¬
strie finden.
Es sei auch erwähnt, daß
die ..Literatur', eine Zeit¬
schrift, die sich sonst nur mit
Buch und Theater beschäf¬
tigt. einen langen Aufsatz
von Hans Kyscr über ..Das
Filmmanuskript" bringt, der
außerordentlich lesenswert
ist.
Fir umreißt die Aufgabe des
Filmdichters mit den Worten,
daß Filmschrciben „ein Rin¬
gen des Bildners mit seinen
Gestalten und Gesichten*,
eine genau cingeteilte, dem
Zwange der technischen Mit¬
tel unterliegende Komposi¬
tion; eine Gesetzmäßigkeit
der Folge und die Möglich¬
keit einer gewissen Voll¬
endung der inneren Vision“
Das ist vielleicht für uns
Filmleute etwas kompliziert
und etwas prätenziös ausge¬
drückt, aber es trifft doch
das Richtige und zeigt auch
Wer wieder, daß wir endlich
darauf rechnen können, daß
uns die literarische Öffent¬
lichkeit endlich begreift und
immer mehr versteht.
Ganz nebenbei sei be¬
merkt, daß in derselben
Nummer der „Literatur" aus¬
einandergesetzt wird, daß die
meisten Filmkritiker von
einem falschen Standpunkt
aus ans Werk gehen.
Man erklärt, daß diese
neue Technik eine neue Ma¬
gie sei, eine neue Zauber¬
kunst.
Das mag sicherlich richtig
sein, aber wir stehen dieser
Magie gegenüber wie der
Zauberlehrling, der die For¬
mel noch nicht kennt. Wir
wollen uns bestreben, vom
Anfänger sehr schnell zum
Meister zu werden.
Das wird uns besonders
gelingen, wenn sich gerade
die Kreise, die sich jetzi ein¬
mal mit dem Tonfilm in
einem Feuilleton beschäfti¬
gen. ernsthaft um ihn küm¬
mern. damit man nicht über
den Film schreibt, weil cs
gerade interessant ist, son¬
dern weil man ihn kennt, ihn
liebt und ihn fördern will.
Wiener Toicnglocke
Hier starb der Präsident des
Wiener Filmklubs, Siegmund
Philipp, an einem Herzschlag
Philipp, der zu den Pionieren
der österreichischen Filmindu¬
strie zählte, gehörte last 20
Jahre der österreichischen
Verleihbranche an. Zuerst In¬
haber eine Verleihtirma,. war er
dann Mitbegründer der Sascha-
Film, deren Vizepräsident er
war. Später etablierte er sich
als selbständiger Verleiher, un¬
ter dem Firmennamen Philipp &
Comp. Der Verstorbene, der
auch e.ne Zeitlang Präsident
des Bundes der Filmindustriel¬
len in Österreich war, zu dessen
Ehrenmitgliedern er zählte, er¬
freute sich in der ganzen
Branche infolge seinci hervor¬
ragenden Branchekenntnisse
und konzilianten Charakter¬
eigenschaften der größten Wert¬
schätzung.
Nach langen, schweren Leiden
verschied hier im 59 Lebens¬
wahre Herr Richard Ehrenfeld,
in Firma Alexander Ehrenfeld,
der als Vertreter der Agfa-
werke, Berlin, bei der ganzen
österreichischen Fabrikationsin¬
dustrie bekannt und beliebt
war. Besonders in der In¬
flationszeit konnte er dm
österreichischen Produzenten,
die Mangel an Rohmaterial
litten, wertvolle Dienste leisten
Auftakt für Stuttgart
Wünsche aus Hessen
Der rührige hessische Ver¬
band ait seine Mitglieder vor
der Stuttgarter Rcichsvcrbands-
taj'vi.g roch einmal zu einer
Versammlung cingcladcn, in der
alt das vorbesprochen wurde,
was nun dort Vorbringen will.
Man hat zunächst die Lehren
aus den letzten Steuerkämpfen
gezogen und wünscht einen Be¬
schluß. nachdem keine Aktion
im Rc ch mehr unternommen
werder dürfe ohne Kenntnis
und Genehmigung des Reichs¬
verband ; Vorstandes.
Ein durchaus vernünftiger
Antrag, den Herr Hammer be¬
gründete und der besonders
darauf liinwics, daß der Reichs-
vcrtaridsvcrsUnd mit dem Vor¬
gehen der Untervcrkändc abso¬
lut nicht einverstanden ge-
Allerdings forderte er gleich¬
zeitig c>nc bessere Regie, soll
wohl heißen, eine weitgehen¬
dere Verständigung der Lan¬
desverbände, die sicher eine
andere Taktik verfolgt hätten,
wenn man ihnen von der Zen¬
trale aus Mitteilungen über
die Schritte beim Rcichsrat ge¬
macht hätte.
Man glaubt auch, daß der
lestlichc Rahmen iür Stuttgart
zu groß aufgezogen, die Zeit
für die Beratungen zu knapp
sei. Schließlich sind General¬
versammlungen zur Aussprache
und zur Beratung da und nicht
zum Vergnügen.
Tostiilmfrage und die Ange¬
legenheit der Musik tanlicme
werden kurz gestreift. Länger
verweilt man beim Musiker¬
tarif, der im einzelnen örtlich
geregelt, aber in seinen grund¬
sätzlichen Bedingungen fürs
ganze Reich festgclegt werden
soll.
Zu diesem Zweck wird man
in Stuttgart den „Arbeitgeber¬
verband Deutscher Lichtbild-
thcatcrbcsitzcr" in die Wege
leiten, den Malter gerne als
„Zwangsir.nung der Lichtspiel¬
theater" stab.lisiert haben
Übrigens eine ausgezeichnete
Idee, allerdings mit viel „Wein
und Aber". Die örtlichen Ver¬
handlungen, die zur Zeit
sehweben, werden von der
neuen Abmachung nicht bc-
ti offen.
Neue und alte Abmachungen
werden evtl, an die zentralen
Bestimmungen angcglichcii.
Herr Berger weist nach-
drücklichst auf den Entwurf
zur Lichlspiclgesctz-Novelle
hin und verliest als Beispiel,
für das, was kommen soll, die
Strafbestimmungen. Wir machen
unsererseits auf die Artikelserie
des Herrn Landgertchtsdirektor
Hcllwig im „Kincmafograph"
aufmerksam, der die Ange¬
legenheit ausführlich und sach¬
verständig behandelt.
Herr Berger weist auf die
Notwendigkeit hin, alle Mittel
zur Aufklärung gerade jetzt bei
den bevorstehenden Kommu¬
nal- und Landtagswahlcn auf¬
zuwenden. Während Hammer
parlamentarische Abende in
Gemeinschaft mit der Spi.-O.
für notwendig hält, die ja in
kleinem Umfang bereits durch¬
geführt sind.
Schließlich sei noch ein
Nachruf für das verstorbene
Mitglied Lahm aus Dillenburg
erwähnt, den die Versammlung
stehend anhört, sowie einige
Punkte, die interne Verbands-
angelc-gcnheitcn, wie Beiträge
und Spesen, betreHen.
Aul Vorschlag des Versamm¬
lungsleiters Rob. Malter wird
Berger (Darmstadt) zum zweiten
Vorsitzenden für den ausge¬
schiedenen Herrn Elsner be¬
stellt.
Schluß der Versammlung
2 Uhr.
Tonfilm vom Vesuvausbruch
British Movictone News hat
cnen kurzen Tonfilm produ¬
ziert. der den Vcrsuv in Erup¬
tion zeigt samt dem Geräusch,
das diese vulkanischen Aus¬
brüche begleitet. Man kann
sich gleichzeitig einen Bcgrifi
vor. den Schwierigkeiten
machen, die die Aufnahme
cncs derartigen Films bereitet.
Der Film selber ist wunderbar,
sow.ld Ȋs die Wiedergabe
des Malerischen betrifft als die
Rcprcduktion der Töne, die
von dem kochenden Lavasce
hervorgerufen werden, wenn
seine Fluten nach den unglück¬
lichen Dörfchen und Weilern
vortrcchcn. Einige Filmauf
nahmen stammen vom Rande
des Kraters selbst, und cs ist
rur zu wahr, daß die Stiefel
der Kameraleute in Brand ge¬
rieten, und daß die Maultiere,
die die Kamera trugen, kurze
Zeit darauf sich zum ewigen
Schlafe nicdcrlcgten.
Sternberg — Regisseur
des Ufa-Jannings-Film
Den ersten Emil-Jannings-
Film der Ufa, der bekanntlich
im Rahmen der Erich Pomnui
Produktii.n erscheint, und tu
dessen Manuskript schon v< r
e.ngcr Zeit Karl Zuckmayr ge¬
wonnen wurde, wird Josc|>h
von Sternberg inszenieren.
Sternberg, ein gebürtige
Wiener, erregte vor einigen
Jahren Aufsehen, als es ihm i
H ollywood gelang, einen Film
für 50C0 Dollar zu inszeniere-
der den Beifall der großen
Filmkünstlcr, an ihrer Spit/c
Chaplin, fand Sternberg
beitete danach in den Studios
der Paramount, schrieb M i-
nuskripte und inszenierte in der
Folge einige Filme, von demn
„Unterwelt" in Berlin außer-
ordentlich gefiel. Sternbirg,
der bereits in Amerika not
Jannirtgs arbeitete, hat Holly¬
wood soeben verlassen und
wird bald in Berlin cintrefl. n.
Als Thema iür den Janniio -
Film ist „Rasputin" gewählt
worden. Der bekannte W> n-
dcrmör.ch wird darin m eigen¬
artiger Auffassung gezeigt
In der Geschichte der Kuc-
malographic geschieht cs . n
erster. Male, daß es gcl
einen prominenten ament
scheu Regisseur für den c ro-
päisenen Film zu gewinnen
Neues Kino im
Berliner Westen
Anfang August wird Je
Berliner Westen um ein w (Ir¬
res Lichtspielhaus reicher
„Kammcrspielc K.nserallee
sich in Berlin-Wilmersdorf.
■n einer sehr aussichtsre
und mit Lichtspielhäusern
her sehr wenig versehenen
gend befinden, öffnen nat •
folgter Fertigstellung ihre flö¬
ten. Der genaue Tag. an dm
das Haus seiner Beslin
übergeben werden soll, »i 1 *
noch bekanntgegeben.
Schutz des Kino¬
publikums
In Hollywood ließ der erfw
reiche Theatcrbesitzrr $!»
Graumann n seinem m
Lichtspielhaus eine ambuUat«
Rettungsstation
nicht etwa, weil manch 1 ■
den vorgeführten
schlecht werden könnte
Artur Gutimanu :
Mozartsaal
Der Dirigent der Terrn-Sl
phoniker, Ör. Becce, ha' * !l
längeren Urlaub nach
Heimat Italien angelrc' ■ '
rend seiner Abwesenheit
giert der bekannte, a > '
duktion.sstab der Terra geh
Kapellmeister Artur Gut"
das Orchester der Terta-h*
spiele Morzartsaal.
Dt,: Film im ungarischen
Schulunterricht
ln Ungarn hat der Staat den
Ur-.crrtcht durch den Bildslret-
Ur. .bligatorisch cingeiührt.
Oi.nc jede Kneten, denn er hat
d:e materielle Abwicklung der
U ii-J arisch-Holländischen Kul¬
turwirtschafts Akt-Ges. über¬
tragen. Die Regierung hat in
ihrer hieraut bezüglichen Ver¬
ordnung dem Filmunterricht kei¬
nen Rahmen vorgeschrieben.
Doch wird der Unterrichtsstoff
durch eine entsprechende Or¬
ganisation kontrolliert, damit
ei den Zwecken der Schule
entspreche und angcpaBt sei.
Der pädagogische Untcr-
richtstilmausschuß prüit jeden
in Vorschlag gebrachten Film,
seine Mitglieder bestehen aus
Vertretern der Ministerien, des
Landes - Unterrichtsrates, der
Oherdirektion des Schulwesens,
der Konfessionen und mehrerer
wissenschaftlicher Ccscllschai-
Die Lehrfilme haben auf
Grund des Studienplanes im
Geiste von Anweisungen An¬
schauungsmaterial den Lernen¬
der. vorzuführen, das die Schule
wegen Mangel an Zeit, Raum.
Geld oder S'.oft nicht zu bie¬
ten vermag. Dadurch wird die
Arheit der Schule vertieft. Es
hemmt aber auch Material zur
filmischen Vorführung, das zwar
mit dem Sludienplan z'isam-
mir hängt, das aber von der
Schule nicht oder nur in Bruch¬
stücken geboten werden kann,
wie z B. Flieger-, Luftschiff-,
keramische Filme u. a. Der
Film muß soviel wie nur mög¬
lich aus dem Volksleben, den
m! -malen Gewerbezweigen, der
V> »kurst, geographischen Ge¬
raden bieten. Er hat die Auf¬
gabe. Vergängliches im Bilde zu
erhalten. Der Unterricht über
H.imatskurdc im Film wird
s> sterna'.isch zu einem einheit¬
lichen Ganzen ausgeslaltrt
Ungarischer Tonfilm
in Hollywood
Das ungarische Wochenblatt
..A Het" meldet. Der .n Holly¬
wood tätige Filmregisseur
Alexander Korda habe aus
Hollywood an Philipp Engel,
den Budapes'.er Vertreter der
First National folgendes Ka¬
bel gesandt: ..Senaet sofort
für Tonfilmfabrikation geeigne¬
tes Szenarium ungarischen Su¬
jets. Erkundet, welche auch
englisch sprechenden erstklas¬
sigen ungarischen Schauspieler
Rollen übernehmen würden für
den teilweise in ungarischer
Sprache aulzunehmenden Film.
Mail Aufnahmen bereits im
August beginnen. Erbitte da¬
her sofortige Disposition."
Schwimmendes Filmtheater
in Rußland
Die Mesh.abpomhlm, d-e
Rote Hille, die Gesellschaft zur
Liquidierung des Analphabeten¬
tums und andere Organisatio¬
nen bauen e n schwimmendes
Kinotbeater. welches auf einer
Barke instalhcit wird und außer
einem Zuschai. erraum für 609
Personen über einen Lesesaal mit
Bibliothek »-erlügen wird. Eine
eigene Anfurt gestattet das
Landen an einer beliebigen Stelle
Auf der Letingrader Fabrik
der Sowkino ist laut Beschluß
des Zentralkomitees der Ge
werkschait der Kunslarbciter
eine Koctrollkammissian aus
Arbeitern und Angestellten der
Fabrik gebildet worden, welche
dieProduktionzukontrolliercnhat.
Der deutsche Film ..Donna
Juana" fand hier b?i Presse
und Publikum eine recht
freundliche Aufnahme ebenso
wie der amerikanische Film
„Chikago" und der deutsch-
russische Gemein- chaftsfilm
.Der lebende Leichnam".
Von der einheimischen Pro¬
duktion fand der Wufku-Film
„J-mmy Higgias", eine korrakte
Verfil nung des gleichnamigen
Romans von Sinclair, eine recht
freundliche Aufnaki..,. Dar
Film ..Ude' schildert recht in¬
teressant das Leben eines wil¬
den Jägervolkes, welches in der
sibirischen Steppe haust. „Der
Irrtum das Generals Strecha'
schildert humoristisch die drol¬
ligen Erlebnisse eines Bäuer¬
leins, welches aus einem gott¬
verlassenen Dorfe in die Krim
zur Erholung geschickt wird,
und was dasselbe bei seiner
Rückkehr über sein Leben und
Treiben im früheren kaiser¬
lichen Lustschlosse seinen Dorf¬
genossen erzählt. In dem Filin-
poem „Fünf Minuten' wird die
Solidaritülsdcraonstralion des
Proletariats im Moment der
Beerdigung Lenins geschildert.
„Das Glasauge“ ist ein Film
über die Allmacht der Kine¬
matographie. Die Spielfilme
„Helden des Hochofens' und
„Eine Seite der \ ergangenlici!
sind Milieufilme, von denen
zwölf auf ein Dutzend gehen
„Der Wirbelwind auf der Wol¬
ga" behandelt die Abenteuer
eines Weißgardisten in einem
Tschuwaschendor! an der Wol¬
ga, dessen schauspielerischer
Teil tadellos ist. Der Meshrab-
pomlilm-Film „Der Eintritt in
die Stadt ist nnlcisagi" behan¬
delt nicht ohne Geschick das
in der Sowjetkinamalographi: so
beliebte Thema über Väter und
Söhne, die in der russischen Re¬
volution in verschiedenen La¬
gern sich gegenüberstehen. Der
Wufku-Film „Der Sturm" ist
eine Aventure aus dem Bür¬
gerkriege im Süden Rußlands.
Der Sowkino-Film „Die schiefe
Linie" schildert das traurige
Schicksal eines der Trunksucht
verfallenen Arbeiters. „Der
Mond links" ist eine recht tüch¬
tige Verlilmung des gleich¬
namigen Bühnenstückes des
proletarischen Dramatikers
Bill - Bclozcrkowski. „Das Ar¬
senal", eine Musterlcistang des
Wufku-Regisseurs Dowshenko,
langweilt jedoch das breite
Publikum, welches nicht im¬
stande ist. die Finessen der Sowjet •
kinematographie zu goutieren.
20 Jahre Lichtspieliheaterbesiteer
In diesen Tagen werden es
zwei Jahrzehnte, seit Otto Köh¬
ler in Annaberg i. Erzgeb., der
Besitzer des „Gloria-Palast" im
Herzen der Stadt, sich dem
Kinematographenfache widmete
und nunmehr als erster der
Kinobesitzer des Erzgebirges
auf eine 20jährige Tätigkeit zu¬
rückblicken kann. In den Jah¬
ren seiner Zugehörigkeit zum
deutschen Lichtspielgewerbc
als Mitglied des Landesverban¬
des Mitteldeutschland (Grup¬
penverband Chemnitz) im
Reichsverband Deutscher Licht-
spielthealer-Besitzer e. V. so¬
wie des „Deutschen Lichtspiel-
Syndikats' war Otto Köhler
ein umsichtiger und tatkräfti-
der Wegbereiter für den Film
im oberen Erzgebirge.
Nachdem schon Erd: Novem¬
ber 1908 Otto Köhler in Oels-
nitz i. Erzgeb. und Olbernhau
Kinosalons eröffnet halte, rie!
er im Juli des Jahres 1909 in
Annaberg das „Kristall-Kino'
an der Großen Kirchgasse ins
Leben und ein Jahr später das
..Lichtschauspielhaus'' in Btich-
holz an der Marktstraße
Gleichsam als Krönung seines
20jährigen Lichtspiel-Unterneh¬
mertums ging am 20. November
1928 Otto Köhlers sehnlichster
Lebenswunsch und Plan in Er¬
füllung. nämlich die Schaffung
eines der Neuzeit entsprechen¬
den Lichtspiel-Theaters. E* ist
dies der „Gloria-Palast ‘ an der
Buchholzer Straße in Annaberg.
Daß Ol'c Köhler, der im 50.
Lebensjahre steht, noch recht
lange der deutschen Filmindu¬
strie und dem deutschen Licht-
spiclgewcrbe erhalten bleiben
möge, das ist der Wunsch sei¬
ner Freunde der Fachwelt.
Janäceks „Jenufa"
als Tonfilm
Der Regisseur Rudolf Mestälc
beendet zur Zeit im A-B-Ate-
lier in Prag die Innenaufnah¬
men des Filmes „Jenufa" nach
der gleichnamigen auch in
Deutschland aufgeiuhrten Oper
des kürzlich verstorbenen
tschechischen Tondichters Leos
Jinazek ln der Titelrolle wird
n an Tilde Und.» vom Deut¬
schen Theater, in den übrigen
Gabriela Horvätova (Tschechi¬
sches Nationallhcatet), V. Nor¬
man und St. Sedläcek sehen.
An der Kamera J Smölik
Kein Tonfilm vom
engl. Unterhaus
Im lluusc of Cummins
machte, wie wir bereits berich¬
tet haben, der Abgeordnete
Will Day den Vorschlag, von
einer Sitzung des Hauses eine
Toniilmautnahme machen zu
lassen Ministerpräsident Mac-
Donald sprach unlcr allgemei¬
nem Beitalt seine Zweifel dar¬
über aus, daß dieser Antrag
eine bilürwortcnd. Majorität
finden könnte. Auf die weitere
Frage, ob der Kabir.etlschri die
Idee in Erwägung ziehen wolle,
erfolgte l.cine Antwort. Damit
erscheint die Sache abgetan
Das größte Kino der
Westküste
Fox eröffnete in San Fran¬
cisco eines der größten Licht¬
spielhäuser in den Staaten,
jedenfalls das größte an der
Weslküsl». Es hat 5000 Sitze,
und seine Errichtung kostete
5 Millionen Dollar. Die Ent¬
fernung des Projektes vor der
Bildwand beträgt 70 Meter.
Noch ein neuer
Tontilm
Wir erhalten folg-nde Zu¬
schrift i
„Die Mclorob bringt ein neue»
Tonfilm verfahren auf den
Markt, das sich durch außerge¬
wöhnliche Billigkeit und Ein¬
fachheit auszeiclinct. Der Wie
dergabeapparat soll im Preis
von 3000.— Mark herumliegen
Die Wiedergabe ist denkbar
klangrein und naturgetreu.
Den ersten Film nach diesem
Verfahren dreht Wolfgang Neil-
Der Film heißt „Melodie der
Liebe". Holga Thomas, Mar
git Habich. Ernst Rückert, Karl
Platen und Jos. Reithofer spie¬
len die Hauptrollen."
Wir werden ja bald hör**'
welcher Art diese Neff-Melo-
Auflage 4900 ^
•F FILM-FACH BUTT V
1 VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 II"«»»
Berlin, den 2. August 1929 Nummer 178
Das Tonfilmfieber nimmt ab
Eine« der belesensten ame¬
rikanischen Filmblatter, das
vor allen Dingen in seinen
zahlenmäßigen Angaben als
absolut zuverlässig gilt. „Har¬
ris.ins Report", bringt in sei¬
ner letzten Nummer inter¬
essante Mitteilungen über
da, Tonfilmgi-schäfl in Ame¬
rika.
Es wird an Hand von
Unterlagen aus allen Teilen
der Vereinigten Staaten fest-
ge- teilt, daß die Einnahmen
sieb beinah auf derselben
ll< he halten, wie irüher zur
7- t des stummen Films, daß
aber die Unkosten um fünf¬
zig Prozent gewachsen seien.
Man liest nicht nur in die¬
ne, i Blatt, sondern auch im
..Film Mcrcurv '. einem Or¬
gan. das in Hollywood er-
•'.’icint. beinah täglich lange
Abhandlungen, die voll Schn
sucht nach dem stummen
Film rufen
Nun darf man. auf deut¬
sche Verhältnisse übertragen,
d rse Dinge wiederum nicht
zu tragisch nehmen.
Bekanntlich liegt für uns
d I onfilmproblcm in vie¬
ler Beziehung anders. Vor
allem werden wir hier in
Deutschland vcrnünftigei vor¬
zeiten. und es wird sicher
nach all dem. was wir über die
laufende P-oduktioi erfah
'en. bei un« nicht der Vor-
atv.erikanische Fachpresse zu
als den Grund alle
Vbcls betrachtet
Man sagt nämlich. da
•nan vor allem nachträglic
eine Unmenge von Filme
synchronisiert habe, und zwa
>n mäßiger Form. Wie da
ungefähr sein kann, habe
hier an ..Submarine** g<
? c en, das aber nach amer
Manischen Urteilen imm<
n<»ch z u dtn besseren Halt
“ kies gehört
Die Stuttgarter Tagung
Der Besuch der ordentlichen
Generalversammlung in Stutt¬
gart am 2U. und 21. August
wird sicherlich nicht dem der
letzten Generalversammlungen
naclstchcn. Die angespannte
und kritische Lage des deut¬
schen Lichtspiclgcwcrbcs macht
mehr denn je die Teilnahme
aller LichtspicUbcatcrbcsi<zcr
erforderlich.
< Teilnehmerkarte kostet
für alle Veranstaltungen 25 M.
und gilt für folgendes:
1. Festschrift.
2. Fcstabzeichen.
3. Autorundfahrt,
4. Eintrittspreis in die Silber-
burg- und Stadtgarten-
5. Trockenes Gedeck beim
Festbankett,
6. Eisenbahnfahrt rach Mün¬
chen.
7. Beide Festlichkeiten in
München.
Es wird für alle Mitglieder
des Reichsverbandes von grö߬
tem Interesse sein, in dieser
Generalversammlung persönlich
die Stellungnahme der Führer
des deutschen f.ichtspielge-
werbcs. insbesondere des Präsi¬
denten des Reichsverbandes,
Herrn Kommerzienrat Scheer,
kenncnzulcrnen.
Der II. Vorsitzende des
Rcichsvcrbandcs, Herr C. Ricch-
mann. wird ein Referat über
das Thema „Wie erhöhen wir
die Rentabilität unserer Kinos"
hallen.
Wenn dieser amerikanische
Stimmungsbcricht hier an lei¬
tender Stelle erwähnt wird,
so geschieht cs nicht des¬
wegen, um hier in Deutsch¬
land vor dem Tonfilm zu
Wir sind im Gegenteil der
Meinung, daß der deutsche
Talkic in der nächsten Sai¬
son das ganz große Geschäft
sein wird, und daß sich so¬
gar die Anschaffung von ver¬
hältnismäßig teuren Appara¬
ten lohnen wird, wie man das
am Beispiel von „Singing
Fool" hier bei uns. und an
den „Weißen Schatten", der
„Arche Noah" und anderen
Bildern in London und Paris
gesehen hat.
Warum wir diese amerika¬
nische Meldung wiedergeben,
hat einen anderen Grund.
Man berichtet nämlich von
einer großen Aufregung der
Amerikaner wegen der ge¬
planten Tonfilmkontingent-
Maßnahme, und es gibt sogar
Leute, die behaupten, daß der
Vergleich Western Electric
Klangfilm wegen dieses dro¬
henden Kontingents geschei¬
tert sei.
Ganz abgesehen davon, daß
das nach unseren Informatio¬
nen. die an maßgeblicher
Stelle in New York und Ber¬
lin erfolgt sind, nicht der Fall
zu sein scheint, ist das Son¬
derkontingent für tönende
Bildstreifen vorläufig noch in
weiter Ferne.
Man braucht auch den Pa¬
tentstreit jetzt nicht mehr mit
so großer Sorge zu verfolgen,
da sich hcrausstellt, daß zum
Beispiel die „Arche Noah'
auch in der stummen Fassung
ausgezeichnete Geschäfte
macht.
Vielleicht ist cs auch nicht
ganz unrichtig, was man be¬
sonders von Theaterbcsitzer-
scitc immer hört, nämlich,
daß die Provinz an eng¬
lischen Texten im allgemei¬
nen wenig Interesse hat.
Das gilt natürlich nicht von
den Filmen mit irgendwel¬
chen Schlagern, wie etwa
Sonny Boy“. Das richtet
sich nicht (.egen Bildstreifen,
in denen man die Stimmen
exotischer Völker hört, wie
etwa in den „Weißen Schat¬
ten“.
Das gilt in erster Linie für
Volltalkies, die reine Drama¬
tisierungen sind, also etwa
für die gefilmte Übertragung
irgendeines englischen Thea¬
terstücks.
Aus allen diesen Gründen
wird es für die Amerikaner
dringend netwendig sein, sich
zu überfeg.-n, ob es nicht von
Haus aus besser ist, wenn sie
auf die Tonfilmvorführung
gewisser Volltalkics in
Deutschland ganz verzichten
wollen.
Selbstverständlich werden
wir größten Wert darauf le¬
gen, auch das amerikanische
Drama mit synchronisierter
Musik zu spielen. Besonders
dann, wenn wir unsere Thea¬
ter auf die mechanische Be¬
gleitung eingerichtet haben,
etwas wa< an vielen Stellen
aus rein kaufmännischen
Überlegungen heraus erfolgen
wird und muß.
Das deutsche Kino wird in
allererster Linie mit dem
deutschsprachigen Tonfilm
rechnen müssen, ganz gleich,
ob er in Berlin, New York
oder Hollywood erzeugt ist.
ln England und Amerika
dreht man ja zur Zeit bereits
in verschiedenen Sprachen
Es sei an das Engagement
von Camilla Horn und Alex¬
ander Moissi in New York
erinnert, an die Tatsache, daß
Dupont seinen neuesten Film
sowohl mit deutschen als
auch mit englischen Schau¬
spielern. also gewissermaßen
zweimal, dreht.
Derartige Bilder sind uns
natürlich außerordentlich will¬
kommen, wie denn überhaupt
diese Frage recht wenig mit
Filmpolitik zu tun hat, wie
Zehn Jahre Dienst am Kino
manche Leute anzunchmen
scheinen, sondern hauptsäch¬
lich nach Zweckmäßigkeits-
Gründen beurteilt werden
muß.
Man dar! auch nicht von
Berliner Erfolgen auf das
Deutsche Reich schließen.
Die Rcichshauptstudt ist kos¬
mopolitischer eingestellt, ver¬
steht und erträgt manches,
was in der Provinz nicht ohne
weiteres zu machen ist.
.Man soll deshalb gewisse
Schwierigkeiten, die sich bei
uns ergeben, in New York
nicht als hochpolitische Ak¬
tionen ansehen, sondern soll
erkennen, daß es die Wucht
der tatsächlichen Verhältnisse
ist. die die Situation kompli-
Wic wir erfahren, wird
Carl Lacmmie Mitte des Mo¬
nats im Rundfunk zu dem
amerikanisch - europäischen
Filmproblem Stellung neh¬
men. Vielleicht wird man.
wenn dieser führende Film¬
amerikaner zu uns gespro¬
chen hat, in vielen Dingen
klarer sehen.
Grazer Kinos wollen
schließen
Das Beispiel der Innsbrucker
Lichtspieltheatcrbesitzer scheint
Schule machen zu wollen. Die
Theaterbesitzer von Graz geben
bekannt daß sie, falls die un¬
erhörte Besteuerung ihrer Be¬
triebe keine Herabminde
rung erfahre, entschlossen
sind. ab IS. August
ihre Lichtspielhäuser zu sper¬
ren. Die Grazer Theater¬
besitzer haben bereits, zur
Ausiiihrung ihres Entschlusses,
ihre Angestellten per August
gekündigt.
Preisausschreiben für
Tonti'mideen
Der Metro-Goldwyn-Maycr-
Rcgisseur Cecil B. de Miile er¬
ließ vor kurzem ein Preisaus¬
schreiben für die beste Sprech-
filmidec
Die Beteiligung war über¬
raschend stark. Mehr als
23GOO Ideen wurden cingesandt.
ven denen schließlich der Vor¬
schlag ..The devasting power
ol gossip" (Die zerstörende Ge¬
walt des Klatsches) den ersten
Preis von 10UO Dollar erhielt.
Die Preisträgerin ist eine Frau,
ur.d es ist interessant, daß sich
doppelt so viel Frauen als
Männer an dem Preisausschrei¬
ben beteiligten. Der erste,
zweite, vierte, fünfte und sie¬
bente Preis wurde Frauen zu¬
erkannt. während sich die Män¬
ner mit dem dritten sechsten,
achten neunten und zehnten
Preis bescheiden mußten
Am 5. Au tust werden es zehn
Jahre, daß Fritz Tedrahn in
Hannover dem Vorstand des
Reichsverbendes angehört, des¬
sen Finanzen bei ihm schon
seit längereci in bester Obhut
Tedrahn, ein alter, bewähr¬
ter Fachmann, wohlüberlegt in
seinem Urteil, immer die Situ¬
ation klar erfassend, gehört
noch zu der alten Garde.
Zählt zu den Männern, die
keinen Wert darauf legen, nach
außen hin immer von sich reden
zu machen, sondern die ihre
Pflichterfüllung im stillen als
Lebensaufgabe betrachten.
Lange Jahre war er der Füh¬
rer der Norddeutschen. Als
ihr Repräsentant hat er nie
jene strategischen Winkelzüge
mitgemacht, die in diesem Jahr¬
zehnt so oft den Bestand des
Reichsverbandes bedrohten.
Man schickte und schickt ihn
mit Vorliebe in Verhandlungs¬
kommissionen, bei denen andere
Gruppen unseres Gewerbes be¬
teiligt sind.
Überall wiri rein Rat gern
gehört, und immer wirkt seine
ausgleichende Persönlichkeit
beruhigend uid fördernd.
Die Theaterbesitzer wissen
vielleicht selbst nicht, was je¬
der einzelne und der ganze
Stand Fritz Tedrahn zu danken
hat.
Der Journalist, der über den
Parteien schwebt, konnte sich
mit ihm am besten gerade in
Zeiten der schwersten Krisen
aussprechen. Sein Rat und seine
Ansicht waren vielen von de¬
nen, die die Fede- führen, ma߬
gebend und wertvoll.
Eine ganz interessante japa¬
nische Statistik über die Ent¬
wicklung und die Beliebtheit
des Films in Japan zeigt, daß
dieses Land sich eine vollstän¬
dig selbständige Produktion ge¬
schaffen hat, in welcher 240
Millionen Mark investiert sind.
Es gibt in Japan 1800 Kinos,
die last nur Filme nationaler
Produktion zeigen. Trotzdem
spielt der amerikanische Film
eine gewisse Rolle, dagegen ist
der Anteil der übrigen filmpro¬
duzierenden Lander ganz ge¬
ring. Die Zahl der Besucher
war im Jahre 1427 28 130 Mil¬
lionen Menschen, diese Zahl ist
gewiß sehr hoch, aber in Japan
werden genau, sogar die Säug¬
linge mit ins Theater genom¬
men, und der Film ist das bil¬
ligste Vergnügen Die japani¬
schen Filmgesellschaften haben
in der genannten Zeit 980 Filme
hergestellt in welcher Zahl
allerdings auch sämtliche Kurz¬
filme. Rcklamefilme usw. ent-
Mil Bedauern bat man be¬
merkt, daß er sich in letzter
Zeit von der aktiven Arbeit
immer mehr zurückzog. Wir
nehmen an, daß das nur vor-
übergehenj sein wird, und daß
sein bewährter Rat noch lange
mithilft, den deutschen Theater¬
besitzerstand zu festigen und zu
kräftigen. Das oft mißbrauchte
Wort vom Führer wird bei ihm
zum wirklichen Inbegriff. In
der Geschichte der Kinemato¬
graphie ist ihm ein Ehrenplatz
sicher. Er ist nicht nur mit der
Geschichte des deutschen
Reichsverbandes eng verbun¬
den, sondern auch mit der gro¬
ßen europäischen Federation,
die seiner Initiative nicht zu¬
letzt ihre Entstehung verdankt.
Er wollte, daß Hannover dir
Geburtsort werde. Hatte freu¬
dig alle Vorarbeiten übernom¬
men. die er dann auch mit
Guttmann durchführte, nach¬
dem Ber'in bereit war. die
Führung zu übernehmen.
In Stuttgart wird man ihn
feiern und ihm deutlich persön¬
lich zeigen, welch großes, un¬
eingeschränktes Vertrauen er
genießt, welche Sympathien ihm
aus allen Kreisen unserer In¬
dustrie entgegengebracht wer-
Er wurde nie gern in den
Filmblättern genannt, aber dies¬
mal muß er es sich gefallen
lassen, daß mar es einmal oifen
ausspricht daß er zu den besten
Köpfen und zu den stärksten
Organisationstalenten gehört,
die dem deutschen Lichtspiel-
theatergewerbe überhaupt zur
Verfügung stehen.
halten sind. In der Eigenart
der Bevölkerung und des Mi¬
lieus liegt es auch daß die Pro¬
duktionen anderer Länder
hauptsächlich in den Gro߬
städten Absatz finden, wo ein
Teil der Besucher aus Bildungs¬
zwecken diese Filme sieht. In
den Großstädten sind auch die
eleganten Kinos in amerikani¬
schem Stil mehr auf das euro¬
päische Publikum als auf die
Japaner zugeschnitten Geht
dann z. B. der junge Japaner
mit seiner Liebsten m das euro¬
päische Kino, so klettern sic
beide auf den Sitz herauf, an¬
statt sich hinzusetzen. Da die
Sitze hart sind, so tun ihnen
bald die Knie weh; sie sind
über die Unbequemlichkeit die¬
ser Sitzgelegenheit entsetzt und
suchen lieber ihre Vergnügungs¬
stätten auf, in denen sie nach
der Sitte des Landes aui Mat¬
ten auf dem Fußboden sitzen
Oester reidmeher
Musikerverband fordert
Schutzgesetz für Kino¬
musiker
In Wien macht sich eine Be¬
wegung bemerkbar, die, wie
unser J.J.-Berichterstatter mel¬
det, den Kinomusikern gesetz¬
lichen Schutz verschaffen will.
Der österreichische Musikerver¬
band versendet eine Mitteilung,
die sich mit der Frage des
Rechtsschutzes der Kinomusiker
bei dem eventuellen Fußfassen
des Tonfilms in Österreich be¬
schäftigt. In die rer Mitteilung
heißt cs ii. a., daß sich der
Österreichische Musikerverband
natürlich der Entwicklung des
Tonfilms, die ja unaufhaltbar
ist, nicht enlgegenstelle, aber
abnlicheVerfügungen, wie sie die
der Tonfilmgefahr, für die Kino¬
musiker geschaffen haben, an¬
strebe. Der österreichische Mu¬
sikerverband erwartet, daß das
Parlament und die Regierung,
angesichts dieser Existenz¬
bedrohung seiner Mitglieder
den Intentionen des Verbandes
mehr Verständnis entgegs.i-
bringe als bisher und dadurch
den international geschätzten
österreichischen Musiker vor
der ärgsten Notlage zu bewah-
Das Verlangen des Musikcr-
verbandes gehl in erster Linie
dahin, ein Gesetz zu schaffen,
das die Musiker vor unlauterem
Wettbewerb schützt wie da«
gleichartige Gesetz den Anwalt
und den Arzt.
Interessant ist es, daß der
österreichische Kinomusiker —■
neben dem erstrebten geselz-
eben Schutz seiner Existenz —
sich auch auf den Standpunkt
stellt, daß beim Tonfilm nicht
nur der Unternehmer der Nutz¬
nießer der Arbeitsleistung des
Komponisten und der ausfüh¬
renden Musiker sein soll, son¬
dern daß in Zukunft auch jedes
einzelne Orchcstermitglied von
jeder Aufführung eines Ton¬
films für die Wied-rgabe seiner
künstlerischen Leistung einen
angemessenen Anteil — also
Tantieme! — erhalten solle.
(Gar nicht übel! D.e Schriftlei-
tung |
Aul dem Gebiete der To-i-
liim-Apparat-Erzeugung scheint
Österreich mit Erfolg in den
Wettbewerb der Nationen ein-
treten zu wollen. Nach der
Selenophon und der M. G. Ton¬
film -Apparat - Gesellschaft (die
neuerdings Verkäufe ihier Ap¬
parate nach Deutschland, P°*
len, Jugoslawien und Griechen¬
land bekannt gibt) tritt eine
dritte Gruppe auf den Plan, d>s
eben einen Tonfilm lertigstel'l
der nach einem Apparatsystem
des bekannten Filmregisseurs
Hans Otto (Löwenstein) gedreht
wird.
Entwicklung des Films in Japan
ttunM^ou
Nr. 29 Beilage zum „Kinemalograph“ 2. August 1920
Helles Licht in der Dunkelkammer
Tn jedem großen Industriebetrieb, wo besonderer Wert destmaß an Helligkeit im Entwicklungsraum gestattete die
■» auf rationelles und doch pcinlis-h gewissenhaftes Arbeiten Ueberwacbung und Durchführung des Entwicklung
gelegt wird, ist die Betriebsle lung bemüht, alle nur erdenk- prozesses nicht in dem Maße, wie es eigentlich erforderlich
liehen Arbeitserleichterungen, sei cs in technischer oder wäre. Hier konnten nur ganz Geübte und Eingearbeitctc
organisatorischer Art, zu schaffen, d.ese zu vcrvollkomm- ihr verantwortungsvolles Amt so versehen, daß der berech¬
nen und auszubauen. Gerade aber in der chemischen tigte Anspruch auf Qualitätsarbeit gewahrt blieb.
Industrie gibt es noch eine Menge Betriebe, in denen ge- Daß diese erschwerenden Arbeitsbedingungen nicht ohne
wissenhafteste Arbeit unter erschwerten Arbeitsbedin- Einfluß auf die rationelle Führung des gesamten Betriebes
gungen geleistet werden muß. Zu ihnen zählen auch die sein konnten, stand außer Zweifel. Dm so verständlicher
Film-Entwicklungs- und Kopieranstalten. war daher der Wunsch der einschlägigen Industrie nach
Dis Arbeiten in der Dunkelkammer bei rotem resp. grü- wenigstens teilweiser Abhilfe. Die Wissenschaft ist an
nem Licht zählt nicht gerade zu den angenehmsten Beschäl- diesem Hilferuf auch nicht taub vorübergegangen. Ein be-
tigungen, und über kurz oder lang macht sich bei dem in sondcrcs Verdienst auf dem Gebiet der Arbeitscrleichterung
solchen Räumen dauernd beschäftigten Personal eine durch im Entwicklungsraum hat sich der bekannte Chemiker und
die besonders hohe Inanspruchnahme des Sehnervs sich Fach-Techniker Lüppo-Cramer erworben. Ihm ge-
ergebende Ermüdung, später sogar auch eine dauernde lang es als erstem, einen Farbstoff zu finden, dem die Eigen-
Beeinträchtigung dieses Sinnesorgans bemerkbar. schaßt innewohnt, das in der Filmemulsion enthaltene
Hei der Verarbeitung hochempfindlichen Negativfilms is Bromsilber unempfindlich zu machen, sobald es mit einer
von jeher der Beleuchtung der Dunkelkammern eine be- wässerigen Losung dieses Farbstoffes, des Phenosafra-
sondere Aufmerksamkeit gewid net worden. Nur pin? nins, ; n entsprechende zeitliche Bcrühiung kam. Durch
zuverlässig inaktinischcs Licht Konnte verwendet werden diesen „Desensibiberungsprozeß“ wurde das latente Bild
sollte nicht die Qualität der N< gative durch Schleicrbildung in der Schicht nicht angegriffen, wohl aber die Entwick-
mthr oder weniger in Frage gestellt werden. Mit der Er- lungsdaucr etwas verlängert.
rci< hung des einen bedeutungsvollen Vorteiles war aber • Ohne Zweifel bedeutet das Sensibilis erungsverfahren
auch gleichzeitig ein für die Prüfung der Qualität der nach Lüppo-Cramer einen großen Fortschritt in der photo-
Bilder störend auftretender Nachteil verbunden. Das Min- graphischen Praxis, denn es gestattet eine Behandlung des
DER DEUTSCHE
WIEDERGABE-APPARAT
LIEFERBAR
PROBEVORFÜHRUNG
UND BERATUNG FÜR IN¬
TERESSENTEN KOSTENLOS
KLANGFILM G.M.B.H., BERLIN SW 11
ASKANISCHER PLATZ 4
FÜR TONFILME ALLER SVSTEMEI
FÜR FILME MIT SCHALLPLATTEN¬
BEGLEITUNG • FÜR STUMME FILME
wertvollen Negativs bei erheblich hellerer Dunkelkammer¬
beleuchtung als bisher. Ohne iede übermäßige Inanspruch¬
nahme des Sehnervs konnte nunmehr der gesamte Entwick¬
lungsvorgang in allen Einzelheiten rasen beobachtet werden,
was sehr viel zur Qualität des Negativs und der späteren
Kopien mit beitrug.
Das Desensibilisierungsverfahren machte es aber auch
möglich, panchromatischen Film. der bekanntlich rot¬
empfindlich ist und deshalb unter erschwerten Umstanden
nur bei dunkelgrünem Licht geringster ntensität entwickelt
werden konnte, nunmehr auch bei he: e rem roten Licht
zu behandeln.
So erfreulich dieser photochemische Fortschritt ist, so
war mit den älteren Farbstoffdesensib lisatoren aber auch
ein Nachteil verbunden. Die Verwendung dieser verschie¬
denen Farbstofflösungen zeitigten nämlich eine leichte
Anfärbung des Schichtträgers, die um so stärker auftrat,
je länger die Emulsion infolge möglicher Unterbelichtung
im Entwickler behandelt werden mußte. Wenn auch diese
leichte Anfärbung der Gelatineschicht keine erhebliche
Herabminderung der photographischen Qualität einer Auf¬
nahme verursachte, so mußte bei genauer Betrachtung des
Bildes doch eine Art hauchfeiner schlclerartiger Uebcrzug
festgestelli werden.
Deshalb gingen die Bestrebungen der Wissenschaft dahin,
auch diesen kleinen ^Schönheitsfehler noch abzustellen, und
in den Laboratorien wurde eifrig daran gearbeitet, einen
Desensibilisator herzustellen, welcher diesen Nachteil,
wenn man ihn so nennen darf, nicht besitzt.
Nunmehr ist es der L G. Farbenindustrie A -G. (Agfa) seit
einiger Zeit gelungen, nicht nur einen, sondern gleich zwei
neue Desensibilisatoren herzustcllen, cie an Lichtschutz¬
wirkung alle bisherigen Verfahren öbertreffen. Es sind
dies das Kine-Pinakryptol-Grün und das Ki ne-
Pinakryptol-Gelb. Während ersteres als Vorrats-
lösung im Verhältnis 1 : 500 in Wasser aufgelöst, zum Ge¬
brauch aber entsprechend
orangefarbigen Licht des Agfa-Dunkelkammcrfilters Nr. 104
entwickelt werden. Da auch bei kurzer Betrachtung der
Entwicklungsvorgang sehr genau kontrolliert werden kann,
soll eine unnötig lange direkte Bestrahlung vermieden
werden. Die Entwicklung kann in den gebräuchlichen Ent¬
wicklern erfolgen. Bei Rapid--Entwicklung wird nor." r-
weise etwa 1—2 Minuten länger zu entwickeln sein als
ohne Desensibilisierung, weil das Kine-Pinakryptol-Grün
ähnlich dem Bromkalium klar hält und den Entwicklungs¬
vorgang etwas verzögert. Zu verdünnten oder hydro¬
chinonfreien Entwicklern kann das Kine-Pinakryptol-Grün
der Entwicklerlösung direct zugesetzt werden, zweck¬
mäßig in einer Konzentratian von 2—3 Liter Pinakryplol-
grün-Lösung 1 : 500 auf 100 Liter Entwickler. Die Ein¬
schaltung hellerer Lichtquellen darf natürlich in letzterem
Falle erst erfolgen, wenn der Film zwei Minuten im Ent¬
wickler gewesen ist. Bei der Betrachtung des entwickelten
Films wird man bei rotem Licht zuerst einen leichten
grauen Belag auf den Schattenpartien bemerken. Man
lasse sich aber dadurch nicht beirren und entwickle »uliig
aus. Der vermeintliche graue Belag, die bei rotem Licht
sichtbar werdende, anhaftende dunkelgrüne Pinakryptol-
Grün-Lösung, verschwindet beim Fixieren und Wässern
wieder, der Film ist nachher in der Durchsicht vollkommen
klar, nur gegen einen weißen Hintergrund bemerkt man
zuweilen einen schwachen grünlichen Ton, der aber für
das Kopieren belang.os ist.
Das Kine-Pinakryptol-Gelb kann für 'Me
Filmarten als Vorbad in einer Konzentration 1 : 2000 ange¬
wandt werden. Selbst in Konzentrationen von 1 : 3CC0 und
1 : 5000 wird normales panchromatisches Material noch so
stark desensibilisiert. daß die Entwicklung bei rotem
Licht erfolgen kann, doch ist dann die direkte Bestrahlung
nach Möglichkeit abzukürzen Im übrigen sind die Arbc ls-
bedingungen für Kine-Pinakryptol-Gelo die gleichen wie
bei Kine-Pinakryptol-Grün. Da es aber durch Sulfit zer-
verdünnt dem Entwickler zu¬
gesetzt wird, wird aus dem
Kir.c - Pinakryptol - Gelb,
welches ebenfalls in Kristali-
form in den Handel gelangt
durch Auflösen der Kristalle
in heißem Wasser eine Lö¬
sung 1 : 1000 hergestcllt, die
ebenfalls verdünnt oder aber
direkt Verwendung finden
kann.
Uber die praktische Aus¬
führung der Descnsihilisa-
tionsv erfahren mittels Kine-
Pinakryptol-Grün und Kine-
Pinakryptol-Gelb werden
folgende Richtlinien be¬
kanntgegeben:
Der Film wird im Dun¬
keln oder bei der für das
betreffende Material vor¬
geschriebenen Dunkelkam¬
merbeleuchtung auf Rah¬
men gespannt und zwei Mi¬
nuten in einer Lösung von
Kine - Pinakryptol-
Grün 1 : 5000 bei 18 Grad
Celsius vorgebadet, wobei
auf gleichmäßige Benetzung
des Films und auf die Ent¬
fernung von Luftblasen zu
achten ist. Gewöhnliche und
orthochromatische Films kön¬
nen dann bei dem gelben
Licht des Dunkelkammer-
Filters Agfa Nr. 105. pan¬
chromatischer Film bei dem
zum Entwickler nicht ge¬
eignet. Es kann deshalb nur
als Vorbad Verwendung fin¬
den. Die Dauer der Ent¬
wicklung des mit Kine-I’ina-
kryptol-Gelh vorgebadeten
Films soll 8—10 Minuten
nicht übersteigen, da bei
längerer Entwicklung die
Desensibilisation infolge der
zerstörenden Wirkung des
Sulfits zurückgeht. Die nur
ganz schwach gelb gefärbte
Lösung hinterläßt auf dem
entwickelten Film nicht die
geringste Spur einer Färbung.
Zu beachten ist ferner bei
der Beurteilung dtr Negative
während des Entwicklungs¬
prozesses. daß die Lichter
weniger stark gedeckt er¬
scheinen. Es ist dies jedoch
eine durch die ungewohnte
helle Dunkelkammerbeleuch¬
tung hervorgerufene Täu¬
schung. Man hüte sich vor
allzu kräftigem Entwickeln.
Auf einige praktische
Winke sei hier noch beson¬
ders hingewiesen. Man über¬
ziehe die Holzrahmen vor
der Verwendung mit Zapon¬
lack, die eine notwendige
peinliche Säuberung gestat¬
ten und erleichtern. Außer¬
dem wird ein Aufsaugen
von Flüssigkeit aus den
ij eil ii ii
Kinos und Theatern
Oeirttnde 1874
kurze Teil des Films
■ hen Fenster und Mal-
idcrc schreiben sie dem Frjnzoscn Reynold zu —, Kitte tiver Feuchtigkeit. Damit bleibt aber der Schritt
■rausgefunden, daß diese
■rforation das einzige Mit-
I war. um eine gleichmäßige
hnclle Fortbewegung des
litis zu sichern. Er hatte,
is wenigen bekannt ist,
t -15 Bildern — oh,.Tcmpo-
rmungl — zu rechnen, um
nn stehendes, flimmerfreies
Bild zu erzielen, und mußte
deshalb, wie erwähnt, die Lö¬
sung der Perforationsfrage
linden. Es ist klar, daß
man das Loch selber prak-
Kcchteck abgerundet
■Jciche Scitenl.inge
icim Negativ bleibt in
eite nur so viel, wie
‘urzc Rechteckseite
nämlich 2 mm |beim
I und 1.854 mm (beim
■')• Das Positiv-Recht-
t dann, um es ergan-
hinzuzuftigen. noch
MWM PATENT BENZ'
MOHPRESSORLOSE
DIESELMOTOREN
WALTER HYAN
größer als der Zahnal
auf der Trommel,
nun der gefürchtete
schlag, d h. das Eim
der Lochccken. eintritl
einseitig nur, •«» ist
Probe auf der Meßlchi
beste Mittel zur Fehl
findung. 100 Löcher
Anschlag
r chriimp(un<
also die Schrumpfung al
Fehlerquelle ausgcsi haltet
und man muß den Fehler i
einzelnen Windungen, die
Fiimschleifcn, ihr Flattern
und ihren Ausgleich, greift
sich mit der Zeitlupe einzelne
Momente heraus, die als be¬
sonders schnelle Bewegun¬
gen dem bloßen Auge ent¬
gehen und erst im Zeit¬
dehner ihre Sonderbarkeiten
Desensibilisierungsbädern vermieden, auch llolzkulcn sollen lim nun aber auch in d<
mit einem Zaponlackübcrzug versehen werden, noch besser hellerem Lchl als dem ü
verwende man Steinzeugkufen. Um die Ansetzung von können, hat die Agia ein«
Schimmelpilzen und Bakterien aul den Bädern zu vermeiden. die vor die gewöhnlich
setze man denselben auf 100 Liter etwa 200 ccm einer werJen Die Auswahl «
lOprozentigcn alkoholischen Thymollösung zu. Unl-.cdingl Dunkclkammcr-Schuizfillct
notwendig ist die Einrichtung eines besonderen Dunkel hei größtmöglicher IlcIÜgki
kammerratimes für die Desensibilisierung tes eine hohe Sicherheit g<
Perforation und Aaischl
i.dison, der angeblich die Lochur.g des Films cinfiihrtc — Stunden, einer Tempcratui
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Gleitschiencn, wenn sie ai
gesetzt haben. Das „Schna
lern" des Film- zeigt m
Sicherheit die Krankheit
irrcspondicrcndcn
Triebräder beim
■ plung des Films,
weiter gehen soll
n für den Schritt
d. h. also bei
„EIKÖ
der eiserne
Kino-Sessel
in höchster
VOLLENDUNG
BERLIN SW
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